DE3447510A1

DE3447510A1 - Beschichtungsverfahren und -vorrichtung

Info

Publication number: DE3447510A1
Application number: DE19843447510
Authority: DE
Inventors: Takashi Hino Tokio/Tokyo Kageyama; Makoto Nagareyama Chiba Yoshida
Original assignee: Konica Minolta Inc
Current assignee: Konica Minolta Inc
Priority date: 1983-12-29
Filing date: 1984-12-27
Publication date: 1985-07-11
Also published as: JPS60143866A; US4675208A

Description

Henkel, Feiler. Hänzel & Partner Patentanwälte

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27. Dezember

Beschichtungsverfahren und -vorrichtung

Die Erfindung betrifft ein Beschichtungsverfahren und eine -vorrichtung zur Herstellung eines magnetischen Überzugs auf einem magnetischen Aufzeichnungsträger.

Bei einer bisherigen Anordnung zur Herstellung eines magnetischen Aufzeichnungsträgers, z.B. eines Magnetbandes, wird gemäß Fig. 1 ein Substrat (Träger) oder ein Grundband 1 von einer Vorratsrolle 10 abgezogen und mittels einer bekannten Auftrageinheit (coating applier)-des Extrudiertyps mit einem magnetischen Überzug (Beschichtung) versehen. Das beschichtete Band wird dann in eine Trocknungseinheit 12 eingeführt und in dieser mittels Heißluft 14, die aus Düsen 13 ausgeblasen wird, getrocknet. Sodann wird das mit der Magnetschicht beschichtete Band 1 mittels bekannter

Kalanderwalzen 15 kalandriert und ggf. nach Beschichtung mit einem Rückseitenüberzug auf eine Aufwickelrolle 16 aufgewickelt.
5

Dabei läuft das Band 1 unter Unterstützung durch eine Stützwalze 18 fortlaufend durch. An die Stützwalze 18 drückt eine Beschichtungs- oder Auftragwalze 17 an. Die von einer Extrudier-Auftrageinheit 11 auf die Auftragwalze 17 gelieferte Beschichtungsflussigkeit (flüssige Beschichtungsmasse) wird durch eine

Dosierwalze 19 auf die gewünschte Schicht-Dicke eingestellt und auf das über die Stützwalze 18

laufende Band 1 übertragen. Dieses Magnetbeschichtungs-15

verfahren ist als gleichsinniges Walzenauftragverfahren (reverse roll method) bekannt (vgl. JP-OS 84242/ 1977 und 17661/1981).

Fig. 2 veranschaulicht die Einzelheiten des nach dem 20

gleichsinnigen Walzenauftragverfahren arbeitenden Magnetflüssigkeits-Aufträgteils. Dabei wird durch die Auftrageinheit 11 mehr Beschichtungsflussigkeit

2 als erforderlich auf die Auftragwalze 17 aufgebracht.

Die Dosierwalze 19 ist so angeordnet, daß sie die 25

Auftragwalze 17 an einer Stelle, bevor die auf letzterer vorhandene Flüssigkeit oder flüssige Beschichtungsmasse die Stützwalze 18 erreicht, berührt. Die Dosierwalze 19 streift zur Einstellung der auf das Band zu übertragenden Flüssigkeit die -

überschüssige Flüssigkeit von der Auftragwalze 17 ab. Die Überschußflüssigkeit 2 wird in einem Behälter

3 gesammelt, aus dem sie mittels einer Pumpe 4 zu einem Vorratsbehälter 5 umgewälzt wird, um mittels einer Pumpe 6 zur Auftrageinheit 11 geliefert zu werden. Dieses Flüssigkeit-Umwälzsystem ist mit

bestimmten Nachteilen behaftet. Beispielsweise können in die Flüssigkeit, während diese im Behälter

3 verweilt, Fremdkörper eindringen und dann zu einem ab-5

normalen und ungleichmäßigen Flüssigkeitsauftrag führen; Zusammensetzung und Viskosität der Flüssigkeit können sich bei ihrer Umwälzung ändern, und die Teilchen können während der Umwälzung koagulieren bzw. zusammenklumpen. Hierdurch wird jeweils eine Änderung der Dicke und der Eigenschaften der auf dem Band erzeugten magnetischen Schicht unter Beeinträchtigung der Güte und Stabilität des Erzeugnisses hervorgerufen .

