DE3425490A1

DE3425490A1 - Rollenwechseleinrichtung fuer huelsen mit unterschiedlichen durchmessern

Info

Publication number: DE3425490A1
Application number: DE3425490A
Authority: DE
Inventors: Erwin 3250 Hameln Cichon; Dieter 3250 Hameln Lüttge; Helmut 4923 Extertal Spötter
Original assignee: Lenze GmbH and Co Kg
Current assignee: Smg Stahlkontor Maschinenbau 3250 Hameln De GmbH
Priority date: 1984-07-11
Filing date: 1984-07-11
Publication date: 1986-01-23
Also published as: US4728050A; EP0167715B1; EP0167715A1; DE3561004D1

Description

Anmelder: Firma Stahlkontor Weser Lenze GmbH & Co. KG Hans-Lenze-Straße 1, 3251 Aerzen 2

Rollenwechseleinrichtung für Hülsen mit unterschiedlichen Durchmessern

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Rollenwechsel und Querschneiden für Mehrfachwickelmaschinen von Warenbahnen, mit mindestens zwei Wickelstellen, deren Zentrum auf einem gemeinsamen Schwenkkreis um den Mittelpunkt des Wickelstellenhalters angeordnet ist, ferner mit einem mindestens eine Umlenkwalze aufweisenden Halter, der für ein Umlenken der zulaufenden Warenbahn um die leere Wickelhülse ausgebildet ist, ferner mit einem Querschneider zum Abtrennen der Warenbahn an einer Schnittstelle hinter der Wickelhülse und vor der Umlenkwalze sowie mit einer Andruckwalze zum Andrücken der zulaufenden Warenbahn an die Wickelhülse.

Vorrichtungen dieser Art sind 'in unterschiedlichen Ausführungen bekannt. Beim Aufwickeln von kontinuierlich und schnell zugeführten Warenbahnen zu einer Mehrfachwickelmaschine kommt es darauf·an, die laufende Warenbahn möglichst schnell von der fertig gewickelten Rolle auf die leere Wickelhülse umzulegen und nach dem Abtrennen der- Warenbahn dem neuen Bahnanfang möglichst faltenfrei auf die leere Wickelhülse anzulegen.

■Ε.

13 565 " 7. Juli.1984

Der Umstellungsprozeß soll ohne Unterbrechung der Produktion möglich sein. Hierbei ist es bisher erforderlich, die Warenbahn in Abhängigkeit von ihren Eigenschaften auf jeweils einen bestimmten Wickelhülsendurchmesser aufzuwickeln und sämtliche Teile der Wechselvorrichtung und Quertrenneinrichtung auf den entsprechenden, gleichbleibenden Wickelhülsendurchmesser abzustimmen. Die bekannten Vorrichtungen erlauben einen schnellen Rollenwechsel deshalb nur, solange Material mit gleichen Eigenschaften auf Wickelhülsen gleichen Durchmessers gewickelt wird.

Bei einer Änderung des Wickelhülsendurchmessers, wie er beispielsweise wegen geänderter Materialeigenschaften erforderlich' sein kann, sind zeitaufwendige Justierarbeiten an der Wechselvorrichtung erforderlich. Es wird angestrebt, den Anfang der abgetrennten Warenbahn bei der Umschlingung um die leere Wickelhülse als Zipfel zum faltenfreien Anlegen so kurz wie möglich zu halten. Bei Umstellung auf einen anderen Wickelhülsendurchmesser muß daher entweder die Produktion unterbrochen werden oder es müssen unfallträchtige und risikoreiche Einrichtarbeiten durchgeführt werden, um die Lage des Quertrennmessers, die Umlenkwalze für die die leere Wickelhülse umschlingende Warenbahn, die Stellung der Wickelhülse im Wickelstellenhalter und bei Bedarf auch den Gegenhalter auf die neuen Verhältnisse abzustimmen. Diese komplizierten Justierarbeiten sind nicht nur zeitaufwendig und kostspielig, sie erfordern auch hochqualifizierte Fachleute an den Produktionsanlagen, damit eine optimale Einstellung überhaupt erreicht werden kann.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der als bekannt vorausgesetzten Art so auszubilden, daß sie einen Wechsel von Wickelhülsen unterschiedlichen Durchmessers ohne Umstellarbeiten und ohne Unterbrechung des Warenbahnzulaufs ermöglicht.

