DE3439501C2 - Abgabe- und Abweisvorrichtung für mehrere Glasposten - Google Patents

Abstract

Es wird eine Vorrichtung zur Abgabe von Glasposten an eine Mehrsektionen-Glasformmaschine beschrieben, bei der ein hin- und hergehender Deflektor die Posten nicht nur an die Maschinensektionen verteilt, sondern über Befehl an den Servomotor-Antrieb des Deflektors auch an eine Abgaberinne, die zu einer Ausschußrutsche führt. Die Rutsche kann hinter oder vor der Maschine angeordnet sein. Wenn Posten von einer Sektion abgewiesen werden sollen, wird der Befehl an die Motorsteuerung abgegeben, die, anstatt einer Außerbetriebsetzung der Sektion, den Deflektor in die Ausstoßposition schaltet.

Description

Beim Zuführen von mehreren Posten zu Mehrsektionen-Glasformmaschinen, insbesondere den weitverbreiteten mit unabhängigen Sektionen, wurden die Posten bisher durch mehrere einzelne Trichter und Leiteinrichtungen abgegeben. Eine jüngere Entwicklung besteht in der Verwendung eines oszillierenden Postenverteilers in der Form einer nach unten und auswärts verlaufenden Rinne, die unterhalb des Führungstrichters und vor den zu den Formmaschinensektionen führenden Rutschen angeordnet ist. Die US-PS Re. 28 073 zeigt eine Doppelposten-Verteilungsanordnung, bei der zwei Postenverteiler unterhalb eines Zuführers mit zwei Postenöffnungen angeordnet sind und die Postenverteiler so geschaltet werden, daß ihre Ausgabeenden sich mit den Sätzen von zu den einzelnen Maschinensektionen führenden Rinnen ausrichten. Solange die Maschinen s zufriedenstellend arbeiten und weder die Notwendigkeit noch Wunsch besteht, eine der Sektionen stillzulegen, um entweder eine Form auszuwechseln oder eine Maschine nachzustellen, die fehlerhafte Behält3r erzeugt, arbeitet die Maschine zufriedenstellend. Wenn

ίο jedoch eine Sektion außer Betrieb gesetzt werden soll, müssen die Posten von den Rutschen abgelenkt werden, ehe sie in die Rinnen fallen, oder sonstige Maßnahmen getroffen werden, um die Posten abzufangen, bevor sie die einzelne Maschinensektion erreichen. Gelegentlich ist es auch erwünscht, die ganze Maschine und alle ihre Sektionen stillzulegen, wobei notwendigerweise alle Posten in den Glasbruchsammelbereich befördert werden, der sich normalerweise im Keller der Fabrik befindet
Eine Vorrichtung zum Abweisen von Posten auf ihrein Zuführweg zu dem oberen Ende eines hin- und hergehenden Stutzens ist in der US-PS 35 94 146 gezeigt Hier befindet sich ein senkrechter Trichter unterhalb der Zuführeröffnung; der Trichter ist so befestigt, daß er geschwenkt werden kann, um einen Posten aus dem senkrechten Bewegungsweg durch den Trichter als Folge eines Schwenkes desselben zu werfen. Die Vorrichtung ist so ausgelegt, daß sie programmiert werden kann, um auf eine besondere Sektion einzuwirken und für diese Sektion bestimmte Posten vom Verteiler wegzulenken. Weiters wird eine Anordnung gezeigt, bei der alle zur vollen Maschine gehenden Posten durch Bewegen einer Glasbruchrinne in den Bereich zwischen dem unteren Ende des Trichters und dem oberen Ende des Verteilerstutzens abgefangen werden. Hierbei kommt es allerdings zu einer erheblichen Abnutzung des Trichters.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Abgabe von Glasposten an mehrere Sektionen einer Glasformmaschine zu schaffen, die in konstruktiv und funktionsmäßig möglichst einfacher Weise die Möglichkeit bietet, Glasposten einem Ausschußbereich zuzuführen.

Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 gekennzeichnete Erfindung gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

Gemäß der vorliegenden Erfindung kann der Postenverteiler zu der Rinne ausgerichtet werden, so daß die Posten nicht den Maschinensektionen, sondern der Ausschußrutsche zugeführt werden. Dies erfolgt zweckmäßigerweise dadurch, daß eine Steuereinrichtung, die die Postenverteiler nach einem vorgegebenen Muster zu den Maschinensektionen ausrichtet, bei Empfang eines Abweissignales für irgendeine Maschinensektion den Postenverteiler so positioniert, daß er die Posten an die Rinne und somit an d[e Ausschußrutsche abgibt.

Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung mit Bezug auf die Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt

F i g. 1 eine Seitenansicht einer Glasformmaschine und einer Postenabgabevorrichtung gemäß der Erfindung;

Fig. 2 einen schematischen Grundriß der in Fig. 1 gezeigten Vorrichtung in vergrößertem Maßstab;

F i g. 3 eine Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform der Vorrichtung gemäß der Erfindung;

Fig.4 einen schematischen Grundriß der Vorrichtung von Fig. 3;

F i g. 5 eine Seitenansicht des Antriebsmechanismus unter Weglassung der Seitenabdeckung; und

Fig.6 einen Querschnitt entlang der Linie 6-6 in r i g. 5.

F i g. 1 zeigt eine schematische Seitenansicht einer Formmaschine mit Einzelsektionen, die eine Zuführerschüssel 10 mit zwei unteren Auslaßöffnungen aufweist, durch die das geschmolzene Glas in zwe; Führungstrichter 11 fließen kann. Die Trichter 11 sind bezüglich der öffnungen im Boden der Zuführerschüssel koaxial angeordnet; zwei aus den Trichtern ausgetretene Posten 12 sind in F ι g. 1 vor ihrem Eintritt in das obere Ende von zwei Postenverteilern 13 gezeigt Jeder Postep.verteiler ist an einer senkrechten Welle befestigt; dabei versteht es sich, daß der vorderste Postenverteiler an einem Joch befestigt ist, das wiederum von der Welle getragen ist Die Wellen 14 (F i g. 5 und 6) sind drehbar in Lagern 15 gelagert, die in einem Lagergehäuse 16 angeordnet sind. Jede Welle 14 weist ein daran befestigtes Stirnrad 17 auf. Die Stirnräder 17 stehen in Eingriff mit zwei Sektor-Zahnrädern 18, die an dem wegstehenden Ende eines Armes 19 getragen sind. Der Arm i9 ist an einer senkrechten Welle 20 befestigt, die in Lagern 21 ebenfalls im Gehäuse 16 drehbar gelagert ist. Oberhalb des Gehäuses 16 ist ein Getriebe 22 befestigt, wobei die Welle 20 die Ausgangswelle des Getriebes 22 ist. Das Getriebe 22 wird von einem Servomotor 23 angetrieben. Der Servomotor 23 ist mit einer Steuereinrichtung 24 elektrisch verbunden, die einen Wahlschalter 25 und einen Ein/Aus-Schalter 26 aufweisen kann. Der Wahlschalter 25 kann sechs Stellungen aufweisen, die den sechs einzelnen Sektionen der Maschine entsprechen; es können bis zu zehn Sektionen vorgesehen sein, wobei dann der Schalter mehr Stellungen hat Somit kann irgendeine der sechs Sektionen ausgewählt werden, der keine Posten zugeführt werden sollen. Es kann ein siebenter Schalter oder eine siebente Stellung vorgesehen sein, der/die die Abweisung der Posten vom Zuführer in bezug auf alle Sektionen bewerkstelligt wenn die ganze Maschine stillgelegt werden soll. Der Servomotor 23 ist über die Steuereinrichtung 24 so programmiert, daß er einem vorgegebenen Abgabemuster folgt; er kann aber auch einfach umprogrammiert werden, um die Zündfolge in eine andere ausgewählte Zündfolge zu ändern. Die Zündfolge kann natürlich für andere von der Maschine hergestellte Glaswarenarten anders sein. Normalerweise wird jedoch die gewählte Zündfolge aufrechterhalten. Die Postenverteiler werden übereinstimmend vom Motor 23 bewegt, um das Abgabeende der Postenverteiler zur Abgabe von Posten an die Formen zur Herstellung der Külbel weiterzuschalten.

