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Die Erfindung betrifft einen Repetiergewehrverschluß, z. B. als Sportwaffe wie beispielsweise für Biathlonwettkämpfe nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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Repetiergewehre werden beim Sportschießen, insbesondere bei Sportwettkämpfen wie beispielsweise Biathlon oder beispielsweise als Jagdgewehre eingesetzt. Es handelt sich dabei nicht um Selbstladewaffen. Vielmehr muß jeweils vor Abgabe eines Schusses über einen Spannhebel, der oft auch als " Kammergriff" oder "Kammerstengel" bezeichnet wird, das Gewehr durchgeladen werden. Dazu wird zunächst der hintenliegende Verschlußkörper entriegelt und danach nach hinten mittels des Kammergriffes so weit axial verschoben, bis die im Laufende nach der Schußabgabe zurückbleibende Patronenhülse entfernt und eine neue Patrone beispielsweise durch ein Magazin nachgeladen werden kann. Der Kammergriff wird dann wieder in Ausgangslage zum Schließen des Verschlußkörpers und zum Verriegeln zurückgeführt.
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Ein gattungsbildendes Repetiergewehr ist auch aus der DE- AS 22 27 780 bekanntgeworden. Diese bekannte Handfeuerwaffe umfaßt einen Zylinderverschluß mit einem Verschlußgehäuse mit innenliegendem axial über einen Spannhebel nach hinten verschiebbaren Verschlußkörper und einem im Verschlußkörper angeordneten, während eines ersten Verstellweges über einen Spannhebel bewegbares Steuerstück. Hierüber kann ein nach außen bis in zumindest eine in der Innenwandung des Verschlußgehäuses eingebrachte Vertiefung eingreifende Spreizklappe einrastbar gehalten werden. Bei Sport- und Jagdgewehren ergibt sich aber dadurch der Nachteil, daß der Spannhebel beim Repetieren über eine lange Wegstrekke geführt wird und der Bewegungsablauf während des Repetierens zudem durch die vorausgehende Drehbewegung und die anschließende Axialverschiebung unterbrochen ist. Während des Durchladens wird nämlich zum Entriegeln der Kammergriff zunächst verdreht, zurückgezogen, vorgeschoben und erneut zurückgedreht, um zu verriegeln. Darüber hinaus erweist sich die Handhabung als relativ schwergängig, da beim Ent- oder Verriegeln durch die schiefe Anschlagebene der Schlagbolzen gespannt werden muß. Insbesondere bei Sportwettkämpfen wie beispielsweise Biathlon, dauert aber das geschilderte Durchladen zu lange, wobei weitere Nachteile durch die relativ weite Führung des Spannhebels bedingt sind.
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Je länger aber und unterbrochener der Repetiervorgang ist, um so schwerer fällt die schnelle und exakte Zielerfassung, da die Waffe zwangsläufig aus dem Anschlag genommen werden muß.
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Darüber hinaus sind auch Repetierverschlüsse in Form eines Zylinderverschlusses mit Verriegelungselementen bekanntgeworden, die fest am Umfang des zylinderförmigen Verschlußkörpers befestigt sind und in speziell dafür vorgesehene Aussparung im Verschlußgehäuse greifen. Auch hier wird der Schlagbolzen meist über eine schiefe Ebene beim Öffnen oder Schließen des Verschlusses gespannt.
