DE3423024A1 - Holzaufschluss mit essigsaeure und chlorethanol - Google Patents

Holzaufschluss mit essigsaeure und chlorethanol

Info

Publication number
DE3423024A1
DE3423024A1 DE19843423024 DE3423024A DE3423024A1 DE 3423024 A1 DE3423024 A1 DE 3423024A1 DE 19843423024 DE19843423024 DE 19843423024 DE 3423024 A DE3423024 A DE 3423024A DE 3423024 A1 DE3423024 A1 DE 3423024A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
digestion
wood
acetic acid
chloroethanol
lignin
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE19843423024
Other languages
English (en)
Inventor
Reinhard 2050 Hamburg Casten
Horst H. Prof. Dr. Nimz
Margarete Dipl.-Chem. 7500 Karlsruhe Roth
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Nimz horst H profdr
Original Assignee
Nimz horst H profdr
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Nimz horst H profdr filed Critical Nimz horst H profdr
Priority to DE19843423024 priority Critical patent/DE3423024A1/de
Publication of DE3423024A1 publication Critical patent/DE3423024A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21CPRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
    • D21C3/00Pulping cellulose-containing materials
    • D21C3/20Pulping cellulose-containing materials with organic solvents or in solvent environment
    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21CPRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
    • D21C3/00Pulping cellulose-containing materials
    • D21C3/003Pulping cellulose-containing materials with organic compounds

Landscapes

  • Paper (AREA)

