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Unter Schwerkraft wirkende Rettungsvorrichtung
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Rettungsvorrichtung für Personen,
die sich in einem mehrstöckigen Gebäude aufhalten und zwar, eine Rettungsvorrichtung,
welche einen Benützer an einer Aussenwand des Gebäudes automatisch langsam an den
Boden abzusenken gestattet.
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Als Notausgang für Personen, die sich über einem Brandherd in einem
mehrstöckigen Gebäude aufhalten, wurden bisher häufig eine oder mehrere Feuertreppen
an der Aussenseite des Gebäudes angebracht. Solche Feuertreppen werden jedoch aus
verschiedenen Gründen oft abgelehnt. Einmal werden solche Feuertreppen als unvereinbar
mit einer ansprechenden architektonischen Gestaltung betrachtet. Ausserdem sind
derartige Feuertreppen kostspielig in der Erstellung und oft auch im Unterhalt.
Feuertreppen können den Einbruch in Gebäude erleichtern. Das nachträgliche Anbringen
von Feuertreppen an älteren, bestehenden Gebäuden kann nicht nur schwierig oder
nahezu unmöglich sein, sondern kann sich auch als gefährlich für die Arbeiter bei
der Erstellung der Feuertreppe erweisen.
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Um die erwähnten, mit Feuertreppen verbunden Nachteile zu vermeiden,
sind eine Anzahl anderer Rettungsvorrichtungen vorgeschlagen worden. Ein bekanntes
System dieser Art gemäss US-Patent 4 121 689 (Bonvin) weist ein vertikales Geleise
mit einer Zahnstange auf. Ein Traggerät kann in das Geleise derart eingehängt werden,
dass es in die Zahnstange eingreift und eine damit verbundene Person langsam abzusenken
gestattet. Eine motorgetriebene Hebe- und Senkvorrichtung mit einer auf einem I-Träger
angeordneten Zahnstange wird im US-Patent 2 647 675 (Bernett) und 3 207 263 (Cull)
beschrieben. Es sind ferner unter Schwerkraft wirkende Absenkvorrichtungen bekannt,
welche eine einer Zick-Zack-Schiene folgende Vorrichtung aufweisen (US-Patent 4
125 172 (Hatala)). Das US-Patent 3 715 011 (Prather) beschreibt eine Vorrichtung
deren Träger eine Bremse aufweist, welche mit einer vertikalen, zylindrischen
Säule
oder dergleichen zusammenwirkt. Motorisch angetriebene Absenkgeräte, welche einen
in eine Rollenkette oder eine Schraube eingreifenden Stuhl aufweisen, sind ebenfalls
bekannt aus der US-Patentschrift 3 831 711 (Smith) und der US-Patentschrift 3 944
021 (Smith et al).
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Weitere bekannte Rettungsvorrichtungen benützen Kabel oder Seile.
In der US-Patentschrift 3 946 989 (Tsuda) ist beispielsweise ein sich langsam senkender
Mechanismus an einem Seil beschrieben, dessen Abwärtsbewegung mit einem Benützer
an den Boden mittels einer ölhydraulischen Bremsvorrichtung gesteuert ist. Andere
Geschwindigkeitsregler für an Seilen abwärts geführte Rettungsvorrichtungen sind
in den US-Patentschriften 3 861 497 (Tsai) und 4 093 186 (Golden) beschrieben. In
der US-Patentschrift 4 063 615 (Knepp) ist ferner eine Rettungsvorrichtung beschrieben,
die eine Trommel aufweist, von welcher ein Tragseil langsam abgewickelt wird, um
die Vorrichtung mit dem Benützer langsam auf den Boden herunterzulassen.
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In der US-Patentschrift 3 348 632 (Swager) ist eine Rettungsvorrichtung
beschrieben, die als Steighilfe benützt wird. Die Rettungsvorrichtung befindet sich
auf der Platte einer H-Schiene, die unmittelbar neben einer Leiter montiert ist.