Ein anderes bekannten Verfahren zur Herstellung einer magnetischen Beschichtung ist das Tiefdruckbeschichten (gravure coating). Dieses Verfahren wird in einem der Umgebungsluft ausgesetzten System

durchgeführt, so daß die Beschichtungsflüssigkeit 20,. ,._

unter Änderung ihrer Zusammensetzung und Beeinträchtigung der Güte des Erzeugnisses verdampft und in die Luft entweicht. Zudem ist das Tiefdruckmuster auf der Auftragwalze im Betrieb einem Verschleiß unterworfen, der eine Änderung der Schichtdicke zur Folge 25

hat. Dieser Umstand bedingt ein häufiges Auswechseln der Auftragwalze unter Verringerung der Herstellungsleistung.

Bei dem in JP-OS 10110/1981 beschriebenen Extrudier-30

Beschichtungsverfahren wird gemäß Fig. 3 die Beschichtungsf lüssigkeit 2 in einem die erforderliche Menge um ein Mehrfaches übersteigenden Volumen mittels einer Pumpe 21 von einem Vorratsbehälter 22 zu einer Kammer 23 einer Flüssigkeit-Auftrageinheit 31 gefördert. Die in die Kammer 23 eingeführte Flüssigkeit 2

wird weiterhin über einen Schlitz 25 zu einer an dessen Ende vorgesehenen Düse 26 überführt und dabei

auf die gewünschte oder Soll-Menge mittels einer 5

Streichkante 27 eingestellt, die der Düse 26 in Band-Laufrichtung unmittelbar nachgeschaltet ist. Die Beschichtungsflüssigkeit wird dann in geregelter Menge auf das in Pfeilrichtung laufende Band aufgetragen. Die Dicke des Überzugs entspricht etwa der Hälfte der Weite des Spalts zwischen Streichkante 27 und Band 1. Die Überschußflüssigkeit 2 fließt, wie bei 24 angedeutet, unter Schwerkrafteinfluß durch einen weiteren Spalt zwischen dem Band 1 und

der an der Bandeinlaufseite der Düse 26 befindlichen 15 Kante 29 abwärts, um von einem Behälter 28 aufgefangen und dann mittels einer Pumpe 30 zum Vorratsbehälter 22 gefördert zu werden. Da jedoch die Überschußflüssigkeit von einem Behälter 28 aufgefangen und dann zu>m

Vorratsbehälter 22 zurückgeführt wird, ist die 20

Anlage nach Fig. 3 mit ähnlichen Mangeln wie das System gemäß Fig. 2 behaftet, nämlich bezüglich Änderung der Flüssigkeitszusammensetzung, Koagulation und Viskositätsänderung.

Zur Vermeidung dieser Mangel wurde bereits vorgeschlagen, beim Extrudier-Beschichtungssystem nur die genaue, für die Ausbildung einer Beschichtung einer vorgeschriebenen Dicke auf dem Band erforderliche

Flüssigkeitsmenge zu extrudieren (d.h. bei der 30

Anordnung nach Fig. 3 wird die Flüssigkeitsmenge zur Ausschaltung der Überschußflüssigkeitsmenge verringert). In diesem Fall entstehen jedoch, ausgehend in der Nähe der Düse der Auftrageinheit, feine Längsstreifen,

ähnlich einer Holzmaserung, auf der Oberfläche der 35

aufgetragenen Schicht.

Mit dem Extrudier-Beschichtungssystem gemäß der JP-OS 19060/1982 sollen diese Längsstreifen auf der Oberfläche der Überzugsschicht vermieden werden. Zu diesem Zweck wird gemäß Fig. 4 die Beschichtungsflüssigkeit 2 über eine Speisedüse 32 in die Flüssigkeits-Kammer 23 der Auftrageinheit eingeführt, während gleichzeitig ein Teil der Flüssigkeit 2 am anderen Ende der Auftrageinheit über eine Austragdüse 33 ausgetragen wird.

