Die vorliegende Erfindung betrifft eine Turnmatte nach dem Gattungsbegriff des Anspruchs 1.
Turnmatten bestehen herkömmlicherweise aus einem
Kern aus Schaumstoff, wobei die Art des Kerns je nachdem
gewählt ist, ob sie als Weichboden-, oder ob sie als Niedersprungmatte
dienen soll.
Niedersprungmatten dienen vornehmlich für Abgänge von Reck,
Barren oder Kasten. Sie sind relativ hart gestaltet, damit der
Fuß des Turners nicht zu tief einsinkt und so ein Stolpern
vermieden werden kann. Für diese Matten wird ein Kern aus
geschäumtem Hochdruckpolyethylen verwendet.
Weichbodenmatten lassen ein tieferes Einsinken zu. Sie dienen
zum Turnen oder als Hochsprungmatten. Sie besitzen in der
Regel einen Kern aus Polyätherschaumstoff.
Derartige Matten weisen einen Bezug aus texturiertem Kunststoff
auf, der die Matten allseitig umgibt. Diese Matten
weisen Nachteile auf.
Bei Sport oder im Turnunterricht werden oft Matten an ihren
Schmalseiten zusammengelegt, um größere Einheiten zu schaffen.
Dabei entsteht zwischen ihnen ein Spalt, der erhebliche Verletzungsgefahren
mit sich bringt. Zum einen kann der Turner
mit dem Fuß in die Fuge geraten und hängen bleiben. Zum
anderen können die Matten auch verrutschen und einen breiten
Spalt bilden, in dem kein Schutz durch die Matten besteht.
In aufeinandergestapeltem Zustand mehrerer Matten können
diese während des Gebrauchs leicht gegenseitig verrutschen
und Stolpergefahr oder Beeinträchtigungen beim Darauffallen
verursachen.
Aus dem DE GM 73 43 839 ist eine Sportmatte der gattungsgemäßen Art bekannt, bestehend aus
mehreren Mattentafeln, bei welcher die Einzeltafeln mit Hilfe an
ihren Unterseiten angebrachten Klettverschlüssen miteinander
verbunden werden. Die Klettverschlüsse sind nicht
durchgehend, sondern lediglich an Ecken und mittig vorgesehen,
was für den dort beabsichtigten Zweck ausreicht. Aus der
Mattenoberseite verbleibt ein Spalt.
In dem DE-78 17 330 U1 ist weiterhin eine Turnmatte beschrieben,
bei welcher die Schmalseiten ein Haftband aufweisen, um derart
aneinander oder an Turngeräte angefügt werden zu können und damit
ein seitliches Auseinanderrutschen zu vermeiden. Dies hat den
Nachteil, daß damit der Stoß zwischen zwei Matten verhärtet wird
und ein Eindringen des Fußes eines Turners in diesen nicht verhindert
werden kann.
Aus dem DE 84 27 352 U1 ist letztlich eine Einzelmatte gleichfalls gattungsgemäße Art für einen
Sportmattenbelag bekannt geworden, die an ihrer Unterseite an
zwei aneinanderstoßenden Rändern mit einem Widerlager (Haft)band
und an den anderen beiden aneinanderstoßenden Rändern mit einem
überstehenden Klettband versehen ist, um die Einzelmatten über
ihre Unterseiten miteinander zu verbinden.
Diese Lösung ist ebenfalls auf die Mattenunterseite beschränkt.
Ein Sichern eines zwischen zwei Matten befindlichen Spalts gegen
das Eindringen eines Turners in diesen ist somit mit den Mitteln
des Standes der Technik nicht möglich. Gleichwohl besteht hierfür
ein langes Bedürfnis, denn dieser Spalt stellt eine erhebliche
Verletzungsgefahr dar. Neben dem Nachteil einer unvermeidbaren
Spaltbildung ist nach dem Stand der Technik ein Sichern aneinandergelegter
Matten nur horizontal, nicht jedoch vertikal möglich.
Die vorliegende Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt,
eine Turnmatte der gattungsgemäßen Art zu schaffen, die insbesondere mit anderen Turnmatten
kombiniert werden kann, ohne daß zwischen diesen ein von oben
zugänglicher Spalt auftritt, wobei gleichzeitig ein horizontales
Verrutschen bei aneinander anliegenden Matten und ein vertikales
Abheben bei aufeinandergelegten Matten vermieden werden soll, da
auch dies eine erhebliche Gefahrenquelle bedeutet.
Die Lösung dieser Aufgabe gelingt mit dem im Hauptanspruch
angegebenen Merkmalen. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
sind in den Unteransprüchen wiedergegeben.
Aneinandergelegte Matten können so auf einfache Weise durch ein
die Flauschbänder der Mattenkanten bei aufeinandergelegten Matten
die Klettverschlußwinkel überdeckendes Klettband miteinander derart
verbunden werden, daß eine einheitliche Oberfläche ohne Spalt
entsteht und sowohl ein horizontales wie vertikales Distanzieren
der Matten vermieden wird.
