DE3432792C2 - Luftreifen für Motorräder - Google Patents
Luftreifen für MotorräderInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Luftreifen für Motorräder verbesserten Fahrverhaltens.
Bei bekannten Reifen für Motc.Täder ist eine Gummilage, die den äußeren Umfang einer totoidalen Karkasse
bedeckt aufgebaut aus einem Laufflächengummi im Kronenbereich der Karkasse und einem Seitengummi für
die Seitenwände oder auch als einheitliche Gummilage, die sich über den Kronenbereich und die Seitenwände
erstreckt.
Bei den bekannten Reifen wurde im Laufflächenbereich ein Gummi mit einer hervorragenden Verschleißfestigkeit
Rutsclulcherheit und Kurvenstabilität und in den Seitenflächen oder Flanken des Reifens ein Gummi
mit hervorragender Biegpfestigkrit angewandt. Im Falle einer einteiligen Gummidecke mußte ein Kompromiß
hinsichtlich der Eigenschaften geschlossen werden, wie sie für die Lauffläche und für die Seitenwand erforderlich
sind, was jeweils auf Kosten einer Her Eigenschaften im anderen Bereich geht Alle diese Reifen zeigten keine
Probleme, solange sie neu sind, jedoch kommt es mit zunehmendem Verschleiß auch zu zunehmenden Schwierigkeiten,
insbesondere wenn der Reifen bereits mindestens zur Häifie abgefahren ist nämiich:
1) in dem Vorderradreifen kommt es zu einem als Flattern bezeichnenden Phänomens, was zu einem Vibrieren
des Lenkrades führt und
2) im Hinterradreifen kommt es zu einem als Taumeln bezeichnenden Phänomen, welches zu einem Vibrieren
des gesamten Fahrzeugkörpers führt
Intensive Untersuchungen dieser beiden Phänomene ergaben, daß sie darauf beruhen, daß die Gummischicht
der Lauffläche abgefahren ist und wenn sie zumindest bis zur Hälfte abgefahren ist, steigt die Lenksteifigkeit der
Lauffläche in Richtung parallel zur Umdrehungsachse des Reifens durch den Verschleiß, wobei schließlich die
Funktion der Lauffläche zur Aufnahme und Dämpfung von Straßenunebenheiten und äußerlichen Einwirkungen
verringert wird.
Abgesehen von derartigen Untersuchungen, hat man bisher versucht, die Gunmistärke zwischen benachbarten
Karkassenlagen zu erhöhen, als Gegenmaßnahme gegen obige Schwierigkeiten. Damit lassen sich diese
so Schwierigkeiten zu einem gewissen Ausmaß beim Geradeausfahren mit dem Motorrad beheben, jedoch bleiben
die Schwierigkeiten beim Kurvenfahren unverändert, sodaß dies letztlich nicht als Lösung der Probleme zu
bezeichnen ist. Schließlich geht die Tendenz dahin, Motorräder größer zu machen und die Geschwindigkeit zu
erhöhen, sodaß sich die oben aufgezeigten Probleme als echtes Sicherheitsrisiko entwickeln können.
Aufgabe der Erfindung ist es nun, die oben aufgezeichneten Probleme der Lauffläche von Reifen für Motorräder
zu lösen und eine Reifen für Motorräder zu bringen, der sich durch hervorragende Aufnahmefähigkeit für
äußere Störungen oder Beschädigungen erweist und eine Lauffläche besitzt, von der sich die beiden Seitenwände
erstrecken und die von einer toroidalen Karkasse verstärkt wird. Diese Lauffläche hat einen Schichtaufbau
aus einer Gummiunterlage mit einem dynamischen Modul E' von 50 bis 90 kg/cm2 und einem Verhältnis des
Tangens des Verlustwinkels zum dynamischen Modul tan ölE'von 1,5 · 10-3 bis 5 · 10-3 und einem Deckgummi,
6Q dessen dynamisches Modul zumindest entsprechend riem der Gummiunterlage ist, vorzugsweise darüber und
zwar das 1,3 bis 2,5fache des dynamischen Moduls der Gummiunterlage; schließlich sind Unterlage und Decklage
als eine Körper angeordnet über der Karkasse zwischen der Seitenwänden bis an die Stellen entsprechend
der maximalen Reifenbreite.