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Bei verschiedenen bekanntgewordenen Geradezug-Verschlüssen erfolgt ebenfalls die Verriegelung durch Verdrehen des Zylinderverschlusses, wobei allerdings der Kammergriff als separates Teil ausgebildet ist, welches nur in der Längsachse verstellt werden kann. Über eine Spiralnut wird beim Repetieren zuerst eine Drehbewegung des Verschlußzylinders bewirkt, so daß dieser entriegelt und im weiteren Verlauf ungehindert zurückgezogen werden kann. Beim Vorschieben des Kammergriffes erfolgt der umgekehrte Vorgang. Aber auch hier ergibt sich der schwerwiegende Nachteil, daß ein sehr langer Bewegungsweg für den Kammergriff und damit für die Finger oder die Hand notwendig ist, da zum normalen Verschlußweg ein relativ großer Ent- bzw. Verriegelungsweg hinzukommt. Zudem ist durch die Spiralnut ein hoher Reibungsverlust gegeben, d. h., daß relativ hohe Kräfte beim Ent- und Verriegeln aufgebracht werden müssen, so daß sowohl dieses als auch das vorstehend genannte Verschlußsystem für Sport- und Jagdzwecke wenig geeignet ist.
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Im Gegensatz zu Repetiergewehren sind an sich aber auch Selbstladewaffen beispielsweise aus der DE-AS 15 53 854 bekanntgeworden, die beispielsweise ein axial verschiebbares Steuerstück aufweisen, das zunächst über einen Spannhebel zum Öffnen des Verschlusses auf einem ersten Verstellweg bewegt wird, wobei das Riegelelement in einer Vertiefung des Verschlußgehäuses eingerastet gehalten ist und am Ende dieses ersten Verstellweges das Riegelelement in eine am Steuerstück vorgesehene Abstufung einschiebbar ist, so daß der Verschlußkopf zur weiteren Verschiebung nach hinten entriegelt ist. Über ein im Verschlußkörper vorgesehenes axiales Langloch wird über einen an dem Steuerstück befestigten Spannhebel die Ent- bzw. Verriegelung bewirkt.
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Schließlich sei noch angemerkt, daß aus dem DE-B "Handbuch der Faustfeuerwaffen" von G. Bock und W. Weigel Verlag Neumann-Neudamm Melsungen 1971, 5. Auflage, Seiten 289-291 allgemein ein Rollenverschluß dargestellt ist, wobei ein derartiger Rollenverschluß in der Regel der Spannhebel mit dem Steuerstück fest verbunden ist. Darüber hinaus weist das hieraus bekannte Steuerstück keine Abstufung, sondern eine Abschrägung auf, wodurch keine völlig starre und feste Verriegelung erreicht wird, da der Verschlußkopf bereits beim Auftreten des Gasdruckes zurückgedrückt wird. Von daher wird dieses Prinzip ebenfalls nur für Selbstladewaffen, nicht aber für Repetiergewehre angewandt. Die hieraus bekannte Konstruktion hat vielmehr die Aufgabe und Funktion, durch den auftretenden Gasdruck und die spezifische Kinematik über den Rollenverschluß das Steuerstück mit erhöhter Geschwindigkeit nach rechts zu verschieben, um durch die dadurch bedingte Massenträgheit den Rückstoßeffekt zu mindern.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ausgehend von der aus der DE-AS 22 27 780 bekannten Handfeuerwaffe ein Repetiergewehr insbesondere für Sportzwecke zu schaffen, bei dem der Spannhebel lediglich in Axialrichtung mit einem relativ kurzen Weg beim Repetiervorgang so verstellt wird, daß insgesamt bei hoher Leichtgängigkeit die auszuführenden Handbewegungen auf ein Minimum reduziert werden. Die Aufgabe wird erfindungsgemäß entsprechend den im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Durch die vorliegende Erfindung wird erstmals ein Repetiergewehr für Sportzwecke geschaffen, bei dem mit der Hand bzw. mit den Fingern beim Repetiervorgang nur minimalste Bewegungen ausgeführt werden müssen, wodurch sich die Schußfolge bei hoher Zielgenauigkeit verbessern läßt. Dies wird erfindungsgemäß im wesentlichen dadurch ermöglicht, daß der Spannhebel lediglich axial verschiebbar an dem Steuerstück befestigt ist, wobei die radial ausschwenkbaren Riegelelemente lediglich durch die Axialbewegung des Spanngriffes auf einem ersten Ent- bzw. Verriegelungsweg ent- bzw. verriegelt werden, wobei das Steuerstück am hinteren Ende des Verschlußkörpers hinausragt und mit dem Verschlußkörper axial mitgeführt wird, wobei am stirnseitigen Ende eine Daumenauflage vorgesehen ist. Während des Durchladens wird also durch Axialverschiebung des Spannhebels beispielsweise mit dem rechten Zeigefinger zunächst entriegelt und dann der Verschlußkörper durch Weiterverstellen des Spannhebels durchgeschoben, wobei der umgekehrte Bewegungsablauf beispielsweise durch den Daumen allein durch Eindrücken auf der hinteren stirnseitigen Daumenauflage des Steuerstückes bewerkstelligt wird.