Description

  • Holz aufschluß mit Essigsäure und Chlorethanol
  • Erfinder: Prof. Dr. Horst H. Nimz, Reinhard Casten, D-2050 Hamburg 80, und Margarete Roth, D-7500 Karlsruhe Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Holzaufschluß, z.B. zur Zellstoffgewinnung, bei dem der Zusatz geringer Mengen Chlorethanols die drucklose Extraktion des Lignins mit wasserhaltiger Essigsäure ermöglicht.
  • Gegenwärtig werden weltweit jährlich etwa 100 Mill. t Zellstoff durch chemischenHolzaufschluB nach dem Sulfit-oder Sulfatverfahren gewonnen. Die hierbei entstehenden schwefelhaltigen Ablaugen, die etwa die Hälfte des eingesetzten Holzes enthalten, werden wegen ihrer umweltschädigenden Eigenschaften größtenteils verbrannt, wobei hohe Kosten für das Eindampfen und die Reinigung der Abgase von S02 aufgewendet werden müssen.
  • Die Extraktion des Lignins aus dem Holz mit organischen 1) Lösungsmitteln 1) (Organosolv-Auf schluß), die durch Destillation vollständig zurückgewonnen werden können und keine Chemikalienrückstände hinterlassen, hat sich bis heute technisch nicht durchgesetzt, weil die Delignifizierung erst bei hohen Temperaturen (180 - 2000C) erfolgt, bei denen auch bereits die Cellulose teilweise abgebaut wird.
  • Zusätze geringer Mengen einer Mineralsäure2) zum organischen Lösungsmittel beschleunigen zwar die Delignifizierung, führen aber auch zur merklichen Depolymerisation der Cellulose.
  • Hierdurch lassen sich aus Laubhölzern lediglich Chemiezellstoffe mit einem DP von 400 - 800 erhalten, während Nadelhölzer nur unvollständig aufgeschlossen werden. Außerdem sind S023), Na2S4), Alkali5) oder AlCl36) als Additive vorgeschlagen worden, wodurch aber das Problem der Chemikalienrückgewinnung nicht beseitigt wird.
  • 1941 hat F. Schütz 7) gezeigt, daß Ethylenchlorhydrin (Chlorethanol), das bis zu 16 % Wasser enthält, Fichten- und Buchenholz bereits bei 105 - 1200C innerhalb zwei bis drei Stunden zu einem leichtzerfaserbaren Zellstoff aufschließt.
  • Das herausgelöste Lignin enthält jedoch bis zu 6 % Chlor 8) woraus sich ein Verlust an Chlorethanol von mindestens 5 % des Holzgewichtes errechnet. Die erhaltenen Zellstoffe zeigen außerdem sehr niedrige Viskositäten und eignen sich daher nicht für die Papierherstellung.
  • Von diesem Stand der Technik bzw. der Literatur ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, das Lignin aus dem Holz mit einem organischen Lösungsmittel zu extrahieren, das sich durch Destillation möglichst vollständig zurückgewinnen läßt und eine wenig abgebaute Cellulose hoher Viskosität ergibt, die sich für die Papierherstellung eignet. Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch eine Aufschlußlösung, bestehend aus wäßriger Essigsäure, die weniger als 10 % Chlorethanol enthält.
  • Die Anwendung von weniger als 10 % Chlorethanol führt gegenüber dem Schütz-Verfahren7) dazu, daß der Verlust an Chlorethanol niedrig gehalten wird, die erhaltenen Zellstoffe höhere DP-Werte (über 2000) haben und sich dadurch für die Herstellung von Papier eignen.
  • Gegenüber den derzeit großtechnisch durchgeführten Holzaufschlußverfahren zur Zellstoffgewinnung, dem Sulfit- und dem Sulfatverfahren, besitzt das erfindungsgemäße Verfahren den Vorteil, daß es umweltfreundlich ist, da es keine schwefelhaltigen Aufschlußchemikalien verwendet und zu keinen Chemikalienrückständen führt. Das Aufschlußmittel läßt sich durch Destillation vollständig zurückgewinnen und somit im Kreislauf führen. Wegen der niedrigen Siedepunkte der Lösungsmittel ist das Verfahren energiegünstig. Eventuelle Verluste an Essigsäure werden durch das Freiwerden von im Holz gebundener Essigsäure mehr als ausgeglichen.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren besitzt gegenüber den herkömmlichen Verfahren den Vorteil, daß es drucklos arbeiten kann und daher niedrigere Investitionskosten erfordert.
  • Es läßt sich auch in kleineren Anlagen durchführen, die sich an die Verfügbarkeit des Holzes anpassen können.
  • Das beim erfindungsgemäßen Verfahren als Nebenprodukt anfallende Lignin ist wegen der milden Aufschlußbedingungen wenig kondensiert und in organischen Lösungsmitteln löslich.