Versuche haben ergeben, daß die Matten selbst unter extremen Belastungen
sicher zusammengehalten werden und daß ein Ablösen des
Klettverschlußelementes und ein Öffnen unter Spaltbildung nicht
eintritt.
Im Falle aufeinandergestapelter Matten wird ein Klettband seitlich
angeordnet.
Überraschenderweise genügt die Anordnung von Klettverschlußelementen
in Form von die Ecken der Schmalseiten umgreifenden
Klettverschlußwinkeln vollkommen, um ein Zusammenhalten aufeinandergelegter
Matten sicher zu verhindern.
Das Klettverschlußelement umgreift dabei alle vier Schmalseiten
und entspricht der Breite der zwei jeweils aneinanderstoßenden
Klettverschlußwinkel.
Die Ausstattung der Matten mit dem Flauschbandteil des Klettverschlusses
hat weiterhin den Vorteil, daß diese wegen ihrer
weichen Beschaffenheit nicht zu Hautabschürfungen beim Auftreffen
auf den Kantenbereich führen.
Die Breite der Klettverschlußbänder beträgt vorzugsweise etwa 10 cm.
Dabei ist darauf hinzuweisen, daß das Klettband überraschenderweise
sich mit dem Nadelfilz derart gut verkrallt, daß die
Nadelfilzseite keinen eigenen Flauschband-Besatz benötigt, das
vorgenannte Klettband kann in gleicher Breite auf den Nadelfilz-Spalt
gelegt werden, wie auf den zwischen den Flauschbändern aneinanderstoßender
Matten gebildeten Spalt.
Die Breite des Klettbandes (∼25 cm) beträgt dabei geringfügig mehr
als die der Flauschbänder.
Anhand der beiliegenden Figuren wird die vorliegende Erfindung
näher erläutert.
Fig. 1 zeigt eine Matte mit Flauschband-Besatz;
Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch eine kombinierte
Weichboden/Niedersprungmatte.
In Fig. 1 ist die Matte mit (8) bezeichnet, sie weist auf
seiner Oberseite als Klettverschlußelement 1 ein Flauschband auf,
das umlaufend den gesamten Mattenrand umgibt. Ein derartiges
Flauschband kann auch auf der Mattenunterseite angeordnet werden
(nicht dargestellt).
Daneben ist eine weitere Turnmatte 9 angedeutet, die eine eigene
Flauschbandkante 1′ aufweist. Beide Matten 8, 9 werden mit Hilfe des
zweiten Klettverschlußelementes, hier des Flauschbandes 10, miteinander
verbunden.
Die Mattenecken besitzen an ihren Schmalseiten 13 als Klettverschlußwinkel
2 acht Flauschbandwinkel, mit deren Hilfe und
eigenen Klettbändern aufeinandergestapelte Matten aneinander
befestigt werden können. An der Mitte, vorzugsweise der langen
Schmalseite 13, kann ein Waffelbodenband 4 mit der Matte 8 fest oder
lösbar scharnierartig verbunden sein, das über den Mattenboden
geführt und mittels eines Klettverschlusses 3 an der gegenüberliegenden
Seite lösbar gehalten ist.
Mit 6 sind Mattenkerne aus Hochdruckpolyethylenschaum (Niedersprungmatte)
oder Polyetherschaum (Weichbodenmatte) angedeutet.
Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch die je nach oben befindlicher
Flachseite als Niedersprung- oder als Weichbodenmatte
verwendbare Kombinationsturnmatte.
Als obere Schicht dient die Nadelfilzbahn 5. Darunter befindet
sich der Hochdruckpolyethylenschaumteil 6 und darunter wiederum
der Polyätherschaumteil 7. Die Schichten können miteinander
verbunden (verklebt) sein.
Unten ist umlaufend das Klettverschlußelement 1 als Klettband
dargestellt, das auf der oberen Nadelfilzbahn 5 fehlt, da dieses
Material selbst mit einem Klettband verkrallt und somit Flauschbandeigenschaft
besitzt.
An den Seiten sind die Klettverschlußwinkel 2 angebracht, die mit
dem Mattenbezug 12 - der Umhüllung - vernäht oder verklebt sind.
Der Bezug 12 kann, wie dargestellt, zwischen Nadelfilzbahn 5
und Polyethylenschaumteil 6 verklebt oder mit dem Filz vernäht
sein, er kann auch über die Nadelfilzbahn 5 randseitig hochgezogen
und an der Oberseite als Einkantung vernäht sein.
Unter Flauschband wird im vorstehenden das bei Klettverschlüssen
übliche Weichmaterial mit Schlingenflausch verstanden,
wohingegen das härtere Material den Hakenbesatz trägt.