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Mit dem Daumen muß also nicht zum Spannhebel vorgegriffen werden. Nur der Vollständigkeit halber soll hier angemerkt werden, daß dieses Verschlußsystem nicht nur bei herkömmlichen mittels eines Schlagbolzens arbeitenden Zündsystems, sondern auch bei einem elektrisch bzw. elektronisch ausgelösten Zündsystem anwendbar ist. Dabei läßt sich der Repetierweg nochmals deutlich verkürzen, da kein Schlagbolzen gespannt werden muß.
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Vorzugsweise ist bei der Erfindung der Spannhebel gelenkig am Verschlußkörper angebracht, wobei über einen innenliegenden Mitnehmerzapfen auf den ersten Verstellabschnitt das Steuerstück zum Ent- oder Verriegeln mitgeführt wird. Dadurch läßt sich noch eine günstige Hebelwirkung beim Entriegeln erzielen, wodurch die Leichtgängigkeit und Funktionssicherheit bei erschwerten Bedingungen (Verschmutzung, Vereisung) noch weiter verbessert wird.
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Um sicherzustellen, daß der Verschluß nicht selbsttätig beispielsweise bei Senkrechtstellung des Gewehres aufgrund der Schwerkraft durch selbsttätiges Verschwenken des Spannhebels aufgeht, ist in einer bevorzugten Ausführungsform nach Anspruch 3 im Spannhebel selbst noch ein auf den in den Spannhebel hineinragenden und am Steuerstück befestigten Mitnehmer wirkende vorgespannte Rastfeder so vorgesehen, daß diese über einen mittleren Totpunkt hinweg den Spannhebel in der leicht schräg nach vorne weisenden Verriegelungsstellung vorgespannt hält.
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Eine Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 4 betrifft ein Repetiergewehr mit einem üblicherweise verwandten Schlagbolzen, wobei die Anordnung derart ist, daß der Schlagbolzen bereits während des ersten Entriegelungsvorganges beim leichten Zurückziehen des Spannhebels entgegen einer Schlagbolzenfeder gespannt und durch eine Fangraste einrastend gehalten wird. Der größte Kraftaufwand zum Spannen muß also am Anfang des Repetiervorganges geleistet werden, wo er am wenigsten stört. Insbesondere durch die Hebelwirkung des Spannhebels wird dabei in vorteilhafter Weise der notwendige Kraftaufwand noch minimiert.
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In vorteilhafter Weise können nach Anspruch 5 durch einen am Spannhebel noch vorgesehenen Anschlag durch die starke Hebelwirkung eventuelle Hülsenklemmer leicht und sicher aus dem Patronenlager ausgezogen werden.
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Nachfolgend wird anhand eines Ausführungsbeispieles unter Bezugnahme auf Zeichnungen die Erfindung näher erläutert. Dabei zeigt im einzelnen
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Fig. 1 eine Längsschnittdarstellung durch den Gewehrverschluß in verschlossenem und verriegeltem Zustand;
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Fig. 2 eine Längsschnittdarstellung entsprechend Fig. 1 im entriegelten aber noch fast geschlossenen Zustand;
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Fig. 3 eine teilweise Längsschnittdarstellung nach Fig. 1 und 2 bei entriegeltem zurückgezogenem Verschluß;
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Fig. 4 eine ausschnittsweise Vertikal-Längsschnittdarstellung des Verschlusses;
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Fig. 5 einen vertikalen Querschnitt durch Fig. 4 längs der Linie V-V.
