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Wägevorrichtung für Hebevorrichtungen; :insbesondere Krane. Bei der
Wägevorrichtung nach Patent 3q.07=9 ist an der Hebevorrichtung ein Träger für die
Waage angeordnet und der Träger mit einer Lastseilführungsrolle für die unmittelbar
an die Waage angreifende Lastrolle versehen. Die Gleichgewichtslage dieses Trägers
wird durch Ausgleichung der auf ihn einwirkenden Kräfte herbeigeführt. Diese Ausgleichung
erfordert für jeden Ausführungsfall eine sehr sorgfältige und umständliche Berechnung
der Bemessungen der Teile.
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Durch eine besondere Anordnung der unmittelbar an die Waage angreifenden
Lastrolle und der Seilführungsrolle zu dem zur Lastrolle führenden Lastseil wird
erreicht, daß die die Gleichgewichtslage des Trägers herbeiführende Ausgleichung
der auf letzteren einwirkenden Kräfte stets ohne weiteres erfolgt und somit eine
Berechnung der Abmessungen in Fortfall kommt. Diese Anordnung kann in zweifacher
Weise ausgeführt sein. Für beide Fälle ist vorgesehen, daß die Resultierende aus
den Kräften, die in dem zum Kranausleger o. dgl. und in dem von letzterem zur Last
führenden Lastseil auftreten, durch den Aufhängungs- bzw. Unterstützungspunkt des
Trägers geht. In dem einen Falle sind die Lastrolle und Seilführungsrolle so angeordnet,
daß das von der ersteren herabführende Lastseil in einer Senkrechten liegt, die
mit der einen (senkrechten) Seitenkraft der erwähnten Resultierenden zusammenfällt,
und daß die Seilführungsrolle eine Gerade tangiert, die mit der anderen (schräg
liegenden) Seitenkraft zusammenfällt. Im zweiten Falle ist die Lastrolle in gleicher
Weise angeordnet; das Lastseil ist aber nicht unmittelbar zur=Seilführungsrolle,
sondern um eine um den Aufhängungspunkt des Trägers drehbare Rolle und von dieser
zur Seilführungsrolle geführt. Da die Resultierende infolge der Lastrollenanordnung
durch den Aufhängungspunkt des Trägers
geht, wird auch in diesem
Falle die Gleichgewichtslage des Trägers selbsttätig erhalten.
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Die letztere Ausführung der Erfindung ergibt zudem den Vorteil, daß
sie bei Kränen mit in senkrechter Ebene schwingbarem Ausleger anwendbar ist, da
bei allen Höhenlagen des Kranauslegerkopfes der Träger seine mit der Gleichgewichtslage
identische Normallage beibehält.
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Die Erfindung ist auf der Zeichnung in drei Ausführungsbeispielen
dargestellt.
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Bei allen Ausführungen ist der Träger c für die Waage mittels des
fest mit ihm verbundenen Ansatzstückes s an dem Bolzen k im Kopf des Kranauslegers
a aufgehängt. An dem einen Ende des Trägers c ist die die wagerechte Seilstrecke
zur Lastrolle e ergebende Seilführungsrolle 1 angebracht. Der Waagebalken
b der auf dem Träger angeordneten, nicht weiter dargestellten Waage ruht
mit seiner Schneide i in einem Ansatzstück t des Trägers. An der Schneide 2 des
Waagebalkens hängt die Lastrolle e mittels des Gehänges d. Durch die einerseits
an den fest mit dem Träger c verbundenen Arm u und andererseits an das Gehänge
d angreifenden Lenker m wird das Gehänge d verhindert, dem durch die Last
bewirkten Horizontalzug gegen die Rolle l hin zu folgen.
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Bei der Ausführung nach Abb. x sind die Lastrolle e und die Seilführungsrolle
1 so angeordnet, daß die Resultierende R aus den beiden Kräften P und Pl, die in
dem von der Kranwinde zur Seilführungsrolle und in dem von der Lastrolle zur Last
führenden Lastseil auftreten, durch den Bolzen k geht. Bei dieser Lage der Lastseilteile
und der Anordnung des die Seilführungsrolle und unter Vermittlung des Waagebalkens
b die Lastrolle tragenden Trägers c findet bei allen Belastungen eine selbsttätige
Ausgleichung der Kräfte statt.
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Um den Träger c an und für sich im Gleichgewicht zu halten, ist er
mit einem Gegengewicht v versehen.
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Die in Abb, 2 und 3 dargestellten Ausführungsformen der Erfindung
unterscheiden sich von der erstbeschriebenen dadurch, daß das Lastteil zunächst
über die in der üblichen Weise am Auslegerkopf angeordnete Rolle w, dänn über die
Seilführungsrolle 1 und von dieser zwecks Herbeiführung der wagerechten Seilstrecke
zur Lastrolle e geführt ist. Ein Kippen des Trägers c bei belastetem Lastseil kann
nicht erfolgen, weil das von der Seilführungsrolle 1 nach der Rolle w führende
Lastseil linksdrehend und das von der Seilführungsrolle nach der Lastrolle e führende
Lastseil rechtsdrehend wirkt. Die Lastrolle e und der Waagebalken b sind so angeordnet,
daß das von ersterer abwärts führende Lastseil f einen Abstand von der durch den
Bolzen k gehenden Senkrechten besitzt, der dem Radius des Seilmittenkreises der
Rolle w gleich ist, also x - y (Abb. 2). In diesem Falle verhält sich
bei allen Belastungen Q : Q 1= P : Pl ; ferner ist
Q x = P y (Abb. 3). Alsdann schneidet die Resultierende R aus Ql und £"l
den Mittelpunkt des Rollenbolzens k. Dadurch und weil x = y ist; wird erreicht,
daß der Träger c bei jeder Höhenstellung des Kranauslegers a die Normal- bzw. Gleichgewichtslage
beibehält. Die Größe und Richtung der Resultierenden R sowie der Winkel, den die
beiden Seilstrecken zwischen den Rollen 1, w und 1, e bilden, werden
durch das Heben oder Senken des Auslegers nicht verändert.
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Der Träger würde auch oberhalb des Auslegerkopfes angeordnet sein.
können. Diese Anordnung kommt praktisch aber kaum in Betracht, da sie die Anwendung
eines die Stabilität des Trägers sichernden Kreisels erfordert.
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Bei dieser Ausführung darf die verwendete Waage natürlich keine nach
dem Führerstand führenden Übertragungshebel u. dgl. besitzen, sondern sie muß eine
in sich abgeschlossene, beispielsweise eine selbsttätige Federwaage sein.