DE3418820A1 - Arzneimittel fuer verdauungsgeschwuer - Google Patents
Arzneimittel fuer verdauungsgeschwuerInfo
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Description
Beschreibung
Die Erfindung betrifft ein Arzneimittel für Verdauungsgeschwür, als aktiven Bestandteil Desoxyribonucleinsäure
oder deren Salze enthaltend.
Patienten mit Verdauungsgeschwür nehmen in dieser Zeit als Folge von verstärktem seelischem Streß, verursacht durch
eine Komplizierung des sozialen Lebens, zu. Vieles vom Mechanismus und der Pathophysiologie von Verdauungsgeschwüren ist
noch unbekannt, und es gibt noch keine entscheidende therapeutische
Methode für diese Erkrankung.
Verdauungsgeschwür wird derzeit hauptsächlich durch pharmako-therapeutische Maßnahmen behandelt, wobei Antisäure-,
antipeptische Mittel oder anticholinergische Mittel gegen den Verdauungsträkt angreifende Paktoren, verkörpert durch
Magensäure und Pepsin, verwendet werden.
Andererseits wird angenommen, daß in einem lebenden Organismus der Beginn eines Verdauungsgeschwürs von der
Ausübung eines therapeutischen Antigeschwür-Mechanismus begleitet sein kann, was als eine der mit lebenden Organismen
ausgestatteten Schutzmöglichkeiten angesehen wird. Der Gedanke dieses Schutzvermögens lebender Organismen findet
nun Interesse, und einige Versuche sind gemacht worden, dieses
Vermögen zu stärken, um dadurch die Geschwürtherapie zu beschleunigen. Extrakte aus pflanzlichen oder tierischen Geweben
und synthetische Verbindungen haben sich mit diesem Versuch auf einer Linie erwiesen. In den letzten Jahren haben
sich Erwartungen insbesondere für Medikamente auf diesem Gebiet verstärkt.
Da Arzneimittel gewöhnlich in Kombination bei der Therapie von Verdauungsgeschwür verwendet werden, ist das Auftauchen
eines solchen Medikaments erwünscht, das andere Wirkungsmerkmale und physikalische Eigenschaften als herkömmlicherweise
verwendete hat.
Ferner gibt es das Problem der Nebenwirkungen, wenn Medikamente für längere Zeit verabreicht werden, um das Wieder-
\
auftreten von Verdauungsgeschwüren zu verhindern, die ein hohes Verhältnis des Wiederauftretens haben.
Viele pharmakologische Wirkungen von Nucleinsäure, die
erfindungsgemäß verwendet wird, sind unbekannt, und im Hinblick auf ihre medizinische Anwendung ist fast nichts versucht
worden. So entstand das Interesse an der medizinischen Anwendung von Nucleinsäure, und intensive Untersuchungen haben
im Ergebnis bestätigt, daß Nucleinsäure, insbesondere Desoxyribonucleinsäure, eine bemerkenswerte wirtsvermittelte
Antitumorwirkung sowie ausgezeichnete Sicherheit zeigt (s.
JA-OS 139096/1982).
Im Verlauf der erfindungsgemäßen Untersuchungen wurde die intracorporeale Verteilung von einem lebenden Organismus
verabreichter Nucleinsäure untersucht. Es wurde bemerkenswerterweise festgestellt, daß Nucleinsäure in relativ hoher
Konzentration im Verdauungstrakt um den Magen herum verteilt wurde. Als Ergebnis intensiver Untersuchungen der pharmakologischen
Wirkungen von Nucleinsäure auf den Verdauungstrakt wurde die Erfindung auf der Grundlage der Feststellung
vollendet, daß Nucleinsäure die Heilung von. Verdauungsgeschwür bemerkenswert beschleunigt. Bislang ist nie berichtet
worden, daß Nucleinsäure die vorerwähnte Wirkung zeigt.