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Nachfolgend wird auf die Fig. 1 bis 5 Bezug genommen, in denen der Aufbau des Verschlusses näher gezeigt ist, wobei in den Fig. 1 bis 3 jeweils ein vertikaler Längsschnitt durch den Verschluß wiedergegeben ist.
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Der Verschluß ist bei einem Gewehr am hinteren Ende des Laufes, dem Patronenlager, angeordnet und umfaßt ein Verschlußgehäuse 1, an dessen linkem Rand in dem beginnenden Lauf eine eingelegte Patronenhülse 3 gezeigt. Konzentrisch zum Verschlußgehäuse 1 liegt innen ein Verschlußkörper 5, der wiederum innenliegend in einer abgestuften Zentralbohrung 7 einen Schlagbolzen 9 mit einem Bund 11 aufnimmt. An dem Bund 11 ist zum hinteren Ende versetzt liegend ein Federgegenlager 13 über Haltestifte 15 ortsfest innenliegend am Verschlußkörper 5 befestigt, an dem sich eine zwischen dem Bund 11 des Schlagbolzens 9 und dem Federgegenläger 13 abstützende vorgespannte Schlagbolzenfeder 17 abstützt. Am nach hinten erweiterten Verschlußkörperende 19 ist innenliegend ein Steuerstück 21 axial verschieblich gehalten, das bis über das hintere Ende des Verschlußgehäuses 1 hinausragt und stirnseitig in einer Daumenauflage 23 endet.
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Im Steuerstück 21 ist eine quer verlaufende Ausnehmung 25 zur Aufnahme eines Spannhebels 27 eingebracht, der durch ein Langloch 29 im Verschlußkörper 5 und ein dekkungsgleich darüberliegendes Langloch 31 im Verschlußgehäuse 1 ragt. Die Länge des Langloches 29 im Verschlußkörper 5 entspricht dabei dem Verstellweg des Spannhebels 27 zum Ver- und Entriegeln, wobei die Länge des demgegenüber noch längeren Langloches 31 ferner erlaubt, den Verschlußkörper 5 bis zu seinem hinteren Ausziehende herauszuschieben.
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Wie aus den Fig. 1 bis 3 hervorgeht, ist der Spannhebel 27 an seinem innenliegenden Ende mittels eines Anlenkstiftes 33 am Verschlußkörper 5 angelenkt, wobei ferner ein am Steuerstück 21 angebrachter Mitnehmer 35 in eine entsprechende Bohrung 37 im Spannhebel 27 quer zur Verstellrichtung des Steuerstückes und des Verschlußkörpers ragt. Ferner ist im Spannhebel 27 noch eine Rastfeder 39 eingebaut, auf deren Bedeutung noch später eingegangen wird.
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Schließlich und endlich weist das Steuerstück 21 im Verriegelungsbereich noch eine Sackbohrung 41 auf, in der ein Schlagbolzenkopf 43 lediglich nach hinten relativ verschiebbar abgestützt ist.
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Nachfolgend wird noch auf die Verriegelung eingegangen, die im gezeigten Ausführungsbeispiel trapezförmige Vertiefungen 45 umfaßt, die an der Innenwandung des Verschlußgehäuses 1 in Umfangsrichtung eingebracht sind. Im Verschlußkörper sind deckungsgleich zu dem im Längsschnitt V-förmigen Vertiefungen 45 Bohrungen 47 eingebracht, in denen Kugeln 49 als Riegelelemente liegen.
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In der in Fig. 1 gezeigten Stellung ist das Steuerwerk 21 in seiner einen Endlage gezeigt, wobei sein vergrößerter Außenumfang die Kugeln durch die Bohrung 47 in die trapezförmigen Vertiefungen 45 einrastend hält. Am zum Lauf gewandt liegenden Ende des Steuerstückes 21 ist eine radiale Abstufung 51 angebracht, auf deren Bedeutung noch eingegangen wird.
