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Polyarylat-Harze mit verbesserter Formbeständigkeit
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Polyarylate sind aromatische thermoplastische Harze mit hohem Molekulargewicht,
welche infolge ihrer zahlreichen vorteilhaften Eigenschaften in vielen kommerziellen
und industriellen Anwendungsbereichen als thermoplastische technische Materialien
steigende Verwendung finden. Polyarylate sind ganz allgemein lineare aromatische
Polymere, die wiederkehrende aromatische Estereinheiten in der Polymerkette enthalten.
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Die Polyarylate leiten sich von zweiwertigen Phenolen und aromatischen
Dicarbonsäuren oder deren esterbildenden reaktiven Derivaten ab.
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Obwohl herkömmliche Polyarylate für eine weite Vielzahl von Anwendungen
durchaus geeignet sind, besteht ungeachtet dessen ein Bedarf für Polyarylate, die
höhere Formbeständigkeiten aufweisen, als sie die derzeit verfügbaren herkömmlichen
Polyarylate besitzen.
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Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Polyarylate
zu schaffen, die verbesserte Formbeständigkeiten aufweisen.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung werden neue Polyarylate geschaffen,
welche verbesserte Formbeständigkeiten besitzen, wobei sie gleichzeitig, bis zu
einem wesentlichen Ausmaß, die anderen vorteilhaften Eigenschaften der Polyarylate,
wie Zähigkeit, Flexibilität, optische Klarheit, und dergleichen, beibehalten.
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Diese Polarylate sind von (i) zumindest einer aromatischen Dicarbonsäure
oder einem esterbildenden reaktiven Derivat derselben und (ii) zumindest einem zweiwertigen
Spirophenol abgeleitet.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung werden neue Polyarylate geschaffen,
die verbesserte Formbeständigkeiten aufweisen.
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Die erfindungsgemäßen Arylat-Polymeren sind von (i) zumindest einer
aromatischen Dicarbonsäure oder einem esterbildenden reaktiven Derivat derselben
und (ii) zumindest einem zweiwertigen Spirophenol abgeleitet.
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Die bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Arylat-Polymeren verwendeten
zweiwertigen Spirophenole werden durch die nachfolgende allgemeine Formel I
wiedergegeben, in welcher R, unabhängig, aus einwertigen Kohlenwasserstoffresten
und Halogenresten ausgewählt ist und n, unabhängig, aus positiven ganzen Zahlen
mit einem Wert von 0 bis 3 einschließlich ausgewählt ist.
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Die einwertigen Kohlenwasserstoffreste R schließen die Alkylreste,
die Cycloalkylreste, die Arylreste, die Aralkylreste und die Alkarylreste ein.
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Die Alkylreste R sind bevorzugterweise solche, die 1 bis etwa 12 Kohlenstoffatome
enthalten. Diese schließen die verzweigten Alkylreste und die geradkettigen Alkylreste
ein.
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Einige nichteinschränkende, erläuternde Beispiele dieser Alkylreste
sind Methyl, Äthyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, tert.-Butyl, Pentyl, Neopentyl und
Hexyl.
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Die Cycloalkylreste R sind bevorzugterweise solche, die von 4 bis
etwa 7 Ringkohlenstoffatome enthalten. Diese schließen Cyclobutyl, Cyclopentyl,
Cyclohexyl, Methylcyclohexyl und Cycloheptyl ein.
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Die Arylreste R sind bevorzugterweise solche, die von 6 bis 12 Ringkohlenstoffatome
enthalten. Diese schließen Phenyl, Biphenyl und Naphthyl ein.
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Bevorzugte Aralkyl- und Alkarylreste R sind solche, die von 7 bis
etwa 14 Kohlenstoffatome enthalten. Diese schließen, ohne jedoch darauf beschränkt
zu sein, Benzyl, Tolyl, Äthylphenyl, Phenylbutyl, Phenylpropyl, Propylphenyl und
Phenäthyl ein.
