DE3426107A1

DE3426107A1 - Schiebeverschluss fuer den ausguss, insbesondere horizontalen ausguss, von metallschmelze enthaltenden gefaessen

Info

Publication number: DE3426107A1
Application number: DE19843426107
Authority: DE
Inventors: Karl-Otto Dr. Hombrechtikon Hornung
Original assignee: Stopinc AG
Current assignee: Stopinc AG
Priority date: 1984-06-20
Filing date: 1984-07-16
Publication date: 1986-01-02
Also published as: DE3426107C2; JPS6114071A; CA1255898A; JPS63196352U; CH663368A5; FR2566302A1; GB8515554D0; GB2160803A; GB2160803B; FR2566302B1

Description

Stopinc Aktiengesellschaft, Baar (Schweiz)

Fall 3441

Schiebeverschluss für den Ausguss, insbesondere horizontalen Ausguss, von Metallschmelze enthaltenden Gefässen

Die Erfindung betrifft einen Schiebeverschluss für den Ausguss, insbesondere horizontalen Ausguss, von Metallschmelze enthaltenden Gefässen, mit mindestens zwei gegeneinander abdichtend verschiebbaren und mindestens je eine Durchflussöffnung aufweisenden Verschlussplatten.

Metallschmelze enthaltende Gefässe, z.B. Giessöfen oder Giessverteiler, mit horizontalem oder zumindest annähernd horizontalem Ausguss zu versehen und dabei einen Schiebeverschluss an deren Seitenwand anzubringen, hat sich aus verfahrenstechnischen Gründen besonders im Bereiche der Nichteisenmetall-Giessindustrie bewährt. Bei geöffnetem Schiebeverschluss fliesst die Schmelze in horizontaler Richtung aus und wird anschliessend beispielsweise direkt in eine Giessform geleitet. Bei den üblicherweise verwendeten runden Durchflussöffnungen der feuerfesten Verschlussplatten bildet sich am Ausguss des Schiebeverschlusses ein gebündelter, mit starken Turbulenzen behafteter Strahl der Schmelze, der beim Auftreffen, z.B. in einem Eingusstrichter einer Giessform, ein unerwünschtes Spritzen und zudem ein unruhiges, welliges Verhalten der Schmelze im Eingusstrichter hervorrufen kann. Im weiteren wird dadurch die Oxydbildung in der Schmelze gefördert, was eine Qualitätsverminderung des Metalles in dessen erstarrtem Zustand bewirken kann.

Zudem sollen mit solchen Schiebeverschlüssen genau dosierte Schmelzemengen in schneller Folge abgegossen werden können. Bei Verschlussplatten mit runden Durchflussöffnungen ist ein relativ grosser Schliessweg des Schieberschlittens erforderlich. Dadurch entstehen Verzögerungen beim Stoppen der ausfliessenden Schmelze, wodurch ein genaues Dosieren der Schmelzemenge erschwert wird.

Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, einen Schiebeverschluss der eingangs beschriebenen Gattung so auszubilden, dass die Metallschmelze gleichmässig und weitgehend laminar' aus dem Schiebeverschluss aussfliesst und dabei die Schmelzemenge schnell und genau dosierbar sein soll.

Die Aufgabe ist erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die Durchflussöffnungen in den Verschlussplatten schlitzförmig ausgebildet sind und deren Längserstreckungen zueinander parallel verlaufen und zudem guer zur Verschieberichtung der Verschlussplatten angeordnet sind.

Diese schlitzförmigen Ausbildungen und die zueinander parallel verlaufenden Längserstreckungen der Durchflussöffnungen in den Verschlussplatten ermöglichen einen über den ganzen Schlitzquerschnitt gleichmässig verteilten Ausfluss der Schmelze, bzw. einen flachen Schmelzestrom von geringer Tiefe. Durch die Verschieberichtung quer zu den Längserstreckungen der schlitzförmig ausgebildeten Durchflussöffnungen lässt sich das schnelle und genaue Dosieren der Schmelzemenge auf sehr einfache Weise verwirklichen.

Zweckmässigerweise werden bei Verwendung von Einlauf- und Auslaufhülse in einem Schiebeverschluss auch diese mit schlitzförmigen Durchflussöffnungen versehen. Zudem sollen die Längserstreckungen dieser schlitzförmigen Durchflussöffnungen übereinstimmend mit den Durchflussöffnungen der ihr angrenzenden Verschlussplatten angeordnet sein.

