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WANDANSCHLUSSPROFIL
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Stand der Technik, Aufgabe, Lösung Die Erfindung bezieht sich auf
ein Wandanschlußprofil (im folgenden einfach "Profil" genannt) mit den im Oberbegriff
von Anspruch 1 genannten Merkmalen.
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Verkleidungsplatten (auch Bretter einer Holzdecke) oder ein Putzträger
lassen sich mit Hilfe eines Profils aus Leichtmetall, Blech oder Kunststoff an der
Wand befestigen. Nach dem Verputzen von Räumen bilden sich oft in den Ecken zwischen
Decken und Wänden ungleichmäßige Risse. Diese sind darauf zurückzuführen, daß das
Material der Decke gegenüber dem der Wände etwas wandert, insbesondere sich bei
Temperaturschwankungen zusammenzieht und ausdehnt. Besonders merkbar ist dies, wenn
Decke und Wände aus unterschiedlichen Materialien bestehen, z. B. die Wände aus
Beton oder Mauerwerk und die Decken aus Holz.
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Ausdrücke wie "waagerecht", "lotrecht", "aufwärts", "abwärts" und
dgl. beziehen sich im folgenden immer auf die Gebrauchslage eines Profils an der
Wand und/oder Decke.
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Durch die vorliegende Erfindung soll ein Wandanschlußprofil der im
Oberbegriff von Anspruch 1 genannten Art geschaffen werden, das das Anbringen von
Verkleidungsplatten oder Putzträgern entweder direkt an einer Decke oder etwas tiefer
gestattet und dafür sorgt, daß sich im Winkel zwischen Decke und Wand kein Riß bildet,
auch nicht nach längerer Dauer seit dem Verputzen oder unter Rüttelbelastung, z.
B. durch Straßenverkehr oder Bauarbeiten.
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Diese Aufgabe wird durch die Erfindung nach Anspruch 1 gelöst.
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(Die folgenden Ausführungen beziehen sich auch auf die Wortlaute der
Ansprüche.) Der Wandschenkel nach Merkmal a dient zum Anbringen des Profils an der
Wand, entweder in Deckenhöhe oder für "abgehängte Decken" etwas tiefer.Der Aufnahmeabschnitt
dient zum Befestigen der Verkleidungsplatten, Bretter oder Putzträger, entweder
nur am Profil oder durch das Profil hindurch an der Decke.
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Der Anlegeabschnitt nach Merkmal b ermöglicht es dem Handwerker (GIPSER),
beim Aufbringen von Putz auf die Wand seine Abziehlatte od. dgl. an diesem Abschnitt
anzulegen, so daß er oben einen definierten Abstand von der Wand hat, der der erwünschten
Putzstärke entspricht.
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Der Verbindungsabschnitt nach Merkmal c sorgt für den erforderlichen
Abstand zwischen dem.Anlegeabschnitt und dem Wandschenkel, nämlich von der Dicke
der erwünschten Putzschicht. Außerdem wird hierdurch ein Eck-Hohlraum gebildet.
Das Profil reicht also nicht bis in die Ecke zwischen Wand und Decke hinein. Betonreste,
die sich in der Ecke befinden köönen, stören daher nicht die Anbringung des Profils.
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Wichtiger ist, daß hierdurch ein federnd-bewegliches Profil entsteht,
das spätere Verschiebungen der Decke gegenüber der Wand ausgleicht, ohne daß dabei
der Putz aufreißt. Bei solchen Verschiebungen kann der Anlegeabschnitt um seine
Verbindungskante mit dem Aufnahmeabschnitt etwas auswärts oder einwärts kippen.
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Außerdem kann der Verbindungsabschnitt um seine Verbindungskante mit
dem Wandschenkel etwas aufwärts oder abwärts kippen. Entsprechend kann sich der
Winkel zwischen Anlegeabschnitt und Verbindungsabschnitt etwas verändern. Da nun.der
Anlegeabschnitt mit dem Aufnahmeabschnitt fest verbunden ist, kann sich in ihrem
Winkel kein Riß bilden. Da ferner der Putz an seinem oberen Rande hinter der Ebene
des Anlegeabschnitts unterhalb des Verbindungsabschnitts
etwas
nach oben reicht, wird er dort sicher gehaltert.
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Er tritt auch nach längerer Dauer nicht nach vorn über die Ebene des
Anlegeabschnitts hervor. Wie sich gezeigt hat, bildet sich überraschenderweise auch
an der unteren Kante des Anlegeabschnitts zwischen diesem und dem Putz kein Riß.
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Je nachdem, ob die Verkleidung unmittelbar an der Decke oder etwas
tiefer angebracht werden soll, kann der Wandschenkel vom wandseitigen Rande des
Verbindunsabschnittes entweder nach unten oder nach oben gerichtet sein.
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Weiterbildunqen der Erfindung Nach Anspruch 2 läßt sich ein Anlegeabschnitt
sehr einfacher Form und damit ein preisgünstig herzustellendes Gesamtprofil erzielen.