Die in die Kammer 23 eingeführte Flussigkeitsmenge ist dabei größer als die auf das Band aufgetragene Menge, und die überschüssige Flüssigkeit tritt an der Düse 33 aus. Auf diese Weise soll eine Streifenbildung vermieden werden. Obgleich eine Behandlung der Flüssigkeit nach dem Austrag aus der Düse 33 nicht beschrieben ist, kann angenommen werden, daß die überschüssige Flüssigkeit umgewälzt und zum Vorratsbehälter zurückgeführt oder verworfen wird. Wenn die Flüssigkeit zur Wiederbenutzung umgewälzt wird, wird der genannte Mangel keineswegs ausgeräumt. Wenn sie dagegen abgeführt (und verworfen) wird, bedingt der Flüssigkeitsverlust unweigerlich eine Kostenerhöhung.

Aufgabe der Erfindung ist damit die Schaffung eines Beschichtungsverfahrens und einer -vorrichtung, mit denen mit hoher Arbeitsleistung eine gleichmäßige Beschichtung auf einem Band ausgebildet werden kann, während gleichzeitig Zusammensetzung und Viskosität der Beschichtungsflüssigkeit (oder flüssigen Beschichtungsmasse) konstantgehalten und ein Zusammenklumpen oder Koagulieren von Teilchen vermieden werden.

Diese Aufgabe wird durch die in den beigefügten Patentansprüchen gekennzeichneten Maßnahmen und Merkmale gelöst.

Gegenstand der Erfindung ist ein Beschichtungs- oder Beschichtungsflüssigkeit-Auftragverfahren, bei dem

die genaue, auf das Band aufzutragende Beschichtungs-Flüssigkeitsmenge von einer Flüssigkeit-Zufuhreinrichtung zugeführt und ein Teil dieser Flüssigkeit in einem geschlossenen System zwischen der Zufuhreinrichtung und einer Flüssigkeit-Speisedüse des Flüssigkeit-Auftragteil umgewälzt wird.

Gegenstand der Erfindung ist auch eine Beschichtungsvorrichtung zur wirksamen Durchführung dieses Verfahrens, bestehend aus einem Beschichtungsflüssigkeit-Auftragteil mit einer Flüssigkeit-Speisedüse, einer Flüssigkeit-Zufuhreinrichtung, einer die Flüssigkeit von der Zufuhreinrichtung in den Auftragteil einführenden Leitung und einer vom Flüssigkeitsdurchgang des Auftragteils abzweigenden und mit der Lei- _y tung verbundenen Umwälzstrecke.

Im folgenden sind bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung im Vergleich zum Stand der Technik anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 ein Fließdiagramm eines Magnetband-Beschichtungsverfahrens bei einer bisherigen Beschichtungsvorrichtung,

Fig. 2 und 3 vereinfachte Darstellungen zweier Beispiele für bisherige Beschichtungsvorrichtungen,
30

Fig. 4 einen Schnitt durch eine bisherige Beschichtungsf lüssigkeit-Auftrageinheit,

Fig. 5 eine vereinfachte Darstellung einer Beschichtungsflüssigkeit-Auftrageinheit gemäß einer

Ausführungsform der Erfindung,

Fig. 6 eine in vergrößertem Maßstab gehaltene Schnittansicht eines wesentlichen Teils der Anordnung

nach Fig. 5,
5

Fig. 7 eine teilweise weggeschnittene perspektivische Darstellung der Auftrageinheit,

Fig. 8 und 9 vereinfachte schematische Darstellungen anderer Ausführungsformen der Auftrageinheit

und

Fig. 10 und 11 Schnittansichten der Auftrageinheiten

nach Fig. 8 bzw. 9.
15

Die Fig. 1 bis 4 sind eingangs bereits erläutert wor-, den.

Das Verfahren und die Vorrichtung gemäß der Erfindung eignen sich speziell für die Herstellung von Magnetband und sind grundsätzlich auf ein System ähnlich dem nach Fig. 1 anwendbar.

Eine erste Ausführungsform der Erfindung ist nachstehend anhand der Fig. 5 bis 7 beschrieben.

Bei dieser Ausführungsform wird die Beschichtungs-Flüssigkeit oder flüssige Beschichtungsmasse 2 von einem Vorratsbehälter 43 her mittels einer Pumpe 44 in eine Kammer 42 einer Flüssigkeit-Auftrageinheit 41 des Extrudiertyps gefördert. Sodann wird die Flüssigkeit 2 über einen Schlitz 45 und eine Düse 46 auf das Band 1 ausgetragen. Die Pumpe 44 liefert dabei der Kammer 42 die genaue, auf das Band 1 aufzubringende Flüssigkeitsmenge.