  • Es sollte sich daher leichter hydrogenolytisch zu Phenolen abbauen und als Leimkomponente verwenden lassen als die derzeitigen technischen Lignine. Das erfindungsgemäße Verfahren schließt gegenüber den herkömmlichen Verfahren die großtechnische Verwertbarkeit des bei der Zellstoffgewinnung anfallenden Lignins mit ein. Dasselbe gilt für die Hemicellulosen, die beim erfindungsgemäßen Verfahren weniger stark abgebaut werden und wesentlich leichter vom Ligninabtrennbar sind.
  • Durch Einstellen der Wasser-Konzentration (bis zu 55 %) und der Chlorethanol-Konzentration (bis zu 10 %) lassen sich die Aufschlußbedingungen und die Produkteigenschaften in weiten Grenzen verändern. Hohe Chlorethanol- und niedrige Wasser-Konzentrationen erhöhen den Siedepunkt der Aufschlußlösung, verringern die Aufschlußzeiten, den DP des Zellstoffes und den Restlignin-Gehalt. Es ist daher möglich, in Abhängigkeit von der Zusammensetzung der Aufschluß lösung oder der Temperatur einen Chemiezellstoff oder einen Faserzellstoff zu erhalten.
  • Als Ausgangsstoffe eignen sich alle Nadel- und Laubhölzer sowie Einjahrespflanzen. Gegenüber dem in der Bundesrepublik ausschließlich angewendeten Sulfitverfahren lassen sich mit dem erfindungsgemäßen Verfahren auch harzreiche Hölzer, wie z.B. Kiefern, aufschließen.
  • Für die Papierherstellungsollten bevorzugt, Hackschnitzel (Holz) oder Häcksel (Einjahrespflanzen) zur Anwendung kommen, deren Feuchtigkeitsgehalt beliebig hoch sein kann.
  • Die Aufschlußlösung besteht aus drei Komponenten, Essigsäure, Wasser und Chlorethanol, die als Mischung eingesetzt wird und in dieser Form beliebig lange aufbewahrt und transportiert werden kann. Der Wassergehalt der Mischung kann zwischen 1 und 55 % liegen, vorzugsweise zwischen 2 und 20 %, und der an Chlorethanol zwischen 1 und 10 %, vorzugsweise zwischen 2 und 5 %. Die Aufschlußtemperatur sollte möglichst nahe bei der Siedetemperatur der Aufschluß lösung liegen und richtet sich nach deren Zusammensetzung. Die bevorzugte Siedetemperatur liegt zwischen 105 und 1150C. Je nach Aufschlußtemperatur beträgt die Aufschlußzeit 1 - 8 Stdn., vorzugsweise 1,5 bis 3 Stdn. Je nach Aufschluß-Temperatur und -Zeit werden Zellstoffe mit unterschiedlichen Eigenschaften erhalten. Zur weiteren Erläuterung der Erfinung mögen die nachstehend wiedergegebenen Versuchsbeispiele dienen, in denen alle Prozentangaben als Gewichtsprozente zu verstehen sind.
  • Beispiel 1 40 g feine Fichtenholz-Hackschnitzel (36,4 g atro) werden in einer von außen beheizbaren Glashülse ( = 4 cm, h = 21 cm) mit 400 ml einer Mischung aus Eisessig/Wasser/Chlorethanol (85 : 10 : 5) bei 1100C Innentemperatur innerhalb von 2 Stdn.
  • aufsteigend perkoliert. Anschließend wird nacheinander mit 400 ml Eisessig bei 1100C innerhalb 1 Stde. und mit 220 ml Wasser bei 950 innerhalb 30 min nachgespült.
  • Die vereinigten Extrakte (800 ml) werden bei 15 Torr und 500C Badtemperatur auf etwa 100 ml eingedampft und der Rückstand bei 500C mit 200 ml Wasser versetzt, wobei das Lignin ausflockt, während die Hemicellulosen in Lösung bleiben. Nach dem Absaugen und Trocknen des Niederschlags erhält man 6,66 g (18,3 %) kohlenhydratfreies Lignin als dunkles Pulver mit einem Chlorgehalt von 0,46 %, der durch Umfällen des Lignins aus Aceton/Wasser weiter gesenkt werden kann. Das Lignin ist löslich in Aceton/Wasser(9 : 1), Dioxan/Wasser (9 : 1), Dimethylsulfoxid und 1-%iger NaOH.
  • Aus dem Filtrat der ersten Ligninfällung (s.o.) lassen sich durch Extraktion mit Chloroform niedermolekulare Phenole in Ausbeuten bis zu 7 % erhalten. Die so extrahierte wäßrige Lösung ergibt beim Eindampfen i.Vak. etwa 7,5 g (20,6 %) eines noch wasserhaltigen, bräunlichen Sirups, der die teilweise abgebauten Hemicellulosen enthält.
  • Der grau-braune Holzrückstand (19,47 g atro = 53,5 %) läßt sich durch intensives Rühren in Wasser vollständig zerfasern.
