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Diese
Erfindung betrifft eine bestimmte Oxihuminsäure und deren Verwendung bei
der Behandlung verschiedener Zustände.
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Huminsäuren werden
während
der Zersetzung von organischer Materie gebildet und lassen sich
folglich in praktisch jeder natürlichen
Umgebung nachweisen, in der organische Materialien und Mikroorganismen gegenwärtig sind
oder waren (Visser, 1973). Huminsäuren werden in der Medizin
in einer Dosierung von zwischen 0,9 und 1,8 g täglich zur Behandlung von Hyperazidität und anderen
Magenstörungen
bei Menschen verwendet (Gramsch, 1961; Reichert, 1966). Bei den
vorstehend genannten Dosen wurden keine ungünstigen Nebenwirkungen beobachtet.
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Huminsäuren werden
aufgrund ihrer lokalen antiphlogistischen, hyperämischen und analgetischen Eigenschaften
auch erfolgreich als antiphlogistische Mittel (Salz, 1974; Motohisa
et al., 1974) und als eine systemische Behandlung für Anämie und
Hypercholesterinämie
(Soloveyva und Lotosh, 1984) verwendet.
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Torfextrakte
werden seit vielen Jahren in therapeutischen Bädern zur Behandlung verschiedener
Zustände
verwendet (Brandt, 1964; Eichelsdörfer, 1976). Die antiseptischen
Eigenschaften von Torf wurden erstmals während des 1. Weltkriegs erkannt,
als dieser direkt auf Kriegswunden aufgetragen wurde, um Infektionen
zu verhindern (Haanel, 1924). Die mögliche Anwendung von kohlestämmiger Huminsäure und
Fulvinsäure
als antimikrobielle Mittel wurde vor kurzem von Cloete et al. (1990)
vom Institut für
Mikrobiologie, Universität Pretoria,
untersucht.
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Etwas
später
wurde Humat bei der Behandlung des von Willebrand-Jürgens-Syndroms
verwendet (Lopez-Fernandez et al., 1992). Patienten wurden mit einer
Infusion von 35 mg/kg Körpergewicht
behandelt, wonach sich normale VIII-Spiegel einstellten.
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Es
wurde berichtet, dass Huminsäuren,
die entweder aus der Zersetzung von organischer Materie (Sato et
al., 1986) oder der Oxidation von Kohle (Bernacchi et al., 1996)
abstammen, nicht als Mutagene wirken, sondern sich stattdessen interessanterweise
eher als Antimutagene verhalten (Takahiko et al., 1986), indem sie
die Mutagenität
ausgewählter
Mutagene hemmen.
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Die
tumorhemmenden Eigenschaften von Huminsäuren wurden in vivo erstmals
von Zsindely et al. (1971) untersucht, die berichteten, dass Mäuse, die
5 Tage lang oral 10–40
mg Huminsäuren
erhalten hatten, nach experimenteller Einführung von Krebs durch Gabe
von Aszites-Sarkom oder -Lymphom (IP) nach 10 Tagen eine erheblich
geringere Tumorbelastung zeigten. Sie stellten ebenfalls fest, dass
die Huminsäurebehandlung
zu einem 20–25%igen
Rückgang
des RNS- und DNS-Gehalts
in Tumorzellen führte.
Es hat sich auch gezeigt, dass Huminsäuren Gebärmutterkrebs bei Ratten entgegenwirkt
(Davies, 1996).
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Da
diese Säuren
eine hohe Grenzflächenaktivität aufweisen
(Visser, 1982), können
sie auf die Membranen von malignen Zellen einwirken, deren Struktur
und Funktion sich häufig
von der normaler Zellen unterscheidet (Bennet & Connon, 1957). Adamek (1976) berichtete,
dass eine oral, rektal oder intramuskulär an den Orten des Tumors verabreichte
Torfzubereitung deren Stillstand oder Rückbildung verursachte.
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Von
Thiel et al. (1981) wurden bei einer Konzentration von 100 μg/ml Ammoniumhumat
in vitro antivirale Eigenschaften beschrieben, was zur erfolgreichen
Verwendung dieses Mittels als topische Behandlung für Hautkrankheiten
führte,
die durch das Herpes-Virus verursacht wurden (Klocking et al., 1983).
Schneider et al. (1996) berichteten über die Anti-HIV-Aktivität von synthetischen
Humatanalogen, die von Hydrochinon abstammen. Diese Verbindungen
hemmten eine HIV-1-Infektion
von MT-2-Zellen mit einem beeindruckend niedrigen IC50 von
50–300
ng/ml. Die Ansteckungsfähigkeit
von HIV-Teilchen wurde durch eine Störung der CD4-induzierten proteolytischen
Spaltung der V3-Schleife des Virion gp120SU gehemmt.
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KURZDARSTELLUNG
DER ERFINDUNG
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Gemäß einem
ersten Aspekt der Erfindung wird die Verwendung von Oxihuminsäure, die
kohlestämmig
ist und durch ein Nassoxidationsverfahren gewonnen wird, oder einem
Salz, Ester oder Derivat davon mit folgender Analyse der funktionellen
Gruppen:
Säuregruppen,
insgesamt: 3–13
meq/g;
Carboxylgruppen: 0,5–12 meq/g und
Phenolgruppen:
0,5–9
meq/g;
zur Herstellung eines Arzneimittels zur Verwendung als
Immunstimulans bereitgestellt.
