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Anordnung zum Dichtholen und Klemmen von Leinen auf
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Booten Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum Dichtholen und Klemmen
von Leinen, insbesondere Fallen auf Booten, insbesondere Segelbooten.
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Auf modernen Segelyachten werden vermehrt die zur Bedienung und zum
Trimmen der Segel erforderlichen Leinen in das Cockpit geführt. Dies gilt insbesondere
fUr die Fallen von Großsegel und Vorsegel, aber auch für die Leinen der Reffeinrichtung,
des Baumniederholers, des Cunningham, des Unterlik-Streckers usw. In vielen Fällen
erfolgt dabei die Leinenführung auf beiden Seiten des Cockpits, so daß die entsprechenden
Einrichtungen von beiden Seiten des Cockpits aus zu bedienen sind.
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Zum Dichtholen der Leinen ist im Regelfall auf jeder Seite des Cockpits
zumindestens eine Winsch vorgesehen, während zum Klemmen der Leinen in der gespannten
Position die jeweilige Leine durch einen vor der Winsch liegenden Stopper geführt
ist. Dabei ist eine Mehrzahl von Stoppern zu einer sogenannten Batterie zusammengefasst.
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Die geschilderte, heute verwendete Kombination von Winsch und Stopper
weist folgende Nachteile auf: - Es sind je Cockpitseite mindestens zwei Geräte,
nämlich die Stopperbatterie und eine Winsch, zu montieren und zueinander auszurichten.
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- Bei der Verwendung von mehreren Stoppern pro Winsch ergeben sich
ungünstige Winkel in der Leinenführung von dem Stopper auf die Winsch mit der Folge,
daß die jeweilige Leine nur mit einem großen Kraftaufwand dicht zu holen ist.
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- Die Handhabung der Gerätekombination ist zeitraubend, weil jede
Leine separat um die Winsch geführt werden muß. Darüber hinaus ist das Ergreifen
der Leine im Stopper mit einem erheblichen ZurUckrutschen der Leine und mit einem
Verlust an Zugskraft verbunden.
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- Die Stopper bedingen zum einen einen relativ schnellen Verschleiß
der Leine und sie funktionieren zum anderen nicht immer zuverlässig.
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Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, eine Anordnung der vorausgesetzten
Art zu schaffen, die unter Vermeidung der genannten Nachteile einfach zu montieren
und problemlos sowie schnell zu bedienen ist.
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Diese Aufgabe wird durch eine Anordnung gelöst, die folgende Konstruktionsmerkmale
besitzt: a) mehrere koaxial angeordnete Seilscheiben, auf deren Umfangsfläche jeweils
eine Klemmnut ausgebildet ist, in die die jeweilige Leine einlegbar ist, b) eine
der jeweiligen Seilscheibe zugeordneten Führungseinrichtung für die jeweilige Leinen,
mit der diese Leine mit einem bestimmten Umschlingungswinkel in die Klemmnut der
Seilscheibe einführbar ist, c) ein Antriebs-Schaltgetriebe, an das die Seilscheiben
zum Drehen in einer Antriebsrichtung einzeln oder in Gruppen ankuppelbar sind, und
d) eine Bremseinrichtung, mit der die Seilscheiben einzeln oder in Gruppen entgegen
der Antriebsrichtung blockierbar sind.
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Die erfindungsgemäße Anordnung vereinigt die Funktion von Stopperbatterie
und Winsch in einem Gerät. Dieses Gerät ist nicht nur unkompliziert im Aufbau, sondern
auch einfach zu montieren.
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Die Anordnung ist darüber hinaus einfach und schnell in der Bedienung.
Die jeweilige Leine wird von der damit zu bedienenden Einrichtung über Führungsmittel
in einer geraden Linie auf die entsprechende Seilscheibe geführt und von dort in
das Cockpit. Zum dosierten Dichtholen und zugleich Arretieren wird die Leine in
die Klemmnut der Seilscheibe mit einem bestimmten Umschlingungswinkel eingeführt
und danach wird diese Seilscheibe über das Antriebs-Schaltgetriebe in der entsprechenden
Richtung gedreht. Zum Lösen wird die Leine etwas von Hand aus der Klemmnut der Seilscheibe
herausgezogen, bis die Seilspannung die restliche Klemmung bzw. Reibung zwischen
Leine und Seilscheibe aufheben kann.
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Die bei der erfindungsgemäßen Anordnung verwendeten Seilscheiben mit
Klemmnuten sind an sich bekannt. Sie werden nämlich bei selbstholenden Winschen
bereits verwendet, die nur aus einer derartigen Klemm-Seilscheibe bestehen, d. h.
keine Winschentrommel aufweisen.