Die Erfindung bezieht sich daher auf ein Arzneimittel
für Verdauungsgeschwür, als aktiven Bestandteil Nucleinsäure oder deren Salze enthaltend, spezieller auf ein Arzneimittel
für Verdauungsgeschwür,als aktiven Bestandteil Nucleinsäure oder deren Salz, erhalten aus BCG, enthaltend.
Die Erfindung bezieht sich ferner auf ein Arzneimittel
für Verdauungsgeschwür, als aktiven Bestandteil Desoxyribonucleinsäure
oder deren Salze enthaltend, spezieller auf ein Arzneimittel für Verdauungsgeschwür, als aktiven Bestandteil
Desoxyribonucleinsäure oder deren Salze, aus BCG erhalten, enthaltend.
Die Erfindung bezieht sich ferneif auf ein Arzneimittel
für Verdauungsgeschwur, als aktiven Bestandteil ein Gemisch
aus Desoxyribonucleinsaure und Ribonucleinsäure, hauptsächlich
Desoxyribonucleinsaure oder deren Salze umfassend, enthaltend, spezieller auf ein Arzneimittel für Verdauungsgeschwür,
als aktiven Bestandteil ein Gemisch aus Desoxyribonucleinsaure und Ribonucleinsäure, hauptsächlich Desoxyribonucleinsaure
oder.deren Salze, aus BCG erhalten, umfassend, enthaltend.
Die erfindungsgemäß zu verwendende Nucleinsäure umfaßt
solche, die aus Kälber-Thymus, Lachshoden, Mikroorganismen oder anderen Naturprodukten hergestellt wurden, worunter
solche, die bereits bei Nahrungsmitteln oder Medikamenten angewandt wurden, unter dem Gesichtspunkt der Sicherheit bevorzugt
werden. Sogenannte künstlich hergestellte Nucleinsäuren, die nach einer chemischen oder biochemischen Methode
erhalten werden, können auch verwendet werden. Sie werden verkörpert durch Desoxyribonucleinsaure, Ribonucleinsäure,
deren Gemische, oder sie enthaltende Fraktionen. Es ist ratsam, daß die pharmakologisehen und physikochemisehen Eigenschaften
einer' jeden Nucleinsäure mit dem Ziel der Erfindung im Einklang stehen und daß die Menge an Verunreinigungen,
die Fieber oder andere Nebenwirkungen hervorrufen können, die in der Nucleinsäure enthalten sind, so klein wie möglich
ist. Diese Nucleinsäuren können ferner erwärmt, alkalisch behandelt oder einer anderen physikalisch-chemischen Behandlung
oder einer Nuclease-Behandlung oder anderen biochemischen Behandlungen unterworfen werden, um als Material für
Arzneimittel geeigneter zu sein« Eine Wärmebehandlung ist
besonders vorzuziehen aufgrund der Leichtigkeit dieser Maßnahme. Ziel dieser Behandlungen ist es, die Wirkung der
Nucleinsäure als aktiven Bestandteil des erfindungsgemäßen
Arzneimittels zu verbessern, die Herstellung su erleichtern
und weiter die Löslichkeit der Nucleinsäure bei Verabreichung zu erhöhen. Diese Behandlungen sind jedoeh nicht unvermeidlich,
um das Ziel der Erfindung zu erreichen.
Eine Methode der Herstellung der Nucleinsäure wird nun als Bezugsbeispiele beschrieben.
