DE3433701A1 - Verfahren und vorrichtung zum dehnen von schlauchware - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum dehnen von schlauchwareInfo
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Description
Verfahren und Vorrichtung zum Dehnen von Schlauchware
Die Erfindung betrifft ein Verfahren entsprechend dem Oberbegriff des Anspruches 1 sowie eine Vorrichtung
zur Durchführung-dieses Verfahrens.
Um Textilschlauchware in ihrer Dimensionsstabilität zu verbessern, ist es bekannt/ die Schlauch-
IQ ware im nassen Zustand zu dehnen und anschließend
zu trocknen. Dieses Dehnen von Schlauchware erfolgt bisher mit Hilfe von mechanischen Dehneinrichtungen
(Breithaltern), in denen die Schlauchware im Kantenbereich eingeklemmt und durch allmähliches
Auseinanderführen der beiden Klemmzonen in der Breite gedehnt wird.
Nachteilig ist bei diesem bekannten Verfahren vorallem, daß die Schlauchware in unmittelbarer Nähe
des eingeklemmten Kantenbereiches durch die hier herrschenden größeren Zugkräfte wesentlich mehr
gedehnt wird als im mittleren Bereich zwischen den eingeklemmten Zonen. Die Schlauchware wird bei diesem
bekannten Verfahren somit ungleichmäßig gedehnt, so daß keine optimale Verbesserung der Dimensionsstabilität erreicht wird.
Für einen anderen Zweck, nämlich zum Verlegen von strang- bzw. schlauchförmigem Textilgut bei einer
Naßbehandlung (wie Färben, Waschen, Spülen) ist es ferner bekannt, in die Schlauchware Luft ein-
-λ -
zublasen, um dadurch den Strang zu öffnen und gebildete Falten zu verlegen (EP-A- 19 101). Hierbei
werden jedoch keine über das bloße öffnen des Stranges hinausgehenden Dehnungskräfte auf die Ware
ausgeübt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
der im Oberbegriff des Anspruches 1 genannten Art dahin weiterzuentwickeln, daß ohne eine
JLO die Oberfläche der Ware beeinträchtigende mechanische
Einwirkung ein gleichmäßiges Dehnen der Schlauchware über die gesamte Schlauchbreite erreicht
wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die Schlauchware mit Voreilung in die Dehnungszone eingeführt.
Durch eine gegenüber der Abzugsgeschwindigkeit größere Zuführgeschwindigkeit wird somit
mehr Schlauchware in die Dehnungszone eingeführt, als aus dieser abgezogen. In die Schlauchware
wird ferner in der Dehnungszone Druckluft (in ausreichender Menge und mit genügendem Druck)
eingedüst, wobei die Schlauchware am Anfang und am Ende der Dehnungszone gegen einen Luftaustritt
abgedichtet wird.
Bei den der Erfindung zugrundeliegenden Versuchen hat sich nun herausgestellt, daß man das
/. 3A33701
Ausmaß der Dehnung der Schlauchware sehr feinfühlig und genau durch Regelung der Zuführungsgeschwindigkeit und/oder der Abzugsgeschwindigkeit
beeinflussen kann. Mißt man die Breite der Schlauchware nach der Dehnungszone, so läßt sich
durch Regelung der Zuführungs- und/oder Abzugsgeschwindigkeit erreichen, daß die Schlauchware
genau auf die gewünschte Breite gedehnt wird. Im Unterschied zu den bisher bekannten mechanischen
IQ Dehnverfahren wird bei dem erfindungsgemäßen
pneumatischen Dehnverfahren eine absolut gleichmäßige Dehnung der Schlauchware über die gesamte
Breite erreicht, da an allen Umfangsstellen gleiche Dehnungskräfte angreifen und keine Zonen
der Schlauchware eingeklemmt sind.
Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche und werden im Zusammenhang
mit der Erläuterung eines in der Zeichnung veranschaulichten Ausführungsbeispieles beschrieben.