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Üblicherweise
wird das Arzneimittel bei der Behandlung einer Krankheit verwendet,
die mit einer Virusinfektion, und ganz besonders einer HIV-Infektion,
assoziiert ist.
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Das
Arzneimittel wird auch üblicherweise
zum Hemmen von Krebswachstum bei einem Patienten verwendet.
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Üblicherweise
wird das Arzneimittel oral verabreicht. Es hat sich herausgestellt,
dass die Oxihuminsäure,
ein Salz, Ester oder Derivat davon bei oraler Verabreichung schnell
vom Patienten aufgenommen wird.
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Der
Patient kann ein Mensch, ein Tier oder ein Vogel sein.
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Die
erfindungsgemäß verwendete
Oxihuminsäure
kann mittels des Nassoxidationsverfahrens hergestellt werden, das
in US-Patent 4,912,256
beschrieben ist. Das Kalium- oder Natriumsalz der Oxihuminsäure kann
mittels des Verfahrens hergestellt werden, das in US-Patent 5,004,831
beschrieben ist. Oxihuminsäure weist
keine bestimmte Struktur auf. Sie ist eine komplexe Mischung aus
organischen Verbindungen. Sie ist aufgrund ihrer Carboxyl- und Phenolgruppen
inhärent
sauer. Oxihuminsäure
ist bei einem niedrigen pH-Wert in Wasser praktisch unlöslich, wird
aber in einem alkalischen wässrigen
Medium löslich.
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Oxihuminsäure kann
somit als ein relativ hochmolekulares Produkt mit Carboxyl- und
Phenolgruppen betrachtet werden. Oxihuminsäure hat im Vergleich mit so
genannten natürlichen
Huminsäuren
einen relativ hohen Aromatizitätsgrad.
Nachstehend ist eine bevorzugte Analyse der funktionellen Gruppen
der Oxihuminsäure
angeführt:
Säuregruppen,
insgesamt: 5,4 meq/g
Carboxylgruppen: 2,2 meq/g
Phenolgruppen:
3,2 meq/g
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Die
Oxihuminsäure,
ein Salz, Ester oder Derivat davon werden vorzugsweise in Form einer
pharmazeutischen Zusammensetzung bereitgestellt, die für die orale
Verabreichung geeignet ist. Eine besonders geeignete Form ist eine
Kapsel. Der Wirkstoff kann mit oder ohne Hilfsstoffe in der Kapsel
vorliegen.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 bis 29 veranschaulichen
grafisch die Ergebnisse bestimmter Versuche, die mit Kaliumoxihumat
und Huminsäure
durchgeführt
wurden.
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BESCHREIBUNG
DER AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Kaliumoxihumat
mit der vorstehend genannten bevorzugten Analyse der funktionellen
Gruppen und nachstehend als "Oxihumat" bezeichnet, wurde
einer Reihe von In-vitro- und In-vivo-Studien
unterworfen und diese sind nachstehend beschrieben.
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i) Wirkungen von Oxihumat
auf die proliferativen Reaktionen von humanen Lymphozyten, die mit
Phytohämagglutinin
(PHA) stimuliert wurden.
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Bei
diesen Versuchen wurden Suspensionen gereinigter humaner monozytenabgereicherter
Lymphozyten mit einer Konzentration von 1 × 106 Lymphozyten/ml
in RPMI-Nährlösung angereichert
mit 10 % fötalem Kälberserum
(FCS) in die Wells von Mikrotiterplatten gegeben. Zu einigen der
Wells wurde ein Mitogen (Phytohämagglutinin,
PHA) in einer Konzentration von 2,5 μg/ml gegeben. Die Kulturen wurden
entweder mit oder ohne Oxihumat (5–100 μg/ml) 72 h lang bei 37 °C in einer
Atmosphäre
von 5 % CO2 inkubiert. Das Ausmaß der Lymphozytenproliferation
wurde mittels MTT-Reaktivität
[3-(4,5-Dimethylthiazol-2-yl)-2,5-diphenyltetrazoliumbromid] untersucht,
womit nur lebensfähige
Zellen erfasst werden.
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Oxihumat
zeigte keine Wirkung bei Lymphozyten im Ruhezustand, erhöhte jedoch
die proliferative Reaktion von mit PHA stimulierten Lymphozyten
auf eine dosisabhängige
Weise (1).
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Ähnliche
Ergebnisse wurden mit einer synthetischen Huminsäure (Sigma Chemicals Co., St.
Louis, Mo) erzielt. Oxihumat war bei 80 und 100 μg/ml durchschnittlich wirksamer
als die synthetische Huminsäure (2).
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ii) Wirkungen von Oxihumat
auf die Expression der Aktivierungsmarker CD25 und CD38 auf humanen
Lymphozyten.
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Im
Ruhezustand befindliche oder mit PHA stimulierte humane Lymphozyten
wurden 72 h lang in Reagenzgläsern
in einer Konzentration von 1 × 106 Zellen/ml in RPMI-Nährlösung angereichert mit 10 %
FCS in entweder der Gegenwart oder der Abwesenheit von Oxihumat
(100 μg/ml)
inkubiert und die Expression des IL-2-Rezeptors (CD25) und von CD38
(einem Molekül,
das an der Signaltransduktion und der Zelladhäsion beteiligt ist) wurde unter
Verwendung eines Durchflusszytometers (Coulter Epics XL-MCL) analysiert.
