DE2750674C2 - Schieberverschluß für metallurgische Gefäße, insbesondere für Schmelz- oder Warmhalteöfen - Google Patents
Schieberverschluß für metallurgische Gefäße, insbesondere für Schmelz- oder WarmhalteöfenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Sihieberverschluß für
metallurgische Gefäße, insbesondere für Schmelz- oder Warmhalteöfen, mit einer das Gefäß im Schieberbereich
unterseitig abschließenden stationären Bodenplatte, mit einer in Anlage an der Unterseite der
Bodenplatte befindlichen linear verschiebbaren Schieberplatte und mit einer von unten an der Schieberplatte
anliegenden stationären Abschlußplatte aus einem Werkstoff mit niedriger Wärmeleitfähigkeit, wie beispielsweise
Keramik, wobei in den Platten jeweils Durchflüßöffnungen für die Schmelze vorgesehen sind.
Ein derartiger Schieberverschluß ist aus der DE-OS 17 83 172 bekannt. Diese Lösung betrifft einen regelbaren
Bodenverschluß für Stahlgießpfannen mit einem Einlaufstein, einem feuerfesten Bodenstein und einer die
Auslaufmündung verschließenden Schieberplatte. Die- so ser Schieberverschluß erfüllt die ihm zukommende
Aufgabe nur dann, wenn das flüssige Metall ohne längere Stillstandzeiten den geöffneten Schieberverschluß
durchströmt und bei nahezu entleertem Behälter gestoppt wird. Für den Fall von Unterbrechungen
können Wärmeverluste im Bereich des Schieberverschlusses zu einer Abkühlung des flüssigen Metalls
führen, so daß dieses örtlich in den Temperaturbereich der Erstarrung gelangt, was die ordnungsgemäße
Funktion des Schieberverschlusses je nach Grad der Abkühlung in Beeinträchtigung zieht oder gar völlig
aufhebt. Ein derartiger Abkühlungsvorgang kann sich bei der bekannten Ausgestaltung schon während einer
unvorhergesehenen Unterbrechung des Abstichvorganges innerhalb einiger Minuten einstellen. Nachteilig ist
hierbei, daß die Durchflußöffnung nur eine geringe Menge der Schmelze aufnimmt, die bei geschlossener
Schieberplatte zu schnell, erstarren kann, weil die Schieberplatte vom Einlaufstein des metallurgischen
Gefäßes durch die Keramik-Bodenplatte wärmeisoliert ist und daher stets eine niedrigere Temperatur aufweist
Derartige, aus Stein-Werkstoffen wie, beispielsweise
Keramik gebildete Bodenplatten, Schieberplatten und Abschlußplatten wirken daher in einer Weise wärmeisolierend,
daß beim Schließen der Schieberplatte kältere Bereiche derselben in den Bereich der Durchflußöffnung
der Bodenplatte gelangen und daher dar Erstairren der Schmelze in der Bodenplatte unterstützen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Schieberverschluß der eingangs genannten Art ein
Verstopfen während kürzerer oder längerer Stillstandzeiten, fai denen der-Schieberverschluß geschlossen! ist
zu vermeiden und damit aufgrund der in geringerer Menge anfallenden Metallablagerungen in der Duirchflußöffnung
eine bessere Regelbarkeit bezüglich der pro Zeiteinheit ausströmenden Menge des flüssigen Metalles
zu erzielen.
Die gestellte Aufgabe wird bei dem eingangs bezeichneten Schieberverschluß durch folgende Merkmale
gelöst:
1. die Oberseite der Bodenplatte grenzt in eimern neben ihrer Durchflußöffnung liegenden Bereich,
der sich in der Verschieberichtung der Schieberplatte über eine Länge von mindestens dem
1 ^fachen von deren Schiebeweg erstreckt, unmittelbar an die Schmelze an;
2. der als Verschlußglied dienende Bereich der
Schieberplatze befindet sich bei geöffnetem Schieberverschluß unterhalb des genannten, der Schmelze
unmittelbar ausgesetzten Bereichs der Bodenplatte;
3. Boden- und Schieberplatte bestehen aus einem Werkstoff, dessen Wärmeleitfähigkeit im Vergleich
zu der der Abschlußplatte hoch ist.