Herstellung von aus BCG stammender Nucleinsäure:
Mycobacterium boris BCG, ATCC 19015, wurde auf einem
Fleischextrakt-Glycerin-Medium bei 370C 3 Wochen statisch
kultiviert und das Kulturmedium zentrifugiert, um feuchte Bazillen zu e-rhalten. 3,3 kg dieser feuchten Bazillen wurden
in einer siebenfachen Menge einer 10 mM Phosphat-Pufferlösung
(pH 7,0) suspendiert und unter Eiskühlung mit einer DYNO-Mühle, anschließend mit einer Zentrifuge bei 20 000 g für
20 min aufgebrochen, um 21 1 Zellexträkt zu erhalten. Dieser
wurde mit 63 g Streptomycinsulfat versetzt, unter ausreichendem Rühren gemischt und Über Nacht bei 40C stehengelassen,
und die gebildeten Niederschläge wurden abzentrifugiert und
in einem 10 mmolaren Phosphat-Puffer (pH 7,0), der 0,5 M
NaCl enthielt, suspendiert. Diese Suspension wurde gegen den gleichen Puffer und dann gegen destilliertes Wasser
dialysiert,, um 8 1 einer Nucleinsäure enthaltenden Suspension
zu erhalten.
Eine gleiche Menge einer 1,8 %igen NaCl wurde zu einem
Liter der Suspension gegeben, unter Rühren gemischt und 60 min auf. 100°C erhitzt. Nach dem Abkühlen der Suspension wurde
diese bei 10 000 g 20 min zentrifugiert und die überstehende Flüssigkeit abgetrennt, wozu NaCl gegeben wurde, so daß
die Endkonzentration 0,4 M war, und gerührt, Getyltrimethylammoniumbromid (Tokyo Kasei Kogyo) wurde der Lösung zugesetzt,
so daß die Endkonzentration 0,2 % (G/V) war, unter ausreichendem Rühren gemischt und 30 min bei Raumtemperatur
stehen gelassen. Die gebildeten Niederschläge wurden durch Zentrifugieren gesammelt und in 400 ml einer 1m NaCl gelöst.
Eine gleiche Menge eines Chloroform/Isoamylalkohol (24:1)-Gemischs wurde zu der Lösung gegeben, geschüttelt und
zentrifugiert, um die wässrige Phase abzutrennen. Nach zweimaliger
Wiederholung dieses Vorgangs wurde eine dreifache Menge 99,5%igen Ethanols zu der erhaltenen wässrigen Phase
gegeben, unter Rühren gemischt und über Nacht bei 40C stehen
gelassen. Die gebildeten Niederschläge wurden durch Zentrifugieren gesammelt, in destilliertem Wasser gelöst, gegen
destilliertes Wasser dialysiert und gefriergetrocknet, um
1,04 g aus BCG stammender Nucleinsäure zu erhalten. Die so
erhaltene Nucleinsäure wies 70% Desoxyribonucleinsäure, 28% Ribonucleinsäure und Spurenmengen anderer Bestandteile auf.
Nachdem die Desoxyribonucleinsäure und die Ribonucleinsäure fraktioniert worden waren (siehe Schneider, W*C. (1946), J.
Biol. Chem. 164, 747), wurden die Nucleinsäuren quantitativ
bestimmt. Desoxyribonucleinsäure wurde nach der Diphenylamin-Methode bestimmt (siehe Burton, K. (1956), Biochm. J. 6_2, 3,5)
mit Kälberthymus-Desoxyribonucleinsäure als Standard, und Ribonucleinsäure wurde nach der Orcin-Methode (siehe Mejbaum,
W. (1939) Hoppe-Seyler's Z. Physiol. Chem. 258, 117) mit
Hefe-Ribonucleinsäure als Standard bestimmt (die Bestimmungen erfolgten in den folgenden Beispielen in der gleichen
Weise).
I ι
Herstellung von Nucleinsäure aus Bazillus:
Bacillus subtilis, ATCC 6633, wurde unter Schütteln auf einem Pepton-Medium 6 h bei 370C kultiviert, und das Kulturmedium
wurde zentrifugiert, um feuchte Bazillen zu erhalten. 98 g der erhaltenen feuchten Bazillen wurden in 100 ml eines
Phosphat-Puffers (pH 7,0) suspendiert,· und eine Lösung von aus Bazillen stammender Nucleinsäure wurde in der gleichen
Weise, wie im Bezugsbeispiel 1, hergestellt. Die erhaltene Lösung wurde mit In NaOH neutralisiert und gefriergetrocknet,
um 158 mg einer getrockneten Probe zu erhalten. 90 mg davon .
wurden in 10 ml eines O,O5 m Acetat-Puffers (pH 4,5) gelöst,
wozu 200 E Ribonucleäse T2 (Sankyo), gelöst in 2ml des Puffers, gegeben und 22 h bei 370C inkubiert wurden.
