DE344273C

DE344273C - Verfahren zum Reinigen und Geruchlosmachen der Abgase von Verbrennungsmotoren o. dgl.

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Publication number: DE344273C
Application number: DE1919344273D
Authority: DE
Original assignee: WILHELM SCHMIDDING FA
Current assignee: WILHELM SCHMIDDING FA
Priority date: 1919-09-07
Filing date: 1919-09-07
Publication date: 1921-11-18
Also published as: FR523682A; GB150738A

Description

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AUSGEGEBEN AM 18. NOVEMBER 1921

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PATENTSCHRIFT

- JVr 344273 KLASSE 46 c GRUPPE 31

Firma Wilhelm Schmidding in Köln-Mannsfeld.

Verfahren zum Reinigen und Geruchlosmachen der Abgase von Verbrennungsmotoren o. dgl Patentiert im Deutschen Reiche vom 7. September 1919 ab.

■ Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren nebst Vorrichtung zum Aufsaugen, Wiederflüssigmachen, Reinigen und Geruchlosmachcn der Abgase vom Brennstoff, wie auch der entweichenden Rückstände des verbrannten Öls, von Explosionskraftmaschinen, insbesondere von Automobilmotoren.

"-" Das Verfahren geht dahin, die Auspuff dämpfe der Abgase und des verbrannten Öls wieder in ίο ihren früheren flüssigen Zustand zurückzuverwandeln und, auf diese Weise abgefangen, zu beseitigen und die alsdann noch verbleibenden geringen Bestandteile der gereinigten Abgase nach einem besonderen Filtrierverfahren restlos zu beseitigen. Die Vorrichtung dient zugleich als Ersatz des Auspufftopfes und als . Schalldämpfer.

-'· * Die bekannten Verfahren auf· diesem Gebiete -\ beschäftigen sich mit Einrichtungen zur FiI-ao trierung, zur Destillierung, zur Kondensierung, zur Berührung mit Flüssigkeiten zwecks Waschung, zur Zuführung von Ozon und zur Durchleitung der Abgase durch -ein Gemisch von chemischen Materialien.

Flüssigkeiten, die als Reinigungsmittel der mit großer Gewalt ausströmenden heißen, unverbrannten Gase angewandt waren, wurden von diesen teils mit fortgerissen, teils in wenigen Minuten verdampft und derartig verschlackt, daß sie unverwendbar wurden, und die Anwendung von festen Stoffen oder Bestandteilen, wie Bimsstein, Koks u. dgl. als Reinigungsmittel zur Filtrierung der Auspuffgase, hat gezeigt, daß die Filtrierkörper alsbald von dem mitgerissenen öl der Rückstände von einer dicken Fettschicht überzogen wurden und ist ebenfalls ohne Wirkung geblieben. .

Gemäß der Erfindung wird nun die Hauptablagerungsmasse der Abgase und des verbrannten Öls abgesondert und durch Überhitzung wieder flüssig gemacht. Nachdem diese dicke, verschlackte Masse in einem besonderen Behälter abgesondert ist, kann die Filtrierung, die Kondensierung und die endgültige- Reinigung erfolgen. Der dann verbleibende, gereinigte, gleich weißen Dampfwolken erscheinende Auspuff wird auf chemischem Wege völlig geruchlos der freien Luft zugeführt.

Die Einrichtung zur Ausführung des vorliegenden Verfahrens besteht aus zwei Apparaten, von denen der erste möglichst nahe am Motor anzubringen ist; in diesem geht die Zustandsänderung der in ihm aufgenommenen Abgase vom Benzin und Benzol und der Rauchwolken vom verbrannten öl vor sich. Dieselben werden durch Überhitzung als stjnkende, dicke, schwarze Masse abgesondert. ■"""'-^:

In der Zeichnung ist:

Abb. ι ein vertikaler Längsschnitt durch den ersten Apparat,

Abb. 2 ein horizontaler Schnitt, Abb. 3 ein Querschnitt desselben, Abb. 4 eine Einzelheit,

Abb. 5 ein Vertikalschnitt durch den zweiten Apparat, (

Abb. 6 ein Horizontalschnitt J-K, Abb. 7 ein Querschnitt E-F-G-H.

Die Abgase werden nach der Explosionswirkung in den Motorzylindern durch das Rohr a, welches an den Enden gelocht und mit kleinen

Koksstücken gefüllt ist, in den Umwandlungs- I apparat oder Vorreimger A geleitet, in dessen j oberem Teil eine Kammer eingeordnet ist, deren j Boden aus einer gelochten Platte δ besteht, auf _: welcher nochmals kleine Koksstücke gelagert ^; sind.

Die Auspuffdämpfe werden aus dem Rohr a durch einen hohlen Raum geleitet, gehen dann in die oben angeordnete Kammer, werden hier ίο übererhitzt und sondern ihre Bestandteile in flüssigem Zustande ab; diese werden zunächst ; von den porösen Koksstücken aufgenommen. [

Die hierbei durch die fortschreitende Entwicklung der Hitze sich absondernden Flüssig- ; keiten vom Brennstoff wie vom öl nehmen durch ihre Schwere den Weg nach unten durch die gelochte Platte δ und gelangen auf den Boden des Vorreinigers A, wo dieselben durch einen Hahn c ins Freie gelassen werden können, i ao Der Vorreiniger besitzt weiter ein Sicherheits- ■ ventil d, welches den Zweck hat, den Apparat | gegen Explosionen des Gemenges aus Fehl- ί Zündungen im Motor zu schützen, und es entspricht dessen Federstärke dem gewöhnlichen as Druck des Ausblasgemenges; es öffnet sich aber . bei starken Explosionen sofort und gibt dem Explosionsdruck Ausgang ins Freie ohne Störung für die Vorrichtung. Die Ventilfeder kann ausgehängt und das Ventil abgehoben werden j für den Fall, daß man bei Unterlassung der vor- j . schriftsmäßigen Reinigung, oder wenn ein Rohr ι oder eine Kammer sich einmal verstopfen sollte, 1 • den Auspuff direkt ins Freie gehen lassen will. '