Die Rettungsvorrichtung wird mit dem Benützer verbunden und bewegt sich frei längs
der H-Schiene, wenn der Benützer die Leiter hinauf- oder hinuntersteigt. Sollte
der Benützer auf der Leiter ausgleiten, so bewirkt die plötzliche Abwärtsbewegung
eine Blockierung in der H-Schiene und verhindert ein weiteres Herunterfallen des
Benützers. In der US-Patentschrift 4 271 927 (Brown et al) ist weiter eine Vorrichtung
mit Rollen beschrieben, welche in eine umgekehrte T-Schiene eingreifen und eine
aufgehängte Wiege tragen. Es sind zwei Schwenkarme vorgesehen, die von einem zentralen
Schwenkpunkt blockiert oder ausser Eingriff bewegt werden können.
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Alle oben erwähnten Rettungsvorrichtungen oder Rettungshilfen weisen
eine Reihe von Nachteilen auf. Bei einigen der Vorrichtungen
sind
Schienen oder Geleise erforderlich, die untragbar umständlich und teuer in der Herstellung
sind. In vielen Fällen ist die Befestigung solcher Schienen oder Geleise am Gebäude
aufwendig und es sind besondere Zugangsöffnungen für die Absenkvorrichtungen erforderlich.
Im Falle der mit Seilen oder Kabeln ausgerüsteten Vorrichtungen ist es schwierig,
ein einziges Kabel für alle Stockwerke vorzusehen, und es ist im allgemeinen eine
Mehrzahl von Seilen oder Kabeln erforderlich, von welchen je eines für ein Stockwerk
bestimmt ist.
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Gemäss vorliegender Erfindung wird nun eine Rettungsvorrichtung für
ein mehrstöckiges Gebäude vorgesehen, welche unter Schwerkraft wirkt, und die im
Anspruch 1 umschrieben ist. In der bevorzugten Ausführungsform der Rettungsvorrichtung
befindet sich die Schwenkachse jedes Auflagers näher als irgendein Teil des Auflagers
selbst an einer vertikalen Symmetrieebene der Vorrichtung, welche senkrecht zur
Hauswand steht, und die durch die Mittellinie der Innenfläche geht.
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Bei dieser Anordnung erzeugt der Auflagerdruck ein Drehmoment, welches
das Auflager auf die Mittellinie der Innenfläche hin zu bewegen trachtet. Das Ritzel
befindet sich in der Mitte des Schlittens und ein zweites Paar von Auflagern ist
schwenkbar mit dem Schlitten verbunden, sodass der Schlitten in beliebiger Stellung
benutzt werden kann.
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Vorzugsweise weist die Vorrichtung zur Regelung der Geschwindigkeit
eine erste mit dem Ritzel verbundene ölhydraulische Bremse auf. Zusätzlich ist eine
zweite ölhydraulische Bremse vorgesehen, die ebenfalls mit dem Ritzel gekuppelt
ist. Die beiden Bremsen dienen als doppelter Sicherheitsmechanismus für den Schlitten
bzw. den Benützer.
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Die Rettungsvorrichtung gemäss vorliegender Erfindung gestattet einen
leichten Zugang für Personen, die sich auf allen Stockwerken eines mehrstöckigen
Gebäudes aufhalten. Dabei kann der Schlitten, der dem Benutzer das Absteigen zum
Boden gestattet, einfach und sicher mit der vertikal verlaufenden
Laufbahn
gekuppelt werden. Der Schlitten wird dabei rein durch die Schwerkraft'bewegt, sodass
keine äussere Kraftquelle erforderlich ist. Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemässen
Vorrichtung besteht darin, dass der Schlitten problemlos auf kleinem Raum aufbewahrt
werden kann und unverzüglich zum Gebrauch bereit ist. Während des Abstiegs längs
der Laufbahn benötigt der Schlitten keinerlei Bedienung oder Ueberwachung, sodass
selbst Verletzte oder Bewusstlose ohne Begleitung heruntergelassen werden können.
