DE3423535C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufbau eines Luft
reifens nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Vor
richtung zur Durchführung des Verfahrens nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 9.
Aus der DE 29 42 785 A1 ist ein Verfahren und eine Vorrich
tung zum Herstellen von Radialreifen bekannt, wobei auf ei
ner Hilfstrommel ein Gürtel mit Laufstreifen ausgebildet und
dieser Aufbau auf eine Haupttrommel derart überführt wird,
daß dieser ringförmige Aufbau die Karkasse umgibt, die dann
in eine Toroidgestalt geformt wird. Bei einem derartigen Ver
fahren ist es insbesondere bei einer automatisierten Herstel
lung schwierig, eine präzise Anordnung der einzelnen Bestand
teile relativ zueinander zu erreichen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der
eingangs angegebenen Art sowie eine Vorrichtung zur Durchfüh
rung des Verfahrens so auszubilden, daß die Genauigkeit der
Anordnungs- und Verfestigungsvorgänge der Karkasse verbessert
wird, und die Reifenherstellung dabei leichter durch automati
sche Einrichtungen ausführbar ist.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale im Kennzeichen des An
spruchs 1 bzw. Anspruchs 9 gelöst. Da die Seitenwand-Gummiteile genau relativ
zum Laufstreifengummi und zum Gürtel lokalisiert sind, und
dies in einer Aufbaustufe, in der diese Bestandteile selbst
genau lokalisiert und präziser Maßsteuerung unterworfen sind,
wird eine hohe Genauigkeit bei der Reifenherstellung erzielt,
wobei diese Vorgänge durch automatische Einrichtungen leichter
ausgeführt werden können als bei einem herkömmlichen Verfah
ren, bei dem die Seitenwand-Gummiteile auf die Karkasse auf
gelegt werden, wenn sich diese in einem flachen Zustand be
findet oder schon geformt ist.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den weite
ren Ansprüchen angegeben, wobei in den Ansprüchen 9 bis 16
eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens angegeben
ist.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung beispiels
weise näher erläutert; in dieser zeigt
Fig. 1 eine schematische Axialschnittdarstellung durch
einen Teil einer Aufbautrommel erfindungsgemäßer
Art,
Fig. 2 eine schematische Axialschnittdarstellung eines
Teils der Aufbautrommel aus Fig. 1, im ungedehn
ten und gedehnten Zustand,
Fig. 3 bis 6 die Benutzung der Aufbautrommel nach Fig. 1 und 2
beim Aufbau einer Laufstreifenanordnung,
Fig. 7 den Vorgang der Vereinigung der Laufstreifenanord
nung mit einer Karkasse,
Fig. 8 bis 11 ein alternatives Verfahren zum Aufbau einer
Laufstreifenanordnung unter Benutzung einer Auf
bautrommel nach Fig. 1 und 2,
Fig. 12 eine Schnittdarstellung eines Seitenwand-Gummiteils,
Fig. 13 bis 15 schematische Axialschnittdarstellungen, die
mit mehr Einzelheiten den Vorgang des Vereinigens
von Laufstreifen und Gürtelanordnung mit den Sei
tenwandgummiteilen zeigen, und
Fig. 16 bis 18 Darstellungen der Vorgänge von Fig. 13 bis 15
unter Benutzung einer abgewandelten Aufbautrommel.
Die Aufbautrommel 10, von der ein Teil in Fig. 1 gezeigt ist,
enthält einen Mittelabschnitt 12 und Seitenabschnitte 13, 14,
die jeweils aus Anordnungen von Segmenten 15 bzw. 16 und 17
gebildet sind; im ungedehnten Zustand der Aufbautrommel, wie
er in Fig. 1 zu sehen ist, bilden die Außenflächen dieser Seg
mente zusammen eine allgemein zylindrische Oberfläche 18, um
welche eine zylindrische Gummihülle 19 eng angepaßt ist, wel
che durch ringförmige verstärkte Wülste 21, 22 in ihrer Lage
so gesichert ist, daß die Wülste in Vertiefungen 23 bzw. 24
in den Segmenten 16 bzw. 17 eingelegt sind. Die Hülle 19 wird
im Mittelbereich der Aufbautrommel durch eine innere Umfangs
rippe 26 mit schwalbenschwanzförmigem Querschnitt verankert,
die in eine entsprechende Nut 27 jedes Mittelsegmentes 15
eingepaßt ist. Die Hülle 19, von der nur ein Halbschnitt in
Fig. 1 zu sehen ist, umgibt die zusammengebauten Segmente und
versucht die Segmente in dem ungedehnten zylindrischen Zustand
nach Fig. 1 zu erhalten. Die Aufbautrommel 10 ist um die ge
zeigte Achse 11 symmetrisch ausgeführt.