Die schematisch dargestellte Vorrichtung dient zum Dehnen von Schlauchware 1 in einer Dehnungszone
2, deren Anfang und Ende durch je ein Walzenpaar 3,4 bzw. 5,6 begrenzt ist. Jeweils eine
Walze jedes Walzenpaares, nämlich die Walze 4 bzw. 6 ist angetrieben!'Die Walze 4 des am Anfang
der Dehnungszone vorgesehenen Walzenpaares ist darüber hinaus regelbar.
\ Die Walzen 3 und 4 sind in einem vorzugsweise mit Wasser gefüllten Flüssigkeitstrog 7 angeordnet,
in den die Schlauchware 1 über eine Umlenkwalze eingeführt ist.
Zur Eindüsung von Druckluft in die Schlauchware ist am Anfang der Dehnungszone 2 ein an der Außenseite
der Schlauchware 1 anliegendes Düsenelement 9 vorgesehen, das durch eine Pumpe 10 mit Druckluft
beaufschlagt wird und wenigstens eine (nicht dargestellte) Düsenöffnung enthält. Das Düsenelement
9 kann entweder stationär angeordnet sein oder mit der Schlauchware lose mit1 aufen. Im
letzteren Falle können die durch die Schlauchware 1 nicht abgedeckten Düsenöffnungen des Düsenelementes
9 entweder durch eine ortsfeste
Dichtung abgedichtet sein oder (bei Inkaufnahme eines gewissen Verlustes an Druckluft) offen
bleiben.
Mit Abstand vor den am Ende der Dehnungszone angeordneten Walzen 5 und 6 sind zwei Führungswalzen
11,12 angeordnet, die bewirken, daß die aufgeblasene Schlauchware 1 mit einem definierten,
nicht zu großen öffnungswinkel in das Walzenpaar 5,6 einläuft. Dadurch wird die Bildung von Falten
in der Schlauchware 1 beim Passieren des Walzenpaares 5,6 verhindert.
Nach Verlassen der Dehnungszone 2 passiert die Schlauchware 1 beispielsweise eine Haspel 13.
Zwischen dem Walzenpaar 5,6 und der Haspel 13 ist die Schlauchware 1 flächig (eben) geführt
und passiert eine Meßeinrichtung 14, die die Breite der in der Dehnungszone 2 gedehnten, nun-
^ mehr doppellagig liegenden Schlauchware 1 mißt.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann mit der dargestellten
Vorrichtung beispielsweise in der Weise durchgeführt werden, daß die Walze 6, die die
^0 Schlauchware 1 aus der Dehnungszone 2 abzieht,
mit einer festen Drehzahl angetrieben wird, so daß die Schlauchware die Dehnungszone mit einer
vorgegebenen Abzugsgeschwindigkeit verläßt. Die am Anfang der Dehnungszone 2 vorgesehene Walze 4
wird demgegenüber in Abhängigkeit vom Signal der Meßeinrichtung 14 mit einer solchen Drehzahl angetrieben,
daß die Schlauchware 1 mit einer gegenüber der Abzugsgeschwindigkeit höheren Zuführgeschwindigkeit
in die Dehnungszone 2 einläuft. Wird
außerdem über das Düsenelement 9 Druckluft in ausreichender Menge und mit genügendem Druck in die
Schlauchware 1 eingedüst, so kann man durch Regelung der Antriebsgeschwindigkeit der Walze 4 das
Ausmaß der in der Dehnungszone 2 erfolgenden Deh-95
nung der Schlauchware 1 sehr feinfühlig und genau (sowie mit ganz geringer Ansprechverzögerung) beeinflussen.
Erhöht man die Zuführgeschwindigkeit, so vergrößert sich die Dehnung und umgekehrt.
Die im Flüssigkeitstrog 7 auf die Schlauchware 1
aufgebrachte Flüssigkeit dichtet in der Dehnungs-
zone 2 den Innenraum der Schlauchware 1 gegen einen Luftaustritt ab. Am Anfang und am Ende der
Dehnungszone 2 bewirken ferner die Walzen 3, 4 bzw. 5, 6 die erforderliche Abdichtung der Dehnungszone.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung diene folgendes Beispiel:
-Lo Eine im Schlauch gestrickte Baumwoll-Feinrippware
kommt als Rohware mit 36 cm Schlauchbreite in die Veredelung. Die gewünschte Schlauchbreite der
Fertigware ist 30 cm.