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pie bevorzugten Halogenreste R sind Chlor und Brom.
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v Bevorzugterweise ist R, unabhängig, aus Chlor, Brom und niederen
Alkylresten mit 1 bis etwa 5 Kohlenstoffatomen ausgewählt.
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Wenn in der zweiwertigen Phenolverbindung der allgemeinen Formel I
mehr als ein Substituent R vorhanden ist, können diese Substituenten gleich oder
verschieden sein.
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Die zweiwertigen Phenole der allgemeinen Formel I können leicht nach
bekannten Verfahren hergestellt werden. Die Herstellungsverfahren dieser zweiwertigen
Spirophenole schliessen diejenigen ein, welche von R.F. Curtis und K.O. Lewis in
Journal of the Chemical Society (England), 1962, Seite 40 und R.F. Curtis in Journal
of the Chemical Society (England), 1962, Seite 417, beschrieben wurden.
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Diese zweiwertigen Spirophenole können geeigneterweise hergestellt
werden, indem man 2 Mol eines Phenols mit 1 Mol Aceton umsetzt und anschließend
3 Mol dieses Produkts unter sauren Bedingungen zur Bildung des zweiwertigen Spirophenols
der allgemeinen Formel I und 4 Mol eines Phenols umsetzt.
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Die Säuren, welche man verwenden kann, können solche Säuren, wie wasserfreie
Methansulfonsäure, wasserfreie oder wässerige Chlorwasserstoffsäure, wasserfreie
oder wässerige Bromwasserstoffsäure, und dergleichen, einschließen.
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Einige erläuternde, nichteinschränkende Beispiele der zweiwertigen
Spirophenole der allgemeinen Formel I umfassen die nachfolgenden Verbindungen:
Es ist selbstverständlich möglich, Mischungen von zwei oder mehreren verschiedenen
zweiwertigen Phenolen, als auch einzelne zweiwertige Phenole der allgemeinen Formel
I zur Herstellung der Polyarylate der vorliegenden Erfindung einzusetzen. Wenn daher
in dieser Beschreibung der Ausdruck "zweiwertiges Spirophenol" verwendet wird, sollen
darunter sowohl Mischungen von zweiwertigen Spirophenolen, als auch einzelne Spirophenole
verstanden werden.
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Die aromatischen Dicarbonsäuren, welche mit dem zweiwertigen Spirophenol
der allgemeinen Formel I unter Bildung der erfindungsgemäßen Polyarylate umgesetzt
werden, sind dem Fachmann bekannt und im allgemeinen kommerziell verfügbar, oder
sie können mittels bekannter Verfahren leicht hergestellt werden.
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Im allgemeinen kann eine beliebige aromatische Dicarbonsäure, wie
sie herkömmlicherweise zur Herstellung von linearen Polyestern verwendet wird, eingesetzt
werden. Diese aromatischen Dicarbonsäuren können durch die nachfolgende allgemeine
Formel II HOOC-Ar-COOH (11) wiedergegeben werden, in welcher Ar aus zweiwertigen
aromatischen Resten ausgewählt ist. Die bevorzugten aromatischen Reste Ar sind solche,
die von 6 bis etwa 12 Ringkohlenstoffatome enthalten. Diese bevorzugten aromatischen
Reste schliessen Phenylen, Biphenylen, Naphthylen, substituiertes Phenylen,
substituiertes
Biphenylen und substituiertes Naphthylen ein.
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Die substituierten zweiwertigen aromatischen Reste enthalten vorzugsweise
Substituentengruppen, die aus einwertigen Kohlenwasserstoffresten und Halogenresten
ausgewählt sind. Die einwertigen Kohlenwasserstoffreste schließen die Alkyl-, Cycloalkyl-,
Aryl-, Aralkyl- und Alkarylreste ein. Die bevorzugten Halogenreste sind Chlor und
Brom.
