DE1935401C2 - Schiebeverschluß für mit einer Bodenausgußöffnung versehene Gießpfannen oder dergleichen Behälter zum Gießen von flüssigen Metallen, insbesondere Stahl - Google Patents
Schiebeverschluß für mit einer Bodenausgußöffnung versehene Gießpfannen oder dergleichen Behälter zum Gießen von flüssigen Metallen, insbesondere StahlInfo
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Description
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50
Die Erfindung bezieht sich auf einen Schiebeverschluß für mit einer Bodenausgußöffnung versehene
Gießpfannen od. dgl. Behälter zum Gießen von flüssigen Metallen, insbesondere Stahl-, bestehend aus
einer unter dem Pfannenboden mittels eines metalleneu Rnhmcntcilcs fest angeordneten, mit einer
Diirclilaßüllnung versehenen feuerfesten Platte und
einer weiteren auf dieser gleitenden in einem zu dem festen Rahmenteil verschiebbar angeordneten metallenen
Schieberteil gelagerten mit einem Durchlaß versehenen feuerfesten Vcrschlußplatte.
Die Anwendung von Schicbcverschlüssen an Gießpfannen ist für das Gießen von Metallen, insbesondere
von Stahl, von Vorteil gegenüber den normalerweise gebräuchlichen bekannten Verschlußeinrich-Hingen
von Gießgefäßen, die aus Stopfen und Stopfenstange bestehen. Die Anordnung von Schiebeverschlüssen
an Gießgefäßen ist bei besonderen Arbeitsabläuren, wie z.B. beim Gießen unter Vakuum
und beim Stranggießen sehr vorteilhaft, da hierbei keinerlei aus dem Gießgefäß nach außen
geführte Betätigungseinriehtungen zur Bedienung der Stopfenstange und des Stopfens vorhanden sind.
Auch wird kein schädlicher Einfluß hoher Temperaturen, wie sie bei den heutigen Gießprozessen zu
verzeichnen sind, auf die Dichtheit des Schiebeverschlusses ausgeübt, wie dieses bei den aus Stopfenstange
und Stopfen bestehenden VerscUußorganen zu beobachten ist, die den heute gebräuchlichen
hohen Temperaturen nicht mehr gewachsen sind und mit denen eine gute Abdichtung der Gießpfannen
nicht mehr sichergestellt werden kann. Ferner sind die heute üblichen Stopfenstangen dem chemischen
Angriff der Schlacke ausgesetzt, was beim Schiebeverschluß ebenfalls entfällt.
Es hat sich bei der Anwendung der Schiebeverschlüsse an Gießpfannen herausgestellt, daß der
Stahl im Bereich der Durchlaßöffnung der unverschiebbar angeordneten feuerfesten Platte sehr
schnell erstarrt, d. h., daß aus dem Schiebeverschluß, der nach dem Füllen einer Form geschlossen worden
ist, und zur Füllung der nächsten Form wieder geöffnet wird, kein Stahl mehr herausfließt. Dieses Einfrieren
der Schmelze wird durch die übermäßige Wärmeabfuhr hervorgerufen, die die Schmelze durch
die Feuerfestmaterialien erfährt, aus denen die Platte und die Verschlußplatte des Schiebeverschlusses
bestehen. Diese Materialien müssen, um besonders verschleißfest zu sein, nicht nur hoch feuerfest,
sondern auch von sehr dichter Struktur sein. Damit sind derartige Materialien aber auch gleichzeitig gut
wärmeleitend, so daß es zu den besagten Unzulänglichkeiten kommt.
Bei Auftreten dieser Schwierigkeiten wurde bis jetzt zur Wiedergangbarmachung des Gießvorganges
Sauerstoff in den Durchganc^kanal geblasen, um
durch die hierdurch einsetzende Verbrennung des Metalls eine zum Wiedereinsetzen des Schmelzflusses
ausreichende Temperaturerhöhung in diesem Bereich herbeizuführen. Diese Maßnahme zeitigt aber erheb
liehe Unzuträglichkeiten, da das Aufbrennen mit Sauerstoff nur durchgeführt werden kann, wenn dei
Schiebeverschluß ganz geöffnet ist, d. h., wenn die DurchlnßötTnung der fest montierten und der beweglichen
Platte genau axial fluchten. Das bedeutet, daß nach dem Aufbrennen der volle Gießslrahl soforl
ausfließt, große Stahlverluste zur Folge hat und die Unfallgefahr durch Verbrennen mit flüssigem Stah
untragbar hoch ist. Ein Brennen mit Sauerstoff bei nur teilweise geöffnetem Schiebeverschluß ist nicht
möglich, da hierbei die Kanten der Durchläufe in den beiden Platten beschädigt werden und den Verschluß
außer Betrieb setzen.
