DE3431084C2 - Motorfahrzeuggetriebe - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Motorfahrzeuggetriebe mit
einer Bremse zur Dämpfung des Leerlaufratterns.
Die Kurbelwelle bei Kolbenverbrennungsmotoren dreht sich
mit einem gewissen Betrag auf ungleichmäßige Weise. Wenn
dies nicht unterdrückt wird, gibt dies Anlaß zu einem Ge
räusch, d. h. zu einem sogenannten Leerlaufrattern, welches
aus dem Eingriff der Zahnräder im Getriebe resultiert. Je
niedriger der eingelegte Gang ist, um so markierender ist
dieses Rattern.
Verschiedene Methoden sind bekannt, um dieses Leerlaufrat
tern zu unterdrücken. Die einfachste Weise besteht darin,
die Leerlaufdrehzahl zu erhöhen. Dies führt jedoch zu
einem erhöhten Brennstoffverbrauch und zur erhöhten Schad
stoffemission. Ein anderes einfaches Beispiel besteht in
der Verwendung von Öl höherer Viskosität, welches einen
größeren Drehwiderstand verursacht als dies bei normaler
weise in Getrieben verwendetem Öl der Fall ist. Dies re
sultiert jedoch in einer Verminderung des Wirkungsgrades
und der Verschiebequalität des Schalthebels. Ein anderes Beispiel basiert
auf demselben Prinzip, nämlich auf der Erhöhung des Wider
standes im Getriebe. Hierzu ist eine mechanische Bremse
vorgesehen, welche konstant eines der Zahnräder oder eine der Wel
len im Getriebe abbremst. Dies resultiert ebenfalls in
einem verminderten Wirkungsgrad und in einer verschlech
terten Verschiebequalität.
Die Ungleichmäßigkeit kann ebenso außerhalb des Getriebes
gedämpft werden. Eine Anzahl von Fahrzeugherstellern ver
wendet derzeit einen besonderen Dämpfer, welcher auf der
Kupplungsscheibe befestigt ist. Die Nachteile einer solchen
Lösung bestehen u. a. darin, daß diese Lösung teuer und
empfindlich ist. Die Eigenschaften des Dämpfers müssen an
jeden Fahrzeugtyp angepaßt werden. Schließlich kann
das Dämpfen dadurch erreicht werden, daß das Massenträg
heitsmoment vergrößert wird. Dies stellt aber unter den vor
genannten Lösungen eine teure Lösung dar, bei der das Ge
wicht erhöht wird und die Beschleunigungswirkung vermindert.
Aus dem DE-GM 66 08 265 ist eine Einrichtung zum Unterdrücken von
Getriebegeräuschen bekannt, bei der zwischen einer
Getriebewelle und einem lose auf dieser gelagerten Zahnrad
ein Bremsglied angeordnet ist. Das Bremsglied liegt hierbei
an der Getriebewelle mit Formschluß und an dem Zahnrad durch
Kraftschluß an. Das Bremsglied ist als geschlitzter Ring
ausgestaltet, der mit seinem äußeren Umfang federnd an einer
inneren trommelartigen Ausdrehung des Zahnrades anliegt und
mit einem durch ein abgebogenes Ende gebildeten Haken in eine
Nut der Getriebewelle eingreift. Aufgrund der Federspannung
des Ringes kommt es bei Drehung der Getriebewelle zu einem
Reibmoment zwischen dem Ring und der Ausdrehung im Zahnrad.
Das Reibmoment läßt die Flanken des sich lose mitlaufenden
Zahnrades ständig einseitig anliegen, so daß das störende
Geräusch wechselnden Flankenspiels unterdrückt wird. Diese
Wirkung der Einrichtung tritt auch bei stehendem Fahrzeug
auf. Aufgrund des permanent zu überwindenden Reibmomentes
resultiert jedoch zwangsläufig ein reduzierter Wirkungsgrad
des Getriebes. Zusätzlich ist beim Einlegen eines Ganges die
Überwindung des Reibmomentes erforderlich, dies ist ebenfalls
dem Wirkungsgrad abträglich.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Fahrzeuggetriebe der zuvor beschriebenen Art zu schaffen,
welches das vorgenannte bekannte Prinzip der Erhöhung des
Widerstandes im Getriebe zur Dämpfung des Leerlaufratterns
ausnutzt, jedoch ohne die Reduzierung des Wirkungsgrades und
der Verschiebequalität des Schalthebels.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruches 1
gelöst. Die Lösung umfaßt zur Erhöhung des Widerstandes
Reibungsflächen auf Elementen, die relativ zueinander drehbar
sind. Dabei erzeugen zusammenwirkende Teile aufgrund einer
Relativbewegung zwischen den Elementen in einer Richtung den
Eingriff zwischen den Reibflächen.
Aufgrund einer Relativdrehung in entgegengesetzter Richtung
wird dieser Eingriff im wesentlichen gelöst.