Es wurde beobachtet, dass Oxihumat keine Wirkung auf die Expression
von entweder CD25 oder CD38 bei Lymphozyten im Ruhezustand zeigte
(Ergebnisse nicht dargestellt), jedoch die Expression von CD25 bei
mit PHA stimulierten Zellen wesentlich erhöhte, während die Expression von CD38
bei diesen Zellen durch die Oxihumat-Behandlung zurückging (3).
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iii) Die Produktion von
Interleukin 2 (IL-2), Interleukin 4 (IL-4) und Interleukin 6 (IL-6)
durch humane Lymphozyten.
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Kulturen
von mit PHA stimulierten humanen Lymphozyten wurden wie vorstehend
48 h lang mit Oxihumat, 60, 80 und 100 μg/ml, behandelt, wonach die
Zellen zentrifugiert wurden und der zellfreie Überstand mit einem Human-ELISA-System
Biotrak TM von Amersham TM (Amersham International Plc, Buckinghamshire,
Großbritannien)
auf den Gehalt an IL-2, IL-4 oder IL-6 untersucht wurde. Die anhand
von 4 verschiedenen Versuchen erhaltenen Ergebnisse gehen aus 4 bis 6 hervor.
Oxihumat verursachte bei allen drei geprüften Konzentrationen eine statistisch
signifikante Steigerung der IL-2- und IL-4-Produktion durch stimulierte Lymphozyten
(4 und 5). Eine geringe, aber nicht
signifikante Steigerung der IL-6-Produktion durch Oxihumat wurde
ebenfalls beobachtet (6).
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iv) Gesteigerte Produktion
von Antikörpern
gegen die Newcastle-Krankheit bei mit Oxihumat behandelten Hühnern
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Bei
einem Versuch zur Bestimmung der Wirksamkeit von Oxihumat zur Bekämpfung einer
Infektion mit Mycoplasma gallisepticum bei Ross-308-Hähnchen wurden
2550 Tage alte Hähnchen
auf 5 Gruppen verteilt, mit dem Organismus infiziert und wie folgt
behandelt:
Behandlung 1: Kontrolle, nicht behandelt
Behandlung
2–4: 50,
100 oder 200 mg Oxihumat/kg/Tag
Behandlung 5: Baytril, 10 mg/kg/Tag,
3 Tage lang in der ersten Lebenswoche, anschließend eintägige Behandlung am 21. Lebenstag
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Alle
Hühner
wurden am 16. Lebenstag gegen die Newcastle-Krankheit und infektiöse Bursitis
geimpft, um die Wirkung festzustellen, die Oxihumat auf die Produktion
von Antikörpern
gegen diese Krankheiten bei Geflügel
hat.
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Am
28. Tag wurden Blutproben von 15 Vögeln pro Behandlung und am
42. Tag von 45 Vögeln
pro Behandlung genommen, um die Titer für Antikörper gegen die Newcastle-Krankheit
und infektiöse
Bursitis unter Verwendung des ELISA-Versuchssystems zu bestimmen.
Bei den Titern für
Antikörper
gegen die infektiöse Bursitis
wurden keine Unterschiede zwischen den Behandlungsgruppen und der
Kontrollgruppe festgestellt (Ergebnisse nicht dargestellt).
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Sowohl
die Gruppe mit Baytril-Behandlung als auch die Gruppe, die mit 100
mg Oxihumat/kg/Tag behandelt wurde, zeigten jedoch am 28. und am
42. Tag einen 2- bis 4-fachen Anstieg der Titer gegen die Newcastle-Krankheit
(7), was ein Anzeichen für die Fähigkeit dieser beiden Verbindungen
ist, die humorale Immunreaktion zu stimulieren.
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Ergebnisse
bezüglich
der Gegenwart von M. gallisepticum in den Behandlungsgruppen und
der Kontrollgruppe stehen noch nicht zur Verfügung.
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Ein
Anstieg von IL-2, das für
eine zellvermittelte (TH1-Typ) Immunität erforderlich
ist, sowie ein Anstieg von IL-4 und IL-6, die für eine humorale (TH2-Typ)
Immunität
erforderlich sind, zeigen an, dass diese Verbindung ein wirksames
Immunostimulans sein kann, das sich als geeignet für die Anwendung
bei Patienten erweisen kann, die an Virus- oder Bakterieninfektionen leiden.
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v) Produktion von Interleukin
10 (IL-10) durch mit Oxihumat behandelte Lymphozyten
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Kulturen
von mit PHA stimulierten humanen Lymphozyten wurden 48 h lang mit
Oxihumat, 60, 80 und 100 μg/ml,
behandelt, wonach die Zellen zentrifugiert wurden und der zellfreie Überstand
mit einem hoch empfindlichen IL-10-ELISA-System Biotrak von Amersham TM (Amersham
International Plc, Buckinghamshire, Großbritannien) auf IL-10-Gehalt
untersucht wurde.
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Die
anhand von 3 verschiedenen Versuchen erhaltenen Ergebnisse gehen
aus 8 hervor. Oxihumat hemmte die
IL-10-Produktion
durch mit PHA stimulierte Lymphozyten bei allen drei geprüften Konzentrationen.
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Die
Ergebnisse bestätigen
die IL-2-Ergebnisse, ein Anzeichen für eine Erhöhung der TH1-Zellaktivität.