Die in die Kammer 42 geförderte Flüssigkeitsmenge läßt sich ausdrücken zu:

R = V χ hw χ W
(mit: V = Bewegungsgeschwindigkeit des Bands, hw = Dicke der Überzugsschicht im noch nassen Zustand und W = Breite der Überzugsschicht.)

Zu beachten ist hierbei, daß an einer mittleren Stelle des Schlitzes 45 (d.h. zwischen Kammer 42 und Düse 46) ein mit dem Schlitz 45 kommunizierender Umwälzschlitz 47 ausgebildet ist und daß ein Teil der Beschichtungs-Flüssigkeit 2 mittels einer Pumpe 48 in Band-Querrichtung über den Schlitz 47 abgesaugt und durch die Zufuhröffnung der Flüssigkeit-Auftrageinheit 41 zur Kammer 42 zurückgeführt wird. Eine Leitung 50 dient _y zur Zufuhr von Beschichtungs-Flüssigkeit aus dem Vorratsbehälter 43 zu einer Zufuhröffnung bzw. einem Einlaß 49. Eine Leitung 51 dient zur Flüssigkeitsumwälzung. Die durch die Pumpe 48 umgewälzte Menge entspricht dem 1,2- bis 1,4-fachen der von der Pumpe 44 gelieferten Menge, und durch diese Umwälzung wird die Flüssigkeitsdurchsatzmenge erhöht.

Da bei der beschriebenen Anordnung der aus dem Schlitz 45 abgesaugte Teil der Flüssigkeit in einem völlig geschlossenen System umgewälzt wird, wird diese Flüssigkeit - im Gegensatz zur bisherigen Vorrichtung - nicht zum Vorratsbehälter 4 3 zurückgeführt. Hierdurch werden Änderungen der Flüssigkeits-Zusammensetzung und -Viskosität aufgrund von Verdampfung vermieden. Wenn, wie bei der bisherigen Vorrichtung, die Flüssigkeit zum Vorratsbehälter 43 zurückgeführt wird, wird die Scherkraft (oder Trennkraft) zwischen den Teilchen beim Verweilen der Flüssigkeit im Vorratsbehälter geschwächt _f so daß ein Koagulieren bzw. Zusammenklumpen auftritt. Diese unerwünschte Erscheinung wird bei der

beschriebenen Ausfuhrungsform vermieden. Da weiterhin die Rückführflüssigkeit von der Leitung 51 dem Hauptstrom in der Leitung 50 hinzugefügt wird, ist die Flüssigkeit in der Auftrageinheit 41 ständig in Bewegung, wobei durch die Vermischung dieser beiden Flüssigkeitsströme Turbulenzen hervorgerufen werden, durch welche wiederum die Zusammensetzung der auf das Band aufzutragenden Flüssigkeit konstantgehalten wird.

Da zwischen den einzelnen Teilchen eine Geschwindigkeitsdifferenz vorliegt, tritt kein Koagulieren bzw. Zusammenklumpen in der Flüssigkeit auf. Beim Durchlauf der Flüssigkeit durch den engen Schlitz 45 und an der Übergangsstelle zwischen den Schlitzen 45 und 47 werden die Teilchen einer Scherkraftwirkung unterworfen, so daß hierdurch ein Koagulieren bzw. Zu- _t sammenklumpen der Teilchen verhindert wird.

Da weiterhin die Beschichtungs-Flüssigkeit im Inneren der Auftrageinheit 41 umgewälzt wird, entspricht das scheinbare Volumen der für das Beschichten benutzten Flüssigkeit V χ hw χ W, so daß die Gesamtmenge dieser Flüssigkeit auf das Band 1 aufgetragen wird. Dies bedeutet, daß die Dicke des Überzugs auf dem Band lediglieh mittels der Pumpe 44 geregelt werden kann, wodurch die Genauigkeit der Überzugsdicke verbessert und die Dickeneinstellung begünstigt wird. Außerdem wird durch die innere Umwälzung das Auftreten von maserungsartigen Streifen verhindert, die dann auftreten, wenn die Be-Schichtungs-Flüssigkeit nur in einem Volumen entsprechend (V χ hw χ W) zugeführt wird; außerdem werden hierdurch die elektromagnetischen Eigenschaften des magnetischen Aufzeichnungsmediums verbessert ,insbesondere sein Chrominanz-Rauschabstand,seine Hochfrequenz-Ausgangsleistung und sein Frequenzgang im Hochfrequenzbereich. Die Größe der durch die Pumpe 48 bewirkten Umwälzströmung ist keinen besonderen Beschränkungen

