DE1910707C3 - Bodenschieberverschluß für die Ausgußöffnung von Metallschmelzen enthaltenden Gefäßen und Verfahren zum Betrieb desselben - Google Patents
Bodenschieberverschluß für die Ausgußöffnung von Metallschmelzen enthaltenden Gefäßen und Verfahren zum Betrieb desselbenInfo
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- B22D41/42—Features relating to gas injection
Description
Die Erfindung betrifft einen Bodenschieberverschluß für die Ausgußöffnung von Metallschmelzen enthaltenden
Gefäßen mit den im Oberbegriff des Anspruchs 1 vorgegebenen Merkma'en und ein Verfahren zum
Betrieb eines derartigen Verschlusses.
Aus der DE-AS 12 58 557 und der CH-PS 4 55 169 so sind derartige Bodenverschlüsse bekannt.
Nachteilig ist bei den bekannten Bodenverschlüssen die mangelhafte Betriebssicherheit, verursacht insbesondere
durch starken Verschleiß des Feuerfestmaterials.
— Ein Drosseln des Gießstrahls durch seitliche Verschiebung der Bodenplatte und der Schieberplatte
gegeneinander ist wegen des dadurch verursachten Verschleißes der Platten und der Ausgußhülse nur in
sehr begrenztem Maße möglich. Besonders stark ist der Verschleiß in den mit der Schmelze in Berührung
kommenden Bereichen der Schließfläche zwischen der Bodenplatte und der Schieberplatte sowie im Durchlaufkanal
der Ausgußhülse.
— Das Einfrieren des Verschlusses im Bereich der Schließebene, welches an sich bereits einen weiteren
Nacheil darstellt, verstärkt den Verschleiß, indem das erstarrte Metall bei den Schieberbewegungen die
Schließflächen mechanisch zerkratzt und damit zu deren Undichtigkeit führt
— Häufiges Verstopfen des Verschlusses, besonders beim Angießen und die Vielzahl verschiedener Feuerfestteile
führen zu weiteren Unannehmlichkeiten.
Der Erfindung liegt als Aufgabe die Schaffung eines Bodenschieberverschlusses mit verbesserter Betriebssicherheit
insbesondere durch geringeren Verschleiß des Feuerfestmaterials zugrunde.
Gemäß der Erfindung wird die Aufgabe dadurch gelöst daß die Längenabmessung sowohl der Boden- als
auch der Schieberplatte in Verstellrichtung gesehen größer ist als das Doppelte des größtmöglichen
Verstellweges plus der lichten Weite der Durchflußöffnung, und daß die beiden Platten im betriebsfertigen
Verschluß so zueinander angeordnet sind, daß bei vollständ:ger Öffnungs- bzw. bei vollständiger Schließstellung
des Bodenverschlusses der von dem mit der Durchlauföffnung der jeweiligen Gegenplatte in Berührung
gekommene Bereich einer Platte von der Gleitfläche der jeweiligen Gegenplatte mindestens
noch voll überdeckt ist, sowie dadurch, daß die Boden- und/oder Schieberplatten mit Heizwiderständen versehen
sind, und daß Druckgas durch die Wand einer aus gasdurchlässigem Material gefertigten Einlaufhülse in
den Einlaufkanal geblasen wird.
Indem die Festlegung der Maße für größtmöglichen Verstellweg, Durchlauföffnung und Längenabmessung
von Boden- und Schieberplatte wie beschrieben erfolgt ist, kann der Verschleiß der Gleitflächen der Platten
nicht mehr bis zum Plattenrand gehen. Ein Schieberdurchbruch zwischen den Platten infolge Verschleißes
wird somit verhindert.
Damit während der Verschlußzeit die zwischen Boden- und Schieberplatten eingedrungene Schmelze
nicht derart erhärtet, daß eine öffnung dos Verschlusses
kaum mehr ohne starken Verschleiß bzw. Beschädigung der Platten möglich ist, sind nach einem Merkmal der
Erfindung die Boden- und/oder die Schieberplatten elektrischen Heizwiderständen versehen.