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vi) Produktion von Leukotrien
B4 (LTB4) durch mit Oxihumat behandelte Lymphozyten
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Mit
Phorbol-l2-myristat-l3-acetat (PMA, 100 ng/ml) stimulierte humane
Lymphozytenkulturen (1 × 106 Lymphozyten/ml in RPMI-Nährlösung angereichert
mit 10 % FCS) wurden 20 min lang bei 37 °C mit Oxihumat, 60, 80 und 100 μg/ml, behandelt.
Die Kulturen wurden zentrifugiert und die Überstände unter Verwendung eines
LTB4-Enzym-Immunassaysystems Biotrak von Amersham International
Plc, Buckinghamshire, Großbritannien,
auf LTB4-Gehalt untersucht.
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Die
anhand von 4 verschiedenen Versuchen erhaltenen Ergebnisse gehen
aus 9 hervor. Oxihumat steigerte bei allen 3 geprüften Konzentrationen
die LTB4-Produktion durch mit PMA stimulierte humane Lymphozyten
um mehr als 300 % verglichen mit den nicht behandelten Kontrollen
(9B).
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Die
Rolle von Leukotrienen bei der Immunreaktion ist unklar. Verschiedene
Wissenschaftler haben berichtet, dass LTB4 als ein multifunktioneller
Regulator der Zytokinproduktion wirksam sein kann und dass es im
Stande ist, sowohl TH1- als auch TH2-Subpopulationen zu stimulieren. LTB4 spielt
nicht nur bei der Auslösung
der IL-2-Produktion eine wichtige Rolle, sondern erhöht auch
die Aktivität
zytotoxischer T-Zellen und dies könnte möglicherweise die Steigerung
der IL-2-Produktion sowie den Anstieg der Zytotoxizität von mit
Oxihumat behandelten Lymphozytenkulturen erklären.
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vii) Produktion von Prostaglandin
E2 (PGE2) durch mit Oxihumat behandelte Lymphozyten
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Mit
Phorbol-l2-myristat-l3-acetat (PMA, 100 ng/ml) stimulierte humane
Lymphozytenkulturen (1 × 106 Lymphozyten/ml in RPMI Nährlösung angereichert
mit 10 % FCS) wurden 20 min lang bei 37 °C mit Oxihumat, 60, 80 und 100 μg/ml, behandelt.
Die Kulturen wurden zentrifugiert und die Überstände unter Verwendung eines
PGE2-Enzym-Immunassaysystems Biotrak von Amersham International
Plc, Buckinghamshire, Großbritannien,
auf PGE2-Gehalt untersucht.
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Die
anhand von 8 verschiedenen Versuchen erhaltenen Ergebnisse gehen
aus 10 hervor. Oxihumat steigerte bei allen 3 geprüften Konzentrationen
die PGE2-Produktion durch mit PMA stimulierte humane Lymphozyten
um zwischen 20 und 30 % verglichen mit den nicht behandelten Kontrollen
(10B).
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PGE2
ist für
seine Fähigkeit
bekannt, Schmerzen und Fieber auszulösen. Es hemmt die T-Zellen-Proliferation
durch eine Downregulation der mit TH1 assoziierten
Zytokinproduktion (IFN-λ,
TNF-β und
IL-2). Die durch Oxihumat (bis zu 100 μg/ml) vermittelte Hemmung der
PGE2-Produktion war zwar nicht größer als 30 % der Kontrollwerte,
ein geringerer Gehalt kann jedoch zu einem Anstieg von Lymphozytenproliferation
und mit TH1 assoziierten Zytokinen führen.
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viii) Produktion von Tumor-Nekrose-Faktor
(TNF) durch mit Oxihumat behandelte Lymphozyten
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Mit
PHA stimulierte humane Lymphozyten wurden 24 h lang bei 37 °C mit Oxihumat,
10, 20, 40, 60, 80 und 100 μg/ml
behandelt und die Überstände unter
Verwendung eines TNF-α-Enzym-Immunassaysystems Biotrak
von Amersham International Plc, Buckinghamshire, Großbritannien,
auf TNG-Gehalt untersucht.
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Oxihumat
senkte bei Konzentrationen von 10, 20 und 40 μg/ml die Produktion von TNF
durch mit PHA stimulierte humane Lymphozyten signifikant verglichen
mit den nicht behandelten Kontrollen (11).
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TNF
spielt bei Entzündungen
eine wichtige Rolle und wirkt auf Endothel, Leukozyten und Fibroblasten, insbesondere
bei der Auslösung
der systemischen Reaktionen der akuten Phase, die mit Infektion
oder Trauma verbunden sind. Er induziert die Synthese von endothelen
Adhäsionsmolekülen, anderen
Zytokinen, Wachstumsfaktoren und Stickstoff(II)-oxid. TNF verursacht
auch Aggregation und die Aktivierung von Neutrophilen, was zu einer
erhöhten
Reaktion dieser Zellen auf andere Mediatoren und die Freisetzung
von proteolytischen Enzymen aus Mesenchemalzellen führt, was
zur Gewebeschädigung
beiträgt.
Eine geringere Produktion von TNF würde folglich zu einer günstigen
Reaktion sowohl bei akuten als auch bei chronischen Entzündungszuständen führen.
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ix) Zytotoxische Aktivität von mit
Oxihumat behandelten humanen Lymphozyten
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PLC-Zellen
(eine humane Leberkrebszelllinie) (5 × 105/ml)
wurden 72 h lang in RPMI-Nährlösung angereichert
mit 10 FCS in 96-Well-Mikrotiterplatten mit Rundboden in entweder
der Gegenwart oder der Abwesenheit von humanen Lymphozyten (Verhältnis 1:2
von Zielzellen:Lymphozyten) gezüchtet.