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Bevorzugte aromatische Dicarbonsäuren der allgemeinen Formel II sind
solche der nachfolgenden allgemeinen Formel III
in welcher R1, unabhängig, aus Alkylresten und Halogenresten ausgewählt ist und
m eine positive ganze Zahl mit einem Wert von 0 bis 4 einschließlich ist.
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Die Alkylreste R1 sind bevorzugterweise solche, die 1 bis etwa 10
Kohlenstoffatome enthalten. Diese Alkylreste schliessen die verzweigten Alkylreste
und die geradkettigen Alkylreste ein. Die bevorzugten Halogenreste sind Chlor und
Brom.
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Einige besonders brauchbare aromatische Dicarbonsäuren der allgemeinen
Formel III schließen Isophthalsäure, Terephthalsäure, und Mischungen daraus, ein.
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Anstelle der Verwendung der aromatischen Dicarbonsäuren als
solche
ist es möglich, und manchmal sogar bevorzugt, deren esterbildende reaktive Derivate
zu verwenden. Diese esterbildenden reaktiven Derivate können durch die nachfolgende
allgemeine Formel IIIa
wiedergegeben werden, in welcher Ar die gleiche Bedeutung wie oben besitzt und X
die Halogenreste und die -OR3-Reste, umfaßt, worin R3, unabhängig, aus einwertigen
Kohlenwasserstoffresten ausgewählt ist.
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Die bevorzugten Halogenreste X sind Chlor und Brom. Die einwertigen
Kohlenwasserstoffreste R3 sind bevorzugterweise aus Alkyl-, Cycloalkyl-, Aryl-,
Alkaryl- und Aralkylresten ausgewählt. Die bevorzugten einwertigen Kohlenwasserstoffreste
R3 sind die Alkylreste, wobei Methyl und Äthyl die bevorzugten Alkylreste sind.
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Es ist daher beispielsweise möglich, anstelle der Verwendung von Isophthalsäure,
Terephthalsäure, und Mischungen daraus, Isophthaloyldichlorid, Terephthaloyldichlorid
und Mischungen daraus, zu verwenden.
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Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Polyarylate kann lediglich
eine besondere aromatische Dicarbonsäure oder deren esterbildendes reaktives Derivat
verwendet werden, oder es kann eine Mischung aus zwei oder mehreren verschiedenen
aromatischen Dicarbonsäuren oder deren esterbildenden reaktiven Derivaten eingesetzt
werden.
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Die erfindungsgemäßen Arylat-Polymeren können nach einer Vielzahl
von bekannten Verfahren hergestellt werden. Diese Verfahren
schließen
die Umesterung, die heterogene Granzflächenpolymerisation, die Kondensationspolymerisation
in Lösung, die Kondensationspolymerisation in der Schmelze, und dergleichen, ein.
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In besonders geeigneter Weise können die Polyarylate dieser Erfindung
aus äquimolaren oder nahezu äquimolaren Mengen von (i) zumindest einem zweiwertigen
Spirophenol der allgemeinen Formel I und (ii) zumindest einer aromatischen Dicarbonsäure
oder einem esterbildenden reaktiven Derivat derselben durch die Arbeitsweise der
heterogen Grenzflächenpolymerisation hergestellt werden. Bei dem üblichen Verfahren
der heterogenen Grenzflächenpolymerisation sind die Reaktionsteilnehmer in verschiedenen
flüssigen Phasen vorhanden, die miteinander nicht mischbar sind und bei der Herstellung
der erfindungsgemäßen Polymeren zwei Lösungsmittelmedien bilden. Daher ist das zweiwertige
Spirophenol in einem Lösungsmittelmedium, die aromatische Dicarbonsäure oder ihr
esterbildendes reaktives Derivat in einem zweiten Lösungsmittel, das mit dem ersten
Lösungsmittel nicht mischbar ist, gelöst, und die Lösungen werden miteinander in
Kontakt gebracht. Normalerweise dient ein alkalisches wässeriges Medium als Lösungsmittel
für das zweiwertige Phenol und ein organisches Lösungsmittel, wie Methylenchlorid,
dient als Lösungsmittel für die Säure oder deren esterbildendes reaktives Derivat,
wobei das organische Lösungsmittel so gewählt ist, daß es entweder das gebildete
Polyarylat löst oder als Quellungsmedium dafür dient. Während der Grenzflächenpolymerisationsreaktion
sind ferner auch Katalysatoren und Kettenabbrecher oder Molekulargewichtsregler
zugegen.
