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Die Erfindung betrifft einen Dachrinnenträger, be-
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stehend aus einem Befestigungsschenkel und einem sich daran anschließenden,
etwa halbkreisförmig gebogenen Rinnenauflageabschnitt, wobei im Befestigungsschenkel
mindestens ein Loch vorgesehen ist.
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Solche Dachrinnenträger in Form eines Bügels werden seit Jahrzehnten
verwendet. Die Befestigungsschenkel werden jeweils stirnseitig an den Dachsparren
und/oder der aufgesetzten Doppellattung angeschraubt. Wegen der Dachneigung muß
der Befestigungsschenkel so gebogen werden, daß der halbkreisförmige Rinnenauflageabschnitt
vertikal ausläuft. Diese Biegestelle ist stark beansprucht, wenn die Dachrinne durch
Schnee und Eis belastet ist. Um dieser Belastung standzuhalten, muß der Dachrinnenträger
starkwandig ausgebildet sein.
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Das Anbringen der Dachrinnenträger erfordert höchste Ausmerksamkeit,
da sie in einer vorgegebenen Neigung entsprechend der späteren Dachrinnenneigung
befestigt werden müssen. Eine nachträgliche Änderung der Positionen einzelner Dachrinnenträger
oder gar aller Dachrinnenträger ist praktisch unmöglich.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen neuartigen Dachrinnenträger zu
schaffen, der eine einfache
und jederzeit korrigierbare Höhenjustierung
erlaubt. Außerdem soll der Dachrinnenträger bei geringerer Wandstärke höher belastbar
sein, wobei insbesondere der halbkreisförmige Rinnenauflageabschnitt ohne eine Biegestelle
tangential in den geradlinigen Befestigungsabschnitt übergeht.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Befestigungsschenkel
des Dachrinnenträgers in einem Führungskörper längsversctiebbar aufgenommen ist,
daß der Führungskörper an einem,mit Befestigungslöchern versehenen Halter vorgesehen
ist und daß der Befestigungsschenkel und/oder die aus Halter und Führungskörper
bestehende Elnheit mindestens ein Langloch oder Schlitz aufweist, der von mindestens
einer Klemmschraube durchsetzt ist.
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Erfindungsgemäß besteht der Dachrinnenträger aus mindestens drei Teilen,
nämlich dem üblichen bügelartigen Tragelement, einem separaten Halter, der seinerseits
am Dachsparren und/oder der Doppellattung befestigt wird und einer Klemmschraube,
mit dem der Tragbügel am Halter festgeklemmt ist. Der Führungskörper ist vorzugsweise
ein separates Bauteil, das am Halter befestigt ist. Es liegt jedoch im Rahmen der
Erfindung, Führungskörper und Halter aus einem Blechteil einstückig zu stanzen und
zu
biegen. Der bandförmige Halter muß dann Seitenlappen aufweisen,
die entsprechend gefalzt werden, sodaß Führungsnuten für den Tragbügel gebildet
werden. Nachdem die Halter am Dach befestigt sind, werden die Tragbügel in die Führungskörper
eingeschoben, in ihrer Höhe genau eingestellt und festgeklemmt.
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Dank der stufenlosen Verstellbarkeit ist eine präzise Neigungseinstellung
der Reihe an Dachrinnenträgern möglich, sodaß jeder Dachrinnenträger gleichmässig
trägt. Eine nachträgliche Korrektur der Dachrinnenneigung ist jederzeit möglich.
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Ein besonders wichtiges Merkmal der Erfindung besteht weiterhin darin,
daß der Halter zwei durch ein Schwenklager miteinander verbundene Schenkel aufweist.