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Die Erfindung wird nun anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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Fig. 1 zeigt eine perspektivische Uebersicht über die erfindungsgemässe
Rettungsvorrichtung, Fig. 2 zeigt eine aufgelöste perspektivische Darstellung des
Schlittens gemäss Fig. 1, Fig. 3 ist eine Draufsicht auf den Schlitten gemäss Fig.
2 und Fig. 4 ist eine Stirnansicht des Schlittens gemäss Fig. 2 mit weggeschnittenen
Teilen.
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In der Zeichnung, in welcher gleiche Hinweisziffern für gleiche Elemente
in allen Figuren verwendet sind, ist eine bevorzugte Ausführungsform der Rettungsvorrichtung
dargestellt und in Fig. 1 mit 10 bezeichnet. Diese Rettungsvorrichtung 10 umfasst
einen Schlitten 12, welcher längs einer speziell ausgebildeten Laufbahn 14 verschiebbar
ist. Die Laufbahn 14 ist in vertikaler Lage an einer Wand 16 eines mehrstöckigen
Gebäudes befestigt, und zwar in der Nähe eines Notausgangs bzw. mehrerer Notausgänge
aus dem Gebäude, beispielsweise seitlich von Balkonen 18. Beim Notausgang, beispielsweise
auf dem Balkon 18, ist ein Vorratsbehälter 20 vorgesehen, in welchem mehrere Schlitten
12 in zur Verwendung bereitem Zustand aufbewahrt werden. Sowohl der Zugang zum Balkon
18 als auch der Behälter
20 können vorzugsweise abgeschlossen sein
und können mittels Schalter durch das. Ueberwachungspersonal ferngesteuert entriegelt
werden, um den Balkon 18 und den Inhalt des Behälters 20 bei Gefahr zugänglich zu
machen.
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Wie Fig. 1 zeigt, weist der Schlitten 12 einen Bügel 22 zum Einhängen
eines Gurtwerks, beispielsweise eines Fallschirmgurtwerks oder dergleichen auf.
Wie noch beschrieben wird, kann sich ein mit dem Gurtwerk 24 versehener Benutzer
mit Hilfe des Schlittens 12 langsam längs der Laufbahn 14 nach unten lassen.
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In den Figuren 2, 3 und 4 sind der Schlitten 12 und die Laufbahn 14
im Detail dargestellt. Die Laufbahn 14 umfasst ein T-Profil 28, welches mittels
Schrauben 30 fest mit der Wand 16 des Gebäudes verschraubt ist. Mit dem mittleren
Steg des T-Profils 28 ist ein speziell. gestaltetes Profil 32 mit einer mittleren
Längsnut 34 und geneigten Flächen 36a und 36b fest verbunden. In der Nut 34 ist
eine Zahnstange 38, deren Zähne 40 bezüglich der Gebäudewand 16 nach aussen ragen,
unbeweglich eingesetzt. Das Profil 32 weist Innenflächen 42a und 42b sowie Aussenflächen
44a und 44b auf.
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Der Schlitten 12 weist zwei symmetrische Hälften auf, deren Teile
mit entsprechenden Hinweisziffern mit den Indices "a" bzw. b je nach der Hälfte,
in welcher sich das Element befindet, bezeichnet. Der Einfachheit halber können
in gewissen Fällen nur die Elemente der einen Hälfte beschrieben sein, während die
entsprechenden Elemente der anderen Hälfte lediglich entsprechend bezeichnet sind.
Wie aus den Figuren 2, 3 und 4 ersichtlich, weist der Schlitten 12 symmetrische
Gehäusehälften 48a und 48b mit Griffen 50a und 50b auf. Die Gehäuseteile 48a und
48b sind mit Hilfe von Distanzhülsen 52 und 54 miteinander verbunden, in welche
Schrauben 56a, 56b und 58a, 58b verschraubt sind. Wie vor allem Fig. 2 zeigt, weist
die Gehäusehälfte 48b eine Kammer 60b auf.