Nachdem die Auspuff dämpfe im Apparat4ent-. ölt und von den ihnen anhaftenden üblen Haupt- ·- bestandteilen befreit sind, nehmen die alsdann '-noch verbleibenden Brennstoffrückstände vom | Benzin oder Benzol ihren Weg nach dem Haupt- ' reiniger B. Die Verbindung des Vorreinigers A ·. nach dem Hauptreiniger B wird durch ein Rohr . in beliebiger Länge und angepaßt an die ort- ; liehen Verhältnisse des Wagens oder Rahmens j hergestellt. !

Der Hauptreiniger besitzt eine Kammer a¹ 1 an seinem Eingang, welche die Brennstoffrück- ; stände von unten nach oben durchstreichen. ^: In dieser Kammer hängen auswechselbare j Blechplatten δ¹, an denen Filz- oder Tuchplatten [ angeordnet sind, welche die Brennstoffrück- ; stände durchstreichen und an denen die noch : vorhandenen schweren kleberigen Absonde- \ rungen sich festsetzen. Aus dieser Kammer I werden die gereinigten Abgase nach Kammer c¹ j geleitet, in der ebenfalls, und zwar schräg lie- j gende Blechplatten d¹ mit eingeklemmten, aus- ' wechselbaren Filzplatten angeordnet sind, insbesondere durch zickzackförmige Führung, zur besseren Absetzung der noch vorhandenen Rückstände. Unter der Kammer c¹ sind die Kammern e¹ und f¹ angeordnet, die mit porösen Massen gefüllt sind, die nunmehr von ölrückständen, weil ausgeschieden, nicht mehr überzogen werden können. Die darauffolgenden Kammern g¹ und h¹ sind mit Schwämmen oder Wollstoffen ausgefüllt. Diese Kammern besitzen Blechklappen i¹ und k¹, die mit Filz belegt, leicht beweglich sind und den Zweck haben, eine leichte Drosselung herbeizuführen, ohne jedoch eine Rückwirkung auf den Motor auszuüben, weshalb die Querschnitte der Durchgangs- 7c¹ öffnungen ^s/₃ größer als die am Motorgehäuse angeordnet sind. Die letzte Kammer I¹ dient als Parfümierkammer zur Aufnahme eines Schwammes, der mit irgendeiner wohlriechenden Masse durchtränkt ist.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Verfahren zum Reinigen und Geruchlosmachen der Abgase von Verbrennungsmotoren o. dgl. mittels Hindurchführung der Gase durch geschlossene Kammern, die mit Koks oder anderen geeigneten Filterstoffen ganz oder zum Teil gefüllt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Abgase zunächst in 85 · eine leere Hauptkammer geführt werden, in deren oberem Teil bzw. über welcher sich ^; eine besondere, ganz oder zum Teil mit kleinen Koksstücken angefüllte Nebenkammer mit gelochtem Boden bzw. gelochten Wänden befindet, die durch die in die Hauptkammer eingeführten heißen Abgase 2 intensiv erhitzt wird, wodurch sich die öligen und schweren Bestandteile des Abgases absondern, um sich in flüssigem Zustande am Boden anzusammeln und durch dessen öffnungen in die Hauptkammer zu gelangen, aus welcher sie nach Bedarf abgelassen werden können, worauf das. so vorgereinigte Abgas einen zweiten, von dem ersten ge- 10α; trennten und mit ihm durch eine Rohrleitung verbundenen Behälter mit einer größeren »j'."j Anzahl von Kammern durchzieht, .deren" erste aufrechtstehende, mit Filz, Tuch. o.dgL bedeckte Platten enthält, an· denen der tos Gasstrom parallel entlang streicht, um die fettigen Bestandteile abzugeben, während ._. ■ in den darauffolgenden Kammern das Gas auf einem möglichst langen Wege mit weiteren Filterplatten bzw. Filterstoffen in innige Berührung gebracht wird, um schließlich vollständig gereinigt und gegebenenfalls -_a / noch nach Berührung mit geeigneten, den " ^ Geruch beeinflussenden Stoffen aus der letzten Kammer ins Freie zu gelangen. .
2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekenn.- ._v zeichnet, daß das Einführungsrohr (a) für die Abgase in dem Vorreiniger sich unter dem gelochten Boden (δ) der mit Koks ge- lao füllten Nebenkammer (A) entlang erstreckt, während sich der Haupteintritt in die Neben- -_s

kammer an dem der Rohrmündung des ! 3." Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurc

Einführungsrohres gegenüberliegenden Ende gekennzeichnet, daß das Einführungsrohr i:

des Yorreinigers befindet, damit die heißen dein Vorreiniger an seinem Ende auf ein

Gase den Boden [b) der Nebenkammer mög- gewisse Länge in der Wandung durch

liehst intensiv bestreichen und die Neben- löchert und mit kleinen Koksstücken aus

kammer erhitzen. gefüllt ist.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.

Bt(IUN. GEDPUCKT IK DEK HEICHSDRUCKEREl.