Die Dehnung der Aufbautrommel wird durch zwei Keilelemente
30, 31 gesteuert oder beeinflußt, die in Axialrichtung rela
tiv zur Achse 11 gleitbar an einer (nicht dargestellten) Mit
telwelle gelagert sind und die durch übliche (nicht dargestellte)
Mittel in Axialrichtung aufeinander zu und voneinander weg bewegt
werden können. Diese Keilelemente besitzen Keilflächen 32, 33,
die in Eingriff mit entsprechend ausgeführten schräglaufenden
Flächen 34 und 35 sind, welche an einer Reihe von sich radial
erstreckenden Platten 40 befinden, die jeweils an den Zentral
segmenten 15 einzeln befestigt sind. Die Platten 40 sind an
einer Mittelplatte 41 radial gleitbar angebracht, und diese
Platte 41 bildet die zentrale Ortsführung für die Aufbau
trommelanordnung.
Einer Bewegung der Keilelemente 30 und 31 aufeinander zu wird
durch die Wirkung von gegen Federn 47, 48 andrückenden Stäben
45, 46 widerstanden, die so ausgelegt sind, daß sie die Ele
mente 30 und 31 axial auseinanderdrücken, so daß sie dazu hel
fen, daß die gedehnte Aufbautrommel in den in Fig. 1 gezeigten
ungedehnten Zustand zurückgeht. Die Segmente 16, 17 sind jeweils
mit sich radial erstreckenden Platten 50, 51 versehen, die im
ungedehnten Zustand der Aufbautrommel an geneigten Flächen 52,
53 der Platten 40 anliegen.
Die Segmente 16, 17 sind an ihren axial innenliegenden Enden mit
den Mittelsegmenten 15 mittels ineinander eingreifenden, an den
Segmenten 15 ausgebildeten Zungen oder Federn 60, 61 und ent
sprechenden, in den Segmenten 16 und 17 ausgebildeten Nuten
62, 63 so verbunden, daß bei einer Bewegung der Segmente 15
radial nach außen (durch die Einwirkung der sich axial nach
innen bewegenden Keilelemente 30, 31) die Anordnung aus Seg
menten 16, 17 gezwungen wird, eine kegelstumpfförmige Gestalt
anzunehmen, wie in Fig. 2 strichpunktiert eingezeichnet, wäh
rend die dort ausgezogen gezeichnete Stellung den ungedehn
ten Zustand darstellt. Die Segmente 16 und 17 besitzen (siehe
Fig. 2) angefaste Innenenden 65, um so eine glatte zylindrische
Fläche im Mittelabschnitt der Aufbautrommel im gedehnten Zustand
zu schaffen.
Fig. 3 zeigt die Aufbautrommel 10 in ihrem ungedehnten zylin
drischen Zustand, und um die Trommel sind zwei Seitenwand
gummiteile 70, 71 so gelegt, daß eine zentrale Lücke 72 ver
bleibt, die der Lage des Mittelabschnittes 12 der Aufbau
trommel entspricht, auf welchen Gürtel und Laufstreifen
darauffolgend aufgesetzt werden sollen. Die Seitenwand
gummiteile können in der dargestellten Weise einstückig
extrudiert werden, wobei ein Mittelsteg 73 mit dünnem Quer
schnitt die beiden Seitenwandteile zu einer einzigen Einheit
zusammenhält, die auf die Aufbautrommel aufgelegt werden
kann. Alternativ können die Seitenwände, wie in Fig. 12
dargestellt, als getrennte Streifen aufgelegt werden mit
einem genuteten Ende, um so mit Gürtel und Laufstreifen in
Eingriff zu kommen und an diesen anzuhängen.
