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Filterpresse. Für diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage vom
a. Juni 191i die Priorität auf Grund der Anmeldung in den Vereinigten Staaten von
Amerika vom g. März igi8 beansprucht. Die Erfindung bezieht sich auf eine Filterpresse
derjenigen Art, von welcher ein Paar Preßbacken so gelagert ist, daß sich beide
gemeinsam auf und ab bewegen und bei dieser Bewegung sich gegenseitig voneinander
entfernen und nähern, wobei die Hebung der Preßbaclcen und das Abremsen ihrer Niederbewegung
durch einen Kolbenzylinder mit Druckmittelbetrieb erfolgt.
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Bei bekannten Filterpressen dieser Art ist der Zylinder, welcher die
Preßbacken bewegt und steuert, feststehend, so daß die Beanspruchung und Belastung
der Preßbacken unmittelbar durch den Zylinder aufgenommen wird, was einschweres
Zylinderfundament und eine große Stärke und ein erhebliches Gewicht ,des Zylinders
und seiner Zubehörteile erfordert.
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Demgegenüber sieht die Erfindung einen Zylinder und Kolben vor, bei
welchem der Zylinder nicht die Belastung oder Beanspruchung der Preßhäcken aufzunehmen
braucht, sondern Zylinder und Kolben zwischen den Preßbacken beweglich schweben,
indem der Zylinder mit der einen Backe und der Kolben mit der anderen Backe verbunden
ist. Das Gewicht und die Beanspruchung der Preßbacken und ihrer Hebel werden von
Stützen abgestützt, die miteinander durch Zugstangen verbunden sind`, so daß diese
Stützen die Beanspruchung der Preßbacken aufnehmen und das Fundament hiervon entlastet
ist.
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Die Erfindung bezweckt die Leistungsfähigkeit und Betriebssicherheit
einer solchen Presse bei möglichst geringem Gewicht, geringen Herstellungs- und
Aufstellungskosten zu erzielen.
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Die Zeichnung zeigt eine beispielsweise Ausführungsform.
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Abb. i ist eine Seitenansicht der Presse in der Stellung außer Druck.
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Abb. a ist eine entsprechende Ansicht in der Stellung am Ende des
Preßvorganges. Abb. 3 isst eine Endansicht von der rechten Seite der Abb.. 2 gesehen.
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Abb. q. ist ein Teilschnitt in vergrößertem Maßstabe, und Abb. 5 ist
eine Stirnansicht einer Zwischenplatte.
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Die Presse besteht im wesentlichen aus einem Paar miteinander zusammen
arbeitender Preßbacken io und ii, die in der unten weiter beschriebenen Weise gelagert
sind. Die beilden Preßlxacken .sind gelenkig miteinander verbunden, so daß sie eine
gegenseitige Winkelbewegung haben, wobei die Anordnung vorteilhaft eine solche ist,
daß die Winkelstellung der Backen veränderlich ist und der Zwilschenabstand ein
beträchtlicher.
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Bei denn idargestellten Beispiel sind die
unteren
Ecken der Backen io und ii jederseits mit Lagerzapfen 12 versehen, welche Blöcke
13 haben, durch die eine lange Stange 14 geht. Diese ist mit Gewinde versehen und
ein Handrad 15 gestattet durch seine Drehung den Winkel zwischen den Backen nach
Wunsch zu ändern. Die Backen io und i i sind für die gegenseitige Schwingbewegung
drehbar gelagert und diese Winkelbewegung ist bei der dargestellten Presse vereinigt
mit einer Auf- und Abwärtsbewegung, so daß, wenn die Backen auf eine bestimmte Stellung
gehoben und dann losgelassen werden, die Backen niedersinken und sich unter dem
Einfluß der Schwerkraft in einem Winkel bewegen, wobei Mittel vorgesehen sind, um
während des Sinkens und Hochgehens eine wechselweise gegenseitige Zusammenbewegung