Die Aufgabe, die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegt, besteht darin, einen SchiebcvcrschluC
der besagten Art so auszubilden, und mit einer Einrichtung zu versehen, die es ermöglicht, das bcsagtt
Einfrieren der Schmelze in dem Auslaufkanal dei Gießpfanne, besonders aber in der Durchlaßöffnunj
der fest angeordneten Platte des Schiebeverschluss^ zu verhindern bzw. wieder zu beseitigen.
Die Erfindung besteht darin, daß in der Ver schlußplatte neben dem Durchlaß wenigstens eini
Bohrung angeordnet ist, die bei geschlossenen Schiebeverschluß unter die Durchlaßöffnung der fes
angeordneten Platte zu liegen kommt und in derei
unteres Ende eine Gaszuführungsleitung mündet. Durch diese erfindungsgemäße Ausbildung wird es
ermöglicht, bei geschlossenem Schiebeverschluß ein Einfrieren der über der Verschlußplatle ruhenden
schmclzflüssigcn Metallsäule nicht nur zu verhindern, sondern auch die Rückkehr bereits einfrierender
Schmelze in den gießfähigen Zustand herbeizuführen, und zwar durch das Hindurchdrücken des
Gases durch die Bohrung.
In die Bohrung kann ein aus gasdurchlässigem Material bestehender Pfropfen, der von flüssigem
Metall nicht angegriffen wird und feuerfest ist, fest eingepaßt werden. Dieser Pfropfen ist vorteilhaft
von der Gaszuführung an nach oben hin konisch zulaufend ausgeführt, um ein Aufsteigen dieses
Pfropfens unter Gasdruck in die Schmelze zu verhindern. Hierbei wird das Gas unter einem solchen
Druck zugeführt, der es ermöglicht, den statischen Druck über dem gasdurchlässigen Pfropfen zu überwinden,
so daß durch das strömende Gas das flüssige Metall zu einer turbulenten Strömung über dem
gasdurchlässigen Pfropfen angeregt wird. Hierdurch werden heißere Teile der Schmelze im Kreislauf in
den Bereich der Bodenausgußöffnung und der Durchlaßöffnung der feuerfesten Platte geführt. Zur Durchführung
der besagten Maßnahmen können inerte Gase, z. B. Argon, Stickstoff usw., die auch erwärmt
sein können, zur Verwendung kommrn. Es können selbstverständlich auch Luft oder Sauerstoff zur Anwendung
kommen, da das Aufbrennen nun im geschlossenen Zustand des Verschlusses stattfindet. Es
ist weiterhin ersichtlich, daß die oben erwähnte Unfallgefahr beträchtlich vermindert wird. Es kann
von Vorteil sein, anstatt eines gasdurchlässigen Pfropfens, also mit Kapillaren und/oder Poren versehenen
feuerfesten Pfropfens, in der Verschlußplatte einen mit einer oder mehreren Durchbohrungen
versehenen Pfropfen zu benutzen.
Auch können in vorteilhafter Weise eine oder mehrere Durchbohrungen in der Verschlußplatte
angeordnet sein, durch die dann Gase hindurchgedrückt werden.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 eine erste Ausführungsform eines Schiebeverschlusses
im Längsschnitt und
F i g. 2 bis 4 Ausschnitte, in vergrößertem Maßstab,
aus Varianten des Schiebeverschlusses nach Fig. 1.
In der Zeichnung werden für gleiche Teile di; gleichen Bezugs/eichen verwendet.
Die in F i g. I gezeigte Gießpfanne 1 hat in üblicher Weise einen Boden 2 aus Eisen- oder Stahlblech.