Eine gleiche Menge Chloroform-Isoamylalkohol (24:1)-Gemisch
wurde zur Reaktionsflüssigkeit gegeben, geschüttelt und zentrifugiert, um die wässrige Schicht zu trennen.
Nach Wiederholung dieses Vorgangs wurde die Gesamtmenge der wässrigen Schicht auf eine Säule (2,5 χ 90 cm) mit Sephadex
G-100 (Pharmacia Fine Chemicals, Inc.) gebracht, zuvor mit 0,5 Μ Ammoniumbicarbonat ins Gleichgewicht gebracht und mit
der Lösung eluiert. Die Desoxyribonucleinsäure enthaltende Fraktion, die zuerst eluiert worden war, wurde aufgefangen
und gegen destilliertes Wasser dialysiert. Das Dialysat wurde mit 1 η NaOH neutralisiert und gefriergetrocknet, um 72mg
eines Natriumsalzes von aus Bazillen stammender Nucleinsäure zu erhalten. .
Die so erhaltene Nucleinsäure umfaßte im wesentlichen Desoxyribonucleinsäure.
Die im Bezugsbeispiel 1 erhaltene, aus BCG stammende Nucleinsäure wurde mit Ribonucleäse (der Sigma Corp.) und
weiter mit Pronase abgebaut und mit Chloroform zwecks Endproteinierung geschüttelt. Die wässrige Phase dieser end-
proteinierten Nucleinsäure wurde mit einer Säule mit Sepharose CL 6B (der Pharmacia Fine Chemicals, Inc.), die in den
Tests eingesetzt werden sollten, fraktionsgereinigt. Der DesoxyribonucIeinsäure-Gehalt der erhaltenen Nucleinsäure
lag nicht unter 98%.
Die im Bezugsbeispiel 1 erhaltene, aus BCG stammende Nucleinsäure wurde mit Desoxyribonuclease 1 (der Worthington
Corp.) abgebaut und mit Chloroform zwecks Entproteinierung geschüttelt. Die wässrige Phase der entproteinierten Nucleinsäure
wurde bei den Tests eingesetzt, nach—dem sie der Fraktionsreinigung mit Sephadex G-50 (der Pharmacia Corp.)-Säule
unterworfen worden war. Der Ribonucleinsäure-Gehalt der erhaltenen Nucleinsäure lag nicht unter 98%.
Wie die Ergebnisse der späteren Tests verstanden werden, ist die beschleunigte Heilung von Geschwüren als eine der
pharmakologischen Wirkungen von Nucleinsäure anzusehen. Ferner ist, wie bei den Tests 1 und 3 gezeigt, die beschleunigende
Wirkung der Heilung von Geschwüren durch Nucleinsäure am ehesten der Wirkung der Desoxyribonucleinsäure zuzuschreiben,
weil weniger bemerkenswerte Wirkungen auftreten, wenn nur Ribonucleinsäure verabreicht wird, wie wenn nur Desoxyribonucleinsäure
verabreicht wird. Es wird jedoch bemerkt, daß das Einbringen einer geeigneten Menge Ribonucleinsäure mit Des-
oxyribonucleinsäure eine etwas größere Wirkung ausübt als
die Verwendung von einer der beiden Säuren.
Das erfindungsgemäße Arzneimittel zeigt einen bemerkenswerten Einfluß bei der Heilung des Essigsäuregeschwürs bei
Ratten, das als morphologisch ähnliches Modell für Geschwüre beim Menschen angesehen wird. Ferner zeigt sich, daß die
wirksame Dosis des Mittels einen breiten Bereich hat.
