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Fensterscheibe aus durchsichtigem Kunststoff
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Die Erfindung betrifft eine insbesondere zur Verwendung in Wohnwagen,
Wohnrnobilen und obilheimen vorgesehene Fensterscheibe aus durchsichtigem Kunststoff,
bestehend aus zwei im Abstand voneinander angeordneten Scheiben, die. über den gesamten
Rand miteinander fest verbunden sind und zwischen denen mindestens ein Distanzstück
zur Befestigung eines Beschlages angeordnet ist.
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Aus einer Außenscheibe und einer Innenscheibe aus durchsichtigem
Kunststoff bestehende Fensterscheiben sind bekannt.
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Sie werden insbesondere an Wohnwagen, Wohnmobilen und Mobilheimen
verwendet. Neben einem festen Einbau gibt es zu öffnende Ausführungen, bei denen
die Scheiben mit entsprechenden Beschlägen versehen werden müssen.
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Um derartige Beschläge an den aus durchsichtigem Kunststoff bestehenden
Fensterscheiben anbringen zu können, werden Distanzatücke verwendet, welche zwischen
den im Abstand voneinanderliegenden Scheiben angeordnet werden, um zu verhindern,
daß die an der Außenscheibe und an der Innenscheibe angreifenden Befestigunasmittel
für die Beschläge die beiden Scheiben relativ zueinander verlagern, enn der Beschlag
angebracht wird. Diese Anbringung erfolgt üblicherweise mit Hilfe von Schrauben,
die das an der Innenscheibe anliegende Befestigungsteil des Beschlages und die Innenscheibe
durchdringen
und im Raum zwischen den beiden Scheiben in ein Gegenstück
eingeschraubt werden, das von außen her an die Außenscheibe angesetzt wird und diese
mit dem als Wiederlager für die Schraube dienenden Teil durchdringt.
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Bei dieser bekannten Ausbildung ergibt sich der Nachteil, daß nicht
nur die Innenscheiben, sondern auch die Außenscheiben mit Löchern versehen werden
müssen, die nicht nur eine Rißbildung begünstigen, sondern das Eindringen von Feuchtigkeit
von außen nicht mit der notwendigen Sicherheit verhindern können Es kommt deshalb
häufig vor, daß die normalerweise mit trockener Luft gefüllten doppellagigen Fensterscheiben
infolge von Feuchtigkeit, die zwischen Außenscheibe und Innenscheibe eingedrungen
ist, beschlagen, wobei es nicht möglich ist, die sich an der Innenseite von Außenscheibe
bzw. von Innenscheibe ablagernde Feuchtigkeit wegzuwischen.
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Wenn bei der bekannten Ausbildung die beiden Scheiben nach Zwischen
fügen der Distanzstücke an ihrem gesamten Rand miteinander fest verbunden werden,
beispielsweise durch Verschweißen oder Verkleben, entstehen Gase, die aus dem Zwischenraum
zwischen Außenscheibe und Innenscheibe abgesaugt werden müssen, um die Durchsichtigkeit
der dappellagigen Fensterscheibe zu gewährleisten. Insbesondere bei der Verwendung
von Zweikomponentenklebern entstehen bei der Reaktion Gase, die den durchsichtigen
Kunststoff der Scheiben, vorzugsweise Acrylglas, wie Ablagerung von Rauch trüben.
Aus diesem Grunde ist es bekannt, die Innenscheibe mit einer oder mehreren separaten
Absaugöffnungen zu versehen, durch die während der Reaktionszeit das Gas abgesaugt
wird und die nach der Fertigstellung durch spezielle Stopfen verschlossen werden.
Auch durch diese Stopfen kann im ungünstigen Fall Feuchtigkeit in den Zwischenraum
zwischen Außenscheibe
und Innenscheibe eintreten und zu unerwünschten
Trübungen der Fensterscheibe führen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Fensterscheibe der
eingangs beschriebenen Art derart weiterzubilden, daß das Eindringen von Feuchtigkeit
in den Zwischenraum zwischen Außenscheibe und Innenscheibe verhindert und gleichzeitig
die Herstellung der mit Beschlägen zu versehenden Fensterscheibe vereinfacht wird.