Der erfindungsgemäße Vorschlag führt daher zu den folgenden Vorteilen: Sowo'ril in Schließstellung als auch
in Offenstellung der Schieberplatte liegt eine Vergrößerung des Raumes, der vom flüssigen Metall erfüllt ist,
vor. Diese verstärkte Ansammlung von flüssigem Metall bedeutet eine Temperatursteigerung des in dem
äußeren Bereich des jeweiligen Gefäßes vorhandenen flüssigen Metalis. Die Temperatur im Bereich des
Schieberverschlusses entspricht daher nahezu der Temperatur des flüssigen Metalls im Gefäßinneren. Die
höhere Temperat-jr überträgt sich auf die Bodenplatte
und auf die an dieser während des Abstechens der Schmelze anliegende Schieberplatte. Die an der
wärmeren Bodenplatte anliegende Schieberplatte ist u'aher stärker als bisher aufgeheizt, so daß die
abschreckende Wirkung auf die in der Durchflußöffnung befindliche Schmelze beim Schließen der Schieberplatte
nicht eintritt. Sobald die Schieberplatte in die Schließstellung bewegt wird, trifft das flüssige Metall
nicht mehr wie bisher auf eine kältere Schieberpliitte und verliert an Wärme, was — wie ausgeführt — zu den
unerwünschten Erstarrungsvorgängen führt, vielmehr sinkt die Temperatur je nach ihrem über dem
Erstarrungspunkt liegenden Temperaturniveau nur unwesentlich ab. Beim Öffnen des Schiebers bilden sich
entsprechend weniger Metallablagerungen an der Durchflußöffnung, so daß ein einfacheres Regeln der
Strömungsmenge erfolgen kann. Das Aufheizen der Schieberplatte während des Abstiches erfordert eine
bestimmte Anliegefläche an der Bodenplatte, die dann
vorhanden ist, wenn die Länge der Schieberplatte wie
angegeben ausgebildet wird. Die Bodenplatte wird nur
dadurch genügend aufgeheizt, daß die Wärmeleitfähigkeit von Boden- und Schieberplatte im Vergleich zu der
der Abschlußplatte hoch ist. Dadurch dringt die Wärme
der Schmelze durch die Bodenplatte hindurch, während die Abschlußplatte eine Wärmedämmung nach außen
bewirkt.
Ein Ausffihrungsbeispiel der Erfindung ist in der
Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigt
Fig-1 einen senkrechten Schnitt durch den erfindungsgemäßen
Schieberverschluß in geschlossener Stellung,
Fig.2 denselben Schnitt wie Fig. 1 für den in
Offenstellung befindlichen Schieberverschluß.
Der Gefäßmantel 1 eines Gefäßes, das eine Gießpfanne oder ein Schmelz- oder ein Warmhalteofen
sein kann, umgibt die Ausmauerung 2. Von dem Gefäß 1 ist lediglich der den Schieberverschluß bildende Teil
gezeichnet Der Gefäßmantel 1 und ein Abschlußring 3 stützen die Ausmauerung 2 und den äußeren Lochstein
4. Der innere Lochstein 5 bildet einen Sammelraum 6 für das flüssige Metall oder die Schmelze 6a, der gegenüber
der Durchmesser-Abmessung der Durchflußöffnung 7a der Bodenplatte 7 stark vergrößert ist und ein
Mehrfaches an Volumen gegenüber der zylindrischen Säule über dem Querschnitt der Durchflußöffnung 7a
aufweist In dem Sammelraum 6 herrscht daher die Temperatur des flüssigen Metalls oder der Schmelze 6a,
die aus flüssigem Stahl von- ca. 1500°C oder auch aus
flüssigen Nichteisenmetallen, wie Aluminium, Zink oder
dergleichen bestehen können. Im Bereich 7b der
Bodenplatte 7 herrschen ebenfalls die Temperaturen des flüssigen Metalls. Diese Wärme überträgt die
Bodenplatte 7 auf die Schieberplatte S. wodurch der Bereich 8a während der Öffnungszeiten des Schieberverscblusses
(F i g. 2) entsprechend warmgehalten wird. Sobald die Schieberplatte 8 in die Schließstellung
gefahren wird (Fig. 1), so daß die Durchflußöffnung Sb
aus der fluchtenden Lage mit der DurchfluBöffnung 7a
der Bodenplatte 7 verlagert wird, gelangt der Bereich 8a der Schieberplatte 8 unter die Durchflußöffnung 7a der
Bodenplatte 7, ohne daß es zu der unerwünschten Erstarrung des flüssigen Metalls oder der Schmelze 6a
kommen kann. Die Abschlußplatte 9, die einen aus wärmedämmenden Material bestehenden (nicht dargestellten) Lochstein für die Durchflußöfmung 9a aufweist,
besteht aus einem Werkstoff mit niedriger Wärmeleitfähigkeit, z.U. Keramik oder Keramik mit einem
zusätzlichen Oberzug, wie z. B. ü;s synthetischer
Schlacke oder dergleichen.
Die Regelbarkeit der Ausgieß-Strömung 10 (Fig.2)
wird durch die aufgezeigten Maßnahmen erheblich verbessert Eine weitere Temperaturerhöhung kann
mittels .liner Heizeinrichtung 11, die aus einer induktiven Spule besteht erzielt werden. Die Heizeinrichtung
11 berindet sich in einer Ausnehmung 11a, die
zwischen den Lochsteinen 4 und 5 gebildet ist
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. die Oberseite der Bodenplatte (7) grenzt in einem neben ihrer Durchflußöffhung (7a)
liegenden Bereich (7b), der sich in der Verschieberichtung der Schieberplatte (8) über
eine Länge von mindestens dem !^fachen von decep Schiebeweg erstreckt, unmittelbar an die
Schmelze (6a) an;
2. der als Verschlußglied dienende Bereich- (8a) der Schieberplatte (8) befindet sich bei geöffnetem
Schieberverschluß unterhalb des genannten, der Schmelze (6a) unmittelbar ausgesetzten
Bereichs (7 b) der Bodenplatte (7);
3. Boden- und Schieberplatte (7, 8) bestehen aus einem Werkstoff, dessen Wärmeleitfähigkeit im
Vergleich zu der der Abschlußplatte (9) hoch ist
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