Diese Kulturen wurden 72 h lang mit Oxihumat (5–100 μg/ml) behandelt, wonach die
Lymphozyten durch Waschen entfernt wurden und die Mitochondrienaktivität der adhärenten PLC-Zellen unter Verwendung
eines üblichen
MTT-Assays bestimmt wurde.
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Oxihumat
hemmte die Vermehrung der PLC-Zellen bei Konzentrationen von 10 μg/ml und
höher (12).
Die Zugabe von humanen Lymphozyten zu dem System erhöhte das
Ausmaß der
Hemmung signifikant (13).
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xi) Antivirale Aktivität von Oxihumat
bei Herpes-simplex-Virus
Typ 1 (HSV-1) und Coxsackie-Virus Typ 1 (CBV-1) in vitro
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Zur
Untersuchung der Wirkung von Oxihumat auf die Replikation jedes
Virus wurden 42 h alte Einzelschichten von Nierenzellen der Grünen Meerkatze
(VK) mit entweder HSV-1 oder CBV-1 infiziert. Nach einer Stunde
wurde nicht gebundenes Virus entfernt und die Zellen wurden 7 Tage
lang bei 37 °C
in einer CO2-Feuchtatmosphäre mit verschiedenen Konzentrationen
von Oxihumat in serumfreiem MEM (Minimum Eagle's Medium) behandelt.
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Zur
Untersuchung der Wirkung von Oxihumat auf die virale Absorption
in Zellen wurden Oxihumat und die Virussuspension gleichzeitig zu
den Zellkulturen gegeben und 7 Tage lang bei 37 °C in einer CO2-Feuchtatmosphäre inkubiert.
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Zur
Untersuchung der Wirkung von Oxihumat auf die Ansteckungsfähigkeit
von Virusteilchen wurden gleiche Volumen Virussuspensionen mit Oxihumat-Verdünnungen
gemischt und eine Stunde lang bei 37 °C inkubiert. Die Oxihumat/Virussuspension
wurde zu einer 24 h alten Kultur gegeben und 7 Tage lang bei 37 °C in einer
CO2-Feuchtatmosphäre inkubiert. Das Auftreten
einer zytopathischen Wirkung (CPE) galt als Anzeichen für eine fehlende
Hemmung der Virusreplikation. Die angegebene prozentuale CPE ist
der Durchschnittswert der prozentualen CPE, die in jedem der 6 Versuchswells
festgestellt wurde.
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Bei
allen drei Verfahren wurden Zellen 7 Tage lang täglich mittels Lichtmikroskopie
untersucht.
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Oxihumat
(3,9–1000 μg/ml) hatte
keine Wirkung auf die Adsorption und/oder Replikation von CBV-1 (Ergebnisse
nicht dargestellt). Im Gegensatz dazu wurde bei Konzentrationen
von 62,5 bis 250 μg/ml
eine deutliche antivirale Aktivität gegenüber HSV-1 festgestellt (13 und 14).
Da das Virus empfindlicher war, wenn es gleichzeitig mit den Verbindungen
zu den Zellen gegeben wurde (14), lassen
die Daten folglich darauf schließen, dass Oxihumat die Adsorption
an und die anschließende
Replikation von HSV-1 in einer Zellkultur stört.
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Bei
der Beurteilung der Ansteckungsfähigkeit
von sowohl CBV-1 als auch HSV-1 nach 1-stündigem Kontakt mit den verschiedenen
Konzentrationen Oxihumat bei 37 °C
wurde eine vollständige
Hemmung der Ansteckungsfähigkeit
von HSV-1 sowie CBV-1 bei Konzentrationen von 62,5–500 μg/ml bzw.
125–500 μg/ml festgestellt.
(Tabelle 1). TABELLE
1 Dosisreaktion
von Coxsackie-B-Virus Typ 1 bei Nierenzellen der Grünen Meerkatze
nach 1-stündigem
Kontakt mit Oxihumat bei 37 °C
- a Die angegebene
prozentuale CPE ist der Durchschnittswert der prozentualen CPE,
die in jedem der 4 Versuchswells festgestellt wurde.
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xi) Antivirale Aktivität von Oxihumat
gegenüber
HIV-1 in vitro
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Zur
Untersuchung der Wirkung von Oxihumat auf die Replikation eines
Laborstamms von HIV-1 IIIB wurde vor der
Zugabe von MT-2-Zellen (einer CD4-positiven humanen Lymphozytenzelllinie)
eine Suspension des Virus (HIV-1) 15 min lang bei Raumtemperatur
zu Oxihumat-Konzentrationen zwischen 0,35 und 200 μg/ml gegeben.
Die Zellkulturen wurden 5 Tage lang bei 37 °C in einer CO2-Feuchtatmosphäre inkubiert,
wonach die Synzytiumbildung mittels Lichtmikroskopie bestimmt wurde.
Die Ergebnisse von drei Versuchen in Dreifachausführung gehen
aus 15 hervor. Bei einer Oxihumat-Konzentration von
16 μg/ml
wurde eine 50%ige Hemmung der Virusvermehrung beobachtet.
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Diese
Ergebnisse wurden von einer anderen Forschergruppe bestätigt, die
dasselbe (Laborstamm von HIV-1 IIIB) und
ein anderes (HIV-1 D) Isolat von HIV-1 verwendete (16 und 17).