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Die Lösung dieser Aufgabenstellung durch die Erfindung ist dadurch
gekennzeichnet, daß das Distanzstück mit der Innenfläche der Außenscheibe, vorzugsweise
durch Verschweißen oder Verkleben, verbunden und mit mindestens einer in Längsrichtung
verlaufenden, der Aufnahme eines Befestigungsmittels, vorzugsweise einer Schraube,
für den#n der Außenseite der Innenscheibe anzuordnenden Beschlag dienenden Aufnahmeöffnung
versehen ist, die durch die ln#enscheibe hindurchgeführt und im Bereich zwischen
Außenscheibe und Innenscheibe mit mindestens einem mit dem Innenraum zwischen den
Scheiben in Verbindung stehenden Absaugkanal verbunden ist.
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Durch diese erfindungsgemäße Ausbildung des Distanzstückes entfällt
die Notwendigkeit, die Außenscheibe mit Löchern zur Befestigung des Beschlages zu
versehen, so daß nicht nur die Bildung von Rissen in dieser Außenscheibe verhindert
wird, sondern auch ausgeschlossen wird, daß von außen her Feuchtigkeit in den Zwischenraum
zwischen Außenscheibe und Innenscheibe eindringt. Durch die über mindestens einen
Absaugkanal mit dem Innenraum zwischen den Scheiben in Verbindung stehende Aufnahmeöffnung
des Distanzstückes, die durch die Innenscheibe hindurchgeführt ist, kann beim Verbinden
von Außenscheibe und Innenscheibe das hierbei entstehende Gas aus dem Zwischenraum
abgesaugt werden, so daß die Anbringung zusätzlicher
Absaugöffnungen
in der Innenscheibe entfällt.
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Nach der Anbringung des Beschlages ist die Aufnahmeöffnung im Distanzstück
durch das jeweilige Befestigungsmittel, vorzugsweise eine Schraube derart dicht
verschlossen, daß auch von der Innenseite her keine Feuchtigkeit in den Zwischenraum
zwischen Außenscheibe und Innenscheibe eindringen kann, zumal zusätzliche und durch
einfache Stopfen verschlossene Absaugöffnungen nicht existieren. Der erfindungsgemäße
Vorschlag verhindert somit nicht nur das Eindringen von Feuchtigkeit in den Zwischenraum
zwischen Außenscheibe und Innenscheibe, sondern vereinfacht darüberhinaus die Herstellung
der doppellagigen Fensterscheibe aus durchsichtigem Kunststoff.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung kann der Absaugkanal als
Nut in der mit der Außenscheibe verbundenen Stirnfläche des Distanzstückes ausgebildet
werden, so daß dieses Distanzstück besonders einfach und preiswert hergestellt werden
kann.
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Um eine zuverlässige Festlegung des Distanzstückes an der Innenscheibe
und gleichzeitig eine gute Abdichtung der in der Innenscheibe im Bereich des Distanzstückes
ausgebildeten Öffnung zu bewirken, wird gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung
das Distanzstück auf seiner an der Innenscheibe anliegenden Stirnfläche mit einem
die Aufnahmeöffnung umgebenden Ringbund mit einer etwa der Stärke der Innenscheibe
entsprechenden Dicke versehen. Hierdurch ergeben sich große Dichtflächen, die das
Eintreten von Feuchtigkeit zwischen Innenscheibe und Distanzstück verhindern.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist das Distanzstück
zwei Aufnahmeöffnungen auf, die in einer von zwei einander kreuzenden Nuten in der
mit der Außenscheibe
zu verbindenden Stirnfläche münden, wobei
diese Stirnfläche mit leistenartigen Erhebungen für die Verschweißung des Distanzstückes
mit der Außenscheibe versehen ist. Diese leistenartigen Erhebungen bilden sozusagen
das Schweißmaterial für die Schweißverbindung zwischen Distanzstück und Außenscheibe,
die vorzugsweise mit Ultraschall hergestellt wird.