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In der Mitte der Gehäusehälfte 48b und unterhalb deren Kammer
60b
befindet sich ein Lager 62b mit einer zyl.indrischen Lagerbohrung 64b. Wie gezeigt,
mündet eine entsprechende zylindrische Bohrung 64a in eine erweiterte zylindrische
Ausnehmung 66a. In dieser Ausnehmung 66a befindet sich eine Rotorpumpe 68a mit innen
verzahntem Rotor, die einen Rotor 70a und einen exzentrisch angeordneten Ring 72a
aufweist. Der Raum zwischen dem Ring 72a und dem Rotor 70a bildet die Pumpenkammer
74a. Zwei Oeffnungen 76a und 78a befinden sich auf entgegengesetzten Seiten der
zylindrischen Bohrung 64a, welche die Kammer 60a mit der Pumpenkammer 74a verbinden.
Die zylindrische Ausnehmung 66a ist mittels eines Deckels 80a verschlossen, welcher
mittels Schrauben 82a befestigt ist.
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Eine Dichtung 84a umgibt die zylindrische Ausnehmung 66a zwischen
dem Deckel 80a und der Gehäusehälfte 48a.
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Der Rotor 70a ist mit einer zentralen Oeffnung 86a mit zwei schmalen
Nuten 88a und 90a versehen. Eine Welle 92 ragt durch das Drehlager 62a und die zylindrische
Bohrung 84a in die Oeffnung 86a, wobei die äusseren Enden der Welle 92 ebenfalls
mit Nuten 94a und 96a versehen sind, welche sich mit den Nuten 88a und 90a decken.
Zusammen bilden die Nuten 88a und 94a eine zylindrische Oeffnung, in welche ein
Keil 98a so eingreift, dass die Welle 92 und Rotor 70 drehfest gekuppelt sind. Ein
entsprechender Keil (nicht dargestellt) greift auch in die sich deckenden Nuten
90a und 96a.
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Mit der Welle 92 ist ein Ritzel 100 fest verbunden. Dieses Ritzel
weist Zähne 102 auf, welche in die Zähne 40 der Zahnstange 38 eingreifen. Es ist
ohne weiteres ersichtlich, dass wenn das Ritzel 100 in die Zahnstange 38 eingreift,
die beiden Pumpen 68a und 68b über die Welle 92 angetrieben werden.
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Ihre Arbeitsweise ist später beschrieben.
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Wie aus den Figuren 2 und 3 am besten ersichtlich, sind an der Unterseite
der Gehäusehälfte 48b Nuten 104b und 106b vorgesehen. In diesen Nuten 104b und 106b
sind geeignete Auflager, beispielsweise Gleitbeläge 108b bzw. 110b gehalten. Diese
Gleitbeläge 108b und 110b sind dazu bestimmt auf die Innenfläche
42b'des
Profils 32 aufzuliegen und längs derselben zu gleiten. Sie bestehen aus einem geeigneten
abriebfesten Material.
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Mit den Gehäusehälften 48a und 48b sind Greifer 114a und 114b schwenkbar
verbunden und zwar wie Fig. 2 besonders deutlich zeigt, ist der Greifer 114b mit
der Gehäusehälfte 48b mittels Armen 116b und 118b verbunden. Die Arme 116b und 118b
greifen in Schlitze 120b und 122b. Jeder dieser Schlitze weist ein äusseres Loch
124b bzw. 126b und eine innere Gewindebohrung 128b bzw. 130b auf. Die Arme 116b
und 118b sind mittels Schrauben 132b bzw. 134b mit der Gehäusehälfte 48b schwenkbar
verbunden, wobei die Schrauben 132b und 134b durch Bohrungen 136b bzw. 138b an den
Enden der Arme 116b und 1218b durchgreifen. Ein Federbügel 140b wirkt auf die Arme
116b und 118b in dem Sinne, dass er sie um die Schrauben 132b und 134b zur die Laufbahn
hin zu schwenken trachtet. Wie Fig. 2 zeigt, greift der Federbügel 140b um die Schraube
134b, wobei die freien Enden des Federbügels 140 am oberen Ende des Schlitzes 122b
anliegen. Das andere Ende des Federbügels 140b greift über den Arm 118b und drückt
gegen dessen Oberseite. In dieser Weise drückt der Federbügel den Greifer 114b federnd
gegen die Laufbahn 14.