Der Führungskörper ist dabei am oberen Schenkel des Halters derart befestigt, daß
seine Unterkante vorzugsweise im Bereich des Schwenklagers des Halters liegt. Der
Unterschenkel des Halters ist an seinem freien Ende zugespitzt und hat an seinem
freien Ende ein in der Längsmitte liegendes Langloch oder Längsschlitz. Zur Montage
dieses Halters wird der Unterschenkel zwischen einem Dachsparren und einer auf diesem
an dessen Ende aufgesetzten quer verlaufenden Doppellattung eingeschlagen. Das zugespitzte
Ende des Unterschenkels
erleichtert diesen Vorgang. Der Oberschenkel
wird dann um das Schwenklager nach oben geschwenkt.
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Dabei sollte er an der Doppellattung oben etwa zur Anlage kommen,
wenn er sich in seiner Vertikalstellung befindet. Durch Längsverlagerung des Unterschenkels
ist diese Positionierung leicht durchführbar. Dann wird das obere Ende des Halters
mindestens angenähert rechtwinklig über die Doppellattung des Daches zurückgebogen,
sodaß dieses Ende flach auf der Doppellattung aufliegt. Das Ende wird dann unter
Einschluß der Doppellattung zum Dachsparren hin heruntergebogen und an diesem an
genagelt oder angeschraubt. Der mehrgliedrige Halter gemäß der Erfindung schließt
die Doppellattung des Daches vollständig ein, wobei das Ende des Oberschenkels auf
den Unterschenkel zu liegen kommt.
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Mit einem einzigen Nagel oder Schraube, der bzw.
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die ein Loch des Oberschenkels und gleichzeitig das Langloch des Unterschenkels
durchsetzt, kann der Halter unverschiebbar positioniert werden. Der Halter hat daher
von der Seite gesehen die Form eines ungleichseitigen Trapezes mit dem Unterschenkel
als Basis. Der Halter bildet somit einen geschlossenen Hohlkörper, der die Doppellattung
des Daches formschlüssig umgreift, wodurch hohe Stabilität gewährleistet wird.
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Der über den Halter nach oben überstehende Teil des Vertikalschenkels
des Tragelementes wird anschließend abgeschnitten.
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Der erfindungsgemäße Dachrinnenträge läßt sich auch bei Dächern verwenden,
bei denen an den Dachsparren stirnseitig vorgesetzte Bretter verwendet werden. In
diesem Fall könnte auf einen mehrgliedrigen Halter verzichtet werden, da der Halteschenkel
des Führungskörpers direkt an dem Vorsatzbrett angeschraubt werden kann. Die Halter
können-sogar in Richtung der Neigungslinie angeschraubt werden, mit der Möglichkeit,
daß alle Tragelemente gleichlange Befestigungsschenkel aufweisen können.
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Trotz der Mehrteiligkeit des neuen Dachrinnenträgers sind die Kosten
mindestens bei Verwendung von Tragelementen aus Kupfer kaum höher, eher sogar niedriger
als bei herkömmlichen einstückigen Dachrinnenträgern, weil der Halter aus verzinktem
Eisen hergestellt werden kann und das aus Kupfer bestehende teurere Tragelement
wesentlich, d.h. um mindestens 10 cm kürzer ausgebildet werden kann als bisher.
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Eine Weiterbildung besteht schließlich darin, daß der Dachrinnenträger
im Querschnitt ein Hutprofil bildet und einen etwa halbkreisförmig gebogenen Mittelabschnitt
sowie
zwei, jeweils daran anschließende, in einer gemeinsamen Ebene einander gegenüberliegende,
nach außen weisende Schenkel aufweist und daß der Führungskörper im Querschnitt
topfartig mit einer Basiswand, zwei Aufrechtschenkeln und an deren Enden vorgesehenen
liegenden U-Falzen ausgebildet ist, zwischen deren Schenkeln die Schenkel des Dachrinnenträgers
verschiebbar geführt sind.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn am Befestigungsschenkel des Tragbügels
eine Einstellskala innenseitig eingeprägt oder aufgedruckt ist. Mit einer solchen
Skala läßt sich die Justierung entsprechend einer vorgegebenen Neigung besonders
einfach realisieren. Für den Fall, daß an den Dachsparren vorgesetzte Bretter verwendet
werden, ist es alternativ auch möglich, die Skala außenseitig am Halter vorzusehen.