In Fig. 4 ist die Dehnung des Mittelbereiches 12 der Auf
bautrommel dargestellt, die auch die Seitenabschnitte 13,
14 in kegelstumpfförmige Gestalt bringt und die entsprechende
Gestalt auf die Seitenwandgummiteile aufprägt, wobei die
axial innenliegenden Kanten der Seitenwandgummiteile zu dem
Durchmesser gestreckt werden, mit welchem Gürtel und Lauf
streifen aufgelegt werden.
In Fig. 5 wurde ein Gürtel 75 auf die Seitenwandgummiteile
aufgebaut, und in Fig. 6 wurde ein Laufflächen-Gummistreifen
78 über den Gürtel 75 aufgelegt und mit seinen Kanten bis in
Berührung mit den Seitenwandgummiteilen 70, 71 durch übliche
Verfahren verfestigt. Die Aufbautrommel 10 trägt nun eine
vollständige Laufflächenanordnung 81, die zur Vereinigung
mit einer geformten Reifenkarkasse angemessen gestaltet ist.
Fig. 7 zeigt das Formen einer Reifenkarkasse 80 in die Lauf
streifenanordnung 81, die durch das mit Bezug auf Fig. 3 bis 6
beschriebene Verfahren hergestellt ist. Um die Laufstreifen
anordnung 81 von der in Fig. 6 gezeigten Aufbautrommel auf
eine Karkasse 80 nach Fig. 7 zu übertragen, kann ein üb
licher Trägerring benutzt werden, wobei die Aufbautrommel
leicht weiter gedehnt wird, um den Laufstreifengummi in An
lage an die Innenfläche des Trägerrings zu bringen, worauf
hin dann die Aufbautrommel 10 zusammengefahren wird, um die
Laufstreifenanordnung 81 in dem Trägerring zurückzulassen;
dann wird der Trägerring in Axialrichtung so bewegt, daß er
eine ungeformte Karkasse 80 in einer Stellung umgibt,
in der der Ring genau zentral bezüglich der Karkasse ange
ordnet ist. Die Karkasse 80 wird dann in Toroidform ent
sprechend Fig. 7 gedehnt, und es ist zu bemerken, daß die
Seitenwandgummiteile 70 und 71, die in diesem Zustand in
kegelstumpfförmiger Form vorhanden sind, sich in einem Zu
stand befinden, der besonders dazu geeignet ist, sie herun
terzufahren, anzurollen und dann in der üblichen Weise zu verfestigen.
Es ist so möglich, die Innenkanten 84, 85 der Seitenwand
gummiteile gegen die Wulstbereiche der Karkasse ohne Fal
tenbildung anzulegen, die unvermeidlich auftreten würde,
falls dieser Vorgang unter Benutzung einer Laufstreifen/
Gürtel/Seitenwand-Packung versucht würde, bei der die Sei
tenwandgummiteile axial mit Laufstreifen und Gürtel zylin
drisch ausgerichtet wären. Durch die Anordnung der Seiten
wände in kegelstumpfförmiger Gestalt ist an den Innenkan
ten 84 und 85 weniger Material vorhanden, und das Herunter
fahren und Anrollen wird leichter ausführbar.
Fig. 8 bis 11 zeigen schematisch ein alternatives Verfah
ren zu dem in Fig. 3 bis 7 dargestellten.
Bei diesem Verfahren nach Fig. 8 bis 11 wird der Gürtel 75
anfangs an einer separaten Gürtelaufbautrommel 90 aufgebaut.
Der Laufstreifengummi 78 wird dann auf den Gürtel 75 aufge
legt, und durch leichte Dehnung der Aufbautrommel 90 werden
der Laufstreifengummi und der Gürtel 75 als eine Einheit in
einen üblichen Übertragerring 91 übertragen. Der Übertrager
ring 91 wird dann in eine die Aufbautrommel 10 umgebende
Lage bewegt, wie in Fig. 11 gezeigt, wobei hier die Aufbau
trommel 10 ausgezogen in zylindrischer als auch strich
punktiert in gedehnter Form dargestellt ist, und die Auf
bautrommel 10 wird, wie bereits mit Bezug auf Fig. 3 und 4
erklärt, so gedehnt, daß die Seitenwandgummiteile 70, 71 mit
dem Laufstreifengummi 78 und dem Gürtel 75 in Anlage kommen,
um so in der gezeigten Weise die vollständige Laufstreifen
anordnung zu bilden. Die Packung 81 wird dann in dem Über
trager- oder Trägerring 91 zu einer Reifenkarkasse 80 über
tragen, wie bereits in Fig. 7 dargestellt, der Übertrager
ring 91 wird entfernt und die gesamte Anordnung, wie bereits
beschrieben, konsolidiert oder verfestigt.