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Der Greifer 114b weist einen Unterteil 142b auf, welcher die beiden
Arme 116b und 118b verbindet. Dieser Unterteil 142b weist eine ebene Innenfläche
144b auf, welche mit geeigneten Auflagern, beispielsweise Gleitern 146b versehen
ist. Wie Fig. 2 zeigt, ist ein Gleiter 146b in der Nähe des Arms 116b und ein weiterer
Gleiter 146b'(nicht dargestellt) in entsprechender Lage in der Nähe des Arms 118b
angeordnet. Wie Fig. 3 zeigt, sind die Gleiter 146a und 146b so angeordnet, dass
sie gegen die Aussenflächen 44a bzw. 144b angelegt und längs denselben gleiten können.
Es ist wesentlich, dass die vertikalen Schwenkachsen 148a und 148b der Schwenkarme
116a und 116b näher an der vertikalen, senkrecht zur Wand 16 stehenden Symmetrieebene
des Schlittens liegen als irgendein Teil eines Gleiters 146a bzw. 146b. Der Grund
für diese konstruktive
Massnahme wird unten erläutert. Der Unterteil
142b ist mit einer geneigten Fläche 150b und einer gerundeten Innenkante 152b versehen.
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Die Arbeitsweise der oben beschriebenen Rettungsvorrichtung 10 ist
wie folgt: Bei Ausbruch eines Feuers kann man sich vorerst aus den meisten Stockwerken
normal über Treppen und dergleichen retten. In vielen Fällen kann man jedoch einzelne
Stockwerke nicht mehr auf normalem Wege verlassen. In diesem Falle kommt die Rettungsvorrichtung
zum Einsatz, und zwar unter Aufsicht von Rettungspersonal. Vorerst wird ein Schalter,
welcher an geeigneter Stelle, zum Beispiel im Erdgeschoss angeordnet ist und nur
dem Rettungspersonal zugänglich ist, betätigt, um diejenigen Behälter 20 zu entriegeln,
die auf Stockwerken liegen, die nicht mehr normal verl.assen werden können. Vorzugsweise
kann durch Betätigung desselben Schalters auch der Zugang zu den Balkonen 18 oder
anderen entsprechenden Notausgängen bei Behältern 20 geöffnet werden. Dann werden
über geeignete, auf allen Stockwerken vorhandene Mittel die dort befindlichen Personen
angewiesen, sich zu den Rettungsvorrichtungen zu begeben und dieselben zu benützen,
wobei natürlich auch mitgeteilt wird, wo sich die Rettungsausgänge und die Behälter
20 befinden.
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r In den Behältern 20 befindet sich je eine Anzahl von Schlitten
12, mit welchen schon Gurtwerke 24 mittels der Bügel 22 verbunden sind. Auf dem
als'Notausgang dienendem Balkon 18 zieht dann der Benützer das Gurtwerk 24 an, womit
die Rettungsvorrichtung zur Benützung bereit ist. Der Schlitten 12 wird dann auf
die Laufbahn 14 durch den Benützer aufgesetzt.
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Sitzt der Schlitten 12 korrekt auf der Gleitbahn 14, verlässt der
Benützer den Balkon 18 und belastet den Schlitten mit seinem Gewicht. Unter diesem
Gewicht bewegt sich der Schlitten 12 langsam längs der Laufbahn 14 abwärts, womit
der Benützer in Sicherheit gelangt.