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Nachfolgend wird die Funktionsweise der Verschlußeinrichtung erläutert.
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In Fig. 1 ist - wie erwähnt - der vertikale Längsschnitt durch die Verschlußeinrichtung in dem Zustand unmittelbar nach einer Schußabgabe gezeigt, wo der Verschluß noch geschlossen und verriegelt ist. Durch das Zurückziehen des Spannhebels 27 wird über den Mitnehmer 35 das Steuerstück 21 ebenfalls in Fig. 1 so weit nach rechts mitverschoben, bis das Steuerstück die in Fig. 2 gezeigte Lage einnimmt. In dieser Stellung kommen die am Außenumfang im Verschlußbereich im Steuerstück 21 eingebrachten Vertiefungen oder Rillen 51 unterhalb der Bohrungen 47 zu liegen, in denen die Kugeln 49 sitzen. In dieser Stellung fallen aufgrund der Schwerkraft die oberen Kugeln direkt in die Abstufung 51 bzw. werden beim weiteren Verschieben des Spannhebels 27 durch die im Längsschnitt trapezförmig ausgebildeten Vertiefungen 45 in die Bohrungen 47 eingedrückt. In dieser Stellung ist dann der Verschluß entriegelt. Gleichzeitig wird während dieses ersten Entriegelungsweges des Spannhebels 27 der Schlagbolzenkopf 43 durch das Steuerstück 21 mit nach rechts bei noch stillstehendem Verschlußkörper 5 verschoben und entgegen der Kraft der Schlagbolzenfeder 17 verspannt.
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Da - wie aus Fig. 4 und 5 hervorgeht - am Schlagbolzen 9 untenliegend ein Vorsprung 53 vorgesehen ist, rastet am Ende des Vorspannvorganges eine Fangraste 55 des Abzugssystems an dem Vorsprung 53 hintergreifend ein, so daß der Schlagbolzen 9 vorgespannt ist.
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Durch die Hebelwirkung am Spannhebel 27 werden die benötigten Kräfte zum Verspannen der Schlagbolzenfeder 17 in vorteilhafter Weise reduziert. Vor allem muß der überhaupt einzige größere Kraftaufwand nur am Anfang des Repetiervorganges geleistet werden, wo er am wenigsten stört. Als weiterer Vorteil dieser Anordnung wird erreicht, daß bei einem eventuellen Zündversager der Spannhebel 27 nur kurz betätigt werden muß, um den Schlagbolzen 9 erneut zu spannen. Zum völligen Öffnen der Verschlußeinrichtung wird dann der Spannhebel 27 weiter nach rechts verschoben, wobei er am Ende des Langloches 29 am Verschlußkörperende 19 anliegt, wodurch ein Anschlag 57 gebildet ist. Hierüber wird beim weiteren Verstellen der Verschlußkörper im entriegelten Zustand mit nach rechts genommen, wobei das Verschlußsystem im völlig geöffneten Zustand die in Fig. 3 gezeigte Lage einnimmt. Das Verschlußkörperende 19 schlägt dann an einer Abschlußkappe 59 an, die am Ende des Verschlußgehäuses 1 aufgeschraubt ist.
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Durch das zuletzt geschilderte völlige Öffnen der Verschlußeinrichtung wird über den dem Lauf zugewandt liegenden Patronenauszieher 61, der den überstehenden Patronenrand hintergreift, eine im Lauf befindliche Patrone 3 herausgezogen, die durch eine Auswurföffnung 63 ausgeworfen wird. Über ein Magazin kann eine neue Patrone eingeführt werden, wobei dann wieder der Schließvorgang eingeleitet werden kann.