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Die Katalysatoren, die man verwenden kann, können irgendwelche der
bekannten Katalysatoren sein, welche die Grenzflächenpolymerisationsreaktion
des
zweiwertigen Phenols mit der aromatischen Dicarbonsäure oder deren esterbildendem
reaktiven Derivat fördern oder beschleunigen. Geeignete Katalysatoren sind, ohne
jedoch darauf beschränkt zu sein, tertiäre Amine, wie Triäthylamin, quaternäre Ammoniumverbindungen
und quaternäre Phosphoniumverbindungen.
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Die verwendeten Molekulargewichtsregler können irgendwelche der bekannten
Verbindungen sein, die das Molekulargewicht der Polyarylate durch einen Kettenabbruchmechanismus
regeln. Diese Verbindungen schließen, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein, Phenol,
tert.-Butylphenol und Chroman-I, ein.
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Die Temperatur, bei welcher die Polymerisationsreaktion abläuft, kann
von unterhalb OOC bis über 100"C variieren.
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Die Polymerisationsreaktion läuft zufriedenstellend bei Temperaturen
im Bereich von Raumtemperatur (200C) bis etwa 500C ab. Da die Reaktion exotherm
ist, können die Reaktionstemperaturen durch die Geschwindigkeit der Zugabe der Säure
oder deren esterbildendem reaktiven Derivat gesteuert werden.
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Die Polyarylate der vorliegenden Erfindung haben im allgemeinen ein
durchschnittliches Molekulargewicht im Bereich von etwa 10 000 bis etwa 150 000,
und vorzugsweise von etwa 20 000 bis etwa 100 000.
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Die erfindungsgemäßen Polyarylate können gegebenenfalls die allgemein
verwendeten Additive in Mischung enthalten, wie beispielsweise Antioxidantien, antistatische
Mittel, inerte Füllstoffe, wie Glas, Talkum, Glimmer und Ton, Ultraviolettstrahlungsabsorber,
wie beispielsweise die Benzophenone, Benzotriazole, Benzylidenmalonate, Hydrolysestabilisatoren,
wie
beispielsweise die in den US-PSen 3 138 379, 3 489 716 und
3 839 246 beschriebenen Epoxide, Farbstabilisatoren, wie die Organophosphite und
feuerhemmende Mittel.
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Einige besonders brauchbare feuerhemmende Mittel sind die Alkali-
und Erdalkalimetallsalze von Sulfonsäuren. Diese Typen von feuerhemmenden Mitteln
sind in den US-PSen 3 909 490, 3 917 559, 3 919 167, 3 926 908, 3 931 100, 3 933
734, 3 940 366, 3 948 851, 3 951 910, 3 953 396, 3 953 399 und 3 978 024 beschrieben.
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Auf alle in der vorliegenden Beschreibung angeführten Patentschriften
und Veröffentlichungen wird ausdrücklich Bezug genommen und der Offenbarungsgehalt
aller dieser Veröffentlichungen durch diese Bezugnahme in vollem Umfang in die vorliegende
Anmeldung integriert.
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Eine andere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist ein Arylat-Polymeres,
das sich von (i) zumindest einem zweiwertigen Spirophenol der allgemeinen Formel
I, (ii) zumindest einer aromatischen Dicarbonsäure oder einem esterbildenden reaktiven
Derivat derselben, und (iii) zumindest einem herkömmlichen zweiwertigen Nicht-Spirophenol
ableitet.