und Auseinanderbewegung der Preßbacken zu erzielen. Nach dem dargestellten Beispiel
sind die Backen in Gelenken drehbar, welche sich uni einen feststehenden Drehpunkt
drehen. Jeder Drehpunkt liegt in einer Ebene unter der Ebene durch die Punkte, wo
die Backen an den Gelenken drehbar sind. Wie ersichtlich, ist jede Backe io und
ii mit einer Querstange 16 versehen, deren Enden wagerecht vorstehende Lagerzapfen
bilden. Diese Zapfen sind in Hebeln 17 und 18 der rajus Abb. i ersichtlichen Form
gelagert. Jedes Hebelpaar ist seinerseits an einer Querwelle i9 befestigt, die in
einem feststehenden Gehäuse aus Stützen 2o gelagert ist. Diese Stützen sind an der
Grundplatte oder denn Boden 2i befesItigt und" längs zur Presse durch Zugstangen
22 verbrunden. Diese Zugstangen gehen durch Öffnungen in den Stützen oberhalb und
unterhalb der Drehpunkte i9 der zugehörigen Hebel und haben Gewinde und Innenmuttern
sowie Außenmuttern 23, welche die Gehäuse zwischen sich einspannen. Die Gelenke
oder Hebel an jeder Seite der Presse sind vürteilhaft durch eine K .uppebstauge
24 verbunden, welche an der oberen Ecke des einen Hebels und der unteren Ecke des
gegenüberliegenden drehbar ist. Zur Einstellung isst das eine Ende der Kuppelstange
mit einer Anzahl von Stellenlöchern 26 versehen. ' Es ist ersichtlich, daß das Gewicht
der Preßbacken io und i i bestrebt ist, die Gelenkhebel nach abwärts zu ziehen,
und da diese Hebel feststehende Drehpunkte haben und infolgedessen eine Winkelbewegung
zu diesen Drehpunkten, so müssen ,sich die Preßbacken gegenseitig nähern, wenn sie
nach abwärts gehen, so d'aß das Preßglut, welches zwischen die Backen gebracht wird,
durch diese Bewegung einer Preßwirkung ausgesetzt ist, und ebenso durch die Schwingbewegung
der Backen, welche die Säcke und Zwischenplatten zwischen den Preßbacken zusammendrückt,
und zwar aus der schrägen Spreiz-Jage @d'er Abb. i in die senkrechte Preßläge der
Abb. 2.
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Die Abmessung -und Einstellung der Teile ist vorteilhaft eine solche,
daß, wenn das Preßgut in Stellung gebracht ist, die Preßbaicken in ihrer Abwärtsbewegung
so begrenzt sind (Abb. 2), daß ihre Drehpunkte 16 im wesentlichen in derselben wagerechten
Ebene liegen oder mindestens, daß die Drehpunkte 16 der Backen etwas' oberhalb der
Drehpunkte ig der Gelenkhebel liegen. Ferner soll in dieser Grenzlage die Preßfläche
der Preßbacken annähernd senkrecht liegen.
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Ein wesentliches Kennzeichen der Erfindung ist, daß die Steuervorrichtung
von jeder Beanspruchung und Belastung durch die Presse frei angeordnet ist. Unter
Steuervorrichtung sind die Mittel zu verstehen, um die Preßbacken zu heben und ihren
Niedergang unter dem Außengewicht zu regeln. Diese Vorrichtung hat eine bewegliche
Verbindung mit den Zubehörteilen und ist mit den Gelenkhebeln verbunden, durch welche
sie auf die Preßbacken wirkt. Bei der dargestellten Ausführungsform besteht .die
Steuervorrichtung aus einem Zylinder 27 und Kolben; 28 mit Druckmittelbetrieb. Der
Zylinder und Kolben ,liegen in wagerechter Ebene und sind drehbar mit den Gelenkhebeln
verbunden, so daß sie sich zwischen diesen bewegen. Zu diesem Zweck hat der Zylinder
27 einen Ansatz 29, der drehbar mit der unteren Ecke des Gel'enkhebels 18 verbrunden
ist, während das Aiu'ßenende der Kolbenstange 28 einen Ansatz 3o hat, der mit der
unteren Ecke des gegenüberliegenden - Gelenkhebels 17 verbunden ist. Um das Innenende
des Zylinders abzu:stechen, ist. dieser mit einer Stange 31 versehen, welche über
den Ansatz 30 gleitet.
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Wie aus der Zeichnung ersichtlich, ist diese Steuervorrichtung doppelt
angeordnet, indem ein Satz an jeder Seite der. Presse liegt.