Das Innere der Gießpfanne 1 ist mit einer feuerfesten Auskleidung 3 versehen. In der feuerfesten
Auskleidung 3 ist der Bodenstein 4 angeordnet, in den der mit dem Auslaufkanal 5 versehene Auslaufstein
6 eingesetzt ist. Unter dem Boden 2 ist der Schiebeverschluß 7 angebracht. Der Schiebeverschluß
7 besteht aus einem Metallrahmenteil 8, der mit dem Boden 2 der Gießpfanne 1 fest verbunden
ist und von dem die aus hochfeuerfestem Material bestehende Platte 9, die mit einer Durchlaßöffnung
10 versehen ist, unverrückbar so gehalten wird, daß der Auslaufkanal 5 des Auslaufsteines 6 und die
Durchlaßöffnung 10 der Platte 9 axial fluchtend zueinander
liegen. In den Metallrahmenteil 8 ist von diesem Behalten und verschiebbar gelagert der Metallsdiieber
Il eingesetzt. Der Meiallschieber Il trust die mit einer DurchlaßDohrung 12 versehene
VerschlußpUiHe 13, die gegen die Unterseite der
Platte 9 anliegt und entsprechend der Verstellung des Metallschiebers U gegenüber der Platte 9 verschoben
wird. Der Metallschieber Il ist außerdem Träger des unter der Verschlußplatte 13 und mic dom
Durchgang 14 versehenen Ausgusses 15, wobei die ίο Durchlaßhohrung 12 der Verschlußplatte 13 und der
Durchgang 14 des Ausgusses 15 axial fluchtend zueinander verlaufen. In der Verschlußplatte 13 ist
eine weitere Bohrung 16 angeordnet. Die Bohrung 16 ist in einem solchen Abstand zu der Durehlaßbohrung
12 in der Verschlußplatte 13 angeordnet, daß, wenn der Metallschieber 11 und damit die Verschlußplatte
13 sich in Schließstellung befinden, sich die Bohrung 16 unter der Durchlaßöffnung der fest
angeordneten Platte befindet. In die Bohrung 16 ist ein aus gasdurchlässigem feuerfesten Material bestehender
Stein 17 fest eingesetzt. Dieser Stein 17 ist vorteilhaft von der Gaszuiührungsleitung 18 an
nach oben hin konisch zulaufend ausgeführt, um ein Aufsteigen des Steines unter Gasdruck in die
Schmelze zu verhindern. Eine Gaszuführungsleitung 18 mündet unter der unteren Stirnfläche des Steines
17. Die Gaszuführungsleitung 18 ist mit dem Metallschieber 11 fest verbunden und führt zu einem
Druckgasbehälter (nicht gezeichnet). Die Bewegung des Metallschicbers kann mittels einer Hydraulik
oder eines sonst geeigneten Antriebes 19 erfolgen, wobei auch das Ein- bzw. Ausschalten des Druckgases
hiermit gekoppelt werden kann.
Ein Zusetzen der Kapillaren und Poren des gas-
durchlässigen Steines 17 ist nicht zu befürchten, da
das Gas so lange eingeleitet wird, bis der Spülstein
17 aus dem Bereich der Durchlaßöffnung der Platte entfernt worden iit.
F i g. 2 zeigt von dem Verschluß 7 nur einen Teil der fest angeordneten Platte 9 und der beweglich
angeordneten Verschlußplatte 13.
In der Platte 13 sind eine Bohrung 20 und eine Ausnehmung 21 angebracht, die sich im geschlossenen
Zustand des Schiebers unter der Durchlaßöffnung 10 der Platte 9 befinden.
Die Gaszuführungslcitung mündet unter der Ausnehmung 21, von wo aus das Gas über die Bohrung
20 in die Schmelze eintritt.
Die Ausnehmung 21 verjüngt sich von der Gaseintrittssteile zur Bohrung 20 hin stromlinienförmig.
Die Bohrung 20 hat vorteilhaft einen Durchmesser von bis zu 2 mm und eine Länge von übei
5 mm, während die Ausnehmung 21 ir. ihrer Länge von der Bohrung 20 und der Stärke der Platte 12
abhängig ist und an der Gaseintrittsstelle vorteilhafi einen lic!.ten Durchmesser von mehr als 10 mm aufweist.