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Die herkömmlichen zweiwertigen Nicht-Spirophenole können durch die
nachfolgende allgemeine Formel IV
in welcher R2 unabhängig, aus einwertigen Kohlenwasserstoffresten
und Halogenresten ausgewählt ist, p, unabhängig, aus positiven ganzen Zahlen mit
einem Wert von 0 bis 4 einschließlich ausgewählt ist, d entweder den Wert 0 oder
1 besitzt und W ausgewählt ist aus zweiwertigen Kohlenwasserstoffresten, sowie aus
wiedergegeben werden.
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Die einwertigen Kohlenwasserstoff- und Halogenreste R2 sind die gleichen,
wie sie weiter oben für R angegeben wurden.
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Die zweiwertigen Kohlenwasserstoffreste W schließen Alkylen-, Cycloalkylen-,
Cycloalkyliden- und Alkylidenreste ein.
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Die bevorzugten Alkylenreste W sind solche mit 2 bis etwa 8 Kohlenstoffatomen.
Die bevorzugten Alkylidenreste W sind solche mit 1 bis etwa 8 Kohlenstoffatomen.
Die bevorzugten Cycloalkylen- und Cycloalkylidenreste W sind solche, die von 4 bis
etwa 7 Ringkohlenstoffatome enthalten.
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R2 Falls mehr als ein Rest R2 an den Ringkohlenstoffatomen des aromatischen
Kerns vorhanden ist, können diese Reste gleich oder verschieden sein. Falls d in
der allgemeinen Formel IV den Wert 0 besitzt, sind die aromatischen Ringe ohne eine
dazwischenliegende Alkylen- oder eine andere überbrückende Gruppe direkt miteinander
verbunden. Die Stellung von R2 und den Hydroxylgruppen an den aromatischen Kernen
kann in den ortho-, meta- oder para-Stellungen variieren und die
Gruppen
können in einer vicinalen, asymmetrischen oder symmetrischen Anordnung vorliegen,
wenn zwei oder mehrere Ringkohlenstoffatome der aromatischen Kohlenwasserstoffreste
durch R2 und die Hydroxylgruppe substituiert sind.
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Einige erläuternde, nichteinschränkende Beispiele der zweiwertigen
Phenole der allgemeinen Formel IV umfassen: 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)-propan (Bisphenol-A),
4,4'-Dihydroxydiphenylmethan, 1,2-Bis(4-hydroxyphenyl)-äthan, 2,2-Bis (3, 5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)
-propan, 1,1-Bis(4-hydroxy-3-chlorphenyl)-athan, 2,2-Bis (3 ,5-dichlor-4-hydroxyphenyl)
-propan, 4,4'-Thiodiphenol und 1,1-Bis(4-hydroxyphenyl)-cyclohexan.
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Es ist selbstverständlich möglich, zur Herstellung der erfindungsgemäßen
Polyarylate eine Mischung aus zwei oder mehreren verschiedenen zweiwertigen Phenolen
der allgemeinen Formel IV, als auch einzelne zweiwertige Nicht-Spirophenole einzusetzen.
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Die Polyarylate dieser Ausführungsform werden hergestellt, indem man
(i) zumindest ein zweiwertiges Spirophenol der allgemeinen Formel I, (ii) zumindest
eine aromatische Dicarbonsäure oder deren esterbildendes reaktives Derivat und (iii)
zumindest ein zweiwertiges Nicht-Spirophenol der allgemeinen Formel IV in im wesentlichen
der gleichen Weise und unter im wesentlichen den gleichen Reaktionsbedingungen,
wie vorstehend beschrieben, gemeinsam zur Reaktion bringt.