In diesen Fällen
wurde die Aktivität
von Oxihumat mit der von AZT verglichen. 25 μg/ml Oxihumat senkte in beiden
Fällen
die Vermehrung der Viren auf dasselbe Niveau wie 0,3 μM und 12,5 μM AZT.
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Die
Hemmung von HIV-1 in Zellkulturen durch ein synthetisches Humatanalog
wurde zwar bereits von Schneider et al. 1996, beschrieben, die vorliegenden
Ergebnisse sind jedoch der erste Nachweise der Anti-HIV-1-Aktivität von Oxihumat.
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xii) Klinischer Phase-I-Versuch
mit oralem Oxihumat bei HIV-infizierten Patienten
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HIV-infizierte
Patienten wurden zwei Wochen lang mit entweder 2 g, 4 g oder 6 g
Oxihumat pro Tag behandelt.
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Neun
Patienten jeder Gruppe wurden auf eine doppeltblinde Weise in 2
Arme randomisiert: ein Arm, in dem 7 Patienten Oxihumat in einer
Dosis von entweder 2 g, 4 g oder 6 g pro Tag erhielten und ein anderer Arm
mit 2 Patienten, die ein Placebo erhielten. Die Patienten wurden
2 Wochen lang behandelt und zwei Wochen nach der Beendigung der
Behandlung einer Nachuntersuchung unterzogen.
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Klinische Beurteilung:
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Keiner
der Patienten zeigte vorangegangene AIDS definierende Ereignisse
und im Laufe der Studie trat kein derartiges Ereignis auf. Alle
Patienten litten an vorangegangenen HIV-Infektionen, zwei Wochen
Behandlung war jedoch ein zu kurzer Zeitraum, um zu aussagekräftigen Schlussfolgerungen
zu kommen.
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Das
Gewicht der Patienten, die die drei Dosen Oxihumat erhielten, erhöhte sich
im Vergleich zur Placebo-Kontrolle im Laufe des Studienzeitraums
signifikant (18).
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Die
meisten der mit Oxihumat behandelten Patienten berichteten von einer
signifikanten Verbesserung ihrer Energie.
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Die
Patienten erlebten während
der Behandlung keine Nebenwirkungen im Magen-Darm-Trakt, wie Übelkeit
oder Erbrechen. Die meisten Patienten berichteten von gesteigertem
Appetit.
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Toxizität
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Es
wurden keine Veränderungen
bei Elektrolyten (19) oder Glucose (20)
beobachtet. Es wurde keine Toxizität hinsichtlich Leber- (21)
und Nierenfunktion (22) beobachtet. Hämoglobin-Spiegel (23)
und Thrombozytenzahl (24) blieben stabil. Die absolute
Neutrophilenzahl (25) erhöhte sich in einigen Fällen (2
g/Tag), ohne dass ein Anzeichen einer Infektion als Ursache festgestellt
wurde, der Anstieg war jedoch nicht signifikant.
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Virusbelastung und CD4-Zahl
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Es
wurden keine signifikanten Veränderungen
der Virusbelastung (26), der absoluten Lymphozytenzahl
(27) und der CD4-Zahl (28)
festgestellt.
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Schlussfolgerung
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Bei
einer Dosierung von 2 g, 4 g und 6 g Oxihumat pro Tag über einen
Zeitraum von zwei Wochen wurde keine offensichtliche Toxizität festgestellt,
während
auch keine signifikanten Veränderungen
bei einem der Marker, die die Funktion des Immunsystems widerspiegeln,
festgestellt wurden.
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Wirkungen
einer 2-wöchigen
Behandlung von HIV-positiven Patienten mit Oxihumat (4 g und 6 g
pro Tag) auf die proliferative Reaktion von humanen Lymphozyten,
die durch Phytohämagglutinin
(PHA) (5 mg/ml) stimuliert wurden.
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Die
In-vivo-Behandlung mit Oxihumat erhöhte die proliferative Reaktion
in vitro (29).
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xiv) Pharmakokinetik:
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Die
Pharmakokinetik von 123I-Oxihumat beim Pavian
wurde von Prof I Dormehl am Atomic Energy Corporation Institute
for Life Sciences untersucht (Tabelle 2). Acht Paviane fasteten
24 Stunden lang. Vier erhielten eine Mischung aus kaltem und mit 123I markiertem Oxihumat (55 mg/kg) über eine
Magensonde direkt in den Magen und vier erhielten die Substanz endoskopisch
direkt in das Duodenum. Es wurden regelmäßig Szintigramme erstellt und
Urin- und Blutproben genommen. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen
gehen aus Tabelle 2 hervor.
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Innerhalb
von 30 min wurde eine schnelle systemische Aufnahme von Oxihumat
beobachtet, die im Duodenum schneller als im Magen erfolgte. Die
markierte Substanz erschien nach 30 min im Blutspeicher des Herzens
und nach 23 Stunden betrug die maximale Restaktivität 11, 7
%. Die Zielorgane der
123I-Oxihumat-Ansammlung
waren der Magen-Darm-Trakt, die Leber, die Nieren, die Schleimhäute und
Lymphozyten und die Ausscheidung erfolgte über Darm und Nieren. Während der
Studie wurden keine Nebenwirkungen beobachtetet. TABELLE
2 Die
Pharmakokinetik von Oxihuminsäure,
die mit
123I markiert ist, gemessen als
prozentualer Anteil der injizierten Restdosis in jedem Kompartiment
- % Abgang über Urin (der injizierten Dosis)
- 1–4
h: 5,71 + 0.62
- 1–5
h: 12,8 h + 3,7
- 18–23
h: 21,43
- 23–28
h: 9,9 + 2,4 %
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xv) Toxizitätsstudien
bei Tieren
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Die
Toxizität
von Oxihumat wurde umfassend mit Versuchstieren geprüft (Tabelle
3). Einzelheiten zu den Prüfungen
und den Ergebnissen sind nachstehend angeführt. Außerdem zeigte Oxihumat keine
messbare Toxizität
während
sowohl der akuten als auch der subchronischen oralen und dermalen
Exposition.