Gegen das Verstopfen des Verschlusses nach dem Abstich wird als übliche Gegenmaßnahme der Einlaufkanal
mit einer feuerfesten körnigen Masse gefüllt, welche das flüssige Metall bis zum Abguß von dem noch
kalten Verschluß fernhält. Die versinterte Schicht dieser Masse rieselt nach dem öffnen des Verschlusses nicht
immer heraus und kann ihrerseits den Verschluß verstopfen. Bei der bekannten Verfahrensweise zum
Durchbrechen der Sinterschicht werden hauptsächlich Sauerstofflanzen benutzt. Durch die dabei ausgenutzte
hohe Temperatur zum Aufschmelzen der Sinterschicht werden aber gleichzeitig die feuerfesten Bauteile des
Verschlusses einem besonders starken Verschleiß ausgesetzt. Zur Vermeidung dieses Nachteils wird nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren vor Gießbeginn bei geschlossenem Verschluß Druckgas durch die Wand der
Einlaufhülse in den Einlaufkanal geblasen.
Eine Drosselung des Gießstrahls, ohne daß dadurch
infolge seitlicher Verschiebung der Platten gegeneinander ein zusätzlicher Verschleiß bewirkt wird, erzielt man
nach einem weiteren verfahrensgemäßen Merkmal der Erfindung dadurch, daß das Einblasen von Druckgas
auch nach öffnung des Verschlusses während des Gießvorgangs fortgesetzt wird.
Die Gasdurchlässigkeit der Wand der Einlaufhülse wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die im
Bodenfutter des Gießgefäßes befindliche Einlaufhülse mit Gaszuführungsdüsen versehen ist.
Zur Durchführung des Verfahrens ist nach einem weiteren Ausgestaltungsmerkmal der Erfindung die
Einleitung des Gases in die Schmelze dadurch ermöglicht worden, daß die Einlaufhülse aus einem
porösen gasdurchlässigen Material gefertigt ist.
Der in Schubrichtung des Verschlusses einseitige Verschleiß der Ausgußhülse wird nach einem weiteren
Merkmal der Erfindung dadurch wesentlich verringert, daß die Ausgußhülse ungleichmäßig isoliert ist.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile liegen insbesondere darin, daß der von der durch die
Abflußöffnung der Boden- bzw. Schieberplatte aufgeheizte Bereich zwischen den beiden Extremstellungen,
nämlich der vollständigen Öffnungs- bzw. Schließstellung des Schieberverschlusses stets von der jeweiligen
Gegenplatte voll überdeckt wird, so daß sich keine Verkratzungen in diesem Bereich durch die Kanten des
Feuerfestmaterials negativ auswirken können.
Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, daß infolge des Einblasens des Gases während die Schmelze ausfließt, je
nach Druck und Menge des eingeblasenen Gases e'iue
derartige Drosselung des Gießstrahls erzielt wird, daß eine Querschnittsverengung der Durchflußöffnung
durch Verschieben der Boden- und Schieberplatte gegeneinander nicht erforderlich ist. Dadurch wird der
Verschleiß auf ein Minimum begrenzt.
Durch gleichmäßige elektrische Widerstandsbeheizung der Platten treten die Ränder der Abflußöffnung
der Platten nicht hervor, sondern die Ebenheit der Gleitflächen bleibt erhalten und ein Zerkratzen der
Fläche tritt niciit ein. Das Angießen wird durch die
Möglichkeit, Gas einzublasen, wesentlich erleichtert.
Die Erfindung ist an Hand der Zeichnung nachfolgend beispielsweise näher erläutert
Der Bodenschieberverschluß für die Ausgußöffnung von Metallschmelzen enthaltenden Gefäßen wie Gießpfannen,
Schmelz- und Warmhalteöfen od. dgl. besteht im wesentlichen aus einer im Bodenfutter des Gefäßes
angeordneten Einlaufhülse 1, welche durcn eine mit dem Gefäßboden fest verbundene Bodenplatte 2 gehaltert
ist, und einer unter dieser linear gleitend gelagerten ebensolchen Schieberplatte 3, welcher im Bereich der
DurchfluBöffnung eine Ausgußhülse 4 nachgeschaltet ist. Die Hülse 1 ist mit Gaszuführungsdüsen 6 versehen,
welche in den Einlaufkanal des Verschlusses münden. Die Gaszuführungsdüsen 6 können auch als eine
Vielzahl feiner gasdurchlässiger Poren in der Wand der Einlaufhülse 1 vorliegen. Die Gaszuführung wird durch
die Gasleitung 7 und eine an der Einlaufhülse 1 anliegende Ringleitung ermöglicht.