Die Ware wird in einer Bleichanlage behandelt, anschließend gespült und liegt dann aufgrund von
Längsdehnung in einer Schlauchbreite von 25 cm vor.
Diese Ware 1 läuft mit 20 m/min in die von den Walzen 3 und 4 gebildete Fuge ein. Das Flottenniveau
im Trog 7 ist so gewählt, daß die aus der Fuge austretende Ware sich wiederum voll mit Wasser
benetzen kann.
Durch die Pumpe 10 wird Luft mit einem Druck von ca. 1000 mm WS über ein feststehendes Rohr, das
mit einer Bohrung von 3 mm versehen ist, in den nassen, mit Flüssigkeit bedeckten Schlauch geführt.
Der Schlauch füllt sich dadurch mit Luft. Die Walzen 11 und 12 sorgen dafür, daß der Schlauch
ohne Bogenverzug' zu der von den Walzen 5 und 6 gebildeten Fuge gelangt. Das von den Walzen 5 und
— Λ —
•9-
gebildete Walzenpaar läuft mit einer Geschwindigkeit von 17 m/min. Dadurch ergibt sich eine Geschwindigkeitsdifferenz
zwischen den beiden transportierenden Walzenpaaren von 15 %. 5 Zwischen den Walzen 5 und 6 wird die Ware scharf
abgequetscht, so daß sie einen minimalen Wassergehalt aufweist, beispielsweise 70 %. Die Ware
passiert die Meßeinrichtung 14 mit einer Schlauchbreite von 31 cm. Bei der anschließenden Trocknung
schrumpft die Ware in Länge und Breite noch geringfügig nach, so daß die gewünschte Endbreite von
30 cm erreicht wird und die Warenlänge geringe Restkrumpfwerte aufweist.
- Leerseite -
Claims (5)
- Patentansprüche:gekennzeichnet durch folgende Merkmale:a) Die Schlauchware (1) wird mit einer bestimmten Zuführungsgeschwindigkeit einer Dehnungszone (2) zugeführt und mit einer gegenüber der Zuführungsgeschwindigkeit kleineren Abzugsgeschwindigkeit aus der Dehnungszone abgezogen;b) in der Dehnungszone (2) wird .in die Schlauchware (1) Druckluft eingedüst, wobei die Schlauchware am Anfang und am Ende der Dehnungszone gegen einen Luftaustritt abgedichtet ist;c) die Breite der Schlauchware (1) wird nach der Dehnungsζone (2) gemessen;d) in Abhängigkeit von diesem Meßwert werden die Zuführungsgeschwindigkeit und/oder die Abzugsgeschwindigkeit derart geregelt, daß die Schlauchware (1) auf die gewünschte Breite gedehnt wird.
- 2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am An-fang und am Ende der Dehnungszone (2) je einzugleich die Abdichtung der Dehnungszone gegen Luftaustritt bewirkendes Walzenpaar(3,4)bzw. (5,6)angeordnet ist, wobei jeweils eine Walze (4 bzw. 6) jedes Walzenpaares angetriebenund eine angetriebene Walze (4) regelbar ist.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Eindüsung von Druckluft in die Schlauchware (1) vorzugsweise am Anfangder Dehnungszone (2) ein an der Außenseite der Schlauchware anliegendes, mit Druckluft beaufschlagtes und mit wenigstens einer Düsenöffnung versehenes Düsenelement (9) vorgesehen ist.
- 4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Benetzung der Außenseite der Schlauchware (1) mit einem Flüssigkeitsfilm das am Anfang der Dehnungszone (2) vorgesehene Walzenpaar (3,4) in einem Flüssigkeitstrog (7) angeordnet ist.
- 5. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn- ^5 zeichnet, daß mit Abstand vor dem am Ende derDehnungszone (2) angeordneten Walzenpaar (5,6) zwei Führungswalzen (11,12) derart vorgesehen sind, daß die aufgeblasene Schlauchware (1) mit einem definierten öffnungswinkel in das Walzenpaar (5,6) einläuft.
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