DE3442997C2 - - Google Patents
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- G09F2003/0273—Labels for bottles, flasks
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Anbrin
gen eines Umhüllungsetiketts auf einen Behälter nach dem
Oberbegriff des Anspruches 1.
Es ist bekannt, mechanische Handhabungseinrichtungen zum
Heranführen von Umhüllungsetiketten zu einem Behälter zu
verwenden. Eine derartige Vorrichtung enthält eine Vor
schubeinrichtung für das Kunststoffetikettblattmaterial
und eine Trommel, auf welcher das Etikett geformt wird,
und die es in Eingriff mit der Außenseite des Behälters
bewegt. Das Etikett haftet an dem Behälter und wird an
schließend durch Entlangrollen desselben auf einer festen
Oberfläche um den Behälter herumgewickelt.
Das US-Patent 43 23 416 zeigt beispielsweise eine solche
Vorrichtung, bei der das Etikett an den Behälter angeklebt
wird und seine überlappten Enden mittels einer Klebstoff
auftragvorrichtung miteinander verklebt werden. Aus dem
DE-GM 18 80 677 ist bekannt, einen Klebefalz am Etikettan
fang zum Aufbringen auf eine geeignete Stelle der Behäl
teroberfläche aufzuleimen. Das Etikett wird nach Umwick
lung des Behälters mit dem Etikettanfang verbunden. Zwar
kann durch Schwächungslinien das Etikett entfernt werden,
jedoch werden Leim- oder Klebstoffrückstände auf dem Be
hälter nicht beseitigt.
Diese bekannten Verfahren, in denen Leime oder Heiß
schmelzkleber verwendet werden, haben den Nachteil, daß
sie leicht zur Verschmutzung der Anlage führen. Heißkleber
erfordern darüber hinaus entsprechende Wärmequellen. Jede
Wärmequelle birgt jedoch auch eine Brandgefahr. Ferner
verbleiben nach Entfernung der Etiketten an den Behältern
noch Klebereste. Insbesondere bei Behältern aus orientier
tem Kunststoff lassen sich die Etiketten und die Kleber
reste nur sehr schwer ablösen, so daß die Behälter ver
schmutzten und sich nicht leicht recyclen lassen.
Die US-PS 27 19 662 offenbart, die Enden der Etiketten
lediglich an einer senkrecht verlaufenden Überlappungs
stelle miteinander zu verbinden, während eine Verbindung
zwischen Behälterwandung und Etikett zum Zwecke eines pro
blemlosen Entfernens weggefallen ist. Dies hat jedoch den
produktionstechnischen Nachteil, daß es verhältnismäßig
schwierig ist, ein Wickeletikett stramm um eine Behälter
wandlung herumzuwickeln, ohne ein Ende zu fixieren, wobei
dies insbesondere für Flaschen gilt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Ver
fahren zum Aufbringen eines Umhüllungsetiketts auf einen
Behälter anzugeben, das ein einfaches Anbringen und ein
leichtes Lösen des Etiketts ohne nennenswerte Rückstände
am Behälter erlaubt.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des
Anspruchs 1 gelöst.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird zunächst ein be
grenzter Bereich des vorderen Endes des Etiketts mit der
Behälterwand und anschließend nach dem Umwickeln des Eti
ketts um den Behälter ein begrenzter Bereich des hinteren
Endes des Etiketts mit dem vorderen Ende verbunden. Das
Umhüllungsetikett besteht aus einem thermoplastischen Po
lymerisat, welches in einem
Lösungsmittel lösbar ist.
Diese Schicht weist ein vorderes Ende
auf, an welchem ein begrenzter Bereich mit dem flüssigen
Lösungsmittel eine feste Verbindung bildet,
die beim Verdampfen des Lösungsmittels von selbst schwä
cher wird. Damit wird eine temporäre Verklebung des vorde
ren begrenzten Bereiches des Etiketts mit der Behälterwand
hergestellt, die ausreicht, das vordere Ende des Etiketts
an dem Behälter zu verankern und das Etikett um den Behäl
ter herumzuwickeln. Durch das eingesetzte Lösungsmittel
wird die Behälterwand nicht gelöst. Nach Aushärtung der
Lösung durch Verdampfen des Lösungsmittels unter Schwächer
werden der Verbindung kann das Etikett wieder leicht von
dem Behälter zum Recyclen entfernt werden, ohne das Mate
rial des wiederzuverwendenden Behälters zu beschmutzen.
Die Polymerisatschicht weist ferner ein hinteres Ende
auf, welches das vordere Ende überlappt, um ein Umhül
lungsetikett mit überlappten Enden auf dem Behälter zu
bilden.
Nach einer Ausgestaltung der Erfindung wird auch in einem
begrenzten Bereich des hinteren Endes des Etiketts mit
Hilfe eines schnell verdampfenden Lösungsmittels für das
Polymer eine klebrige Lösung zur Verbindung mit dem Eti
kett gebildet.