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Anhand der Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel darstellt, sei die
Erfindung näher beschrieben.
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Es zeigt Fig. 1 eine Querschnittansicht durch den neuen Dachrinnenträger,
Fig. 2 eine Vorderansicht des Dachrinnenträgers
in Richtung des
Pfeiles 2 der Fig. 1, Fig. 3 eine Draufsicht auf das Vorderende des Unterschenkels
eines Halters des Dachrinnenträgers in Richtung des Pfeiles 3 der Fig. 1 und Fig.
4 eine Querschnittansicht durch einen Führungskörper mit eingeschobenem Dachrinnentragbügel
mit einem abweichenden Querschnitt.
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Der allgemein mit 10 bezeichnete Dachrinnenträger besteht aus einem
Halter 12, einem Führungskörper 14 und einem in diesen verschiebbar aufgenommenen
Tragbügel 16, der einen geradlinigen Befestigungsschenkel 18 und einen tangential
anschließenden halbkreisförmig gebogenen Rinnenauflageabschnitt 20 aufweist.
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Der Halter gemäß Fig. 1 hat einen ebenen Unterschenkel 22 und einen
Oberschenkel 24, die beide durch einen Gelenkbolzen 26 schwenkbar miteinander verbunden
sind.
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Der Führungskörper 14 ist ein im Querschnitt C-förmiges Stanzteil
mit einer Basiswand, die am Oberschenkel 24 angrenzend an das Scharnier angeschweißt
ist. Von der Basiswand stehen zwei rechtwinklige Schenkel nach vorn, deren Abstand
gleich der Breite
des Befestigungsschenkels 18 des Tragbügels
16 ist. An diese Seitenschenkel schließen sich etwa parallel zur Basiswand aufeinander
zugerichtete Halteschenkel 28 an, die den Befestigungsschenkel 18 übergreifen.
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Zur Montage des Dachrinnenträgers 10 wird der Unterschenkel 22 des
Halters 12 zwischen einem Dachsparren 30 und einer an dessen Vorderende aufgesetzten
Doppellattung 32 eingeschlagen. Zu diesem Zweck ist der Unterschenkel 22 an seinem
vorderen Ende zugespitzt wie dies Fig. 3 veranschaulicht. Der noch geradlinige Oberschenkel
24 wird nun nach oben geklappt, sodaß er vertikal steht. Er sollte dann die obere
Vorderkante der Doppellatte 32 berühren. Durch mehr oder weniger weites Einschieben
oder Herausziehen des Unterschenkels 22 kann diese Position schnell. gefunden werden.
Dann wird der Oberschenkel 24 zum Dach hin umgelegt, sodaß er auf der Doppellattung
32 satt aufliegt. Hinter der Doppellattung wird der Oberschenkel 24 nach unten gebogen
bis sein Ende den Unterschenkel 22 etwa berührt. Der Oberschenkel 24 weist nahe
seinem Ende entlang der Längsmittellinie einige Bohrungen auf, von denen eine in
Fig.1 mit 34 Bezeichnet ist. In der Längsmittellinie hat auch der Unterschenkel
22 mindestens ein Loch 36,
das ebenfalls im Endbereich des Unterschenkels
22 angeordnet und als Langloch bzw. Schlitz 36 ausgebildet ist. Mit einem Nagel
38, der das Loch 34 und das Langloch 36 durchsetzt, wird der Halter 12 am Dachsparren
30 befestigt. Ein weiterer Nagel 40 hält den Oberschenkel 24 an der Doppellattung
32.
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Der Halter 12 ist damit absolut sicher festgelegt.