unterworfen, doch wird sie vorzugsweise auf etwa das 0,5- bis 10-fache des Volumens von (V χ hw χ W), z.B. auf das 1,2- bis 1,4-fache dieses Volumens eingestellt« Da etwaige Änderungen in der Umwälzströmung eine Änderung der Beschichtungs- oder überzugsdicke herbeiführen können, soll die Pumpe 48 bevorzugt mit sehr kleinen Durchsatzänderungen arbeiten, was beispielsweise mit einer Zwangsförder-Zahnradpumpe (high accuracy external contact type gear pump) mit geringer Fördermengenschwankung und guter Konstantdurchsatzcharakteristik erreicht wird. Dasselbe gilt auch für die Förder-Pumpe 44.

Zur weiteren Verbesserung der Genauigkeit der Überzugsdicke ist gemäß Fig. 8 ein Durchsatz- oder Strömungs-_y messer FM an der Lieferseite der Förder-Pumpe 44 und der Umwälz-Pumpe 48 zur Einstellung der Drehzahl dieser Pumpen vorgesehen. Bei diesem Ausführungsbeispiel wird die Beschichtungs-Flüssigkeit mittels einer Auftragwalze 17 indirekt auf das Band 1 aufgetragen. Die Stützwalze 18 oder die Auftragwalze 17 besteht vorzugsweise aus einer elastischen Walze.

Die Fig. 9 und 10 veranschaulichen ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung. Dieses unterscheidet sich vom vorher beschriebenen Ausführungsbeispiel darin, daß überschüssige Flüssigkeit aus der Kammer 42 abgesaugt wird. Die überschüssige Flüssigkeit wird von beiden Enden der Kammer 42 abgezogen, und diese beiden Ströme werden miteinander vereinigt und durch die Pumpe 48 zur Kammer 42 zurückgefördert (vgl. Fig. 10). Gemäß Fig. 11 ist es auch möglich, einen Teil der Flüssigkeit in von den Richtungen gemäß Fig. 10 verschiedenen Richtungen aus der Kammer 42 abzusaugen.

Die Auftrageinheit 41 braucht also nicht unbedingt einen Umwälzschlitz 47 aufzuweisen. Durch die innere

Flüssigkeits-ümwälzung wird außerdem in der Flüssigkeitsströmung Turbulenz hervorgerufen (vgl. Fig. und 11), wodurch in der Flüssigkeit Scherkräfte erzeugt werden.

Im folgenden ist das vorstehend beschriebene Ausführungsbeispiel im einzelnen erläutert.

Zunächst wird eine Beschichtungs-Flüssigkeit bzw. flüssige Beschichtungsmasse (magnetische Beschichtungsflüssigkeit) der folgenden Zusammensetzung zubereitet:

Y~Fe2O3 100 Gew.-Teile

Vinylchlorid-Vinylacetat-Mischpolymerisat (handelsüblich) 6 Gew.-Teile </

Nitrocellulose (handelsüblich) 6 Gew.-Teile

Polyurethan (handelsüblich) 12 Gew.-Teile

Lecithin 5 Gew.-Teile

Toluol 30 Gew.-Teile

Cyclohexanon 180 Gew.-Teile

Diese Beschichtungs-Flüssigkeit (etwa 2150 cp, gemessen mittels eines Viskosimeters Typ B bei 60/min) wird unter den im folgenden angegebenen Bedingungen mittels der Extrudier-Auftrageinheit gemäß Fig. kontinuierlich auf das Band aufgetragen:

Substrat bzw. Träger: Polyethylenterephthalat Breite des Substrats: 360 mm

Dicke des Substrats: 14 μπι

Beschichtungsgeschwindigkeit: 150 m/min Breite der Überzugschicht: 340 mm Dicke der Überzugschicht (im Naßzustand): 35 μπι Zugeführte Flüssigkeitsmenge: 17 85 m//min.

3U7510

Beim Beschichtungsvorgang wird die Flüssigkeit aus dem Umwälz-Schlitz 47 gemäß Fig. 5 mit den vier im folgenden angegebenen Strömungsmengen abgezogen und zur Auftrageinheit zurückgeführt. Die Eigenschaften der so erzielten Beschichtung und des hergestellten Magnetbands sind in der folgenden Tabelle angegeben.