Bei beiden beschriebenen Verfahren, insbesondere dann, wenn
die Seitenwände aus den in Fig. 12 gezeigten getrennten
Streifen 74 bestehen, ist es wünschenswert und erforder
lich, daß die Schulter 76 jedes Seitenwandstreifens 74
in Anlage mit der benachbarten Kante des Laufstreifengummis
gedrückt wird, um sicherzustellen, daß die vervollständigte
Laufstreifenanordnung fest in ihrer Lage gesicherte Seiten
wandteile besitzt für den darauffolgenden Übertragungs- und
Reifenaufbauvorgang. Um dies zu erreichen, kann die beschrie
bene Vorrichtung so aufgebaut sein, daß sie von Hause aus die
Neigung besitzt, eine geringe Verdrehung der Seitenwandstrei
fen zu dem Laufstreifen hin um zu der Aufbautrommel 10 tan
gentiale Achsen zu verursachen, beispielsweise indem die
Fasen an den Enden der Segmente 16 und 17 weggelassen wer
den, um so eine radiale Anpressung dieser Enden bei Dehnung
der Aufbautrommel zu erbringen und so die Schultern 76 zum
Laufstreifengummi hin zu kippen. Diese Kippwirkung kann auch
so erzeugt (oder gefördert) werden, daß der Mittelabschnitt
der Aufbautrommel so aufgebaut wird, daß er in radialer Rich
tung nach innen nachgeben kann, wenn die Dehnung der Aufbau
trommel die aus Laufstreifen und Gürtel bestehende Anordnung
gegen den Träger- oder Übertragerring andrückt, wodurch die
radial nach innen gerichtete Bewegung des Mittelabschnittes
der Aufbautrommel relativ zu den benachbarten Teilen der Sei
tenabschnitte die gewünschte Drehung der Seitenwandkanten
erreicht.
Fig. 13 bis 15 zeigen den Betrieb einer Aufbautrommel, wie
sie allgemein in Fig. 1 und 2 dargestellt ist, um eine kleine
Drehung der Seitenwandstreifen 74 zu dem Laufstreifen 78 hin
zu verursachen (der Gürtel 75 ist aus Darstellungsgründen bei
diesen Figuren weggelassen).
Die Mittelabschnitts-Segmente 115 und die Seitenabschnitts-
Segmente 114 besitzen miteinander in Eingriff stehende Federn
(Zungen) 161 und Nuten 163 und die Enden 165 der Segmente 114
sind in der gezeigten Weise angefast, und die zylindrische
Gummihülle 119 ist um die Segmentanordnung herum gepaßt.
Fig. 13 zeigt den ungedehnten Zustand der Aufbautrommel, und
Fig. 14 zeigt den Zustand, in welchem eine Lippe 77 des Sei
tenwandgummiteils 74 an die aus Gürtel und Laufstreifen be
stehende Anordnung zur Anlage kommt. Wie in Fig. 14 gezeigt,
sind die Segmente 114 so ausgelegt, daß sie um einen solchen
Winkel relativ zu den Segmenten 115 gekippt werden, daß die
Lippe 77 in Anlage mit der aus Gürtel und Laufstreifen be
stehenden Anordnung gebracht wird, während die Schulter 76
noch nicht in Anlage an dem Laufstreifengummi 78 ist. Durch
entsprechende Dimensionsauswahl kann erreicht werden, daß die
Spitze der Lippe 77 zuerst anliegt, und bei weiterer Dehnung
der Aufbautrommel eine Anrollwirkung erzeugt wird, die etwa
an der Verbindungsstelle zwischen der Lippe 77 und der aus
Gürtel und Laufstreifen bestehenden Anordnung eingefangene
Luft bei der Ausbildung der Verbindungsstelle auspreßt.