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Die Steuervorrichtung dient idIa7u, die Preßbacken anzuheben, ihren
Niedergang als regelbare Bremse abzubremsen und außerdem einen zusätzlichen Druck
auszuüben, welcher die Preßwirkung durch das Außengewicht der niedergehenden Preßbacken
steuert. Bei der dargestellten Presse ist mit jedem Zylinder ein Rohr 33 verbunden,
welches an jedem Ende mit Ventilen 34 und 35 versehen ist, die mit Kupplungen 36
an dem Zylinder angeschlossen sind. Zwisrhen den Ventilen 34 und 35 ist eine große
T-förmige Kupplung 37 eingeschaltet, welche an einem Speiserohr 38 für das Druickventil
angeschlossen ist. An jedem- Ende des Zylinders befinden sich Auslaßventile
39 und 4o.
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Die Abb. 2 zeigt die Presse in der Stellung nach beendetem Preßvorgang.
Der Druckmittelzu
Jaß, beispielsweise Wasser, ist geöffnet, das
Ventil 34 offen ,und das Ventil 35 geschlossen. Wasser oder ein anderes Mittel unter
Druck tritt im Zylinder hinter den Kolben und treibt diesen nach links (Abb. i und
2). Diese Bewegung schwingt die Hebel so, daß die Preßteile in die Stellung der
A bb. i hochgehoben werden, wobei- die Zylinder imit Flüssigkeit gefüllt bleiben.
-Dann wird das Ventil! 34 geschlossen und das Auslaßventil39 geöffnet. Vorteilhaft
ist dieser A.uslaß bei dem einen Zylinder mit dein. Auslaß am anderen Zylinder verbunden,
und zwischen beiden ist ein einstellbarer Araslaß vorgesehen, der in der Zeichnung
weggelassen ist. Der Niedergang der Preßteile bewegt den Kolben gegen .die Flüssigkeit
im Zylinder, und da der Flüssigkeitsaustritt geregelt ist, läßt sich hierdurch der
Albwärtsgang der Preßteile regeln. Soll ein zusätzlicher Druck gegeben werden, .so
wird das Ventil 35 geÖffnet und Druckmittel vor dem Kolben eingelassen. Bei dieser
Ausbildung ist die zwischen den Gelenkhebeln bewegliche Steuervorrichtung vollständig
frei von dem Gewicht und sonstiger Beanspruchung der Preßteile, deren Gewicht und
von ihnen aufgenommene Kräfte durch die Stützen und Zugstange @aufgenom.men werden.
Dies ist besonders wichtig bei Pressen mit .angehobenen und niedergehenden Bauken,
aber auch dann von Wert, wenn die Preßlxackenbewegung gegenseitig ohne Anheben und
Niedergehen erfolgt. Da weiter die Preßbeanspruchungen durch die Stützen aufgenommen
werden, ist das Fundament von einer übermäßigen Beanspruchung entlaistet, wind es
ist kein ungewöhnlich starkes oder besonders aiuisgestaltetes Fundament nötig, da
nur das Außengewicht der Presse in Frage kommt.
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Die Presse kann mit einem einzigen Preßgutstück oder Filterkuchen
arbeiten, vorteilhaft aber ist es, das Gewicht der Prsse ohne Verliust an Preßfläche
wesentlich dadurch herabzusetzen, daß die Preßbacken verhältnismäßig klein sind
gegenüber den gebräuNchli.uhen Pressen dieser Gattung, aber in Verbindung mit den
Hauptpreßbacken eine verhältnismäßig große Anzahl von Zwi*,5uhenplatten benutzt
wird. Wie ereichtlich, sind die oberen Ecken der Preßbacken io und 11 mit kllammerförmigen
Federn 45 versehen, welche auf Stützrahmen 46 sitzen, die durch Brücken 47 abgesteift
sind.
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Auf diesen Stützrahmen ruhet eine große Anzahl vom Hängestangen 48,
an welchen die Preß.säcl:e 49 gehen. Diese Säcke sind jeder mit einem. Paar von
Ösen So (Abb. 3 und 4) versehen, durch welche die Stangen 48 hindfhrchgesteckt werden,
um die Säcke _ aufzuhängen. , Zwischen je zwei benachbarten Preßsäcken ist eine
Z.wiEchenpGtte 51 eingeschaltet, welche nach der Damstellung ein Gitter bildet,
das von einer Vielzahl paralleler Leisten 52 gebildet wird, die nach, einer Richtung
Haufen und einer zweiten Gruppe ähnlicher Leisiten 53, die im rechten Winkel zuerst
darin verlaufen, während die Zwischenplatten am Boden einen stärkeren Querstab
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(Abb. 4) haben, welcher -den unteren Rand des Preßsackes einklemmt :und
diesen schließt.