Bei der in der F i g. 1 gezeigten ersten Ausführungsform der Erfindung sind die unteren Enden der Postenverteiler 13 mit zwei Abweisrinnen 27 ausgerichtet, deren untere Enden zum oberen Ende einer Ausschußrutsche 28 hin offen sind. Die Ausschußrutsche 28 befindet sich normalerweise über einem Behälter für abgewiesene Posten, die sich im Tiefgeschoß der Fabrik befindet und häufig ein wassergekühlter Aufnahmebehälter ist.

Wie in F i g. 2 gezeigt sind die Abweisrinnen 27 so positioniert, daß sie die Posten nach Austritt aus den Postenverteilern 13 empfangen. Dies passiert jedoch nur zu dein Zeitpunkt, in dem ein besonderes Postenpaar von der Maschine abgewiesen werden soll; bei Normalbetrieb des Servomotors 23 geben die Postenverteiler 13 Posten an Paar von Rinnen 29 ab. Das Auslaßende der Rinnen 29 ist mit den Aufnahmeenden von Deflektoren 30 ausgerichtet, deren untere Enden mit Külbelformen 31 der Formmaschinensektionen senkrecht ausgerichtet sind. Die unteren Enden der Deflektoren 30 können längliche Führungstrichter zur genauen Positionierung der Posten mittig zu den Hohlräumen der Formen 31 sein. Nach Formung der Külbel in den Formen 31 werden sie an ihren Hälsen zu Blasformen 32 überführt Anschließend werden die geformten Flaschen von Greifeinrichtungen 33 aus den Blasformen entfernt und in aufrechter Stellung auf einer Kühlplatte 34 abgestellt Die Flaschen werden danach von der Platte 34 auf die Oberseite eines sich bewegenden Bandförderers 35 geschoben, der die geformten Artikel aus dsm Formbereich trägt
In den in den F i g. 1 und 2 gezeigten Ausführungen befindet sich die Ausschußrutsche 28 unterhalb des Zuführers und im wesentlichen auf der Vorformseite.

Die F i g. 3 und 4 zeigen eine zweite Ausführungsform der Vorrichtung gemäß der Erfindung; Teile, die auch in den F i g. 1 und 2 vorhanden sind, tragen dieselben Bezugszeichen. Bei dieser Ausführung ist jedoch die Ausschußrutsche 28 auf der Blasformseite jenseits des Förderers 35 angeordnet, und es sind zweiteilige Abweisrinnen 27a, b vorgesehen, die, verglichen mit den in F i g. 1 gezeigten Abweisrinnen, ziemlich lang sind. Die Vorrichtung funktioniert und arbeitet jedoch im wesentlichen gleich, insofern als bei gewünschter Abweisung von Posten und vermiedener Abgabe von Posten an eine spezielle Sektion sowie Stillegung dieser Sektion der Postenverteiler 13 sich in Ausrichtung mit den oberen Enden der Rinnen 29 bewegt, wodurch die abgewiesenen Posten an die Ausschußrutsche 28 abgegeben werden. Bei gewissen Anlagen ist es von Vorteil, wenn sich die Ausschußrutsche nicht unterhalb der Zuführeinrichtung der Maschine befindet wohingegen bei anderen Anlagen die bekannten Ausschußrutschen tatsächlich unterhalb der Zuführposition angebracht sein können; in diesem Fall kann die Ausführung nach F i g. 1 ganz leicht eingesetzt werden.