Bei der fortgesetzten Dehnung der Mittelsegmente 115 zu der
in Fig. 15 gezeigten Stellung werden die äußeren Segmente 114
dazu gebracht, sich radial mehr nach auswärts zu bewegen, als
ihre axial äußeren Enden (die inneren Enden 165 werden durch
den Begrenzungseffekt des Trägerrigs 91 an einer weiteren
Auswärtsbewegung gehindert), und die Segmente 114 kippen um
die durch die Federn 161 geschaffenen Schwenkstellen so, daß
die Schultern 76 der Seitenwandgummiteile 74 in Anlage mit der
Seitenfläche des Laufstreifengummis 78 gerollt werden.
In Fig. 16 bis 18 ist die Wirkung einer Aufbautrommel der all
gemein in Fig. 1 und 2 gezeigten Art dargestellt, die einen
nachgiebigen Mittelabschnitt besitzt, bei dem Anlegen eines
Seitenwandstreifens 74 zu der aus Laufstreifen und Gürtel be
stehenden Anordnung (wobei wieder nur der Laufstreifen 78
aus Darstellungsgründen gezeigt ist).
Die Mittelabschnitts-Segmente 215 und die Seitenabschnitts-
Segmente 214 haben ineinandergreifende Federn (Zungen) 261
bzw. Nuten 263, jedoch sind hier die Enden 265 der Segmente
214 nicht wie in der Ausführung nach Fig. 13 bis 15 ange
fast, sondern abgerundet. Die Mittelabschnitts-Segmente 215
sind mit einer Außenschicht 217 aus kompressiblem Material,
beispielsweise Kunststoffschaum, versehen, um eine Drehbe
wegung der Lippe 77 und der Schulter 76 des Seitenwandgummi
streifens 74 während der Endstufe der Aufbautrommel-Dehnung
zu erzielen.
In Fig. 17 ist der Zustand gezeigt, bei dem die Anfangs
berührung zwischen der Laufstreifen/Gürtel-Anordnung und
dem Seitenwandgummi 76 hergestellt ist und der darunter
liegende seitliche Abschnitt 218 des Schaummaterials ist
noch nicht zusammengepreßt. Durch weitere Bewegung in Rich
tung radial nach außen der Segmente 215 wird eine allmäh
liche Zusammenpressung des Schaummaterials im Seitenbereich
218 stattfinden und die Lippe 77 wird in Anlage an die Unter
seite der Laufstreifen/Gürtel-Anordnung gedrückt, wie in
Fig. 18 zu sehen, wobei die Luft ausgepreßt wird, während
die Berührung zwischen Lippe 77 und der unteren Fläche des
Gürtels sich axial nach innen hinein fortsetzt.
Bei weiterer radialer Dehnung der Mittelabschnitt-Segmente
unter Zusammendrücken der Schaumschicht 217 kippen, da die
Enden 265 der Segmente 214 mit in dem Ring 91 eingefangen
sind, die Segmente 214 um Schwenkstellen, die durch die Fe
dern 261 geschaffen sind, wie in Fig. 18 gezeigt, und pres
sen dabei fortschreitend die Schulter 76 in Berührung mit
der Seite des Laufstreifengummis 78, wobei gleichzeitig
Luft ausgedrückt wird, die zwischen den sich fortschreitend
berührenden Flächen eingefangen ist.
Durch die Verwendung der erfindungsgemäßen Verfahren und
Vorrichtungen, wie oben beschrieben, wird eine Laufstrei
fenanordnung geschaffen, die die Seitenwandgummiteile mit
enthät und die so besonders für darauffolgende automatische
Vorgänge zur Vervollständigung des Reifenaufbaus geeignet
ist. Da die Seitenwandgummiteile genau relativ zum Lauf
streifengummi und zum Gürtel lokalisiert sind und dies in
einer Ausbaustufe, in der diese Bestandteile selbst genau
lokalisiert und präziser Maßsteuerung unterworfen sind, wird
die Genauigkeit der endgültigen Anordnungs- und Verfestigungs
vorgänge der Reifenkarkasse in hohem Maße verbessert und leich
ter durch automatische Einrichtungen ausgeführt, als es bei
üblichen Verfahren der Fall wäre, bei denen die Seitenwand
gummiteile auf die geformte Karkasse aufgelegt werden.