So wird erfindungsgemäß die Umkehr der Drehrichtung zwischen
zwei Elementen, die relativ zueinander drehbar sind, beim
Vorwärtsfahren dazu ausgenützt, automatisch die durch die
Reibflächen eingerichtete Bremse zu lösen.
Wenn das Fahrzeug stillsteht und sich das Getriebe in der
Neutralstellung befindet, dreht sich das Niedriggang-Zahnrad,
während die Ausgangswelle sich nicht bewegt. Dabei ist die
Bremse betätigt. Wenn im ersten Gang d. h. im Niedriggang
gefahren wird, so besteht keine Relativdrehung zwischen dem
Zahnrad und der Welle. Wenn aber in allen anderen
Vorwärtsgängen gefahren wird, dreht sich die Welle schneller
als das Niedriggang-Zahnrad, d. h. die Relativdrehung wird
hinsichtlich der Neutralstellung umgekehrt und somit die
Bremse gelöst.
So schafft die Erfindung eine einfache, wirksame und
automatische Vorrichtung, welche nicht die Nachteile der
bekannten, ständig in Eingriff befindlichen Bremsen bewirkt,
und die aufgrund ihrer Benutzung des Niedriggangzahnrades als
eines der Reibelemente nur einen begrenzten Raum benötigt.
Außerdem erfolgt keine Reduzierung des Getriebewirkungsgrades
und der Verschiebequalität des Schalthebels.
Die Erfindung wird in der nachfolgenden Beschreibung anhand
der in den Zeichnungen rein schematisch dargestellten
Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen Teil eines Fahr
zeuggetriebes;
Fig. 2 und 3 einen Schnitt entlang der Linie II-II in Fig. 1
mit der Darstellung der angezogenen bzw. der ge
lösten Bremse; und
Fig. 4 und 5 gestreckte bzw. abgewickelte Ansichten der Bremse
gemäß Fig. 2 und 3.
Das in Fig. 1 dargestellte Getriebe 1 ist in seinem Grund
aufbau ein herkömmliches Vierganggetriebe mit einer nicht
dargestellten Eingangswelle, einer Zwischenwelle 2 und
einer Ausgangswelle 3. Die Zahnräder für den Niedriggang
bzw. den zweiten Gang sind mit 4 bzw. 5 bezeichnet. Sie
können mittels einer Kupplungshülse 6 mit der Ausgangswel
le 3 verriegelt oder von dieser gelöst werden.
Entsprechend der Erfindung kann das Niedriggangzahnrad 4
auf einer Seite so ausgedreht werden, daß eine konische
Reibfläche 10 geschaffen wird. Eine Scheibe 11 ist drehfest
durch einen Kraftsitz mit der Welle 3 verbunden. Die Schei
be 11 dient als ein Träger eines Reibelementes 12 desselben
Materials, wie dies bei synchronisierenden Konussen verwen
det wird. Das Reibelement 12 hat eine konische Fläche 13,
welche mit der Reibfläche 10 des Niedriggangzahnrades 4
zusammenwirkt, und wird durch Druckfedern 14, die zwischen
dem Träger 11 und dem Element 12 angeordnet sind, gegen die
Reibfläche 10 gedrückt.
Der Träger 11 ist mit einem Ringabschnitt 15 hergestellt,
von dem drei Ohren 16 radial abstehen, gegen die die Fe
dern 14 anliegen. In Umfangsrichtung ausgerichtete Strei
fen 17 gehen von diesen Ohren aus und sind aus der Ebene
der Ohren herausgebogen und ragen in bogenförmig gekrümmte
Ausnehmungen 18 des Reibelementes 12. Es ist am besten Fig. 4
und 5 zu entnehmen, daß die Ausnehmungen 18 mit geneigten
Endrändern 19 bzw. 20 versehen sind, welche mit abgeboge
nen Abschnitten 21 bzw. 22 der Streifen 17 des Trägers 11
zusammenwirken.
Wenn das Fahrzeug stationär ist und das Getriebe sich in
der neutralen Stellung befindet, wird sich das Niedriggang
zahnrad 4 in Richtung des Pfeiles in Fig. 2 drehen. Die
Ausgangswelle 3 wird sich jedoch nicht drehen. Infolge der
Relativdrehung zwischen dem Zahnrad 4 und der Welle 3 wird
das Reibelement 12 die in Fig. 2 dargestellte Lage relativ
zum Zahnrad 4 einnehmen. Die Federn werden die Flächen 13
des Reibelementes in Eingriff mit der konischen Fläche 10
des Zahnrades 4 drücken, so daß die sich drehenden Glieder
einem Bremsmoment unterworfen werden, welches durch den
Reibeingriff verursacht wird. Die aufgebrachte Kraft wird
aufgrund der Tatsache verstärkt, daß die abgebogenen Ab
schnitte 22 des Trägers gleichzeitig gegen die geneigten
Ränder 20 des Reibelementes drücken werden, um so das
Bremsdrehmoment zu verstärken. Auf diese Weise ist das
Leerlaufrattern des Getriebes sogar bei sehr niedrigen Leer
laufdrehzahlen gedämpft.