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TABELLE
3 Toxizitätsstudien
mit Oxihumat
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DISKUSSION DER ERGEBNISSE
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Studie 1503: Akute orale
Toxizität
bei Ratten.
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Es
wird vermutet, dass der orale LD50-Wert
größer als
3456 mg/kg ist. Damit kann der Wirkstoff als für den Menschen praktisch nicht
giftig eingestuft werden.
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Studie 1504: Akute dermale
Toxizität
bei Ratten.
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Es
wird vermutet, dass der dermale LD50-Wert
größer als
4147 mg/kg ist.
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Studie 1505: Prüfung der
akuten Reizung/Ätzung
der Haut bei Kaninchen.
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Die
Beurteilung des primären
Reizungsindexes (PPI) erfolgte gemäß sowohl EPA- als auch EEG-Kriterien.
Während
der Studie wurden kein Ödem,
Erythem oder sichtbare Hautverletzungen beobachtet.
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Gemäß EEG-Kriterien
wird Oxihumat hinsichtlich Erythem und Ödem als nicht reizend eingestuft.
Analog wird Kaliumoxihumat gemäß EPA-Kriterien
als nicht reizend eingestuft.
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Studie 1506: Prüfung der
akuten Reizung/Ätzung
der Augen bei Kaninchen.
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Unter
den Bedingungen dieser Studie wird Oxihumat als für Augengewebe
des Kaninchens leicht reizend betrachtet. Gemäß EEG-Bewertungskriterien für das Auge
wird das Humat als nicht reizend hinsichtlich der Hornhaut, nicht
reizend hinsichtlich Irisverletzungen, nicht reizend hinsichtlich
Bindehautrötung
und nicht reizend hinsichtlich Bindehautödem betrachtet.
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Studie 1507: Kontakthypersensibilisierung
bei Albino-Meerschweinchen (Magnusson-Kligman-Maximierungstest).
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Bei
keinem der Tiere wurde während
der Beobachtungsperiode Ödem
oder Erythem beobachtet. Daraus kann folglich geschlossen werden,
dass die reine Prüfsubstanz
keine Hautsensibilisierung bei den Tieren hervorrief. Sie wird deshalb
gemäß den Magnusson-Kligman-Maximierungskriterien
als im Besitz eines geringen Sensibilisierungspotenzials eingestuft.
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Studie 1511: Subchronische
orale Toxizität
bei Nagern: 90-tägige Studie
mit Kaliumoxihumat.
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"Keines der Tiere
starb während
der 90-tägigen
Studiendauer infolge der Versuchssubstanz. Zwischen der Pathologie
und den Organmassen der Tiere, die die Versuchssubstanz er hielten,
wurden keine nennenswerten Unterschiede im Vergleich zu den Kontrolltieren
festgestellt. Bei Tieren, die die Versuchssubstanz erhielten, wurden
keine abnormalen klinischen Anzeichen beobachtet. Die einzigen nennenswerten
Veränderungen
waren der konsequente Anstieg an Serumglobulinen sowie ein arzneimittelbezogener
Anstieg der Hämoglobinisierung
der roten Blutzellen der behandelten Tiere. Außerdem wurde ein Rückgang von
anorganischem Serumphosphat und eine Senkung der zirkulierenden
Lymphozyten festgestellt. Die beobachteten Wirkungen waren vornehmlich
bei weiblichen Ratten sichtbar. Bei männlichen behandelten Tieren
der beiden hochdosierten Gruppen wurde ein statistisch signifikanter
Rückgang
der endgültigen
Körpermasse
festgestellt. Die endgültigen
Körpermassen
der beiden Gruppen lagen jedoch innerhalb des Bezugsbereichs für Tiere
dieser Altersgruppe.
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Die
Beobachtungen der Blutchemie zeigen nicht unbedingt nachteilige
Wirkungen auf und können
sogar ein Anzeichen für
vorteilhafte Eigenschaften darstellen, die weiter untersucht werden
sollten. Tiere der hochdosierten Gruppe erhielten Oxihumat in einer
Dosisrate von 1000 mg/kg/Tag über
eine 90-tägige
Studiendauer. Unter Berücksichtigung
der hohen Dosisrate kann angenommen werden, dass Oxihumat innerhalb dieses
Expositionszeitraums bei dieser bestimmten Dosis praktisch nicht
toxisch ist.
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Studie 1557: Subchronische
dermale Toxizität
bei Nagern: 90-tägige
Studie mit Kaliumoxihumat.
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Tiere
erhielten Oxihumat in einer Dosisrate von 1000 mg/kg/Tag über eine
90-tägige
Dauer. Keines der Tiere zeigte abnormale klinische Anzeichen oder
starb während
der 90-tägigen
Studiendauer. Zwischen der gemessenen Pathologie und den gemessenen
Körpermassen
und Organmassen der Tiere, die die Versuchssubstanz erhielten, wurden
keine Unterschiede im Vergleich zu den Kontrolltieren festgestellt.