Das erfindungsgemäße Arzneimittel für Verdauungsgeschwür hat eine extrem niedrige akute Toxizität und ist sicher in
seiner Antigenizität. Als Ergebnis der Tests wurde bestätigt,
daß Fiebererzeugung, Schmerz, entzündungsfordernde Eigenschaften
oder andere Störungen so gering sind, daß sie bei der gewöhnlichen Anwendung als Medikament zu vernachlässigen
sind..
Da das. erfindungsgemäße Arzneimittel, wie oben beschrieben,
auch tumorizid wirkt, eignet es sich für die Heilung von Verdauungsgeschwür, z.B. Magengeschwür, das zu
einer Krebsvorstufe oder weiter zu Magenkrebs fortschreitet.
Das erfindungsgemäße Arzneimittel für Verdauungsgeschwür kann als solches oder in Kombination mit gewöhnlich
verwendeten Zusätzen oder Bindemittel angewandt werden. Dosis, Methode und Verabreichungsweg werden je nach dem Fall
gewählt. Im allgemeinen ist es ratsam, 0,001 bis 100 mg in einer Dosis in 1- bis 7-tägigen Abständen zu verabreichen.
Der Verabreichungsweg kann intradermal f hypoderra, intramuskulär/
intravenös, oral oder als direkte Verabreichung am Ort der Erkrankung gewählt werden.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele leichter verständlich^ und die Vielseitigkeit der Erfindung wird
durch die Ergebnisse der nachfolgend wiedergegebenen Tests weiter veranschaulicht.
Beispiel 1: Flüssigpräparate
100 mg der im Bezugsbeispiel 1 erhaltenen, aus BCG stammenden
Nucleinsäure wurden in 100 ml phosphatgepufferter Salzlösung (der Nissui Seiyaku Co.) gelöst und unter sterilen
Bedingungen unter Verwendung eines Nuclepore-Filters
(0,2 μπι, Nuclepore Corp.) filtriert. 1,5 ml-Portionen des erhaltenen
Eiltrats wurden unter sterilen Bedingungen in Ampullen gegossen, um das Flüssigpräparat gemäß der Erfindung herzustellen.
Beispiel 2; Lyophilisierte Präparate
100 mg der aus BCG stammenden Nucleinsäure wurden in 100 ml destilliertem Wasser zur Injektion gelöst, wozu 5 g
Mannit gegeben und gelöst wurden, und filtriert wurde unter sterilen Bedingungen mit einem Nuclepore-Filter (0,2 μπι) .
Nachdem 1 ml-Portionen des erhaltenen Filtrats unter steri-
len Bedingungen in Ampullen gegossen worden waren, wurde
die Lösung gefriergetrocknet, um ein erfindungsgemäßes lyophilisiertes
Präparat zu erhalten.
Test 1: Einfluß der Nucleinsäure auf Essigsäure-Geschwür
Essigsäure-Geschwür, das chronische Ratten-Geschwürmodell, wurde in den Mägen männlicher Wistar-Ratten nach der
Methode von Okabe et al. (Okabe, S.,et al., Amer. J. Dig. Dis. Bd. J_£, 277 (1971)) hervorgerufen, um den Einfluß einer Reihe
von Nucleinsäuren zu prüfen. Die in einer physiologischen Salzlösung gelösten Nucleinsäuren wurden hypodermal in die
Rücken von Ratten sechsmal jeden zweiten Tag seit dem Tag nach der Operation verabreicht. Die Mägen wurden am Tag nach
der letzten Verabreichung (dem 12. Tag nach der Operation) herausgelöst und mit Formalin leicht fixiert, und die größten
und kleinsten Durchmesser des ulcerösen Bereichs wurden gemessen. Der Geschwürindex und das Heilverhältnis wurden
nach den folgenden Formeln errechnet:
Geschwürindex (mm2). ■
= großer Durchmesser (mm) χ kleiner Durchmesser (mm)
Heilverhältnis (%)
,Geschwürindex der __ Geschwürindex der Tiere mit Wirk-.