Der erfindungsgemäße Reifen wird nun an beiliegenden Figuren weiter erläutert:
F i g. 1 zeigt schematisch die Hälfte eines Querschnitts eines erfindungsgemäßen Reifens für Motorräder und
F i g. 2 eine Detailansicht des Hauptteils des Reifens.
F i g. 2 eine Detailansicht des Hauptteils des Reifens.
Der allgemeine Aufbau eines solchen Reifens ist bekannt, so daß auf weitere Details wohl nicht eingegangen
werden muß. Fig. 1 zeigt eine toroidale Karkasse 2 aus mehreren Lagen, jeweils enthaltend Textilcorde. Sie
reicht im allgemeinen bis zu den Wulstdrähten, die nahe des Innenumfangsende der Seitenwand 1 in radialer
Richtung zur Verstärkung vorhanden sind. Hat die Karkasse 2 einen Diagonalaufbau mit sich kreuzenden
Corden in den Lagen, so sollte der Cordwinkel jeder Karkassenlage gegen die Ebene einschließlich der Mitten-Umfangslinie
O-O des Reifens 28 bis 45° betragen. In manchen Fällen ist ein Breaker (nicht gezeigt) aus einer
oder zwei Cordlagen enthaltend die gleiche Art von Corden mit gleichen Cordwinkel wie in Karkasse 2 Ober
dem Kronenbereich 3 der Karkasse 2 aufgelegt Handelt sich bei der Karkasse 2 jedoch um eine sogenannte
Gürtelstruktur, werden die gleichen Corde wie beim Diagonalaufbau in einer Karkassenlage und insbesondere
im Gürtel angewandt, bestehend aus einer Anzahl von Cordlagen aus jeweils nicht dehnbaren Corden wie
Stahlcord, P^'yaramid oder dergleichen anstelle des Breakers, wobei die Cordwinkel in der Karkasse und im
Gürtel 70 bis 90° und nicht mehr als 30° zur Ebene, einschließlich der Mitten-Umfangslinie O-O, beträgt.
Eine Flächenschicht 4 befindet sich am Kronenteil 3 der Karkasse 2, die sich über die maximale Breite der
Karkasse 2 als Ganzes erstreckt Die Stärke der Laufflächenschicht 4 ist im wesentlichen gleich über einen
Bereich von der Mitten-Umfangslinie O-O bis zu jedem Seitenende der Lauffläche 4.
Nach der Erfindung ist die Laufflächenschicht 4 aus einer Deckschicht 4a, die sich in Radialrichtung des
Reifens außen befindet, und einer Grundschicht 4b aufgebaut, die sich in der Nähe der Karkasse in Radiairichtung
befindet und deren Eigenschaften von der Deckschicht 4a unterschiedlich sind. Schließlich kann in der
Laufschicht 4 eine dritte Gummischicht (nicht gezeigt) vorgesehen werden.
Die urundschicht 4b erstreckt sich über den Hauptteil der Laufschicht 4 um die Mitten-Umfangsrichtung O-O
und sollte zweckmäßiger Weise sich über die gesamte Breite der Laufschicht 4 erstrecken.
Im Hinblick auf die Schwingungsdämpfung wird vorgezogen, daß eine äußere Gummischic1^. für die Seitenwand
1 sich aus dem Erstrecken der Grundschicht 4fc(F i g. 1) bildet
Die Grundschicht 4b kann entsprechend ;en Profilrillen 5 (F i g. 1) dünner gemacht werden zusätzlich zu sonst
gleichmäßiger Materialstärke. In diesem FaU ist die maximale Stärke h der Gruiidschicht 4b (F i g. 2) das 0,2 bis
I1Ofache vorzugsweise das 03 bis 0,6fache des Abstands //zwischen dem Boden der Rillen 5 und der Außenfläche
der Karkasse 2. Wenn das Verhältnis h : H < 0,2 ist, so ist nicht mit einer zufriedenstellenden Aufnahme
äußerer Störungen oder Beeinträchtigungen zu rechnen, während bei einem Verhältnis, welches 1 überschreitet
die Lenksteifigkeit übermäßig abnimmt im Bezug auf die Gummieigenschaften, wie im folgenden noch ausgeführt
werden soll, was häufig und nachteilig die Kurvenstabilität und insbesondere die Steuereigenschaften
beeinflußt
Unter der Annahme, daß die Laufschicht 4 grundsätzlich einen solchen Aufbau aus Grundschicht und Deckschicht
nach der Erfindung aufweist muß die Gummischicht 4b eine dynamischen Modul E' von 50 bis 90,
vorzugsweise von 60 bis 90 kg/cm2 haben und das Verhältnis tan o/E'muB 2,5 · 10~3 bis 5 · IO-3, vorzugsweise
3 · IO-3 bis 4 · IO-3 betragen. In diesem Fall muß der dynamische Modul E'der Gummischicht 4b S 1 als der
der Gummischicht 4a sein.