13 565

7. Juli 1984

- H

Die/Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen des Kennzeichnungsteils von Anspruch 1.

Bei der erfindungsgemäßen Konstruktion bleibt der Mittelpunkt der Hülsen - unabhängig von der Art der Aufnahme - auch bei unterschiedlichen Durchmessern stets auf dem Schwenkkreis. In Abhängigkeit von dem Durchmesser erfolgt lediglich eine Verlagerung des Mittelpunkts um die halbe Differenz der Durchmesser zwischen der kleinsten Hülse und der davon abweichenden Hülse. Es fällt also bei den Wickelhülsen aller Durchmesser die Schnittgerade zwischen dem Schwenkkreis und den Umfangsflachen der Leerhülsen stets gleich. Die Schnittstelle liegt unmittelbar im Bereich des Schwenkkreises in unmittelbarer Nähe der Schnittgeraden zwischen Schwenkkreis und Umfangsfläche der Leerhülsen. Es ist deshalb möglich, die Lage der Schneideinrichtung gegenüber der bei allen Hülsendurchmessern gleichen Schnittgeraden zwischen Schwenkkreis und Umfangsfläche stets unverändert zu lassen und auch beim Einsatz unterschiedlicher Wickelhülsendurchmesser auf jegliche Einstellarbeiten zu verzichten. Es ist sehr einfach möglich, die Lage des Mittelpunkts der unterschiedlichen Wickelhülsen stets so einzustellen, daß bei allen unterschiedlichen Wickelhülsen die Schnittgerade zwischen Schwenkkreis und Umfangsfläche stets gleich bleibt. Dies kann beispielsweise programmgesteuert erfolgen, es ist aber auch möglich, die Lage der leeren Wickelhülsen abzutasten und danach die Verschwenkung des Wickelsteilenhalters gegenüber der Ausgangslage vorzunehmen.

Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung entfallen sämtliche Justierarbeiten. Die Zahl der Bauteile wird verringert, da früher erforderliche zahlreiche Justieranschläge, die den unterschiedlichen Wickelhülsendurchmessern entsprechen, völlig fortfallen. Auch das große Unfallrisiko entfällt.

Nachstehend werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung anband der Zeichnung im einzelnen beschreiben. Es zeigen;

13 565 . 7. Juli "1

Figur 1 - eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform,

Figur 2 - eine vergrößerte Darstellung im Schnittbereich mit Leerhülsen unterschiedlicher Durchmesser,

Figur 3 - eine zweite Ausführungsform mit einer anderen Quertrenneinrichtung,

Figur 4 - ein weiteres Ausführungsbeispiel mit einer dritten Quertrenneinrichtung,

Figur 5 - ein weiteres Ausführungsbeispiel mit einer vierten Quertrenneinrichtung,

Die Mehrfachwickelvorrichtung ist insgesamt mit 1 bezeichnet. Sie besitzt zwei schwenkbar auf einem nicht näher dargestellten Wickelstellenhalter angeordnete Wickelstellen 2 und 3. Die Zentren der Wickelstellen 2 und 3 liegen auf einem gemeinsamen Schwenkkreis 4, dessen Mittelpunkt 1a den Drehpunkt des Wickelstellenhalters darstellt.

Eine Wechseleinrichtung ist mit 5 bezeichnet und besitzt zwei Umlenkwalzen 6 und 7 sowie ein um den Drehpunkt der Umlenkwalze 7 schwenkbar angeordnetes Quertrennmesser 8 mit einem diesem zugeordneten Gegenhalter 9.