_ Kontroll tiere stoffverabreichung
Geschwürindex der Kontrolltiere
Die Ergebnisse sind Tabelle I zusammengefaßt.
Verabrei- Anzahl der Geschwürindex Heilverhältnis
chungsmenge Tiere (Durchschnitt*· (%)
in einer SP: mn2)
Dosis(ug)
Konrolle (a) | .- | 8 | 19,4±3,3 | - |
E. coli-DNA (b) |
200 | 7 | .14,O±3,5 | 28 |
Bacillus-NA (C) |
200 | 7 | 12,9+2,6 | 33 |
Lachshoden- DNA (d) |
200 | 7 | 15,8+3,9 | 19 |
Kalbthymus- DNA (e) |
200 | 7 | 17,1+3,1 | 12 |
Bäckerhefe- RNA (f) |
200 | 7 | 16,513,8 | 15 |
a) Mit einer physiologischen Salzlösung alleine verabreicht
b) Verwendet wurde die aus E. coli K-12 nach der Methode
von Marmur hergestellte Nucleinsäure (s. J. Marmur, J. Mol. Biol. Bd. 3, 208 (1961))
c) Verwendet wurde die im Bezugsbeispiel 2 erhaltene
Bazillus-Nucleinsäure
d) Verwendet wurde Lachshoden-DNA ^Typ III der Sigma
Corp.) j '
e) Verwendet wurde Kalbthymus-DNA (Typ I der Sigma Corp.)
f) Verwendet wurde Bäckerhefe-RNA (Typ III der Sigma
Corp.)
Test 2At Einfluß von aus BCG-stammender Nucleinsäure auf
Essigsäure-Geschwür (Teil 1)
Der Einfluß von im Bezugsbeispiel 1 erhaltener, aus BCG stammender Nucleinsäure wurde in der gleichen Weise wie
im Test 1 untersucht. Die Ergebnisse sind in Tabelle II zusammengefaßt.
Verabreichungs- menge in einer Dosis (ug) |
Anzahl der Tiere |
Geschwürindex (DurchschnittiSP: mm2) |
Heilverhältnis |
O | 11 | 15,711,7 | - |
20 | 11 | 9,3+1,6* | 41 |
200 | 10 | 9,Oi1,9* | 43 |
2000 | 12 | 9,4+2,4** | 40 |
* ρ < 0,02 | |||
** ρ < 0,05 |
Test 2B: Einfluß von aus BOG stammender Nucleinsäure auf Essigsäuregeschwür
(Teil 2)
Der Einfluß von im Bezugsbeispiel 1 erhaltener, aus BCG-stammender Nucleinsäure und der Desoxyribonucleinsäure
und Ribonucleinsäure,aus der BCG-Nucleinsäure abgetrennt,
wurde in der gleichen Weise wie beim Test 1 getestet. Die Ergebnisse sind in Tabelle III zusammengefaßt.
Probe Verabreichungs- Anzahl der Geschwürindex Heilver
menge in einer Tiere (Durchschnitt hältnis Dosis ^g) +SF: mma) (%)
Kontrolle (a) | - | 12 | 15,4+1,8 | - |
BCG-NA | 100 | 12 | 8,9+.1,3** | 42 |
BCG-DNA (b) | 100 | 12 | 10,6+1,4** | 31 |
BCG-FNA (c) | 100 | 12 | 13,2+2,5 | 14 |
♦* ρ < 0,05 |
a) Verabreicht mit 5% Mannit
b) Erhalten im Bezugsbeispiel 3
c) Erhalten im Bezugsbeispiel 4
Test 3A; Akute Toxizitätstest von BCG-Nucleinsäure
Die im Bezugsbeispiel 1 erhaltene BCG-Nucleinsäure, in
einer physiologischen Salzlösung gelöst, wurde mit einer Dosis von 1 g/kg Körpergewicht männlichen ddY-Mäusen im Alter
von 5 Wochen, die in Gruppen von jeweils 10 Tieren unterteilt waren (durchschnittlich 23 g Gewicht) intravenös verabreicht.