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Dazu muß der Zeige- und/oder Mittelfinger nicht am Spannhebel 27 verbleiben, da allein mit dem Daumen durch Aufdrücken auf die Daumenauflage 23 der Verschlußkörper 5 wieder eingeschoben werden kann. Sobald dieser wieder die in Fig. 2 gezeigte Endstellung erreicht hat, wird durch Weiterschieben an der Daumenauflage 23 das Steuerstück 21 weiter eingeschoben, wobei die Kugeln aus der Abstufung 51 über die auch dort befindliche schräge Anlagefläche in die Bohrungen 47 und die Vertiefungen 45 im Sinne eines Spreizelementes eingedrückt werden. Eine feste und sichere Verriegelung ist damit wieder erzielt. Während des Verriegelungsvorganges wird über den Mitnehmer 35 der Spannhebel 27 wieder in die in Fig. 1 gezeigte Ausgangsstellung zurückgeführt. Hierzu und auch zur Verhinderung eines selbsttätigen Öffnens des Spannhebels beispielsweise durch Schwerkraft ist die im Spannhebel erwähnte Rastfeder 39 vorgesehen, die im vorgespannten Zustand so eingebaut ist, daß der für die Feder zur Verfügung stehende Raum in der leicht nach vorne geneigten Stellung des Hebels gemäß Fig. 1 und der leicht nach hinten geneigten Stellung größer ist als in einem mittleren senkrecht zur Längsachse liegenden Totpunkt. Die Rastfeder hält also jeweils den Verstellhebel leicht vorwärts oder leicht rückwärts in der in Fig. 1 oder 2 gezeigten Stellung. Beim letzten Verriegelungsvorgang wird also über den erwähnten Anschlag 57 der Spannhebel 27 über den Totpunkt hinaus vorgeschoben und nimmt dann durch die Rastfeder 39 die in Fig. 1 gezeigte Lage ein.
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Abweichend vom gezeigten Ausführungsbeispiel kann natürlich der Spannhebel 27 nicht verschwenkbar fest am Steuerstück 21 befestigt sein.
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Auch in diesem Falle muß er lediglich axial nach hinten zum Entriegeln und Öffnen der Verschlußeinrichtung zurückgezogen werden. Allerdings sind die dann notwendigen Kräfte zur Vorspannung der Schlagbolzenfeder 17 aufgrund der fehlenden Übersetzungswirkung größer.
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Ferner weist der Spannhebel 27 an seinem untenliegenden Ende noch einen kurzen Anschlaghebel 65 auf, der in der in Fig. 2 gezeigten Stellung an einer Schulter 67 anliegt. Bei eventuellen sog. Hülsenklemmern wird dadurch eine besonders starke Hebelwirkung erzielt, so daß der sich an der Schulter 67 über den Anschlaghebel 65 abstützende Spannhebel 27 fest nach hinten verzogen werden kann, so daß der Patronenauszieher 61 sicher eine klemmende Hülse herauszieht.
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Abschließend wird noch darauf hingewiesen, daß die Verschlußeinrichtung auch bei elektrisch oder elektronisch zündbarem System anwendbar ist. In diesem Falle ist abweichend vom gezeigten Ausführungsbeispiel ein traditionellerweise vorgesehener Schlagbolzen 9 mit Schlagbolzenfeder 17 nicht notwendig. Dadurch läßt sich der Weg des Spannhebels nochmals verkürzen, da nur noch der für die Entriegelung notwendige Weg zurückgelegt werden muß.
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Abschließend wird noch darauf hingewiesen, daß im Steuerstück 21 im Verschlußbereich Längsrillen 69 eingebracht sind, wie dies insbesondere aus Fig. 3 zu ersehen ist. Wird das Steuerstück in Verschlußstellung (Fig. 1) gebracht, so liegen die in Form von Kugeln 49 ausgebildeten Riegel- und Spreizelemente möglichst vollflächig an diesen Längsrillen 69 an, so daß möglichst eine Punktauflage der Kugeln am Steuerstück vermieden wird.
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Hierdurch eignet sich der Verschluß insbesondere auch für großkalibrige Patronen.