Ist der dynamische Modul E'der Gummischicht 4b <
50 kg/cm2, ist die Lenksteifigkeit der Gummischicht 40
ungebührlich herabgesetzt, was einen unangenehmen Einfluß auf die Kurvenstabilität hat, während bei
E' > 90 kg/cm2, die Aufnahmefähigkeit für von außen einwirkenden Kräften von der Straßenoberfiäche herabgesetzt
Wt. Ist schließlich das Verhältnis tan ölE' < 2,5 · IO-3, so kann es zu einem Problem hinsichtlich der
Aufnahmefähigkeit äußerer Einwirkungen kommen und bei einem Verhältnis
> 5 · 10~3 wird der Wärmestau während oes Fahrens übermäßig und insbesondere die Dauerhaftigkeit bei hoher Geschwindigkeit in unerwünschtem
Umfang herabgesetzt.
Was nun die Eigenschaften der Deckschicht 4a anbelangt so gibt es dafür keine besonderen Beschränkungen
mit Ausnahme, daß der dynamische Modul E'gleich oder größer sein muß als der der Gummischicht Ab. Ist der
dynamische Modul E' der Deckschicht 4a kleiner als der der Gummischicht 4b, ist die Lenksteifigkeit, die für die
Laufflächenschicht 4 benötigt wird, verschlechtert, so daß die Kurvenstabilität nicht mehr entspricht.
Die obigen Gummieigenschafteu werden mit einem viscoelastischen Spektrometer (hergestellt von Iv/amoto
Seisakusho) ermittelt, wobei der dynamische Modui E' und der Verlustwinkel tan δ bei 30° gegenüber einer
Gummiprobe 20 mm Länge, 5 mm Breite, 2 mm Dicke unter solchen Bedingungen bestimmt wird, daß eine
Anfangsspannung von 5%, eine Amplitude von 1%, eine Frequenz von 50 Hz, bzw. eine Temperatur von —10
bis 50° C herrschen.
Die Erfindung wird an folgendem Beispiel weiter erläutert:
Ein Vorderrad der Größe 100/90-18 und ein Hinterrad der Größe 120/90-18 wurden auf ein Motorrad
montiert, wobei die Reifen jeweils Karkassen für Diagonalreifen aus 4 Cordlagen von Nyloncorden — wie üblich
— enthielten. Bei dem erfindungsgemäßen Reifen entsprach die Laufflächenstruktur dem in Tabelle 1 gezeigten
Aufbau, während ein Reifen mit einer Laufflächenschicht aus nur dem gleichen Gummi wie in der Deckschicht
nach der Erfindung in einem üblichen Reifen zum Vergleich angewandt word-·.
34 32 792 | erfindungsgemäß üblich | |
Tabelle 1 | 110 110 3,5 · ΙΟ"3 3,5 · 10-' |
|
Andes Reifens | 0,42 70 3,5 ■ 10-' |
|
Gummideckscliicht 4a | E' kg/cm2 tan ölE' |
|
Gummigrundschicht Ab | Verhältnis hl H £'kg/cm2 tan SIE' |
|
Bei dem erfindungsgemäßen Reifen war die Breite der Gummigrundschicht Ab gleich der der Gummideckschicht
4a.
Mit obigen Reifen wurden folgende Untersuchungen durchgeführt und die Ergebnisse in der Tabelle 2
zusammengestellt.