Nach einer anderen Ausgestaltung der Erfindung stellt das
thermoplastische Polymer bevorzugt Polystyrol dar. Weitere
Polymerisate, die zum Teil oder gänzlich anstelle von
Polystyrol verwendet werden können, sind Styrolpolymerisa
te wie Copolymere von Styrol und einem copolymerisierbaren
Vinylmonomeren wie Vinylacetat, Vinylchlorid, Vinyliden
chlorid, sowie Acryl- und Acrylatmonomere wie Methylmeta
acrylat und Ethylmetaacrylat, Methylacrylat und Ethyl
acrylat. Bevorzugt wird eine Styrolmenge in einem Styrol
polymeren von wenigstens 40 oder 50 Gew.-% und - für beste
Ergebnisse - etwa 60 bis 75 Gew.-%.
Polymerisate, die wenigstens bei bestimmten Anwendungs
fällen anstelle von Polystyrol benutzt werden können, sind
Polyvinylchlorid und Acrylatpolymere wie Polymethylmeta
acrylat, Polyethylmetaacrylat, Polymethylacrylat, Poly
ethylacrylat.
Die Dicke der festen Schicht kann von etwa 0,025 bis etwa
0,381 oder 0,508 mm schwanken, jedoch ist die bevorzugte
Dicke etwa 0,051 bis 0,127 mm.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird ein
Mehrschichtetikett verwendet, welches vorzugsweise eine
coextrudierte Struktur, bestehend aus einer festen Poly
merisatschicht wie Polystyrol und einer festen Schicht aus
einem anderen Styrolpolymerisat aufweist. Eine der festen
Schichten des Mehrschichtetiketts kann etwa 0,013 bis
0,127 mm dick sein, und die andere Schicht etwa 0,127 bis
0,508, vorzugsweise 0,203 bis 0,305 mm dick sein.
Methylenchlorid wird nach einer weiteren Ausgestaltung der
Erfindung als bevorzugtes Lösungsmittel eingesetzt. In
Kombination mit Polystyrol ist der Zeitverlauf der Ver
festigung der entstehenden klebrigen Lösung derart, daß
die feste Schicht leicht und sicher durch die sich ver
festigende Lösung innerhalb von 1/2 oder vorzugsweise
innerhalb von 1/3 Sekunde an der Behälteroberfläche an
geheftet werden kann, so daß sie auf Produktionsbasis um
wickelt werden kann.
Im allgemeinen können Lösungsmittel mit einem Löslichkeits
parameter von etwa 9,4 bis 10,8 (cal/cm3)1/2 für das ge
samte oder einen Teil des Methylenchlorids eingesetzt wer
den.
Zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung geeignete Lö
sungsmittel für Polystyrol sind Benzol, Toluol, Styrol,
andere niedrigchlorierte aliphatische Kohlenwasserstoffe
(Trichlorethylen und Perchlorethylen), Methylethylketon
und Ethylacetat.
Vorzugsweise liegen die Siedepunkte der Lösungsmittel oder
geeignete Mischungen derselben bei etwa 35 bis 85°C, wenn
das Lösungsmittel auf den Polystyrolschaum etwa bei Raum
temperatur (25°C) oder etwa 22 bis 28°C aufgebracht
wird.
Für eine Verwendung mit Polyvinylchlorid geeignete Lö
sungsmittel sind Benzol, Toluol, Ethylbenzol, Styrol und
niedrigchlorierte aliphatische Kohlenwasserstoffe wie Tri
chlorethylen und Perchlorethylen. Wie in dem Falle von
Polystyrol, ist Methylenchlorid das bevorzugte Lösungs
mittel.
Methylenchlorid ist ferner das bevorzugte Lösungsmittel
für Polyacrylate, andere geeignete Lösungsmittel sind die
im vorhergehenden für Polyvinylchlorid aufgeführten.
Geeignete Lösungsmittel, die - obwohl nicht so bevorzugt -
für Polyvinylchlorid und Polyacrylate verwendet werden
können, sind Methylethylketon, Methylformat, Ethylenchlo
rid und Ethylacetat.
Das in der Erfindung verwendete Lösungsmittel kann ein
einziges Lösungsmittel oder eine Mischung von Lösungsmit
teln sein. Das Lösungsmittel kann ein Lösungsmittel-Poly
merisatsystem sein, in welchem das Polymerisat mit dem
Etikettpolymerisat verträglich ist. Wenn das Etikettpoly
merisat Polystyrol ist, ist ein Lösungsmittel-Polymerisat
system gegeben in einem solchen, in welchem Polystyrol in
dem Lösungsmittel aufgelöst worden ist. Ein verträgliches
Polymerisat für Polystyrol ist ein Styrolpolymerisat wie
im vorhergehenden beschrieben.
