DE1910707A1

DE1910707A1 - Vorrichtung und Verfahren zum Abgiessen von Schmelzen

Info

Publication number: DE1910707A1
Application number: DE19691910707
Authority: DE
Inventors: Herward Neitzel
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1969-03-03
Filing date: 1969-03-03
Publication date: 1970-09-17
Also published as: DE1910707C3; AT314114B; DE1910707B2

Description

Vorrichtung und Verfahren zum Abgießen von Schmelzen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Abgießen von Schmelzen, insbesondere Schwermetallschmelzen. Die Vorrichtung arbeitet nach dem Prinzip des Schieberverschlusses.
Es sind bereits erhebliche Anstrengungen unternommen worden, den bisher üblichen Stopfenverschluß wegen der ihm anhaftenden Mängel, wie z.T. unvollkommene Funktionssicherheit, durch andere Systeme zum Verschließen von Gießpfannen, Verteilerrinnen u.ä. zu ersetzen. Diesbeglich sind insbesondere Schieberverschlüsse und Drehschieberverschlüsse zu nennen. Die Scheeberverschldsse haben jedoch wegen der ihnen bisher anhaftenden Mängel den herkömmlichen Stopfenverschluß nur teilweise verdrängen können.
Die Mängel des bisherigen Schieberverschlusses sind u.a.
folgende: 1) Wegen des dann eintretenden starken Verschleißes der Schieberplatten ist ein Drosseln des Gießstrahls nur in begrenztem Maße möglich. Dies kann sioh u.a. beim Stranggegen nachteilig auswirken.
2) Einfrieren des Verschlusses naoh dem Schließen. Dies rührt u.a. daher, daß die Sohließebene des Verschlusses aus Konstruktlonsgrilnden unter demPfannenboden angebracht wird, und damit in einem Bereich niedriger Gemperatur.
.3) teckwerden des Verschlusses im Bereich der Schließflächen 4) Leckwerden im Bereich des Ausgusses.
5) Oftmals verstopfter Verschluß beim Angießen.
6) Vielzahl verschiedener Feuerfestteile Gemäß Patentanmeldung Nr. ........ von Dipl. Ing Martin Neitzel ist bereits vorgeschlagen worden, durch eine geeignete Abstimmung der Wärmeleitfähigkeiten der oberen ( feststehenden) und der unteren ( beweglichen ) Schieberteile einen derartigen Wärmestau im Bereich der Schließfläche zu erzeugen, daß das abzugießende Metall nach dem Schließen des Verschlusses auf der unteren Verschlußplatte weitgehend teigig bleibt.
Diese Lösung ist jedoch vorzugsweise für Drehschieberverschlüsse anzuwenden. Bei Flachschiebern hingegen werden die umfangreichen Isoliermagnahmen welche für die untere Schieberplatte erforderlich wären, evtl. zu einer Unwirtschaftlichkeit des Systems führen.
Gegen das Verstopften des Verschlusses nach dem Abstich des flüssigen Metalls auf den relativ kalten Pfannenboden sowie Pfannenverschluß wurde als Gegenmaßnahme vorgeschlagen, den oberen Durchlaikanal mit einer Masse zu füllen, welche das flüssige Metall bis zum Abguß fernhält. Damit die Masse nicht aufschwimmt, wird sie mit einem Mittel verstreut, welches unter dem Temperatur-Einfluß des flüssigen Metalls versintert und 9 gegen die umliegenden Feuerfestmaterialien abgestiitzt, eine schützende Brücke bildet.
Beim Öffnen des Verschlusses rieselt die Masse heraus.
Das die Brücke bildende, normalerweise nichtmetallische Material jedoch bricht, wenn es, wie normalerweise , stark versintert ist, nicht immer ein. Der Verschluß ist dann nur mühsam zu öffnen, wobei er oftmals stark beschädigt wird.
Aufgabe der Erfindung ist es, diese Schwierigkeiten zu beheben.