Vorteilhaft sind die Durchflussöffnungen in ihren Ecken abgerundet, da dadurch zum einen ein Zuschmieren in den Ecken weitgehend verhindert werden kann und zum andern die Rissbildungsgefahr in den Verschlussplatten wie auch in den Ein- und Auslaufhülsen stark reduziert werden kann.

Weitere Vorteile der Erfindung sind in der nachfolgenden Beschreibung aufgeführt.

Ausführungsbeispiele der Erfindung sind im folgenden anhand der beigefügten Zeichnung mit weiteren Ein- zeiheiten erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine perspektivische schematische Darstellung eines erfindungsgemässen Schiebeverschlusses,

Fig. 2 einen perspektivischen schematischen Teilschnitt eines Schiebeverschlusses mit einer Auslaufhülse,

Fig. 3 einen perspektivischen scheraatischen Teilschnitt eines Schiebeverschlusses ohne Auslaufhülse und

Fig. 4 eine schematisch dargestellte Draufsicht auf Verschlussplatten.

Der in Fig.l dargestellte Schiebeverschluss 10 ist an der Seitenwand 14 eines Gefässes 12 angebracht. Es handelt sich dabei um einen linearen Schiebeverschluss, dessen Schieberschlitten, der nicht dargestellt ist, in vertikaler Richtung verschiebbar angeordnet ist. Der Schiebeverschluss 10 besteht im Wesentlichen aus einem Schiebergehäuse 20, einer linearen Antriebseinheit 22, einer Schutzhaube 28, aus feuerfesten Verschlussplatten 25,26 sowie aus einer feuerfesten Einlaufhülse 27 und einer feuerfesten Giessrinne 30. Es sind nicht alle technischen Einzelheiten des schematisch dargestellten Schiebeverschlusses 10 angegeben, sondern nur die für die vorliegende Erfindung wesentlichen Merkmale.

Die Antriebseinheit 22, die z.B. eine hydraulische Kolben/Zylinder- Einheit sein kann, ermöglicht ein manuelles oder automatisch geregeltes Oeffnen bzw. Schliessen des Schiebeverschlusses 10 durch Verschieben der Verschlussplatte 25 zusammen mit der Giessrinne 30. Die Verschlussplatte 25 (Schieberplatte) ist auf der einen Seite abdichtend gegen die feststehende Verschlussplatte 26 verschiebbar angeordnet und auf der anderen Seite mit der ihr fest zugeordneten Giessrinne 30 verbunden. Die Einlaufhülse 27 (Lochstein) ist abdichtend gegen die Verschlussplatte 26 angeordnet und zudem fest in das Gefäss 12 eingebaut. Eine Zwischenhtilse 15 ermöglicht den Ein- und Ausbau des Verschlussteiles 27. Erfindungsgemäss sind vorzugsweise sowohl die Verschlussplatten 25,26 wie auch die Einlaufhülse 27 mit jeweils einer schlitzförmigen Durchflussöffnung 25',26',27' und die Giessrinne 30 mit einem der Durchflussöffnung 25' angepassten Bett 30' versehen. Zudem sind die Durchflussöffnungen 25',26' und 27' so ausgerichtet, dass ihre Längserstreckungen A in horizontaler Richtung verlaufen. In Oeffnungsstellung des Schiebeverschlusses 10, wie in Fig.l dargestellt, fluchten die Durchflussöffnungen miteinander. Die Durchflussöffnung 27' der Einlauf hülse 27 hat gegen das Gefäss 12 hin eine konische Erweiterung 27", die ein einwandfreies Einströmen der Schmelze in den Ausguss 16 ermöglicht.

Die im beispielsweise als Schmelzofen gebauten Gefäss 12 befindliche Schmelze, z.B. Aluminium, fliesst bei Oeffnungsstellung des Schiebeverschlusses 10 in den unmittelbar über dem Boden 13 des Gefässes 12 befindlichen Ausguss 16 und verteilt sich gleichmassig über die ganze Breite der Durchflussöffnungen 27',26',25' und dem Bett 30' der Giessrinne 30. Dadurch ergibt sich an der Ausgusstelle 30" des Schiebeverschlusses 10 ein flacher, gleichmassiger und über die ganze Breite der Giessrinne 30 verteilter Strahl der ausströmenden Schmelze.