Die Erfindung wird nachfolgend an
hand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Darstellung eines Behälters aus orientiertem
Kunststoff mit einem Basisbecher,
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung des Behälters
nach Fig. 1, teilweise mit einem Umhüllungsetikett
umwickelt,
Fig. 3 eine Draufsicht auf das in Fig. 2 gezeigte Etikett,
Fig. 4 einen vergrößerten Teilschnitt des Etiketts nach
Fig. 3, und
Fig. 5 und 6 jeweils Draufsichten auf ein Umhüllungseti
kett in verschiedenen Ausführungsformen.
Die Fig. 1 und 2 zeigen einen Behälter 8 mit einem
Hauptteil 9 und einem Basisbecher 9a. In Fig. 2 ist der
Behälter 8 fast vollständig von einem Umhüllungsetikett 10
umwickelt. Das Etikett 10 hat eine feste Polymerisat
schicht 20, die aus einer Unterseite 22, einem vorderen
Ende 25 und einem hinteren Ende 27 besteht. Auf der Un
terseite 22 sind in der Nähe des vorderen Endes 25 be
grenzte Bereiche 65 vorgesehen, während an dem hinteren
Ende 27 ein begrenzter Bereich 66 angeordnet ist. Diese
begrenzten Bereiche sind kurzzeitige, sich verfestigende
Kleblösungen des Polymerisats in dem begrenzten Bereich
und des Lösungsmittels dafür.
In Fig. 3 sind die begrenzten Bereiche 65 an dem vorderen
Ende 25 als drei getrennte, im Verhältnis zur Breite des
Etiketts 10 relativ kleine Flächen ausgebildet. Gemäß Fig.
6 sind zwei begrenzte Bereiche 65 vorgesehen. In Fig. 5
ist der begrenzte Bereich 65 als schmaler Streifen in Nähe
des vorderen Endes 25 ausgebildet.
Der begrenzte Bereich 65 in Nähe des vorderen Endes 25
wird mit einem Lösungsmittel für das Polymerisat 20 behan
delt, worauf sich eine flüssige, klebrige Lösung bildet,
die an den Hauptteil 9 des Behälters 8 angeheftet wird.
Durch Verfestigung der klebrigen Lösung wird eine grobe
Klebverbindung zwischen der festen Polymerisatschicht 20
und dem Hauptteil 9 erzielt, so daß das Etikett um den
Hauptteil gewickelt werden kann, wobei die Verbindung bei
Härtung der sich verfestigenden Lösung schwächer wird, so
daß nach Gebrauch das Etikett 10 leicht vom Behälter 8 zum
Recyclen abgestreift werden kann. An dem begrenzten Be
reich 66 in Nähe des hinteren Endes 27 wird ebenfalls mit
dem Lösungsmittel eine flüssige, klebrige Schicht herge
stellt. Durch Überlappen der hinteren und der vorderen
Enden wird eine Naht gebildet, wodurch nach Verfestigung
der flüssigen Kleblösung eine feste Verbindung zwischen
der Ober- und Unterseite der festen Polymerisatschicht 20
entsteht.
Claims (10)
1. Verfahren zum Aufbringen eines Umhüllungsetiketts auf einen
Behälter, bei dem zunächst ein begrenzter Bereich des
vorderen Endes des Etiketts mit der Behälterwand verbunden
und anschließend nach dem Herumwickeln um den Behälter
ein begrenzter Bereich des das vordere Ende überlappenden
hinteren Endes mit diesem verbunden wird, dadurch gekenn
zeichnet, daß im begrenzten Bereich des vorderen Endes des
aus thermoplastischem Polymer bestehenden Etiketts mit
Hilfe eines schnell verdampfenden Lösungsmittels für das
Polymer eine klebrige Lösung gebildet wird zwecks tempo
rärer, beim Verdampfen des Lösungsmittels von selbst schwächer
werdenden Verklebung mit der Behälterwand, wobei das Behälter
wandmaterial durch das eingesetzte Lösungsmittel nicht
gelöst wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
auch im begrenzten Bereich des hinteren Endes des Etiketts
mit Hilfe eines schnell verdampfenden Lösungsmittels für
das Polymer eine klebrige Lösung gebildet ist zwecks Ver
bindung mit dem Etikett.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch
die Verwendung von Polystyrol oder einem Copolymerisat
aus Styrol und einem copolymerisierbaren Vinylmonomer.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeich
net durch die Verwendung eines coextrudierten Polymers,
bestehend aus einer festen und einer geschäumten Schicht,
wobei die feste Schicht an die Behälterwandung gelegt
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Lösungsmittel Methylenchlorid ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeich
net durch die Anwendung auf einen Behälter aus Polyethy
lenterephthalat.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeich
net durch die Anwendung auf einen Behälter aus Glas.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeich
net durch die Anwendung auf Behälter aus Metall.
9. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Polymer ein Polyvinylchlorid ist.
10. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Polymer ein Acrylatpolymerisat ist.
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