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Die zur Herstellung der Polyarylate dieser Ausführungsform verwendete
Menge des zweiwertigen Spirophenols ist eine zur Verbesserung der Formbeständigkeiten
der erhaltenen Polyarylate wirksame Menge. Im allgemeinen beträgt diese Menge zumindest
etwa 3 Molprozent, bezogen auf die gesamte eingesetzte Menge an zweiwertigem Spirophenol
der allgemeinen Formel I und an zweiwertigem Nicht-Spirophenol der allgemeinen Formel
IV. Im allgemeinen wird, falls man weniger als etwa 3 Molprozent des zweiwertigen
Spirophenols einsetzt, keine signifikante Verbesserung der Formbeständigkeiten der
erhaltenen Polyarylate erzielt.
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Die obere Grenze der Menge des verwendeten zweiwertigen Spirophenols
ist nicht entscheidend, ist jedoch statt dessen durch solche sekundäre Überlegungen,
wie Kosten und dergleichen, gesteuert. Im allgemeinen wird es bevorzugt, nicht mehr
als etwa 95 Molprozent des zweiwertigen Spirophenols zu verwenden.
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Die Polyarylate dieser Ausführungsform können auch gegebenenfalls
in Mischung damit die vorstehend beschriebenen, allgemein bekannten und verwendeten
Additive enthalten.
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Noch eine weitere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist eine
Mischung von Polyarylaten, die verbesserte Formbeständigkeiten gegenüber Mischungen
von herkömmlichen Polyarylaten zeigen. Diese Mischung besteht aus einer physikalischen
Mischung von (i) zumindest einem Polyarylat, das sich von (a) zumindest einem zweiwertigen
Spirophenol der allgemeinen Formel I und (b) zumindest einer aromatischen Dicarbonsäure
oder einem esterbildenden reaktiven Derivat derselben
(nachfolgend
als Polyarylat-Harz A bezeichnet) ableitet und (ii) zumindest einem herkömmlichen
Polyarylat, das sich von (a) zumindest einem herkömmlichen zweiwertigen Nicht-Spirophenol
der allgemeinen Formel IV und (b) zumindest einer aromatischen Dicarbonsäure oder
deren esterbildendem reaktiven Derivat ableitet.
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Die in den Mischungen dieser Ausführungsform vorhandene Menge an Polyarylat-Harz
A ist eine zur Verbesserung der Formbeständigkeiten dieser Mischungen wirksame Menge.
Im allgemeinen beträgt diese Menge zumindest etwa 3 Gewichtsprozent, bezogen auf
die in diesen Mischungen vorhandenen Gesamtmengen der Harze A und B. Im allgemeinen
wird, wenn diese Mischungen weniger als etwa 3 Gewichtsprozent des Harzes A enthalten,
keine signifikante Verbesserung ihrer Formbeständigkeiten vorliegen. Die obere Grenze
der Menge an in diesen Mischungen vorhandenem Harz A ist nicht entscheidend, wird
jedoch durch solche sekundäre Überlegungen, wie Kosten und dergleichen, eingeschränkt.
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Die erfindungsgemäßen Mischungen können gegebenenfalls auch in Mischung
die allgemein bekannten und verwendeten, oben beschriebenen Additive enthalten.
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Die vorliegenden Mischungen können durch herkömmliche Verfahren erhalten
werden, wie beispielsweise dadurch, daß man zuerst die Harze A und B herstellt und
anschließend diese Harze miteinander physikalisch mischt oder vermischt.
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Die nachfolgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung dieser
Erfindung, sollen diese jedoch nicht beschränken.
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In den Beispielen beziehen sich alle Teile und Prozentsätze auf das
Gewicht, es sei denn, daß irgend etwas anderes angegeben ist.
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Das nachfolgende Beispiel erläutert Polyarylate, die außerhalb des
Bereichs der vorliegenden Erfindung liegen. Dieses Beispiel ist lediglich für Vergleichszwecke
angegeben.
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Beispiel 1 Dieses Beispiel erläutert ein herkömmliches Polyarylat
des Standes der Technik, das sich von Bisphenol-A und Isopththaloyldichlorid ableitet.