Während der Beobachtungsdauer von 1 Woche nach Verabreichung wurde weder eine Behinderung der Gewichtszunahme
noch ein Todesfall beobachtet. Daraus ergibt sich, daß die DLcn dieser Substanz bei intravenöser Verabreichung nicht
kleiner als 1 g/kg ist.
Test 3B; Akute Toxizitätstest von BCG-Desoxyribonucleinsäure
Die akute Toxizität der im Test 2B verwendeten BCG-Desoxyribonucleinsäure
wurde in der gleichen Weise wie im Test 3A geprüft. Aus dem Testergebnis ergibt sich, daß die DL5
dieser Substanz bei intravenöser Verabreichung nicht kleiner als 1 kg/kg ist.
Test 4A: Antigenizitätstest von BCG-Nucleinsäure
Die im Bezugsbeispiel 1 erhaltene BCG-Nucleinsäure, gelöst in einer physiologischen Salzlösung, wurde in einer Do**
sis von 1 mg pro Tier männl'ichen Hartley-Meerschweinchen,
die in Gruppen von jeweils 6 Tieren unterteilt worden waren
(durchschnittlich 35Og Gewicht), sechsmal (dreimal pro Woche)
zwecks Sensibilisierung intradermal verabreicht* Zwei Wochen nach der letzten Sensibilisierung wurde die gleiche
BCG-Nucleinsäure, in einer physiologischen Salzlösung gelöst,
in einer Dosis von 10 mg oder 2 mg/kg Körpergewicht intravenös verabreicht. Aus dem Ergebnis der Prüfung auf Antigenizität
dieser Substanz durch Beobachten des Verhaltens der Meerschweinchen zu dieser Belastung ergibt sich, daß bei
der obigen Dosis keinerlei anaphylaktischer Schock induziert
wurde.
Test 4B: Antigenizitätstest von BCG-Desoxyribonucleinsäure
Die Antigenizität der im Test 2B verwendeten BCG-Desoxyribonucleinsäure
wurde in der gleichen Weise wie beim Test 4A getestet. Als Ergebnis wurde gefunden, daß diese Substanz
keinen anaphylaktischen Schock induzierte.
Claims (3)
- Dr. D.Thomsen X j ": FATEKTAN WA LT EOL ^ / T P P 9 ΓΪ VERTRETER BEIM EUROPÄISCHEN PAfBNt^M]T COH- I O O Z U PROFESSIONAL REPRESENTATIVES BETORE B5O-W WOinkflUff MANDATAlRESAQRKSPRtSLOEBTelefon (O 89) 53 0211 Telex 5 24 303 xpe530212Münctitn: Frankfurt/M.:Dr. rer. nat. O. Thomson Dlpl.-Ing. W. Welnkauff(Fuchshohl 71)cable: expertlaD-8000 München 2Kaiser-Ludwig-Platz6 21 . Mai 1984Mitsui Toatsu Chemicals, Inc. Tokyo / JapanArzneimittel für VerdauungsgeschwürPatentansprüche1/. Arzneimittel für Verdauungsgeschwür, das als aktiven Bestandteil Desoxyribonucleinsäure oder deren Salze enthält;
- 2. Arzneimittel nach Anspruch 1, das ein Gemisch von Desoxyribonucleinsäure und Ribonucleinsäure, hauptsächlich die Desoxyribonucleinsäure aufweisend, ist.
- 3. Arzneimittel nach Anspruch 1 oder 2, dessen Desoxyribonucleinsäure oder Gemisch aus Desoxyribonucleisäure und Ribonucleinsäure aus BCG erhalten ist.
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