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Er bildet einen im Querschnitt trapezförmigen Hohlkörper, welcher
die Doppellattung 32 formschlüssig umgibt.
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Nachdem die notwendige Zahl an Haltern 12 in der beschriebenen Weise
am Dach befestigt ist, werden die Tragbügel 16 in die Führungskörper 14 der Halter
12 von unten her eingeschoben und entsprechend der gewünschten Neigung der Dachrinne
höhenmäßig justiert, Zu diesem Zweck hat der Befestigungsabschnitt 18 des Tragbügels
16 einen Längsschlitz 42 und in der Basiswand des Führungskörpers 14 und dem dahinter
liegenden Bereich des Oberschenkels 24 des Halters 12 sind mehrere Gewindebohrungen
44 vorgesehen, die in Verschieberichtung des Tragbügels 16 miteinander ausgefluchtet
sind. Mit zwei Klemmschrauben 46 kann der Befestigungsschenkel 18 des Tragbügels
16 an der aus Führungskörper 14 und Halter 12 bestehenden Einheit festgeklemmt werden,
wobei das Langloch 42 eine stufenlose Verstellmöglichkeit
schafft,
Der Tragbügel 16 gemäß Fig. 1 ist aus einem Flachband hergestellt, das eine Mindeststärke
haben muß, um Verformungskräfte aufnehmen zu können. Diese Wandstärke des Tragbügels
16 läßt sich reduzieren, wenn der Querschnitt des Tragbügels entsprechend Fig. 4
geprägt wird.
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Gemäß Fig. 4 hat der Tragbügel 17 im Querschnitt ein Hutprofil, das
aus einem etwa halbkreisförmig gebogenen Mittelabschnitt 48 und zwei nach außen
weisenden Schenkeln 50 besteht. Der Führungskörper 15 besteht aus einem U-Profilstück,
bei dem jedoch die Seitenschenkel 52 an den Enden liegende U-Falze 54 tragen, in
denen die Schenkel 50 des Tragbügels 17 geführt sind. Der Führungskörper 15 gemäß
Fig. 4 ist länger ausgebildet als der Führungskörper 14 nach Fig. 1. Er überragt
den vertikalen Abschnitt des Oberschenkels 14 oben und unten. An den überstehenden
Enden hat der Basisschenkel des Führungskörpers 15 die Bohrungen 44. Es können daher
Gewindemuttern 56 von hinten auf die Schrauben 46 aufgesetzt werden.
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Wie aus Fig. 4 zu sehen ist, kann die Wandstärke des Tragbügels 17
dank der Formprägung geringer gewählt werden, wodurch einmal Material gespart wird
und
weiterhin das Aussehen verbessert wird.
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In Fällen, bei denen die Dachsparren 30 und die vordere Doppellattung
32 von einem Vorsatzbrett abgedeckt werden, kann ein einfacherer Halter 12 verwendet
werden, bei dem auf den Unterschenkel 22 und das Scharnier verzichtet wird. Der
Oberschenkel 24 wird einfach am Vorsatzbrett angeschraubt. der Oberschenkel braucht
dann auch nur etwa bis zur Oberkante des Vorsatzbrettes zu reichen. Das Umbiegen
dieses vereinfachten Halters über die Doppellattung 32 nach hinten könnte damit
entfallen.
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Wie sich aus Fig. 2 ergibt, befindet sich am Befestigungsschenkel
18 vorderseitig eine Skala 58, die eine millimetergenaue Höhenjustierung des Tragbügels
16 auch ohne Verwendung einer entsprechend der gewünschten Neigung gespannten Hilfsschnur
erlaubt.
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Die Halterung läßt sich auch bei Kastenrinnen verwenden. Aufgrund
der geringen Materialstärke der Halterung erübrigt sich das Einsägen und Ausstemmen
der Lattung bzw. Traufdielen. Durch den senkrechten Teil der Halterung bekommt der
Rinnenträger noch eine zusätzliche Abstützung.
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