Die Ausnehmung 21 kann an der Gaseintrittsstelle auch andere Formen, z. B. eine ovale oder
rechteckige Form, aufweisen.
Um dem Gas keine Gelegenheit zu geben, unkontrolliert von der Ausnehmung 21 in die Platte 13 und
von dort ins Freie auszutreten, kann die Innenwandung der Ausnehmung 21 mit einer feuerfester
Schicht bedeckt sein, die schwer gasdurchlässig odei gasundurchlässig ist.
Werden Argon oder Stickstoff, also inerte Gase, eingeleitet, so ist die Gasmenge so zu benessen, daC
einerseits eine Zirkulation des heißen Metalls ge-
'.vahr'e:stei ist und anderere:ts .':ne Xnkii'niliiili dieses
Metalls vermieden wird. Bevnrzuii! v;rd «lic V jrvendurni
relativ kleiner M^niien hei :iniier Eintnttr-
_!er,ch\vmdiakeit.
Im ,lilcn miiulichcn -umsehen Drucken den Gasdruck
anpassen /.u können, werden bekannte Dn.iekrcücimittel
für die Dnicki-jcintlussiini: des Ga'drtkki2S
vorgesehen.
Fi si. .1 zeigt von dem Verschluß 7 nur einen Teil
der fest angeordneten Platte 9 und tier heweuücli
angeordneten Verschiußpiatte Ll in der Platte Ii iind -neiirerc Bulinnuen ZZ und eine Ausnehmung
21 umeiii■ icht. die su::i m ieschlnssenen Zustand de?
Si-iiieher· liner der DmxiiiaßölTnunii Ιβ der Platte 1J
:ie!tntte:i.
Fii.-1 :e!lit. vie F : ι. 1 und 5. nur einen fj'.l Je:
e'.; innenrdniitcn Plane 9 and der beweglich ansiu
irdneten V^rschlußplatte 13.
in icr V jr-chiußplaue 13 sind mehrere Bchrumier
23 .lniichmtiit. die sich :m geschlossenen Zustam
lies Schieben unter der Durchlaßöffnunii 10 de
Platte 9 neiinden.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Schiebeverschluß für rnil einer Bodenausgußöffnung
versehene Gießpfannen od. dgl. Behälter /um Gießen von flüssigen Metallen, insbesondere
Stahl, bestehend aus einer unter dem Pfannenboden mittels eines metallenen Rahmenteiles
fest angeordneten, mit einer Durchlaßöffnung versehenen feuerfesten Platte und einer
weiteren auf dieser gleitenden in einem zu dem festen Rahmenteil verschiebbar angeordneten
metallenen Schieberteil gelagerten mit einem Durchlaß versehenen feuerfesten Verschlußplatte,
dadurch gekennzeichnet, daß in der
Verschliißplatte (13) neben dem genannten jj
Durchlaß (12) wenigstens eine Bohrung (16) vorgesehen ist, die bei geschlossenem Schiebeverschluß
(7) unter die Durchlaßöffnung (10) zu liegen kommt und in deren unteres Ende eine
Gaszuführun^sleitung mündet.
2. Schiebeverschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in die Bohrung (16) ein gasdurchlässiger,
feuerfester, vom flüssigen Metall nicht angreifbarer Pfropfen (17) eingepaßt ist.
3. Schiebeverschluß nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich Bohrung (16) und
Pfropfen (17) nach oben hin konisch verjüngen.
4. Schiebeverschluß nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens das obere Ende
der Bohrung (16) einen geringeren Querschnitt aufweist als die Durchlaßöffnung (10).
5. Schiebeverschluß nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der wirksame Querschnitt
des Pfropfens (17) an dessen oberem Ende geringer ist als jener der Durchlaßöffnung (10).
6. Schiebeverschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Mehrzahl von Bohrungen
(16) vorgesehen ist, die bei geschlossenem Schiebeverschluß einen Teil der Durchlaßöffnung
(10) bedecken und an die eine gemeinsame Gaszuführungsleitung angeschlossen ist.
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