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heran Willy Genenger, Kranzstr. 113,
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4050 Mönchengladbach 1, Herrn Wolfgang Eckhoff, Neuwiederstr. 26,
5451 Waldbreitbach Antrieb für Schließvorrichtungen von Fenstern und Türen.
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Bei Fenstern und Türen, insbesondere bei Drehkipp-Fenstern und Drehkipp-Türen,
ist es bekannt, die Bolzen, die die Verriegelung des Fensters bewirken und die anderen
Teile, wie die Drehkippbeschläge, Scheren o.
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dgl., von einem dreh- oder schwenkbaren Griff anzutreiben. In der
Regel werden als Antrieb Stangen verwendet, die im Fensterrahmen geführt sind und
sich in Längsrichtung verschieben. Dabei ist es häufig erforderlich, insbesondere
bei Türen und bei großen Fenstern, dad nicht nur an der einen, in der Regel den
Fensterbändern gegenüberliegenden Seite, sondern auch an anderen Seiten, insbesondere
an der Oberseite Schließnocken angebracht sind. In diesem Fall muß die Verschiebung
der Stange auf eine in nahezu senkrechter Richtung verschiebbare Stange übertragen
werden. Für diese Übertragung sind zahlreiche Lösungen, wie Winkelhebel o. dgl.,
bekannt. Diese Vorrichtungen sind meist kompliziert und teuer und bedeuten einen
erheblichen Kraftaufwand, zu dem noch die Reibungsverluste bei Verschiebung der
Schienen hinzukommen. Solche Vorrichtungen bedürfen einer Pflege, insbesondere einer
regelmäßigen Schmierung, damit sie nicht zu schwer bewegbar werden.
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Es ist auch bekannt, statt der längsverschiebbaren Schienen biegsame
Stahlbänder zu verwenden. Diese können zwar an den Ecken über gekrümmte Bahnen umgelenkt
werden, bei diesen Bahnen ist aber ein relativ großer Radius erforderlich, damit
die Stahlbänder nicht knicken, und die Befestigung der Antriebs- und Verriegelun
nocken
macht Schwierigkeiten, weil ein gelochtes oder an den Rändern eingekerbt es Stahlband
an diesen Stellen leicht geknickt werden oder brechen kann. Die Nocken können deshalb
nur aufgeklemmt werden, was zur Folge hat, daß sie sich auf dem glatten Stahlband
im Laufe der Benutzung verschieben können. Es wurde auch bereits vorgeschlagen,
ein Stahlseil zu benutzen. Auch dies hat sich in der Praxis nicht bewährt wegen
der Schwierigkeit der Führung und der Befestigung der Nocken und Antriebsmittel.
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Gemäß der Erfindung wird als Antriebsmittel ein Kunststoffband mit
Drahteinlage verwendet. Solche Kunststoffbänder mit Drahteinlage sind für andere
Zwecke bekannt.
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Bänder aus reinem Kunststoff würden eine zu große Dehnbarkeit aufweisen,
so daß die Abstände der Verriegelungsnocken uom Antriebsnocken und voneinander nicht
genau eingehalten werden können, was ein Verklemmen zur Folge haben kann. Kunststoffbänder
mit Drahteinlage dagegen weisen eine so geringe Dehnbarkeit auf, daß die Abstände
ohne weiteres und dauerhaft eingehalten werden können. Da ein Kunststoffband nur
auf Zug nicht auf Druck beanspruchbar ist, werden zweckmäßig die Kunststoffbänder
um alle vier Seiten des Fenster- oder Türflügels herumgeführt und mit einer Spannvorrichtung
in sich geschlossen. Die Umlenkung solcher Kunststoffbänder an den Ecken macht keine
Schwierigkeiten und die Führung des Antriebsbandes um alle vier Seiten des Tür-
oder Fensterflügels hat noch den weiteren Vorteil, daß nicht nur an der vorderen,
den Scharnieren gegenüberliegenden Seite, sondern auch an den anderen drei Seiten
Schließnocken vorgesehen werden können, was insbesondere bei großen Fenstern oder
Türen den Vorteil hat, daß diese auch bei starkem Winddruck an keiner Seite dem
Winddruck nachgeben. Bei den Drahteinlagen in das Kunststoffband
handelt
es sich vorzugsweise um dünne Stahldrähte, doch können auch Drähte aus anderen Metallen
mit genügend hoher Dehnungsfestigkeit und Biegsamkeit verwendet werden, gegebenenfalls
auch Drähte aus Kunststoff, sofern diese die nötige Dehnungsfestigkeit aufweisen.