  • Er besitzt danach folgende Kennzahlen: Kappazahl: 37,4, entsprechend 5,6 % Lignin Reißlänge: 11170 m (Mahlgrad (SR) 60,5) Berstfestigkeit: 75,0 m2 Falzzahl: 4002 Durchreißfestigkeit: 66,0 g DP = 2364 Beispiel 2 125 g Buchenholz-Hackschnitzel (114 g atro) werden in einem 2 l-Rundkolben mit 900 ml Eisessig, 50 ml Wasser und 50 ml Chlorethanol 2,5 Stdn. zum Sieden erhitzt. Nach dem Abkühlen wird auf einer Nutsche abgesaugt und mit Wasser nachgewaschen.
  • Der Rückstand wird mit 500 ml 1-%iger Natronlauge 20 min bei 400C gerührt, erneut abgesaugt und mit Wasser gewaschen.
  • Nach dem Aufschlagen im Pulper erhält man 45,6 g (40 %) eines im trockenen Zustand grauen Faserstoffes mit den folgenden Kennzahlen: Kappazahl: 32 Reißlänge:4221 m (Mahlgrad (SR) 19) Berstfestigkeit: 24,6 m2 Falzzahl: 3430 Durchreißfestigkeit: 52,1 g DP: 2116 Beispiel 3 40 g Kiefernholz-Hackschnitzel (36,4 g atro) ergeben unter den bei Beispiel 1 angegebenen Bedingungen und zusätzlicher Extraktion des zerfaserten Zellstoffes mit 250 ml Aceton/ Wasser (9 : 1) auf der Nutsche 18,2 g (50,1 %) eines hellgrauen Zellstoffes mit den nachfolgenden Kennzahlen: Kappazahl: 38,9 (5,8 % Lignin) Reißlänge: 8580 m (Mahlgrad: (SR) 71,5) Berstfestigkeit: 51,5 m2 Falzzahl: 1320 Durchreißfestigkeit: 52,6 g DP: 2045 Wasserunlösliches Lignin: 21 %, mit einem Chlorgehalt von 0,44 % Beispiel 4 25 g Weizenstroh-Häcksel (23,5 g atro) ergaben in der unter Beispiel 1 beschriebenen Weise, aber mit einem Mischungsverhältnis des Aufschlußmittels Eisessig/Wasser/Chlorethanol von 87,5 : 10 : 2,5, 10,25 g (43,6 %) eines hellgrauen Zellstoffes. Kennzahlen: Kappazahl: 19,3 (2,9 % Lignin) Reißlänge: 7040 m (Mahlgrad (SR): 79,5) Berstfestigkeit: 37,7 m3 Falzzahl: 149 Durchreißfestigkeit:27,4 g DP: 2177 Patentansprüche 1. Verfahren zum Aufschluß von Lignocellulosen, vorzugsweise Holz, dadurch gekennzeichnet, daß die Auf schlußlösung aus einer Mischung von a) Essigsäure, b) Wasser und c) Chlorethanol besteht, wobei die Konzentration an Chlorethanol unter 10 % liegt und die der Essigsäure zwischen 40 und 95 %.
  • 2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß sich die Essigsäure ganz oder teilweise durch ein anderes organisches Lösungsmittel, vorzugsweise Methanol, Ethanol oder Ethylenglykol,ersetzen läßt.
  • 3. Verfahren zur Herstellung von Zellstoff für die Papierherstellung dadurch gekennzeichnet, daß sich nach dem Aufschluß nach Anspruch 1. das Lignin mit Essigsäure, Aceton, Ethanol, Methanol oder einem anderen organischen Lösungsmittel für sich allein oder im Gemisch mit Wasser extrahieren läßt. Anstelle eines organischen Lösungsmittel kann auch wäßrige Natronlauge als Extraktionsmittel für Lignin und Hemicellulosen verwendet werden.
  • 4. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß durch Variation der Aufschlußbedingungen Chemiezellstoffe, Polysaccharide, niedermolekulare Zucker oder Lignine erhalten werden.
  • 5. Verfahren nach Ansprüchen 1. - 4. dadurch gekennzeichnet, daß die Aufschlußtemperatur zwischen 95 und 1300C liegt, vorzugsweise zwischen 105 und 115°C, bei Aufschlußzeiten zwischen einer und acht Stunden, vorzugsweise 1,5 - 3 Stdn.
  • 6. Verfahren nach Ansprüchen 1. - 5. dadurch gekennzeichnet, daß sich der Aufschluß sowohl in Druckgefäßen als auch drucklos in offenen oder geschlossenen Reaktionsgefäßen durchführen läßt.
  • 7. Anwendung des Verfahrens nach jedem der vorangehenden Ansprüche auf alle Holzarten, Restholz, Holzabfallprodukte wie Sägemehl, Holzspäne und Hackschnitzel, Rinde, Einjahrespflanzen, landwirtschaftliche Abfallprodukte wie Getreidestroh, Bagasse u.a., und sämtliche anderen Lignocellulosen zum Zwecke der Trennung in Kohlenhydrate und Lignin.
  • Literatur 1. T.N. Kleinertund K. Tayenthal, Agew. Chem. 44, 788 (1931).
  • S.J. Aronovsky und R.A. Gortner, Ind.Eng.Chem. 28, 1270 (1936).
  • 2. R.A. Young und S. Achmadi, Biomass utilization, W.A. Cote ed.
  • S. 567-584, Plenum Publ. Corp. 1983.
  • 3. L.D. Starr und R.L. Casebier, US-Pat. 3513068, 19.5.1970.
  • 4. V.L. Chiang und K.V. Sarkanen, Wood Sci.Technol. 17, 217-226 (1983).
  • 5. R. Marton und S. Granzow, Tappi 65 (6), 103-106 (1982).
  • 6. K.V. Sarkanen und L.H. Hoo, J.Wood Chem.Technol. 1, 11 - 27 (1981).
  • 7. F. Schütz, Cellulosechemie -19, 33 (1941).
  • 8. K. Freudenberg und L. Acker, Ber.Dtsch.chem.Ges. 74, 1400 (1941).