Der Postenzuführer führt Glasposten selbstverständlieh in regelmäßigen Intervallen zu, und der Takt beinahe aller anderen Arbeitsschritte der Formmaschine ist auf denjenigen des Zuführers bezogen. Wenn eine Sektion stillgelegt werden soll, werden die dieser Sektion zuzuführenden Posten deshalb von den Postenverteilern in die Ausschußrutsche und nicht in die Sektion geleitet. Während die Abweisrinne in der Mitte gezeigt ist, wo vielleicht mehr Platz zur Anbringung zusätzlicher Rinnen als zwischen anderen Sätzen von Rinnen vorhanden ist, ist eine zentrale Lage auch im Hinb!^:ck darauf vorteilhaft, daß bei normaler Zündfolge diese Lage die zu allen Abgaberinnen nächstliegende ist Die Postenverteiler müssen in die mittlere Stellung geschwenkt werden, um die Posten abzuweisen, und die Zeit, die zur Bewegung der Postenverteiler zwischen den Schneidvorgängen vorhanden ist, ist nicht sehr lang, um die Postenverteiler aus ihrer vorherigen Position in die Abweisposition zu schwenken und anzuhalten.

Während die obige Beschreibung hauptsächlich einen Doppelpostenzuführer für eine Glasformmaschine mit sechs Sektionen betrifft, kann die Abweiseinrichtung offensichtlich ebenfalls bei den nun verwendeten Hochleistungs-Glasformmaschinen mit Vierfach-Formhohlräumen und zehn Sektionen eingesetzt werden.

Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (7)

I™. I' Patentansprüche:

1. Vorrichtung zur Abgabe von Glasposten an mehrere Sektionen einer Glasformmaschine, bei der ein Postenverteiler an seinem oberen Ende mit einer Abgabeöffnung eines Postenzuführers fluchtet, mit einem Schwingungsantrieb, der den Postenverteiler um die Achse der Öffnung schwenkt, um Posten an mehreren darunter angeordnete Maschinensektionen abzugeben, gekennzeichnet durch eine Abweisrinne (27; 27a, b), die von der vom Abgabeende des Postenverteilers (13) überstrichenen Bahn bis zu einer Ausschußrutsche (28) verläuft, und eine mit dem Schwingungsantrieb verbundene Einrichtung, die den Pcstenverteiler (13) wahlweise zu der Abweisrinne (27; 27a, b) ausrichtet, um Posten (12) von einer ausgewählten Sektion abzulenken.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausschußrutsche (28) auf der Blasformseite der Maschinensektionen (31—35) angeordnet ist und die Abweisrinne (27a, ty über die Maschinensektionen (31 —35) hinweg verläuft (F i g.

3,

4)·

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausschußrutsche (28) unterhalb des Postenzuführers (Ii) auf der Vorformseite der Maschinensektionen (31—35) angeordnet ist und daß die Abweisrinne (27) die Form einer abgewinkelten Leiteinrichtung hat, die vom Bewegungsweg des Endes des Postenverteilers (13) bis zum oberen Ende der Ausschußrutsche (28) verläuft (F i g. 1,2).

4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Postenverteiler (13) vorgesehen sind und daß die Anzahl der Abweisrinnen (27; 27a, ^derjenigen der Postenverteiler (13) entspricht.

5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der das untere Ende des Postenverteilers in vorbestimmter Reihenfolge zu einer Anzahl von zu den Maschinensektionen führenden Rinnen ausgerichtet werden kann, dadurch gekennzeichnet, daß die Abweisrinne (27; 27a, b) in einer mittleren Stellung bezüglich der zu den Maschinensektionen führenden Rinnen (29) angeordnet ist.

6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Abweisrinne (27; 27a, tyschräg nach unten verläuft.

7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwingungsantrieb einen elektrischen Servomotor umfaßt.