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Als besonders zweckmäßig hat sich die Verwendung eines Kunststoffzahnbandes
erwiesen. Solche Kunststoffzahnbänder sind bekannt und werden im Maschinenbau über
Zahnräder geführt und als Kraftübertragungsmittel verwendet.
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Die Verwendung von Kunststoffzahnbändern als Antriebsmittel für die
Schließvorrichtungen von Fenster und Türen hat den Vorteil, daß die Nocken unverschiebbar
auf das Band aufgeklemmt werden können. Dabei kann das Zahnband mit den Zähnen nach
innen oder mit den Zähnen nach außen geführt sein. Es können auch Zahnbänder verwendet
werden, die auf beiden Seiten Zähne besitzen, so daß sowohl nach außen als auch
nach innen gerichtete Zähne vorhanden sind. An den Ecken kann das Zahnband, wenn
die Zähne nach außen gerichtet sind, also die glatte Seite nach innen liegt, über
kreisbogenförmig geführte Führungsteile laufen. Da die Knickfestigkeit solcher Bänder
im Gegensatz zu Stahlbändern sehr hoch ist, brauchen dabei keine großen Krümmungsradien
angewendet werden. Sind die Zähne nach innen gerichtet, so kann zur Umlenkung auch
ein frei drehbares Zahnrad verwendet werden, wodurch besonders geringe Reibungsverluste
gewährleistet sind.
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Um die Antriebsnocken, Schließnocken und andere durch das Kunststoffband
anzutreibende -Vorrichtungen am Band unverschiebbar zu befestigen, werden zweckmäßig
diese Teile auf das Band aufgeklemmt, wobei bei der Verwendung von Zahnbändern die
aufgeklemmten Teile Aussparungen aufweisen, die dem Zahnabstand des Zahnbandes ent-
sprechen,
so daß die Zähne des tahnbandes in diese Aussparungen eingreifen. Die aufgeklemmten
Teile können durch Federkraft aufgeklemmt sein, noch sicherer und zuverlässiger
ist es aber, wenn sie kraftschlüssig aufgeklemmt sind. Zu diesem Zweck können die
aufgeklemmten Teile aus einem Unterteil bestehen, das mit einer sich zuerst verjüngenden
und dann erweiternden Ausnehmung versehen ist und einem in diese Ausnehmung passenden
Oberteil. Damit sich Oberteil und Unterteil nicht gegeneinander in Längsrichtung
verschieben können, können an dem einen Teil Nocken vorgesehen sein, die in Aussparungen
des anderen Teils eingreifen. Schließlich gewährt die Verwendung eines Zahnbandes
noch die Möglichkeit, dieses Zahnband durch ein mit dem Fenstergriff verbundenes
Zahnrad anzutreiben, wodurch auch die Kraftübertragung vom Fenstergriff auf das
Zahnrad besonders einfach und reibungsfrei hergestellt werden kann.
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Die Zähne des verwendeten Za.inbandes können verschiedenartige Querschnittsformen
aufweisen, z.B. rechteckige, dreieckige, trapezförmige oder abgerundete Querschnittsformen.