Bei der Wechseleinrichtung 5 ist ferner noch eine Andruckwalze 10 vorgesehen, deren Anpresskraft eingestellt werden kann.

Die Wickelstellen 2 und 3 sind geeignet, Wickelhülsen 11, 12, 13 und 14 unterschiedlichen Durchmessers aufzunehmen, und

zwar wahlweise achslos oder mit Wickelwellen, i

j
Beim Wickelvorgang wird zunächst die Warenbahn 15 aus einer Produktionsmaschine kommend der Mehrfachwickelvorrichtung ' über die Andruckwalze 10 zugeführt und an einer Wickelstelle

ι 2 oder 3 aufgewickelt. Wenn der gewünschte Wickeldurchmesser ·, ι i

erreicht ist, schwenkt die leere Wickelhülse 11, 12, 13 oder 14!

EPO COPY ^Ä

13 565

7. Juli 1984

-JcT-

zu einem allen Wickelhülsen gemeinsamen Haltepunkt, nämlich zur Schnittgeraden 16 zwischen Schwenkkreis 4 und Außendurchmesser. Aus Figur 2 ist ersichtlich, daß die Mittelpunkte 12a, 13a und 14a der größeren Wickelhülsen 12, 13 und 14 jeweils um die halbe Durchmesserdifferenz gegenüber dem Durchmesser der Wickelhülse 11 versetzt ist. Die Arretierung des Wickelstellenhalters in der dem jeweiligen Durchmesser entsprechenden Position kann in unterschiedlicher Weise gesteuert werden, beispielsweise mittels eines nicht dargestellten Grenzschalters, einer Fotozelle oder eines Prozeßrechners.

Nachdem die leere Wickelhülse 11, 12, 13 oder 14 in die vorgesehene Position geschwenkt ist, erfolgt ein Einschwenken der Wechseleinrichtung 5, die mittels der Umlenkwalzen 6 und 7 die leere Wickelhülse 11, 12, 13 oder 14 umschlingt.

Der Gegenhalter 9 wird zwischen der Andruckwalze 10 und der laufenden Warenbahn 15 zur Umlenkwalze 7 zugestellt. Zum Trennen der Warenbahn 15 schlägt das Quertrennmesser 8 auf die laufende Warenbahn 15 an einer Schnittstelle zwischen j der leeren Wickelhülse 11, 12, 13 oder 14 und dem Gegenhalter 9 bis vor die Andruckwalze 10. Der Warenbahnrest wird weiterhin der Wickelstelle 3 zugeführt, während der neue Bahnanfang als Zipfel 17 zwischen der Andruckwalze 10 und der Wickelhülse 11, 12, 13 oder 14 geführt und aufgewickelt wird.

Um den Zipfel 17 bei hohen Bahngeschwindigkeiten und allen unterschiedlichen Durchmessern der Wickelhülsen 11, 12, 13 und 14 für ein faltenfreies Anlegen an diese Wickelhülsen so kurz

I wie möglich zu halten, ist es wichtig, daß das Aufsetzen des Quertrennmessers 8 auf die Warenbahn an einer Stelle annähernd j auf dem Schwenkkreis 4 oder innerhalb des Schwenkkreises 4

{ erfolgt.

Bei der Ausführungsform gemäß Figur 2 ist die Warenbahn 15 durch das Quertrennmesser 8 getrennt und der Anfang der nach-

j 13 565 7. Juli 1984■ - -

: folgenden Warenbahn als Zipfel 17 an die Wickelhülse angelegt, i

^: Eine Bürste oder ein Luftstrahl kann der Warenbahn 15 als

j Anlagehilfe 18 dienen. ,

j ;'

! Die Schnittgerade aller unterschiedlichen Hülsen 11, 12, 13 und ;