Gemäß der Erfindung werden die Schieberplatten beim vollständigen Öffnen und Schließen des Verschlusses nur so weit gegeneinander verschoben, daß bei vollständig geöffnetem Verschluß die untere Platte den von dem Rand der Durchlauföffnung der selben bestrichenen Bereich der oberen Platte mindestens noch vollständig überdeckt; weiterhin, daß der beim Schließen vom Rand der Durchlauföffnung der oberen Platte bestrichene Bereich der unteren Platte in vollständig geöffnetem Zustand ebenfalls mindestens noch vollständig von der oberen Platte überdeckt wird.
Durch diese Maßnahme wird verhindert, daß die Schließflächen nicht mehr vollständig das Metall gegen seitliches Ausfließen abdichten können, wenn sie durch die Ränder der Durchlauföffnungen zerkratzt sind. Dies geschieht sehr leicht daduroh, daß sich die Ränder der Durchlauföffnungen infolge ihrer höherer Temperatur stärker ausdehnen, als das umgebende Material, und die Kanten daher stärker hervortreten.
In der Zeichnung, Fig.1 ist die Erfindung beispielsweise dargestellt. Im geöffneten Zustand des Verschlusses durch fließt das Metall zuerst die Hülse (1), sodann die Durchlauföffnungen von Bodenplatte(2), Schieberplatte (3) und Ausguß (4) Um das starke Hervortreten der Durchlaufränder zu vermeiden, mUssen die Platten (2) und (3) möglichst gleichmaßig erhitzt werden. Dies geschieht vorteilhaft durch elektische Widerstandsdrähte (5) in den Platten. Hülse (1) wird voweteilhaSL mit Gaszuführungsdüsen (6) versehen, oder aus einem porösen Material gefertigt. Dadurch wird es möglich, beim Ångießen die versinterte Brücke dadurch zu sprengen, daß bei geschlossenem Verschluß unter Druck Gas darunter geblasen wird0 Weiterhin wird durch das Gas ein Auftrieb erzeugt, durch welchen die Strömungsgeschwindigkeit des ausfließenden Metalls vermindert wird. Dadurch wird das mit einem starken Verschleiß der Schieberplatten verbundene Drosseln durch Verschiebung der unteren Schieberplatte ( 3) weitgehend überflüssig.
Um ein Zuschmieren des Verschlusses zu vermeiden, werden die Ausgüsse oftmals isoliert. Dadurch, daß man die Ausgüsse in Schließrichtung mit größerer Wanddicke ausführt, wird an dieser Stelle ebenfalls eine geringe Isolierung bewirkt, und das Leckwerden des Verschlusses durch Ausspülung des Ausgusses vermieden. Weiterhin wird dieser Fehler dadurch verhindert, daß man die Isolierung an dieser Stelle dünner ausführt, als an der entgegengesetzten Seite.

Claims

Patentansprüche:

1) Vorrichtung und Verfahren zum Abgießen von Metallen durch einen Schieberverschluß dadurch gekennzeichnet, daß die Schieberplatten beim vollständigen Öffnen und Schließen des Verschlusses nur so weit gegeneinander verschoben werden, daß bei vollStändig geöffnetem Verschluß die untere Platte den. vom Rand der Durchlauföffnung der selben bestrichenen Bereich der oberen Platte mindestens noch voll überdeckt; weiterhin, daß der beim Schließen vom Rand der Durchlauföffnung der oberen Platte bestrichene Bereich der unteren Platte in vollständig geöffnetem Zustand vollständig von der oberen Platte überdeckt wird.

2) Vorrichtung und Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß durch eine pöröse Hülse (1) oder eine mit Düsen versehene Hülse Gas eingeblasen wSrd.

3) Vorrichtung und Verfahren e nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, daß die Platten (2) und/ oder (3) mit elektrischen Widerständen erhitzt werden.

4)Vorrichtung und verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß der Ausguß ungleichmäßig isoliert ist.

L e e r s e i t e