Wenn im ersten Gang gefahren wird, wird das Reibelement 12
immer noch gegen das Zahnrad 4 gedrückt. Da aber das Zahn
rad 4 dann mit der Ausgangswelle 3 verriegelt wird, ist
dies irrelevant. Nur wenn in höheren Gängen gefahren wird,
ist es wünschenswert, die Bremswirkung, zu lösen um nicht
den Wirkungsgrad und die Verschiebequalität des Schalthebels zu reduzieren.
Bei der hier dargestellten und beschriebenen Konstruktion
tritt dies ein, sobald eine Umkehr der Relativdrehung zwi
schen Welle 3 und dem Zahnrad 4 auftritt, d. h. sobald die
Welle sich schneller dreht als das Zahnrad 4, was nach dem
Einlegen des zweiten Ganges erfolgt. Das Zahnrad 4 dreht
sich immer noch in Richtung des Pfeils. Da jedoch die Wel
le 3 sich schneller bewegt, wie dies durch den radial inneren Pfeil
(Fig. 3) angezeigt wird, wird das Reibelement um einen
begrenzten Abstand relativ zum Träger 11 in die in Fig. 3
und 5 dargestellte Lage gezogen. Aufgrund des Eingriffs
zwischen den abgebogenen Abschnitten 21 des Trägers und
den geneigten Rändern 19 der Ausnehmungen 18 wird das Reib
element 12 gegen die Kraft der Federn 14 in Richtung auf
den Träger gedrückt, so daß der Eingriff zwischen den Reib
flächen auf ein vernachlässigbares Niveau reduziert wird.
Claims (4)
1. Motorfahrzeuggetriebe mit einer Bremse zum Dämpfen des
Leerlaufratterns, bei dem
- a. die Bremse aus einer Reibfläche (10) an einem auf der Ausgangswelle (3) drehbar angeordneten und durch eine Kupplung (6) mit der Welle verriegelbarem Zahnrad (4) für den niedrigsten Vorwärtsgang (Niedriggangzahnrad) und einem auf einer an der Ausgangswelle (3) befestigten scheibenförmigen Träger (11) gehaltenen Reibelement (12) besteht;
- b. die Reibfläche (10) des Reibelements (12) der Reibfläche (13) des Niedriggangzahnrades (4) zugeordnet ist;
- c. das Reibelement (12) relativ zum Träger (11) begrenzt drehbar und axial verschiebbar ist und
- d. Federmittel (14) zwischen dem Träger (11) und dem Reibelement (12) angeordnet sind, welche das Reibelement (12) in Richtung auf das Niedriggangzahnrad (4) drücken;
- e. durch zusammenwirkende Teile am Träger (11) und Reibelement (12) bei begrenzter Drehung des Trägers (11) relativ zum Reibelement (12) in eine Richtung das Reibelement (12) in Richtung axial auf die Reibfläche (13) des Niedriggangzahnrades (4) und bei einer begrenzten Drehung in entgegengesetzter Richtung das Reibelement (12) von der Reibfläche (13) des Niedriggangzahnrades (4) weg axial verschoben wird.
2. Motorfahrzeuggetriebe mit einer Bremse zum Dämpfen des
Leerlaufratterns gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß für ein
Verschieben des Reibelementes (12) entgegen der
Richtung der Federkraft bei einer Drehung des Trägers
(11) relativ zum Reibelement (12) in entgegengesetzter
Richtung die zusammenwirkenden Teile aus
zusammenwirkenden geneigten Flächen (19, 21) bestehen,
die am Träger (11) und am Reibelement (12) angeordnet
sind.
3. Getriebe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß für ein
Verschieben des Reibelementes (12) in Richtung der
Federkraft bei einer Drehung des Trägers (11) relativ
zum Reibelement (12) in erstgenannter Richtung die
zusammenwirkenden Teile aus zusätzlichen
zusammenwirkenden Flächen (20, 22) bestehen, die am
Träger (11) und am Reibelement (12) angeordnet sind.
4. Getriebe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Reibelement (12) bogenförmig gekrümmte Ausnehmungen
(18) aufweist, deren Endkanten bzw. Endränder geneigte
Flächen (19, 20) bilden, und daß der Träger (11) eine
Scheibe mit bogenförmig gekrümmten Streifen (17) ist,
welche aus ihrer Ebene herausgebogen sind, und die in
Ausnehmungen (18) ragen und Flächenabschnitte (21, 22)
aufweisen, die mit den Flächen (19, 20) des
Reibelementes (12) zusammenwirken, so daß aufgrund
einer Relativdrehung zwischen Niedriggangzahnrad (4) und
Reibelement (12) ein Eingriff zwischen
der Reibfläche (10) des Reibelements (12) und der
Reibfläche (13) des Niedriggangzahnrades (4)
erzeugt und aufgrund einer Relativdrehung in
entgegengesetzter Richtung im wesentlichen der Eingriff
gelöst wird.
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