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Während allerdings die Winschen mit vertikaler Achse montiert werden,
sind bei der erfindungsgemäßen Anordnung die Seilscheiben auf einer horizontalen
Welle nebeneinander angeordnet.
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Insbesondere weist die erfindungsgemäße Anordnung folgende Vorteile
auf: - Die Bedienung ist einfach und zeitsparend.
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- Der Aufbau des Gerätes ist unkompliziert und es kann einfach montiert
werden - Ein Zurückrutschen der Leine beim Arretieren ist vermieden.
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- Die Leinen bzw. Schoten werden schonend behandelt.
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Weitere Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Einrichtung ergeben
sich aus den übrigen Ansprüchen.
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So weist vorteilhafterweise das Gehäuse im Bereich der jeweiligen
Seilscheibe je eine Einlauf- und eine Auslauf führung auf, durch die eine Leine
im wesentlichen tangential in bezug auf die Seilscheibe führbar ist.
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Durch die Einlauf- und Auslaufführung, die der jeweiligen Seilscheibe
zugeordnet ist, kann die jeweilige Leine einfach in die Anordnung eingeführt und
auf die gewünschte Seilscheibe gebracht werden.
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Eine weitere Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Anordnung besteht
darin, daß im Bereich der jeweiligen Seilscheibe im Gehäuse auslaufseitig ein Umlenkelement
für eine Leine vorgesehen ist, die zusammen mit
der zugehörigen
Einlauf führung die Führung der Einrichtung zur Erzielung des erforderlichen Umschlingungswinkel
der Leine in bezug auf die Seilscheibe bildet. Durch diese Maßnahme ergibt sich
zum einen eine einfach aufgebaute Führungseinrichtung für die jeweilige Leine. Zum
anderen kann die Leine schnell mit dem erforderlichen Umschlingungswinkel in die
Klemmnut der Seilscheibe eingeführt werden, indem die Leine per Hand von der Auslaufführung
weg geführt und um das Umlenkelement gelegt wird, so daß dann zwangsläufig die Leine
mit dem erforderlichen Umschlingungswinkel in die Klemmnut der Seilscheibe hineingezogen
wird. Zum Lösen der Leine ist es dann nur erforderlich, die Leine vom Umlenkelement
abzuziehen, so daß sie wieder in die Auslaufführung zurückgeht.
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Dabei wird die Klemmung der Leine gelöst, so daß sie entsprechend
gefiert werden kann.
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Das Antriebs-Schaltgetriebe wird zweckmäßigerweise mittels eines einzigen
Winschenhebels betätigt, so daß nach Zuschalten der gewünschten Seilscheibe diese
zum Dichtholen der zugehörigen Leine mittels des Winschenhebels betätigt werden
kann.
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Eine weitere zweckmäßige Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Anordnung
ist dadurch gekennzeichnet, daß jeder Seilscheibe ein Schalthebel zugeordnet ist,
über den in einer Schaltstellung die Seilscheibe an das Schaltgetriebe ankuppelbar
ist und in einer zweiten Schalt stellung die Bremseinrichtung betätigbar ist. Dadurch
ergibt sich nicht nur ein unkomplizierter Aufbau der erfindungsgemäßen Anordnung,
sondern
auch ein leichtes Bedienen. Durch Betätigen eines einzigen
Schalthebels kann nämlich einerseits die Seilscheibe an das Antriebsgetriebe angekuppelt
und wieder abgekuppelt werden und andererseits die Bremseinrichtung betätigt werden,
in die die Seilscheibe gegen ein Rückdrehen aufgrund des Zuges der Leine sichert.
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Die Bremseineinrichtung kann vorteilhafterweise durch ein einseitig
wirkendes Rastgesperre gebildet werden.
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In diesem Fall ist es nicht erforderlich, die Bremse mit einem separaten
Schalthebel zu betätigen. Vielmehr kann das Rastgesperre ständig zugeschaltet werden.
Die Leine muß allerdings dann zum Fieren, wie schon geschildert, von Hand von dem
Umlenkelement abgehoben werden, so daß die Klemmung der Leine in der Seilscheibe
gelöst wird, worauf die Leine bei gesperrter Seilscheibe gefiert werden kann.