Bei der beschriebenen Vorrichtung ist zu bemerken, daß nur
die Mittelabschnitts-Segmente direkt zur Dehnung und zum
Zusammenziehen der Aufbautrommel durch einen einzigen Keil
mechanismus betätigt werden, während die Seitenabschnitt-
Segmente so ausgelegt sind, daß sie der Betätigung der Mittel
abschnitts-Segmente durch die miteinander in Eingriff stehen
den Federn und Nuten folgen. Mittels des mit Bezug auf die
Fig. 13 bis 18 beschriebenen Mechanismus ist es, wie sich
gezeigt hat, möglich, das Kippen der Seitenabschnitts-Seg
mente so zu steuern, daß die erforderliche Verfestigung der
Verbindungsstelle zwischen Seitenwand und Laufstreifen er
reicht wird, und das, ohne ein separates Betätigungssystem
für die Seitenabschnitts-Segmente vorzusehen. Die Verwen
dung eines einzigen Betätigungsmechanismus für die gesamte
Aufbautrommel ist insoweit besonders vorteilhaft, da sie
das Anordnen der Aufbautrommel in einer Einrichtung zum
automatischen Aufbauen von Reifen ermöglicht, weil nur eine
mechanische Verbindung zum Betrieb der Aufbautrommel erfor
derlich ist.
Um eine erfindungsgemäße Aufbautrommel bei einer automatischen
Übertragungseinrichtung mit Trägerringen zu verwenden, in de
nen die vorgeformten Seitenwände zylindrisch abgestützt wer
den, können zusätzliche Mittel vorgesehen werden, um die Sei
tenabschnitte 13 und 14 (nachdem sie innerhalb der Seiten
wandabschnitte angeordnet sind) zur Anlage an die Seiten
wände zu dehnen und diese auf die Aufbautrommel zu über
tragen. Die Seitenabschnitte werden vorzugsweise in zylin
drischer Form gehalten, während sie sich zur Aufnahme der
Seitenwandabschnitte dehnen, und diese anfängliche zylin
drische Dehnung kann dadurch erreicht werden, daß zusätz
liche (nicht gezeigte) Keilflächen an den Keilelementen
vorgesehen werden, die mit gleichartig gestalteten entspre
chenden Flächen an den Seitenabschnitten in Eingriff kommen
und den gleichen Kegelwinkel wie die Oberflächen 32, 33 be
sitzen, welche die Mittelsegmente anheben, die jedoch rela
tiv zu den Flächen 32 und 33 axial kürzer sind. Nach einer
vorbestimmten radialen Dehnung der Seitenabschnitte in zylin
drischer Form zusammen mit dem Mittelabschnitt kommen die zu
sätzlichen Keilflächen außer Aktion und die Dehnung wird dann
in der oben beschriebenen Weise so fortgesetzt, daß die Auf
bautrommel dann die vorher beschriebene etwa tonnenförmige
Gestalt, d. h. zylindrisches Mittelteil und kegelstumpfför
mige Seitenteile, annimmt.
Gegenüber alternativen üblichen Verfahren, bei denen die
Seitenwandgummiteile im zylindrischen Zustand der Karkasse
auf diese vor dem Formen aufgelegt werden, erweist sich das
erfindungsgemäße Verfahren insoweit als vorteilhaft, daß es
verbesserte Genauigkeit der Anbringung der Seitenwandgummi
teile in den wichtigen Schulterbereichen des Reifens, d. h.
in Nachbarschaft zu den Gürtelkanten, ergibt.
Claims (15)
1. Verfahren zum Aufbau eines Luftreifens mit Karkasse,
bei dem eine ungedehnte Karkassanordnung und eine ring
förmige Laufstreifenanordnung getrennt ausgebildet werden,
die Laufstreifenanordnung und die Karkassanordnung in ko
axialer Beziehung bei zentral innerhalb der Laufstreifen
anordnung angeordneter ungedehnter Karkasse positioniert
werden, und die Karkassanordnung in Anlage an der Lauf
streifenanordnung gedehnt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur genauen Anordnung der Seitenwände am fertigen
Reifen die Seitenwand-Gummiteile (70, 71) mit dem Laufflä
chen-Gummistreifen (78) und einem Gürtel (75) vor dem An
ordnen des Aufbaus aus Gürtel und Laufstreifenanordnung
um die Karkasse zusammengesetzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß vor dem Anordnen der Laufstreifenanordnung (81) um
die Karkasse (80) die Seitenwand-Gummiteile (70, 71; 74) in
kegelstumpfförmiger Gestalt geformt werden, wobei die dem
Laufstreifengummi (78) benachbarten Abschnitte einen
größeren Durchmesser als die von dem Laufstreifengummi
entfernten Abschnitte erhalten.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gürtel (75) und der Laufstreifengummi (78) an die
kegelstumpfförmigen Seitenwand-Gummiteile (70, 71; 74) ange
baut werden.
4. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gürtel (75) und der Laufstreifengummi (78) als
eine Einheit aufgebaut und in einen Übertragring (91)
übertragen werden, der dann die Seitenwand-Gummiteile
(70, 71; 74) umgebend angeordnet wird, worauf die Seiten
wand-Gummiteile in kegelstumpfförmige Gestalt gedehnt und
so mit dem Laufstreifengummi und dem Gürtel vereinigt
werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Seitenwand-Gummiteile (70, 71) jeweils mit einer
Schulter (76) zur Anlage am Rand des Laufstreifengummis
(78) versehen werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Seitenwand-Gummiteile (70, 71) als einstückiges
Extrudat mit einem Mittelsteg (73) ausgebildet werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Seitenwand-Gummiteile (74) separat ausgebildet
und jeweils mit einer Lippe (77) zur Anlage und Haftung
an Laufstreifen und Gürtel geformt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Seitenwand-Gummiteile (70, 71; 74) so angeordnet
werden, daß sie drehend in Berührung mit den Seiten des
Laufstreifengummis (78) gebracht werden.
9. Aufbautrommel für die Herstellung eines Luftreifens,
mit einem dehnbaren Mittelabschnitt und zwei dehnbaren
Seitenabschnitten, wobei der Mittelabschnitt auf einen
größeren Durchmesser als die Seitenabschnitte
aufweitbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Seitenabschnitte (13, 14) der Aufbautrommel aus
Segmenten (16, 17) gebildet sind, die in
Formschlußeingriff mit Segmenten (15) des
Mittelabschnitts (12) stehen, so daß bei einer Bewegung
der Segmente (15) des Mittelabschnitts radial nach
außen die axial innen liegenden Enden der Segmente
(16, 17) zur Ausbildung einer kegelstumpfförmigen
Anordnung der Seitenabschnitte nach außen bewegt
werden.
10. Aufbautrommel nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Mittelabschnitt (12) aus Segmenten (15) mit sich
verjüngenden Oberflächen (34, 35) gebildet ist, und daß
die Aufbautrommel zwei Keilelemente (30, 31) mit schräg
gestellten Flächen zur Anlage an die sich verjüngenden
Flächen an den Segmenten (15) aufweist, wobei die Segmen
te (15) durch eine Axialbewegung der Keilelemente (30, 31)
in Radialrichtung bewegbar sind.
11. Aufbautrommel nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Formschlußeingriff durch miteinander in Eingriff
stehende Federn (60, 61; 161, 261) und Nuten (62, 63; 163, 263)
an den jeweiligen Segmenten gebildet ist.
12. Aufbautrommel nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Formschlußeingriff so ausgebildet ist, daß bei
einem Widerstand gegen die radiale Auswärtsbewegung der
axial inneren Enden der Seitenabschnittsegmente (16, 17;
114; 214) die Seitenabschnittsegmente durch weitere radiale
Auswärtsbewegung der Mittelabschnittsegmente (15, 115; 215)
gekippt werden können, um so die axial äußeren Enden der
Seitenabschnittsegmente zu einem größeren Ausmaß radial
nach außen zu bewegen als ihre axial inneren Enden.
13. Aufbautrommel nach einem der Ansprüche 9 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mittelabschnittsegmente (215) eine Außenschicht
(218) aus kompressiblem Material aufweisen.
14. Aufbautrommel nach einem der Ansprüche 9 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Segmente durch eine Gummihülle (19; 119) bedeckt
sind.
15. Aufbautrommel nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gummihülle in einer feststehenden axialen Lage an
der Aufbautrommel lokalisiert angeordnet ist.
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