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Zum Lagern dieser Zwischenplatten in einfacher und vol sitändiger
Weise und so, daß ein Weiterbereich für die Anzahl der Pliatten besteht, sind die
Zwischenplatten frei aiufgehängt. Naich der Darstellung (Abb. 5) ist die oberste
Querfeiste jeder Zwischenplatte nach außen verlängert, um überstehende Ansätze 253
zu bilden. Zum Abstützen der Zwischenplatten mittels dieser Ansätze sind weitere
Stangen vorgesehen, die der Bewegung der Presse folgen können. Nach der Darstellung
ist an jeder Seite der Backe ii eine Stützstange 55 drehbar befestigt. Das andere
Ende jeder Stange ist frei und gleitet in einer an der Preg!backe io befestigten
Stütze 56. Die Zwisichenplatten sind an diesen Stangen aufgehängt. Der richtige
Zwischenabstand zwischen den Zwisichenplatten, beim Heben der Preßbacken wird vorteilhaft
durch eine Gelenkkette 54 erzielt, die in annähernd gleichen Ahsfänden an den Zwischenplatten
befestigt ist, während die Enden an den Preßibacken befesti tsing: -Das Preßgut-
kann in die Preßsücke in irgendeiner geeigneten Weise eingefüllt werden. Nach der
Darstellung ist an jeder Seite der Presse ein Füllrohr 57 frei gleitbar in Federn
58 der Preßbacken vorgesehen. Mit jedem Füllrohr ist ein biegsamer Schlauich 65
verbunden, der nach dem Preßgutbehälter führt. Jeder Preßsack !ist mit einem Rohrstutzen
59 versehen, welcher mit Rücksicht auf den verfügbaren Rauren wechselseitig ,angeordnet
wird, d. h altwechselnd haben die Säcke diesen Einlaßstu.tzen .auf der rechten und
auf der linken Seite, wie aus Ab#b. 5 ersichtlich ist. Jeder Stutzen 59 ist durch
einen Schlauch 6o und Hahn oder Ventil 61i mit dem zugehörigen Füllrohr 57 verbunden.
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Die beschriebene Auis@führungsform ist eine solche, diaß eine große
Anzahl von Zwischenplatten benutzt werden kann, da diese Platten nur einen Gleitstutzen
an den Seitenstangen haben und' somit frei aiufgehängt sind. Die Preßbacken können
in den gewünschten Abstand voneinander gestellt werden während die Si@angen 14,
Seitenstangen 55, Federn 45. Kette 54 und Füllrohr 57 die erforderliche Länge haben.
Wenn die Teile in der Stellung der Abb. i sind, werden die PreUäcke mit
dem
Preßgut gefüllt.. Der Drucke im Steuerzylinder wird - herausgelassen, worauf die
Preßhacken unter ihrem Außengewicht nie.-ciersinken. Hierdurch werden die Gelenlehebel
in- solcher Weise geschwungen, daß die Preßbacken sich gegenseitig zusammen Lewegen,
und auf diese Weise das. Gut in des) Säcken zwischen den Preßbacken und Zwischenplatten
zusammengepreßt wird. Die ausgepreßte Flüssigkeit tritt durch die Gitterwände in
eifiten Sammelbehälter 63, aus dem es in geeigneter Weise entfernt werden kann.
Nach Beendigung des Preßvorganges sind die Teile in, die Stellung der Abb.2 gelangt.
Dann wenden Druckmittel durch das Ventil 34 eingelassen,, dies bewirkt, daß .die
Steuervorrichtung die Hebel in entgegengesetzter Richtung schwingt, so daß die Preßteile
wieder angehoben werden. Dann: wenden die Handräder 15 gedreht, um; die .unteren
Enden der Preßbacken zu öffnen, sü daß die Säcke entteert -,iverden können und die
Presse für eine neue Pressung freisteht. -