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Auch das Einbringen der Befestigungsschrauben für die Beschläge kann
mit Hilfe von Ultraschall erfolgen. Hierdurch entfällt bei der Montage der Beschläge
das Eindrehen der Schrauben. Weiterhin ergibt sich eine gute Einbettung der Schrauben
im Distanzstück und damit eine zuverlässige Abdichtung der Aufnahmeöffnung, ohne
daß die Möglichkeit entfällt, den Beschlag durch Herausdrehen der Befestigungsschrauben
auszuwechseln.
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Auf der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigen: Fig. 1 eine Draufsicht auf ein Ausführungsbeispiel einer Fensterscheibe,
Fig. 2 einen Schnitt durch die Fensterscheibe gemäß der Schnittlinie II - II in
Fig.l, Fig. 3 eine Draufsicht auf ein erstes Ausführungsbeispiel eines Distanzstückes
in vergrößerter Darstellung, Fig. 4 einen Längsschnitt gemäß der Schnittlinie IV
-IV in Fig.3, Fig. 5 eine Stirnansicht des Distanzstückes nach den Figuren 3 und
4, Fig. 6 einen Schnitt durch den unteren Teil einer Fensterscheibe im Bereich eines
Distanzstückes, und zwar während des Herstellungsvorganges,
Fig.
7 einen der Fig.6 entsprechenden Schnitt nach Beendigung der Herstellung und Montage
eines Beschlages, Fig. 8 eine Draufsicht auf ein zweites Ausführungsbeispiel eines
Distanzstückes, Fig. 9 einen Längsschnitt gemäß der Schnittlinie IX -IX in Fig.8,
Fig.10 eine Ansicht des Distanzstückes gemäß den Figuren 8 und 9 von unten und Fig.ll
einen Querschnitt gemäß der Schnittlinie XI -XI in Fig.8.
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Die in den Figuren 1 und 2 schematisch dargestellte Fensterscheibe
aus durchsichtigem Kunststoff besteht aus einer ebenen Innenscheibe 1 und einer
Außenscheibe 2, die beispielsweise durch einen Tiefziehvorgang schalenförmig verformt
ist, so daß ihre Hauptfläche in gleichbleibendem Abstand zur Innenscheibe 1 verläuft,
obwohl sie mit ihrem gesamten Rand flächig an der Innenscheibe 1 anliegt, wie dies
die Schnittdarstellung in Fig.2 erkennen läßt. Am unteren Teil der Fensterscheibe
sind im Bereich der Ecken Beschläge 3 angeordnet.
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Um diese Beschläge 3 zuverlässig an der aus Innenscheibe 1 und Außenscheibe
2 bestehenden Fensterscheibe befestigen zu können und hierbei den Abstand zwischen
diesen beiden Scheiben 1 und 2 aufrechtzuerhalten, werden Distanzstücke 4 verwendet,
die in den Figuren 1 und 2 zu -erkennen sind, anhand zweier Ausführungsbeispiele
in den Figuren 3 bis 5 bzw. 8 bis 11 jedoch in ihren Einzelheiten dargestellt sind.
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Das erste Ausführungsbeispiel nach den Figuren 3 bis 5 zeigt ein quaderförmiges
Distanzstück 4, das mit zwei zur Aufnahme eines Befestigungsmittels dienenden Aufnahmeöffnungen
5 versehen ist. Diese Aufnahmeöffnungen 5 sind bei dieser Ausführungsform
zylindrisch
ausgeführt. Die Aufnahmeöffnungen 5 münden auf der mit der Außenscheibe 2 zu verbindenden
Stirnfläche des Distanzstückes 4 in einer Nut 6, die sich mit einer weiteren Nut
6 kreuzt, wie insbesondere in Fig.3 zu erkennen ist. Auf der anderen Stirnfläche
des Distanzstückes 4 sind die Aufnahmeöffnungen 5 von einem Ringbund 7 umgeben,
dessen Dicke etwa der Stärke der Innenscheibe 1 entspricht.
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Die Distanzstücke 4 werden bei der Herstellung der Fensterscheibe
zuerst mit ihrer die Nuten 6 enthaltenden Stirnfläche auf der Innenseite der Außenscheibe
2 befestigt, beispielsweise verklebt. Danach wird die Innenscheibe 1 mit ihrem Rand
auf den Rand der Außenscheibe 2 gelegt, wobei die Ringbunde 7 der Distanzstücke
4 in entsprechende Löcher der Innenscheibe 1 eintreten, wie in Fig.6 zu erkennen
ist. Nunmehr werden Innenscheibe 1 und Außenscheibe 2 an ihrem gesamten Rand miteinander
verklebt, beispielsweise mit Hilfe eines Zweikomponentenklebers.