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Im einzelnen ist die Arbeitsweise des Schlittens 12 wie folgt: Zuerst
ergreift der Benützer den Schlitten 12 an den
Handgriffen 50a und
50b und richtet den Schlitten 12 so aus, dass seine Unterteile 142a und 142b im
wesentlichen parallel Uber den zugeordneten, geneigten Flächen 36a und 36b der Laufbahn
14 liegen. Der Schlitten kann beliebig gerichtet aufgesetzt werden, d.h., mit dem
einen oder anderen Ende oben bzw. unten, und die Bezeichnungen a und b dienen nur
der Bezeichnung bestimmter Seiten. Ist der Schlitten 12 über der Laufbahn 14 in
die richtige Position gebracht, drückt der Benützer den Schlitten auf die Laufbahn
14. Hierbei treffen die geneigten Flächen 150a und 150b der Greifer 1.14a und 114b
auf die geneigten Flächen 36a bzw. 36b der Laufbahn auf. Dabei werden die Greifer
114a und 114b entgegen der Wirkung der Federbügel 140 auswärts geschwenkt, beispielsweise
in die Stellung, die in Fig. 3 in strichpunktierten Linien angegeben ist. Verlassen
die Kanten 152a und 152b hierbei die geneigten Flächen 36a und 36b, können die Greifer
114a und 114b unter Federwirkung einwärts über die Flächen 42a bzw. 42b in die Endstellung
gemäss Fig. 3 schwenken. In dieser Lage werden die Gleiter 108a, 108b, 110a und
110b gegen die äusseren Flächen 44a bzw. 44b des Profils 32 gedrückt. Ausserdem
wurde das Ritzel 100 in eine Lage gebracht, in welcher seine Zähne 102 in die Zähne
40 der Zahnstange 38 eingreifen.
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Nachdem der Schlitten 12 in diese Lage auf die Laufbahn 14 aufgesetzt
worden ist, wirkt dann das Gewicht des Benützers abwärts an den Griffen 50a und
50b, wenn der Benützer den Balkon 18 verlässt. Je nach dem welches Ende des Schlittens
12 sich oben befindet, beispielsweise das in Fig. 3 gezeigte Ende, bewirkt die Belastung
durch den Benützer ein Anpressen der Gleiter 146a und 146b gegen die Innenflächen
42a bzw. 42b des Profils 3,'während die Gleiter 110a und t10b gegen die Aussenflächen
44a bzw. 44b des Profils 32 angepresst werden.
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Es sei erwähnt, dass das Spiel zwischen den Gleitern 110 und 146 genügend
gering ist, um einen sicheren Eingriff zwischen dem Ritzel 100 und der Zahnstange
38 zu gewährleisten.
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Der auf den Gleiter 146b wirkende, nach aussen gerichtete Druck erzeugt
ein Drehmoment, welches den Greifer um seine
Schwenkachse 148b
nach. innen zu schwenken trachtet. Die Richtung dieses Drehmomentes hängt ab von
der gegenseitigen Lage der Schwenkachse 148b und der Stelle des Gleiters 146b, auf
welche die Druckkraft wirkt. Wird wie oben beschrieben der Schlitten so ausgebildet,
dass die Schwenkachse 148b näher bei der Mittelsymmetrieebene des Schlittens, welche
senkrecht auf der Gebäudewand 16 steht, liegt als irgendeine Stelle des Gleiters
146b, so wirkt unter allen Umständen ein Drehmoment, welches den Greifer 114b einwärts
zu schwenken und in Eingriff mit der Laufbahn 14 zu halten trachtet., Je mehr Gewicht
somit auf die Handgriffe 50a und 50b wirkt, um so stärker werden die Greifer 114a
und 114b nach innen gedrückt und im Eingriff mit der Laufbahn 14 gehalten, womit
der Schlitten 12 absolut sicher an dieser Laufbahn geführt ist. Selbstverständlich
wirken ohne zusätzliche Belastung des Schlittens 12 nur die Federbügel 140 auf die
Greifer 114a und 114b, um dieselben hinter die Laufbahn einzuschwenken, womit das
Aufsetzen des Schlittens 12 auf die Laufbahn 14 ohne erhebliche Kraft erfolgen kann.