Umgewälzte Flüssigkeitsmenge (m £/min)

Versuch 1

Versuch	2	500
Versuch	3	1000
Versuch	4	2000

Güte der Beschichtung (feine Längsstreifen)

Zahlreiche Streifen (auf gesamter Beschichtungsflache)

Wenige Streifen Sehr wenige Streifen Keine Streifen

	1	Leuchtdichte- Rauschabstand (dB)	Chrominanz — Rauschabstand (dB)	HF-Ausgang (dB)	Frequenzgang (1OkHz) (dB)
Versuch	2	43,5	38,0	-27,3	0,8
Versuch	3	44,0	39,5	-26,5	1,0
Versuch	4	44,0	40,8	-26,0	1,7
Versuch	44,7	42,0	-25,8	2,0

Die obigen Eigenschaften wurden unter folgenden Bedingungen gemessen:

Leuchtdichte-Rauschabstand:

Als Meßsignal wurde ein 50 %-Weißsignal mittels eines Videobands aufgezeichnet und wiedergegeben und einem herkömmlichen Farbvideo-Rauschmeßgerät (Typ 9250/1) eingespeist, um den Rausch- oder Störsignalpegel zu

bestimmen, der nach dem Durchgang des Signals durch das Tiefpaßfilter (low range cut filter) von 1 kHz und 10 kHz zurückbleibt.
5

Chrominanz-Rauschabstand:

Ein 702-Signal von 0,714 V (Spitze-Spitze) wurde einem Weißsignal von 0,36 V (Spitze-Spitze) zur Erzeugung eines 100 %-Farbsignals überlagert, das dann aufgezeichnet und wiedergegeben wurde. Das Überbrückungsfilter war auf 10 kHz, das Tiefpaßfilter auf 1 kHz eingestellt; gemessen wurden Amplitudenmodulations- und Phasenmodulations-Rauschen.

Hochfrequenz-Ausgang:

Der Frequenzmodulations-Ausgang vom Magnetkopf wurde _/ bei der Messung des Leuchtdichte-Rauschabstands gemessen.

Frequenzgang:

Der Wiedergabepegel wurde für ein Signal gemessen, das mit einem vorbestimmten Vorspannungsstrom bei einem Aufnahmepegel von 10 dB unter dem vorgeschriebenen Sprachpegel auf einem Prüfband aufgezeichnet worden ist. Diese Messung wurde durch die Differenz zwischen dem Prüfband und dem Standard-Magnetband repräsentiert.

Diese Eigenschaften der Magnetbänder änderten sich im Zeitverlauf auf die nachstehend angegebene Weise.

AL

30 min nach Flüssigkeitsauftrag

60 min später

120 min später

Viskosität der Flüssig keit (cp)	Winkelver hältnis	83
L :s- 2200	0,	81
2230	0,	82
2200	0,

Leuchtdichte- HF-Ausgang Rauschabstand

(dB) (dB)

44,5

44,0

44,7

-26,2

-25,7

-25,8

Aus den obigen Ergebnissen geht hervor, daß durch Zufuhr der Flüssigkeit in einer Menge von 17,85 m//min (bestimmt durch V χ hw χ W) und Umwälzen der Flüssigkeit auf dem Magnetband eine gleichmäßige Beschichtung erzielt wird, die keinerlei Längsstreifen aufweist und verbesserte elektromagnetische Umwandlungseigenschaften besitzt. Außerdem ist ersichtlich, daß praktisch keine Eigenschaftsverschlechterung im Zeitverlauf auftritt.

Selbstverständlich ist die Erfindung verschiedenen Abwandlungen und Änderungen zugänglich.