In gedrosselter Stellung bilden wegen der quer zu den Längserstreckungen der Durchflussöffnungen verschiebbaren Verschlussplatte 25 die Durchflussöffnungen 25* und 26' der beiden Verschlussteile 25 und 26 einen Durchflussquerschnitt, der einen Strahl mit geometrisch ähnlicher Form zu der in der vollen Oeffnungsstellung bewirkt. Somit ergibt sich ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäss ausgebildeten Durchflussöffnungen der Verschlussteile dadurch, dass die gle.ichmässige und weitgehend turbulenzfreie Ausströmung der Metallschmelze sowohl in voller wie auch in gedrosselter Oeffungsstellung des Schiebeverschlusses erfüllt ist.

Bei dem in Fig.2 im Teilschnitt dargestellten Schiebeverschluss 10 ist im Unterschied zu dem nach Fig.l einzig anstelle einer Giessrinne eine rohrförmige Auslaufhülse 24 vorgesehen, also eine solche, die üblicherweise bei Schiebeverschlüssen verwendet wird. Diese Auslaufhülse 24 kann beispielsweise mittels einer mechanischen Verbindung mit einem nicht dargestellten Schieberschlitten abdichtend an der Verschlussplatte 25 anliegen. Wiederum ist die Auslaufhülse 24 erfindungsgemäss mit einer schlitzförmigen Durchflussöffnung 24· ausgebildet, die in Oeffnungsstellung mit der Durchflussöffnung 25' fluchtet.

Der Schieberverschluss 10 gemäss Fig.3 ist ohne Ein- und Auslaufhülse ausgeführt. Um möglichst geringe Wärme- und Qualitätsverluste in der ausfliessenden Schmelze zu erreichen, soll sie auf möglichst direktem Wege vom Gefäss 12 z.B. in eine nicht dargestellte Giessform oder eine feststehende Auffangrinne fliessen können. Dies wird durch die Bauweise des Schiebeverschlusses 10 nach Fig.3 auf günstige Weise erfüllt. Es ist einlaufseitig eine Hülse 34 mit einer bedeutend grösseren Durchflussöffnung 34· als die der Einlauf hülse 27 nach Fig.l und auslauf seitig eben keine Hülse oder Rinne vorgesehen, d.h. die Schmelze fliesst nach Verlassen der Durchflussöffnung 25' direkt in die Giessform.

Gemäss Fig.4 sind die Verschlussplatten 25 und 26 in geschlossener Stellung dargestellt. Deutlich ersichtlich ist daraus die schlitzförmige Ausbildung der Durchflussöffnungen 25' und 26 ·, die parallele Zuordnung der Längserstreckungen A und A' sowie die horizontale Ausrichtung dieser Längserstreckungen.

20-06-1984
Lu/sd

Claims

Patentansprüche

1. Schiebeverschluss für den Ausguss, insbesondere horizontalen Ausguss, von Metallschmelze enthaltenden Gefässen, mit mindestens zwei gegeneinander abdichtend verschiebbaren und mindestens je eine Durchflussöffnung aufweisenden Verschlussplatten, dadurch g e k e η η ζ e ic h η e t , dass die Durchflussöffnungen (25',26') in den Verschlussplatten (25, 26) schlitzförmig ausgebildet sind und deren Längserstreckungen (A) zueinander parallel verlaufen und quer zur Verschieberichtung (L) der Verschlussplatten (25,26) angeordnet sind.

2. Schiebeverschluss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei horizontalem Ausguss (16) die Längserstreckungen (A) der schlitzförmig ausgebildeten Durchflussöffnungen (25·,26') der Verschlussplatten (25,26) horizontal ausgerichtet sind.

3. Schiebeverschluss nach Anspruch 1 oder 2, mit einer Einlauf- und/oder einer Auslaufhülse, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchflussöffnungen (24·,27') in der Einlaufhülse (27) und/oder in der Auslaufhülse (24) mit einem schlitzförmigen Querschnitt ausgebildet und deren Längserstreckungen (A) jeweils übereinstimmend mit der Längserstreckung (A) der ihr angrenzenden Verschlussplatte (26,25) angeordnet sind.

4. Schiebeverschluss nach Anspruch 1 oder 2, mit einer auslaufseitigen Giessrinne, dadurch gekennzeichnet , dass das Bett (30¹) der Giessrinne (30) der Durchflussöffnung (25*) der angrenzenden Verschlussplatte (25) angepasst ist.

5. Schieberverschluss nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet , dass die Durchflussöffnungen (24', 25'/26',27') der Verschlussplatten (25,26) und gegebenenfalls der Einlaufhülse (27) und Auslaufhülse (24) in ihren Ecken abgerundet sind.