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Sobald das Gewicht des Benützers auf den Schlitten 12 wirkt, beginnt
derselbe längs der Laufbahn 14 zu gleiten, wobei die Gleiter 110a, 110b, 146a und
146b längs des Profils 32 gleiten. Das Ritzel 100 wird dabei in Drehung versetzt,
indem es in die Zahnstange 38 eingreift. Mit dem Ritzel 100 wird auch die Welle
92 angetrieben, welche ihrerseits die Rotoren 70a und 70b der ölhydraulischen Pumpen
68a bzw. 68b antreibt. Die Kammern 60a und 60b sind mit einer geeigneten Flüssigkeit
gefüllt, die auch über längere Zeit nicht verderben kann. Bei der Drehung des Rotors
70a dreht auch der exzentrisch angeordnete Pumpenring 72a infolge des gegenseitigen
Eingriffs der Zähne dieser Teile mit. Bei der Drehung des Pumpenrings 72a wird die
in der Kammer 60a enthaltene Flüssigkeit aus der Pumpe 68a durch die Oeffnungen
76a und 78a gepumpt. Dabei dient die eine der Oeffnungen 76a oder 78a als Eintrittsöffnung
und die andere als Austrittsöffnung. Welche dieser Oeffnungen als Eintritt und welche
als Austritt dient, hängt von der Drehrichtung der Pumpe bzw. von der Lage, in welcher
der
Schlitten 12 auf die Laufbahn 14 aufgesetzt ist, ab. Jedenfalls
bestimmt die kleinere Oeffnung, im vorliegenden Falle die Oeffnung 78a die Flüssigkeitsmenge,
die durchtreten kann, womit auch die Drehzahl der Pumpe 68a bzw. ihres Rotors 70a
bestimmt wird. Wenn somit der Schlitten 12 unter der Wirkung des Gewichts des Benützers
längs der Laufbahn 14 abwärts gleitet, ist die Geschwindigkeit auf einen Wert begrenzt,
welcher ein leichtes und sicheres Absteigen des Benützers in Sicherheit gestattet.
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Die beiden ölhydraulischen Pumpen 68a und 68b bewirken hierbei eine
doppelte Sicherheit bei der Bestimmung der Geschwindigkeit des Schlittens 12. Normalerweise
wirken beide Pumpen 68a und 68b zusammen, um die Geschwindigkeit des Schlittens
12 zu begrenzen. Sollte jedoch eine der Pumpen ausfallen, so wirkt auf alle Fälle
unabhängig davon die andere Pumpe, welche allein die Geschwindigkeit des Schlittens
längs der Laufbahn 14 auf einen geeigneten Wert begrenzt.
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Es sei noch erwähnt, dass anstelle der oben beschriebenen speziellen
ölhydraulischen Pumpen 68a und 68b irgendwelche anderen Zahnradpumpen, Zellenpumpen
oder dergleichen vorhanden sein könnten. Wesentlich ist, dass volumentrisch fördernde
Pumpen vorhanden sind, die eine bestimmte Flüssigkeitsmenge verdrängen, die durch
einen richtig bemessenen Durchflusswiderstand geregelt werden kann.
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Es sei ferner betont, dass das Unterbringen der Vorratsbehälter 20
auf Balkonen 18 nur als Beispiel zu betrachten ist.
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Wird die Rettungsvorrichtung 10 an einem Bürogebäude angebracht, kann
auf jedem Stockwerk ein abgeschlossenes, zentrales Lager mit je einem Schlitten
für jeden Mitarbeiter vorgesehen sein. Als Notausgang dürfte in diesem Fall ein
normalerweise abgeschlossenes Fenster geeignet sein, indem keine Balkone vorgesehen
sind. .Im Falle von Wohnungen und Hotels kann normalerweise keine Zentralverriegelung
für die Zugangstüren zu den Balkonen vorge.sehen sein. Dagegen könnte eine verschlossene
Kammer oder ein Wandschrank mit Schlitten für
jeden Insassen vorhanden
sein. Natürlich sind auch andere Aufbewahrungsorte möglich.
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Im Rahmen der Erfindung sind weitere Varianten im Aufbau und in der
Organisation der Rettungsvorrichtung möglich.