Prüfmethoden
I) Widerstandsfähigkeit gegen Flattern
I) Widerstandsfähigkeit gegen Flattern
Der Körper eines Motorrads wurde auf einer geraden Straße unter Trägheit mit einer Geschwindigkeit von
100 km/h ohne anzuhalten gefahren und das Auftreten von Schwingungen um die Lenkachse des Vorderrades
bewertet aufgrund des Eindrucks des Fahrers. In diesem Fall war das Vorderrad aufgepumpt auf 2 kg/cm2 und
das Hinterrad auf 2.2 kg/cm2 Innendruck.
2) Widerstandsfähigkeit gegen Taumeln
Das Motorrad wurde über einen Rundkurs von 4,3 km mit einer maximalen Geschwindigkeit von 200 km/h
gefahren und dabei vom Fahrer die Kurvenstabilität gegenüber äußeren Einflüssen bewertet. Der Innendruck
der Reifen entsprach dem oben angegebenen.
3) Haltbarkeit bei hoher Geschwindigkeit
Der Hinterradreifen (Größe 120/90-18) aufgepumpt auf 3 kg/cm2, wurde auf eine glatte Stahltrommel mit
einem Durchmesser von 1,6 m unter einer Last von 300 kg aufgepreßt und dann entsprechend einer Geschwindigkeit
von 170 km/h gefahren. Nach 10 Minuten ohne Schwierigkeiten wurde weitere 10 Minuten gefahren,
jedoch mit steigender Geschwindigkeit von 10 km/h, bis zum Auftreten von Schwierigkeiten.
Prüfung Reifenart üblicher Reifen erfindungsgemäßer Reifen
1. neue Reifen keine Schwierigkeiten keine Schwierigkeiten
50% abgefahren geringe Schwierigkeiten keine Schwierigkeiten
2. neue Reifen geringe Schwierigkeiten keine Schwierigkeiten
50% abgefahren geringe Schwierigkeiten keine Schwierigkeiten
3. keine Schwierigkeiten keine Schwierigkeiten
Aus obigen Versuchsergebnissen ist zu entnehmen, daß sich die erfindungsgemäßen Reifen hinsichtlich
Flattern und Taumeln und dergleichen in unerwarteter Weise den üblichen Reifen bei einem Verschleiß von
zumindest der Hälfte des Profils überlegen erwiesen. Selbst wenn man auf ein Motorrad als Vorderreifen einen
üblichen und als Hinterreifen einen erfindungsgemäßen montiert, so zeigt sich diese Überlegenheit des erfindungsgemäßen
Reifens hinsichtlich der Kurvenstabilität
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Luftreifen für Motorräder aus einer Laufflächenschicht und Seitenwänden an beiden Seiten der Laufflächenschicht,
verstärkt durch eine toroidale Karkasse, dadurch gekennzeichnet, daß die Laufflächenschicht
aufgebaut ist aus einer Gummigrundschicht mit einem dynamischen Modul E' von 50 bis
90 kg/cm2 und einem Verhältnis tan dlE' 2$ — 5 · 10~3 und einer Gummideckschicht deren dynamischer
Modul zumindest gleich dem der Gummigrundschicht ist, und Grundschicht und Deckschicht als ein Körper
über der Karkasse zwischen den Seitenwänden bis zu Stellen entsprechend der maximalen Reifenb-eite
angeordnet sind.
Z Luftreifen für Motorräder aus Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß die Deckschicht einen um 13
bis 2^mal so großen dynamischen Modul wie die Grundschicht besitzt
3. Luftreifen für Motorräder aus Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet daß das Verhältnis tan ό/Ε'3
bis4 · ΙΟ-3beträgt
4. Luftreifen für Motorräder aus Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet daß sich die Grundschicht über
die ganze Laufflächenbreite erstreckt
5. Luftreifen für Motorräder aus Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet daß die Grundschicht sich über
die Lauffläche bis in die Seitenwand erstreckt
6. Luftreifen für Motorräder aus Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet daß die Grundschicht eine
maximale Stärke entsprechend der 0,2 bis 1 fachen Strecke vom Boden der Profilrille zur Außenfläche der
KarkasseMat
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