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Die bei dieser Verklebung entstehenden Reaktionsgase werden durch
die Aufnahmeöffnungen 5 der Distanzstücke 4 aus dem Zwischenraum zwischen Innenscheibe
1 und Außenscheibe 2 abgesaugt. Dieses Absaugen ist möglich, weil die Aufnahmeöffnungen
5 über die Nuten 6 in der Art von Absaugkanälen mit dem Innenraum zwischen den Scheiben
1 und 2 in Verbindung stehen. Die kreuzförmige Ausbildung der Nuten 6 ermöglicht
hierbei ein gleichmäßiges Absaugen der entstehenden Gase, so daß eine Trübung der
Scheiben 1 und 2, insbesondere das Ablagern der Reaktionsgase auf den Innenflächen
der Scheiben 1 und 2 verhindert wird.
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Nach Beendigung des Herstellvorganges werden die Beschläge 3 im Bereich
der Distanzstücke 4 an die Außenseite der Innenscheibe 1 angesetzt, wie dies Fig.7
zeigt. Jeder Beschlag 3
wird anschließend durch Befestigungselemente
mit der Fensterscheibe verbunden. Beim Ausführungsbeispiel werden diese Befestigungselemente
durch Schrauben 8 gebildet, deren Schraubenkopf im Befestigungsteil des Beschlages
3 gelagert ist und deren Schraubenschaft in die Aufnahmeöffnung 5 des Distanzstückes
4 eingreift, wie ebenfalls aus Fig.7 hervorgeht.
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Eine besonders günstige Befestigungsart ergibt sich, wenn diese Schrauben
8 nicht eingedreht, sondern mit Hilfe von Ultraschall durch Eindrücken in die Distanzstücke
4 eingebracht werden. Hierdurch ergibt sich ein zuverlässiger Verschluß der Aufnahmeöffnungen
5 durch die Schrauben 8, so daß die bei der Herstellung existierende Verbindung
zwischen dem Innenraum der Fensterscheibe und der Außenluft zuverlässig abgeschlossen
wird. Die an der Innenscheibe 1 anliegende Stirnfläche der Distanzstücke 4 und die
jede Aufnahmeöffnung 5 umgebenden Ringbunde 7 stellen sicher, daß auch die Öffnungen
in der Innenscheibe 1 mit Hilfe der Distanzstücke 4 und der angesetzten Beschläge
3 zuverlässig abgedichtet werden.
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Das Fehlen von Öffnungen in der Außenscheibe 2 und das zuverlässige
Abdichten der in der Innenscheibe 1 zwecks Absaugen der Reaktionsgase und Einbringen
der Schrauben 8 notwendigen Utfnungen stellt sicher, daß bei der späteren Benutzung
der Fensterscheibe keine Feuchtigkeit in den Zwischenraum zwischen Innenscheibe
1 und Außenscheibe 2 eindringen kann.
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In den Figuren 8 bis 11 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel des Distanzstückes
4 dargestellt. Bei dieser Ausführungsform ist das Distanzstück 4 mit materialeinsparenden
Ausnehmungen 4a versehen. Auf der mit der Außenscheibe 2 zu verbindenden Stirnfläche
ist das Distanzstück 4 mit leistenartigen Erhebungen 4b versehen, die als Schweißmaterial
bei einer Ultraschallverschweißung des Distanzstückes 4 mit der Außenscheibe
2
dienen. Diese Ausführungsform zeigt darüberhinaus die konische Ausbildung der Aufnahmeöffnungen
5 zwecks besserer Anpassung an die Schrauben 8.
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Bezugsziffernliste: 1 Innenscheibe 2 Außenscheibe 3 Beschlag 4 Distanzstück
4a Ausnehmung 4b Erhebung 5 Aufnahmeöffnung 6 Nut 7 Ringbund 8 Schraube