Claims (7)

  1. Holzaufschluß mit Essigsäure und Chlorethanol Erfinder: Prof. Dr. Horst H. Nimz, Reinhard Casten, D-2050 Hamburg 80, und Margarete Roth, D-7500 Karlsruhe Patentansprüche 1. Verfahren zum Aufschluß von Lignocellulosen, vorzugsweise Holz, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufschlußlösung aus einer M:ischung von a) Essigsäure b) Wasser und c) Chlorethanol besteht, wobei die Konzentration an Chlorethanol unter 10 % liegt und die der Essigsäure zwischen 40 und 95 %.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß sich die Essigsäure ganz oder teilweise durch ein anderes organisches Lösungsmittel, vorzugsweise Methanol, Ethanol oder Ethylenglykol, ersetzen läßt.
  3. 3. Verfahren zur Herstellung von Zellstoff für die Papierherstellung dadurch gekennzeichnet, daß sich nach dem Aufschluß nach Anspruch 1. das Lignin mit Essigsäure, Aceton, Ethanol, Methanol oder einem anderen organischen Lösungsmittel für sich allein oder im Gemisch mit Wasser extrahieren läßt. Anstelle eines organischen Lösungsmittels kann auch wäßrige Natronlauge als Extraktionsmittel für Lignin und Hemicellulosen verwendet werden.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß durch Variation der Aufschlußbedingungen Chemiezellstoffe, Polysaccharide, niedermolekulare Zucker oder Lignine erhalten werden.
  5. 5. Verfahren nach Ansprüchen 1. - 4. dadurch gekennzeichnet, daß die Aufschlußtemperatur zwischen 95 und 1300C liegt, vorzugsweise zwischen 105 und 1150C, bei Aufschlußzeiten zwischen einer und acht Stunden, vorzugsweise 1,5 - 3 Stdn.
  6. 6. Verfahren nach Ansprüchen 1. - 5. dadurch gekennzeichnet, daß sich der Aufschluß sowohl in Druckgefäßen als auch drucklos in offenen oder geschlossenen Reaktionsgefäßen durchführen läßt.
  7. 7. Anwendung des Verfahrens nach jedem der vorangehenden Ansprüche auf alle Holzarten, Restholz, Holzabfallprodukte wie Sägemehl, Holzspäne und Hackschnitzel, Rinde, Einjahrespflanzen, landwirtschaftliche Abfallprodukte wie Getreidestroh, Bagasse u.a., und sämtliche anderen Lignocellulosen zum Zwecke der Trennung in Kohlenhydrate und Lignin.
DE19843423024 1984-06-22 1984-06-22 Holzaufschluss mit essigsaeure und chlorethanol Withdrawn DE3423024A1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19843423024 DE3423024A1 (de) 1984-06-22 1984-06-22 Holzaufschluss mit essigsaeure und chlorethanol

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19843423024 DE3423024A1 (de) 1984-06-22 1984-06-22 Holzaufschluss mit essigsaeure und chlorethanol

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE3423024A1 true DE3423024A1 (de) 1986-01-02

Family

ID=6238886

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19843423024 Withdrawn DE3423024A1 (de) 1984-06-22 1984-06-22 Holzaufschluss mit essigsaeure und chlorethanol