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Um ein besonders gut dosierbares Fieren der Leinen zu ermöglichen,
ist es von Vorteil, daß die Bremseinrichtung eine stufenlose Bremse, z. B. eine
Bandbremse, ist. Diese stufenlose Bremse kann durch den schon erwähnten Schalthebel
betätigt werden. Dabei kann die Bremse sukzessiv gelöst werden, so daß die Seilscheibe
sich in Zugrichtung der Leine drehen kann. In diesem Fall kann die Leine in dem
eingenommenen Umschlingungswinkel in der Klemmnut der Seilscheibe bleiben.
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Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Anordnung wird anhand
der beigefügten Zeichnungen erläutert. Es zeigt:
Figur 1 in schematischer
Darstellung einen Schnitt durch die Anordnung längs der Achse gemäß der Schnittlinie
I-I der Schnittfigur 2 und Figur 2 einen Schnitt senkrecht zur Achse der Anordnung
gemäß der Schnittlinie II-II in der Figur 1.
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In einem Gehäuse 1 der Anordnung, das auf dem Deck 2 eines Segelschiffes
entsprechend befestigt ist, ist eine in der Montagestellung horizontal liegende
Welle 3 gelagert. Auf dieser Welle 3 sind koaxial zueinander mehrere Seilscheiben
4 angeordnet. Jede dieser Seilscheiben 4 ist mit einer Klemmnut 4a ausgebildet.
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Derartige Seilscheiben mit Klemmnuten sind an sich bekannt.
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Der Welle 3 ist ein nicht näher dargestelltes Antriebs-Schaltgetriebe
5 zugeordnet, an das die Seilscheiben 4 entweder einzeln oder in Gruppen ankuppelbar
sind. Einschlägige Schaltgetriebe und Kupplungsmittel sind ebenfalls an sich bekannt.
Das Schaltgetriebe ist über einen Winschenhebel 6 betätigbar, so daß durch entsprechendes
Schalten des Schaltgetriebes durch Schalthebel 7, die den einzelnen Seilscheiben
4 zugeordnet sind, die gewünschte Seilscheibe 4 bzw.
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die gewünschte Gruppe von Seilscheiben 4 antreibbar ist.
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Wie sich aus der Figur 2 ergibt, ist jeder Seilscheibe 4 gehäuseseitig
eine Einlaufführung 8 und eine Auslaufführung 9 zugeordnet, so daß eine Leine 10,
die in Pfeilrichtung 11 von der mittels der Leine 10
betätigbaren
Einrichtung kommt, in die Anordnung eingeführt und über die Auslaufführung 9 in
das Cockpit in die Nähe der Bedienungsperson geleitet werden kann. In dieser Stellung
liegt die Leine 10 in etwa tangential zu der zugehörigen Seilscheibe 4.
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Das auslaufseitige Ende der Leine 10 kann über ein als Umlenknocken
ausgebildetes Umlenkelement 12 gelegt werden. In dieser Lage sorgen das Umlenkelement
12 und die Einlaufführung 8 dafür, daß die Leine 10 in einem ausreichenden Umschlingungswinkel
in die Klemmnut 4a der Seilscheibe 4 eingelegt ist mit der Folge, daß eine entsprechende
Haltekraft auf die Leine 10 ausgeübt wird. In dieser Stellung kann dann der Winschenhebel
6 betätigt werden, um die jeweilige Seilscheibe 4 zu drehen und damit die Leine
10 entsprechend dicht zu holen. Die Bedienungsperson holt dabei das auslaufende
Ende der Leine 10 ebenfalls entsprechend dicht. Zum Blockieren der jeweiligen Seilscheibe
4 entgegen der Spannrichtung der Leine 10 ist jeder Seilscheibe 4 eine nicht näher
dargestellte Bremseinrichtung, z. B. in Form eines einseitig wirkenden Rastgesperres,
zugeordnet. Derartige Rastgesperre sind ebenfalls bekannt.
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Im Fall des Einsatzes eines Rastgesperres wird zum Fieren der Leine
das auslaufseitige Ende von dem Umlenkelement 12 abgehoben und in Richtung der Auslaufführung
9 bewegt, so daß die Klemmung zwischen Leine und Klemmnut 4a der Seilscheibe 4 gelöst
wird, wodurch dann ein Fieren der Leine erfolgen kann.
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Falls man hingegen jeder der Seilscheiben 4 eine der stufenlose Bremse,
z. B. in Form einer Bandbremse, zuordnet, die zweckmäßigerweise in einer entsprechenden
Stellung des Schalthebels 7 sukzessive gelöst werden kann, ist es möglich, die Leine
10 in der in Figur 2 gezeigten Lage zu belassen, da sich dann die Seilscheibe 4
durch Lösen der Bremse entgegen der Spannung der Leine 10 drehen kann.
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