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Die
Versuchssubstanz veränderte
einige der Parameter der chemischen Pathologie. Die Ergebnisse waren
jedoch nicht einheitlich. Die Ergebnisse lassen eine sehr geringe
Säure-Base-Störung vermuten.
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Wie
durch die beurteilten Parameter angezeigt, scheint die Versuchssubstanz
bei der verwendeten Dosis und in der aufgetragenen Weise keine schwere
nachteilige Wirkung auf die Versuchstiere zu haben.
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Studie 1633: Subchronische
orale Toxizitätsstudie
für Kaliumoxihumat
mit Hunden.
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Die
Versuchssubstanz induzierte selbst bei 1200 mg/kg/Tag keine deutlichen
klinischen Toxizitätsanzeichen.
Während
der gesamten Studiendauer zeigten alle Tiere ein normales körperliches
Aussehen und normale Verhaltensmuster.
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Die
klinischen pathologischen Daten zeigten, dass die Versuchssubstanz
einige, jedoch üblicherweise geringe,
Auswirkungen auf die gemessenen Parameter hatte. Die meisten Veränderungen
waren jedoch nicht konsequent dosisbezogen und hatten vermutlich
keinerlei klinische Bedeutung. Viele Veränderungen waren bei älteren Tieren
zu erwarten.
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Die
Tiere wurden nach dem 90-tägigen
Zeitraum getötet
und es wurde eine umfassende Obduktion sowie eine histopathologische
Beurteilung einer umfassenden Liste Organe vorgenommen. Diese Untersuchung
ergab, dass die Versuchssubstanz keine messbare Pathologie auf makroskopischer
und mikroskopischer Ebene induzierte. Dieser Befund korreliert mit
der klinisch-pathologischen Untersuchung.
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Oxihumat
scheint eine Substanz bei der verwendeten Dosis und in der aufgetragenen
Weise mit geringer Toxizität
zu sein.
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Die
Ergebnisse dieser Studie waren mit der subchronischen Toxizitätsstudie
bei Nagern vergleichbar.
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Studie 1639: Kombinierte
Studie der chronischen Toxizität
und Karzinogenität.
(Zwischenbericht nach zwölf Monaten).
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Während der
ersten zwölf
Monate beider Studien wurden keine abnormalen Anzeichen in einem
der mit der Versuchssubstanz dosierten Tiere beobachtet. Keines
der Tiere starb infolge der Versuchssubstanz und keines der Tiere
zeigen in diesem Stadium Anzeichen von Krebs.
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Oxihumat
ist folglich eine Verbindung, die:
- i) die Lymphozytenproliferation
erhöht.
Diese Eigenschaft wird von synthetischen Huminsäuren geteilt;
- ii) antivirale Aktivität
gegenüber
umhüllten
Viren, wie HIV-1 und HSV-1, zeigt;
- iii) die IL-2-Produktion durch stimulierte Lymphozyten in vitro
steigert, ein Zytokin, das die stetig abnehmende CD4-Lymphozytenpopulation
bei HIV-infizierten Patienten retten kann;
- iv) die IL-4- und IL-6-Produktion durch stimulierte Lymphozyten
in vitro steigert, Zytokine, die mit humoraler Immunität assoziiert
sind;
- v) die Produktion von Antikörpern
gegen die Newcastle-Krankheit
bei Hühnern
steigert;
- vi) die Sekretion von IL-10 durch stimulierte Lymphozyten in
vitro hemmt, ein Zytokin, das mit einem Rückgang der IL-2-Produktion
verbunden ist;
- vii) die zytotoxische Aktivität von sowohl im Ruhezustand
befindlichen als auch durch PHA stimulierten Lymphozyten erhöht, wobei
eine humane Leberkrebszelllinie als Ziel verwendet wird;
- viii) sowohl die TH1- als auch die TH2-Lymphozytenaktivität in vitro erhöht, wichtige
Wirtsabwehrmechanismen, die gegen Virus- und Bakterieninfektionen
eingesetzt werden;
- ix) die Sekretion von LTB4 durch stimulierte Lymphozyten erhöht, eine
Verbindung, die mit einer Steigerung der Produktion von Zytokinen
verbunden ist, welche mit sowohl TH1 als
auch TH2 sowie einer erhöhten zytotoxischen Aktivität von Lymphozyten
verbunden sind;
- x) die PGE2-Sekretion durch stimulierte Lymphozyten senkt, eine
Verbindung, die mit Entzündung, Schmerzen
und Fieber verbunden ist;
- xi) die TNF-Sekretion durch stimulierte Lymphozyten senkt, eine
Verbindung, die mit Entzündung
verbunden ist;
- xii) die CD38-Spiegel in vitro senkt, einem kräftigen negativen
Prognosemarker für
HIV-infizierte Personen;
- xiii) schnell aufgenommen wird und innerhalb von 30 Minuten
im Serum nachweisbar ist;
- xiv) gegenüber
Versuchstieren eine sehr geringe Toxizität hat;
- xv) bis zu einer Dosierung von 6 g pro Tag bei HIV-infizierten
Personen nicht toxisch ist;
- xvi) nach zwei Wochen die lymphoproliferative Reaktion bei und
das Gewicht von HIV-infizierten Personen erhöht.
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