Die Boden- und die Schieberplatte 2, 3 werden vorzugsweise, wie in der Zeichnung dargestellt,
baugleich gefertigt, aber einander entgegengesetzt im betriebsbereiten Verschluß angeordnet sein, so daß die
jeweiligen Gleitflächen miteinander in Berührung kommen. Die extremen Stellungen des aus Schieberplatte
3 und Ausgußhülse 4 bestehenden Schiebers sind durch den vollkommen geöffneten Verschluß, wie
dargestellt, und den größtmöglichen Verstellweg H festgelegt. Die Verschleißzonen auf den Gleitflächen
der jeweiligen Bodenplatte 2 und Schieberplatte 3 sind durch eine Hilfslinie gekennzeichnet. Sie reichen nicht
bis über den Rand der jeweils anderen Gleitfläche hinweg. Durch die in die Boden- oder Schieberplatte 2,3
eingearbeiteten elektrischen Heizwiderstände 5 werden die Platten gleichmäßig erhitzt. Einem Verzug der
Platten durch ein Temperaturgefälle und die Wärmeausdehnung der Durchlauföffnungs-Ränder wird also
vorgebeugt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Bodenschieberverschluß für die Ausgußöffnung von Metallschmelzen enthaltenden Gefäßen wie
Gießpfannen, Schmelz-, Warmhalteöfen od. dg!, mit
einer unter einer im Bodenfutter des Gießgefäßes befindlichen Einlaufhülse fest angeordneten, mit
einer Durchflußöffnung versehenen Bodenplatte und einer unter dieser linear gleitend gelagerten
ebensolchen Schieberplatte mit nachgeschalteter Ausgußhülse, dadurch gekennzeichnet,
daß die Längenabmessung sowohl der Boden- (2) als auch der Schieberplatte (3) in Verstellrichtung
gesehen größer ist als das Doppelte des größtmöglichen Verstellweges (H) plus der lichten Weite der
DurchfluSöffnung, und daß die beiden Platten (2, 3) im betriebsfertigen Verschluß so zueinander angeordnet
sind, daß bei vollständiger Öffnungs- bzw. bei vollständiger Schließstellung des Bodenver-Schlusses
der von dem mit der Durchlauföffnung der jeweiligen Gegenplatte in Berührung gekommene
Bereich einer Platte von der Gleitfläche der jeweiligen Gegenplatte mindestens noch voll überdeckt
ist.
2. Bodenschieberverschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Boden- (2)
und/oder Schieberplatten (3) mit elektrischen Heizwiderständen (5) versehen sind.
3. Bodenschieberverschluß nach Anspruch 1, und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die im
Bodenfutter des Gießgefäßes befindliche Einlaufhülse (1) mit Gaszuführungsdüsen (6) versehen ist.
4. Bodenschieberverschluß nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einlaufhülse (1) aus einem porösen gasdurchlässigen Material gefertigt ist.
5. BodenschieberverschluS nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ausgußhülse (4) ungleichmäßig isoliert ist.
6. Verfahren zum Betrieb eines Bodenschieberverschlusses nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch
gekennzeichnet, daß vor Gießbeginn bei geschlossenem Verschluß Druckgas durch die Wand der
Einlaufhülse (1) in den Einlauf kanal geblasen wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das Einblasen von Druckgas auch nach Öffnung des Verschlusses während des Gießvorganges
fortgesetzt wird.
Priority Applications (2)
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DE19691910707 DE1910707C3 (de) | 1969-03-03 | 1969-03-03 | Bodenschieberverschluß für die Ausgußöffnung von Metallschmelzen enthaltenden Gefäßen und Verfahren zum Betrieb desselben |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Also Published As
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