Bei trapezförmigen Querschnittsformen sind auch Zahnformen möglich, die sich nach
außen verbreitern. Bei derartigen Zahnbändern besitzen die aufzuklemmenden Teile
entsprechende Ausnehmungen und werden von der Seite her auf das Zahnband aufgesteckt,
so daß Zahnband und Teil in einer Schwalbenschwanzführung miteinander verbunden
sind.
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Ein Ausführungsbeispiel eines Antriebs gemäß der Erfindung ist in
den Fig. dargestellt.
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Fig. 1 zeigt schematisch einen Fensterflügel mit einer Antriebseinrichtung
gemäß der Erfindung.
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Die Fig. 2 und 3 zeigen die beiden Teile einer Klemmvorrichtung.
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Fig. 4 zeigt die zusammengesetzte Klemmvorrichtung; Fig. 5 zeigt eine
Führungsschiene für eine solche Klemmvorrichtung; Fig. 6 zeigt eine Eckumlenkung
mittels Zahnrad.
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In Fig. 1 ist ein Fensterflügel 1 dargestellt, bei dem ein hier nicht
eingezeichnetes Kunststoffband in einem Führungskanal 14 um alle vier Seiten des
Fensters geführt ist. Das Kunststoffband ist mittels einer Spannvorrichtung 4 in
sich geschlossen, wobei diese Spannvorrichtung irgendeine an sich bekannte Form
aufweisen kann, insbesondere aus zwei gegeneinander verschiebbaren Teilen besteht,
wobei die Enden des Kunststoffbandes mit den beiden Teilen fest verbunden sind und
diese Teile durch eine Schraube gegeneinander verschiebbar sind. Auf das Kunststoffband
sind Nocken 2 aufgeklemmt, die als Schließnocken dienen. Mit dem Fenstergriff 3
ist das Kunststoffband so verbunden, daß es beim Drehen oder Schwenken des Griffes
in Längsrichtung verschoben wird.
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An den Ecken 13 ist das Kunststoffband jeweils um einen rechten Winkel
umgelenkt, wobei bei einem glatten Kunststoffbandband bzw. einem innen glatten Kunststoffband
diese Umlenkung aus einem einen Vie-rtelsbogen bildenden Metall- oder Kunststoffteil
besteht. Durch weitere auf das Kunststoffband aufgeklemmte Teile können bei einem
Drehkippfenster auch die Schere 17, die Drehverriegelung 18 und das Drehkippscharnier
19 betätigt werden. Die in Fig. 2 und 3 dargestellten Klemmvorrichtungen bestehen
aus einem Unterteil 7, dessen Aussparung 15 sich von oben nach unten etwas verjüngt
und dann wieder erweitert. Das Oberteil 6 besitzt, wie aus Fig. 2 ersichtlich, eine
entsprechende Verjüngung und unten eine
Verbreiterung. Angenommen
es wird ein Zahnband mit den Zähnen nach außen verwendet, so besitzt das Oberteil
6 unten Aussparungen 9, die den Zähnen des Zahnbandes entsprechen. Das Zahnband
20 wird nun in die Erweiterung 15 des Teiles 7 unten eingelegt und der Teil 6 wird
von oben in die Aussparung 15 hineingedrückt. Die Klemmvorrichtung wird in der Regel
aus Kunststoff bestehen, sie kann aber auch aus Metall bestehen, Voraussetzung ist
nur, daß das Material, aus dem die Klemmvorrichtung 7 besteht, genügend elastisch
ist, damit sich die oberen Teile soweit elastisch nach außen biegen, daß der Teil
6 eingeführt werden kann. Sobald die beiden seitlic-hen Teile mit inren Anschlagflächen
21 über die Schultern 22 des Teiles 6 greifen, sind die beiden Teile der Klemmvorricntung
fest und untrennbar miteinander verbunden und die aufgeklemmte Vorrichtung kann
sich gegen das Zahnband 20 in Längsrichtung nicht verschieben. Um sicherzustellen,
daß sich auch das Oberteil 6 im Unterteil 7 nicht in Längsrichtung verschiebt, können
im Unterteil Aussparungen 11 vorgesehen sein, in die Nocken 10 des Oberteils 6 eingreifen.