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Zu einer Aufschlämmung von 22,8 g (0,1 Mol) Bisphenol-A, 0,28 ml (2
Molprozent) Triäthylamin, 0,2 g (2 Molprozent) Phenol, 500 ml Methylenchlorid und
300 ml Wasser wurde eine ausreichende Menge einer 25%igen wässerigen Natriumhydroxidlösung
zugesetzt, um den pH-Wert auf 11 zu bringen. Eine Lösung von 20,3 g (0,1 Mol) Isophthaloyldichlorid
in 30 ml Methylenchlorid wurde dann im Verlaufe eines Zeitraums von 5 Minuten zugegeben
und anschließend 1 Stunde lang gerührt.
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Die Methylenchlorid-Phase wurde von der Kochsalz-Phase abgetrennt,
mit 0,01n-Chlorwasserstoffsäure und anschließend zweimal mit destilliertem Wasser
gewaschen. Die organische Phase wurde dann abgetrennt, mit Silicagel getrocknet
und filtriert. Das Polymere wurde aus dem Methylenchlorid mit Methanol ausgefällt
und getrocknet.
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Um die Formbeständigkeiten des Polyarylat-Harzes zu bestimmen, wurde
die Glastemperatur des Harzes ermittelt. Wie dem Fachmann bekannt ist, können die
Glastemperaturen ganz allgemein anstelle der Formbeständigkeiten verwendet werden,
da
die Formbeständigkeiten zu den Glastemperaturen in Beziehung
stehen. Demzufolge wurden die Glastemperaturen geessen, um die Beständigkeit der
erfindungsgemäßen Polyarylat-Harze hinsichtlich der Formbeständigkeit zu zeigen.
Die Glastemperaturen wurden unter Verwendung eines Perkins-Elmer DSC-2B-Instruments
bestimmt, welches die Glastemperatur (Tg)durch Differential-Abtastkalorimetrie (differential
g scanning calorimetry) mißt.
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Die Ergebnisse dieses Versuches sind in der Tabelle I angegeben.
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Das folgende Beispiel erläutert ein Polyarylat-Harz der vorliegenden
Erfindung.
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Beispiel 2 Zu einer Lösung von 7,7 g (0,025 Mol) 6,6'-Dihydroxy-3,3,-3',3'-tetramethyl-1,1'-spirobiindan
in 200 ml Pyridin wurde eine Lösung von 5,1 g (0,025 Mol) Isophthaloyldichlorid
in 10 ml Methylenchlorid im Verlaufe eines Zeitraums von 6 Minuten zugetropft. Dann
wurden 100 ml Methylenchlorid zugegeben und die Reaktionsmischung 1 Stunde lang
am Rückfluß erhitzt (Kolbentemperatur 410C), wonach der Kolbeninhalt zu 500 ml Wasser
zugegeben wurde. Die organische Phase wurde abgetrennt und wiederholt mit 0,1n-Chlorwasserstoffsäure,
anschließend mit 0,01n-Chlorwasserstoffsäure und schließlich mit destilliertem Wasser
gewaschen. Die Ausfällung des Polyarylats erfolgte durch Methanol.
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Die Glastemperatur T des Polyarylat-Harzes wurde wie oben g angegeben
bestimmt und die Ergebnisse in der nachfolgenden Tabelle I niedergelegt.
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Tabelle 1
Beispiel T |
g |
Nr. (°C) |
I |
2 232 |
Wie aus den Ergebnissen in der Tabelle I entnommen werden kann, besitzen die erfindungsgemäßen
Polyarylate eine Glastemperatur, die um mehr als 400C höher liegt, als die eines
Polyarylates des Standes der Technik.
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Die erfindungsgemäßen Polyarylate sind zur Herstellung von Formteilen,
Filmen und dergleichen brauchbar.
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Obwohl die Erfindung vorstehend im Detail zum Zwecke der Erläuterung
beschrieben wurde, sei darauf hingewiesen, daß Variationen durchgeführt werden können,
die jedoch noch im Rahmen dieser Erfindung liegen.