! 14 ist so gewählt, daß das Aufsetzen des Quertrennmessers auf ^;

j die Warenbahn 15 bei der kleinsten Wickelhülse 11 nahezu auf I ! dem Schwenkkreis 4 und bei den Wickelhülsen 11, 12, 13 und 14

j innerhalb des Schwenkkreises 4 erfolgen. Die auslaufende \

!Warenbahn 15 von allen Wickelhülsen 11, 12, 13 und 14 zu der :

Umlenkwalze 7 bildet bei unveränderter Position und Bewegung ^:

! des Quertrennmessers bis zu deren Trennpunkt kurze Zipfel 17, ;

I die faltenfrei und ohne Umschlag zwischen die Andruckwalze 10 j

I i

! geführt werden. j

! I

. Bei der Ausführungsform gemäß Figur 3 ist wegen eines anderen \

j Drehpunkts die Schwenkrichtung des Quertrennmessers 8' ver- ^:

I ändert. Auch hier erfolgt das Aufsetzen des Quertrennmessers j

j auf die auslaufende Warenbahn in der gleichen Weise wie bei ι i der ersten Ausführungsform entweder auf dem Schwenkkreis oder

, innerhalb des Schwenkkreises. \

i Im Ausführungsbeispiel gemäß Figur 4 ist das Quertrennmesser j

8" als Sichel- oder Hakenmesser ausgebildet und an einen ; Führungsschlitten 19 quer über die Wickelhülsen 11, 12, 13

-■ und 14 geführt. Auch hier liegt die Schnittstelle auf den i

I !

i Schwenkkreis oder innerhalb des Schwenkkreises 4. j

I Bei/der Ausführungsform 5 ist es möglich, mit einem begrenzt i

' schwenkbaren Quertrennmesser 8'", das in einem Führungs- ·

• schlitten 19 quer zur Warenbahn 15 geführt ist, im Bereich

! der Schnittgeraden 16 zu trennen. Damit ein Trennen der Waren-

. bahn 15 mittels des Quertrennmessers 8'" nahezu auf dem

ί Schwenkkreis 4 für alle Wickelhülsen 11, 12, 13 und 14 möglich I

: ist, wird die Warenbahn 15 mittels einer verschwenkbaren ^:

^: Umlenkwalze 20 so weit um die leere Wickelhülse herumgeführt,

"SPO COPY

13 565

7. Juli-1984

-SI

daß sie erst am Schwenkkreis 4 oder außerhalb des Schwenkkreises 4 von der leeren Wickelhülse abläuft.

Claims

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum Rollenwechsel und Querschneiden für Mehrfachwicke lma schinen von Warenbahnen, mit mindestens zwei Wickelstellen, deren Zentrum auf einem gemeinsamen Schwenkkreis um den Mittelpunkt des Wickelstellenhalters angeordnet ist, ferner mit einem mindestens eine Umlenkwalze aufweisenden Halter, der für ein Umlenken der zulaufenden Warenbahn um die leere Wickelhülse ausgebildet ist, ferner mit einem Querschneider zum Abtrennen der Warenbahn an einer Schnittstelle hinter der Wickelhülse und vor der Umlenkwalze sowie mit einer Andruckwalze zum Andrücken der zulaufenden Warenbahn an die Wickelhülse,
dadurch gekennzeichnet,

daß die Lage der Schneideinrichtung (8; 8"; 8"; 8¹") gegenüber der Schnittgeraden (16) zwischen Schwenkkreis (4) und Umfangsflache von Leerhülsen (11, 12, 13, 14) unterschiedlichen Durchmessers stets zumindest im v/esentlichen gleich ist und die Schnittstelle unmittelbar Im Bereich des Schwenkkreises (4) liegt.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,

daß die Schnittstelle auf dem Schwenkkreis (4) oder innerhalb des Schwenkkreises (4) liegt.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,

daß auf der der Schneideinrichtung (8; 8'; 8"; 8'") abgewandten Seite dei- Warenbahn (I¹J) ein Go«jonhaltor (¹J) voivjoaehen isL, - der in eine bei allen unterschiedlichen Wickelhülsendurchmessern stets gleiche Wirkstellung verfahrbar Ist.