Dadurch wird gleichzeitig erreicht, daß sich die Klemmvorrichtung auch nicht dadurch
lösen läßt, daß das Oberteil gegen das Unterteil in Längsrichtung verschoben wird.
Wird ein Zahnband mit nach innen gerichteten Zähnen verwendet, so müssen die entsprechenden
Aussparungen im Boden der Aussparung 15 des Unterteils 7 vorgesehen sein, während
das Oberteil 6 unten glatt ist. Werden Bänder mit Zähnen an beiden Seiten verwendet,
so befinden sich sowohl im Boden der Aussparung 15 des Unterteils 7 als auch an
der Unterseite des Oberteils 6 den Zähnen entsprechende Ausaparungen.
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Fig. 4 zeigt das zusammengesetzte Klemmteil. Im Fenstern rahmen sind,
wie dies auch bei den bekannten Antriebs-
vorrichtungen mit Schienen
bekannt ist, Führungsschienen 12 mit Aussparungen 22 angebracht. In diese Aussparungen
22 greifen die verbreiterten Füße 23 der Klemmvorrichtung ein und sind so in diesen
Schienen geführt. Wie aus Fig. 5 ersichtlich, läuft das Band 20, auf das die Antriebsteile
aufgeklemmt sind, zwischen diesen- Antriebsteilen frei in der Aussparung 22, d.h.
ohne Reibung.
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Dank der Spannung des Bandes berührt es auch in den horizontalen Teilen
nicht die Wandungen der Aussparung 22. Eine besonders günstige Eckumlenkung ist
in Fiy. 6 dargestellt. Dabei läuft das Zahnband 20 mit nach innen gerichteten Zähnen
über das Zahnrad 16, das leicht drehbar im Rahmen gelagert ist.
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Der Antrieb nach der Erfindung ist bei Metallfenstern, bei Kunststoffenstern
und bei Holz fenstern in gleicher Weise anwendbar. Dabei kann bei Metall- oder Kunststoffenstern
die Aussparung 22 von vornherein im Rahmen vorgesehen sein, während es sich bei
Holz fenstern empfehlen wird, Führungsschienen mit einer Aussparung 22 in den Holzrahmen
einzusetzen. Besondere Vorteile ergeben sich bei dem Antrieb nach der Erfindung
bei komplizierten Fensterformen, beispielsweise bei Bogenfenstern, Rundfenstern,
Spitzbogenfenstern und anderen Formen, da es bei allen diesen Formen möglich ist,
das Kunststoffband um den ganzen Rahmen und um alle Ecken herumzuführen und so eine
allseitige Verriegelung des geschlossenen Fensters zu ermöglichen. Andererseits
ist der Antrieb nach der Erfindung auch dann mit Vorteil anwendbar, wenn es sich
um Fenster handelt, die nur an der den Scharnieren gegenüberliegenden Seite verriegelt
werden sollen. In diesem Fall kann das Kunststoffband an beiden Enden der Fensterkante
um 1800 umgelenkt werden, so daß es im gleichen Rahmenteil zu sich selbst parallel
zurückläuft.
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Ein ähnliches Zahnrad wie das Zahnrad 16 kann mit dem Fenstergriff
3 verbunden sein und zum unmittelbaren Antrieb des Zahnbandes dienen. Die Erfindung
wurde anhand eines Drehkippfensters beschrieben. Der Antrieb nach der Erfindung
ist aber auch bei allen Arten von Fenstern und Türen anwendbar,nicht nur bei reinen
Drehfenstern oder Drehtüren und reinen Kippfenstern oder Kipptüren, sondern auch
bei Schiebefenstern - oder Türen oder Drehschiebefenstern bzw. Türen.