Beispielsweise kann die Art und Weise des Abziehens oder Absaugens der Beschichtungs-Flüssigkeit von der Auftrageinheit geändert werden. Ein solches Absaugen kann am einen Ende der Auftrageinheit anstatt an ihren beiden Enden erfolgen. Die Stelle, zu welcher die abgesaugte Flüssigkeit zurückgeführt wird, braucht lediglich an irgendeiner Stelle zwischen dem Einlaß (49 bei der beschriebenen Ausführungsform) der Beschichtungs-Auftrageinheit und der Förder-Pumpe (44) zu liegen. Der Anwendungsbereich der Erfindung ist nicht auf das Beschichten von magnetischen Aufzeichnungsträgern, wie Magnetbändern, beschränkt, vielmehr ist

41

die Erfindung für verschiedene Arten von Beschichtungs-Flüssigkeiten oder flüssigen Beschichtungsmassen einsetzbar. 5 Da die Flüssigkeit, wie erwähnt, über die geschlossene, vom Hauptflüssigkeitsdurchgang der Flüssigkeits-Auftrageinheit abzweigende Strecke umgewälzt wird, wird eine Verschlechterung der Güte oder Eigenschaften der Flüssigkeit durch z.B. Verdampfung unter Verhinderung eines Koagulierens oder Zusammenklumpens vermieden, so daß auf dem Band ein gleichmäßiger Überzug ohne unerwünschte Streifen erzeugt wird. Außerdem kann die Flüssigkeitsumwälzung durch Steuerung der Flüssigkeit-Zufuhreinrichtung zur Gewährleistung eines Flüssigkeit sauf tr ags mit konstantem Volumen geregelt werden,, wodurch wiederum eine hohe Herstellungsleistung gewährleistet wird.

AB - Leerseite -

Claims

Patentansprüche

1. Beschichtungsverfahren, dadurch gekennzeichnet, daß eine Beschichtungs-Flüssigkeit (oder flüssige Beschichtungsmasse) in einer für das Beschichten erforderlichen Menge von einer Flüssigkeit-Zufuhreinrichtung zugeführt oder gefördert wird und daß im Verlaufe des Beschichtungsvorgangs ein Teil der Flüssigkeit über eine geschlossene Strecke umgewälzt wird, die beliebig (somewhere) zwischen der Flüssigkeit-Zufuhreinrichtung und einer Flüssigkeit-Austragdüse eines Flüssigkeit-Auftragteils verläuft.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtungs-Flüssigkeit vom Flüssigkeit-Auftragteil zur Flüssigkeit-Zufuhreinrichtung umgewälzt (oder rückgeführt) wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge der im geschlossenen System (Strecke) umgewälzte Flüssigkeitsmenge das 0,5- bis 10-fache der von der Flüssigkeit-Zufuhreinrichtung zugeführten oder geförderten Flüssigkeitsmenge beträgt.

4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeit zur Umwälzung vom Hauptstrom in Querrichtung des (zu beschichtenden) Bands oder Substrats abgezogen bzw. abgesaugt (extracted) wird.

5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Band oder Substrat unter Führung durch ein erstes Drehelement transportiert wird, die praktisch der auf das Band oder Substrat aufgetragenen Flüssigkeitsmenge entsprechende Beschichtungs-Flüssigkeits-

menge auf ein zweites Drehelement aufgebracht wird, nahezu die gesamte, am zweiten Drehelement haftende Flüssigkeitsmenge auf das Band oder Substrat übertragen wird, das zwischen den gegeneinander andrückenden beiden Drehelementen transportiert und festgehalten wird, und bei einer Unterbrechung des Beschichtungsvorgangs die Andruckkraft zwischen den beiden Drehelementen aufgehoben wird. 10

6. Beschichtungsvorrichtung, gekennzeichnet durch einen Beschichtungsflüssigkeit-Auftragteil (41) mit einer Flüssigkeit-Austragdüse (46) und einem Flüssigkeits-Durchgang (45), eine Flüssigkeit-Zufuhreinrichtung (43, 44), eine Leitung (50) zur Führung der Flüssigkeit von der Zufuhreinrichtung zum Auftragteil und eine vom Flüssigkeits-Durchgang des Auftragteils abzweigende und mit der Leitung verbundene Umwälzstrecke (47, 51).

7. Vorrichtung nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch ein erstes Drehelement zur Unterstützung und Führung eines (zu beschichtenden) Bands oder Substrats, ein unter Zwischenfügung und Festhalten des Bands oder Substrats zwischen ihnen gegen das erste Drehelement andrückendes zweites Drehelement, eine Flüssigkeit-Auftrageinrichtung zum Auftragen der Beschichtungs-Flüssigkeit auf das zweite Drehelement in einer der auf das Band oder Substrat aufzubringenden Menge entsprechenden Menge und eine Einrichtung zur Aufhebung der zwischen den beiden Drehelementen wirkenden Andruckkraft.