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Nach Anspruch 3 hat der Anlegeabschnitt eine etwas kompliziertere
Form, die aber größere Sicherheit gegen die Bildung von Rissen bietet.
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Ausführungsbeispiele mit weiteren Merkmalen der Erfindung werden im
folgenden anhand der Zeichnungen beschrieben.
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Figur 1 zeigt eine erste Ausführungsform eines Wandanschlußprofils
sowie eine Wand, eine Decke, eine Gipskartonplatte und eine Putzschicht im Querschnitt.
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Figur 2 zeigt eine zweite Ausführngsform eines Wandanschlußprofils
mit einer Variante im Querschnitt.
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Erste Ausführungsform Figur 1 zeigt eine Wand 1 aus Beton oder Mauerwerk
und eine darauf liegende Decke 3 aus Holz. Das als Ganzes mit 5 bezeichnete Profil
hat einen Aufnahmeabschnitt 7, der zur Befestigung einer Verkleidungsplatte oder
eines Putzträgers, hier einer Gipskartonplatte 9, an der Decke dient. Schnellbauschrauben
11 können durch die Gipskartonplatte und den Aufnahmeabschnitt 7 in die Decke gedreht
werden.
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Der Wandschenkel 13 dient zur Befestigung des Profils an der Wand,
was mit Hilfe von Dübeln, Schrauben und Mörtel geschehen kann. Vom Aufnahmeabschnitt
7 ist abwärts ein Abschnitt abgewinkelt, der hier als "Anlegeabschnitt" 15 bezeichnet
wird. Er hat von der Wand 1 einen Abstand von der Dicke der aufzubringenden Putzschicht
und gestattet das Anlegen einer Abziehlatte beim Aufbringen einer Putzschicht 25.
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Sein unteres Ende geht durch eine Rundung 17 in ein aufwärts, d. h.
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parallel zur Wand gerichtetes Profilstück 19 über. Der obere Rand
dieses Profilstücks ist gegen die Wand abgekantet. Ein Steg 21 verbindet es mit
dem Wandschenkel 13. Die Teile 17, 19 und 21 bilden gemeinsam den Verbindunsabschnitt
23. Die Breite des Verbindungsabschnittes parallel zur Decke ist etwas geringer
als die
Dicke der aufzutragenden Putzschicht. Genauer gesagt: Der
Abstand zwischen der Wand und der raumseitigen Fläche des Anlegeabschnitts 15 ist
gleich der Dicke der Putzschicht 25.
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Der Wandschenkel 13 oder der Aufnahmeabschnitt 7 oder beide können
perforiert sein, was eine Belüftung des freibleibenden Eckraumes fördert. Beim Wandschenkel
erzielt man durch die Perforation eine bessere Haftung der Putzschicht.
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Die Gipskartonplatte 9 oder ein Putzträger werden verputzt. Auch Bretter
einer Holzdecke können verputzt werden. Bewegen sie sich später in Form von Wäremdehnungen
oder -schrumpfungen gegenüber der Wand 1, so wird das Profil 5 in seiner Querschnittsform
verändert. Sein Wandschenkel 13 kann sich biegen. Die obere Ecke 22, nämlich die
zwischen Aufnahmeabschnitt und Wandschenkel kann ihren Winkel ändern. Der ganze
Verbindungsabschnitt 23 kann seine Form ändern, und der Winkel zwischen Verbindungsabschnitt
23 und Wandabschnitt 13 kann sich ebenfalls ändern. Wie sich gezeigt hat, ergaben
sich auch nach erheblichen Belastungen der Installation durch Stöße oder Rüttelbewegungen
keine Risse in der Ecke zwischen Verkleidungsplatten und Wandschenkel oder zwischen
diesem und der Putzschicht.
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Zweite Ausführungsform Figur 2 zeigt eine etwas vereinfachte Ausführungsform
eines Profils 5'. Aufnahmeabschnitt 7, Anlegeabschnitt 15 und Wandschenkel 13 haben
die gleiche Form und auch die gleichen gegenseitigen Lagen wie-bei dem Profil nach
Figur 1. Dagegen hat der Verbindungsabschnitt 23 eine einfachere Form, nämlich die
eines ebenen Streifens, der durch Abkantungen um spitze Winkel in den Wandschenkel
13 und den Anlegeabschnitt 15 übergeht. Diese vereinfachte Form reicht für viele
Anwendungsfälle aus.
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Varianten Wie Figur 2 zeigt, kann der Wandschenkel 13 statt nach
unten nach oben abgekantet sein. Diese Ausführngsform empfiehlt sich für sogenannte
abgehängte Decken, also Decken, die einen Abstand gegenüber der Decke des Bauwerks
haben. Auch bei dem Profil nach Figur 1 kann der Wandschenkel nach oben ragen.
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BEZUGSZEICHEN 1 Wand 3 Decke 5, 5 Profil 7 Aufnahmeabschnitt 9 Gipskartonplatte
11 Schnellbauschraube 13 Wandschenkel 15 Anlegeabschnitt 17 Rundung 19 Profilstück
21 Steg 22 Ecke 23, 23 Verbindungsabschnitt 25 Putzschicht
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