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE3423024A1 (de)

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE19962411A1 (de) * 1999-12-22 2001-07-05 Natural Pulping Ag Verfahren zur Gewinnung/Rückgewinnung von Carbonsäuren aus Ablaugen der Zellstoffherstellung
US7166324B2 (en) * 2002-09-19 2007-01-23 Mikkelin Ammattikorkeakouluyhtyma Method, equipment, and material for creating a surface on a metal
WO2008106895A1 (fr) * 2007-03-08 2008-09-12 Shanghai Jiaotong University Procédé pour raffiner et produire de la cellulose, de la lignine et du xylose à partir d'une matière de biomasse

Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE19962411A1 (de) * 1999-12-22 2001-07-05 Natural Pulping Ag Verfahren zur Gewinnung/Rückgewinnung von Carbonsäuren aus Ablaugen der Zellstoffherstellung
US7166324B2 (en) * 2002-09-19 2007-01-23 Mikkelin Ammattikorkeakouluyhtyma Method, equipment, and material for creating a surface on a metal
WO2008106895A1 (fr) * 2007-03-08 2008-09-12 Shanghai Jiaotong University Procédé pour raffiner et produire de la cellulose, de la lignine et du xylose à partir d'une matière de biomasse
US8038840B2 (en) 2007-03-08 2011-10-18 Rongxiu Li Process for refining and producing cellulose, lignin and xylose from biomass material

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE19916347C1 (de) Verfahren zum Auftrennen lignocellulosehaltiger Biomasse
EP0584675B1 (de) Holzaufschluss mit Essigsäure unter Zusatz von Ameisensäuren
EP0823948B1 (de) Verfahren zur herstellung einer pulpe aus zellulosehaltigem material
DE2732289A1 (de) Verfahren zur gewinnung von glucose aus zellulosehaltigen pflanzlichen rohstoffen
DE2027319A1 (de)
DE2737118A1 (de) Verfahren zur gewinnung von zuckern, gegebenenfalls cellulose und gegebenenfalls lignin aus lignocellulosischen pflanzlichen rohstoffen
DE2732327A1 (de) Verfahren zur gewinnung von xylan und faserstoffen aus xylanhaltigen pflanzlichen rohstoffen
DE3830993A1 (de) Verfahren zum aufschliessen lignozellulosehaltigen materials
DE2246647A1 (de) Verfahren zur fraktionierten gewinnung von lignin und cellulose aus baumrinde bzw. borke
DE19856582C1 (de) Verfahren zur Gewinnung von Chemiezellstoff aus Hackschnitzeln
DE3518005A1 (de) Sulfitaufschlussverfahren zur herstellung von zellstoff aus lignozellulosehaltigen materialien mit rueckgewinnung der aufschlusschemikalien
DE3445132C2 (de)
EP2029806A2 (de) Verfahren zum herstellen von faserstoff
DE1249666C2 (de) Verfahren zur gewinnung von zellstoff nach dem magnesiumbisulfitverfahren
DE2920731A1 (de) Verfahren zur chemischen umwandlung von lignocellulose unter abtrennung von fasern davon
DE10145338C1 (de) Verfahren zum Abtrennen von Hemicellulosen aus hemicellulosehaltiger Biomasse
EP0325891A1 (de) Verfahren zur Gewinnung von gebleichtem Zellstoff
DE3423024A1 (de) Holzaufschluss mit essigsaeure und chlorethanol
DE2005526C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Zellstoff
DE3227843C2 (de)
DE2506919C3 (de) Verfahren zur Gewinnung von ligninreichem Fasermaterial und Verwendung dieses Materials zur Herstellung von Papier und Pappe
DE2001997A1 (de) Verfahren zum Aufschliessen von lignozellulosischem Material
DE10049340C1 (de) Verfahren zur Herstellung von Holocellulose durch Delignifizieren von lignocellulosehaltiger Biomasse
AT404478B (de) Celluloseherstellung
AT398990B (de) Verfahren zur hydrolyse von pflanzenmaterialien

Legal Events

Date Code Title Description
8139 Disposal/non-payment of the annual fee