HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Zusammensetzung zur
Behandlung infektiöser Erkrankungen, die durch bakterielle Staphylococcus
aureus-Infektionen bei Kühen verursacht werden. Mastitis ist ein Beispiel
für eine derartige Erkrankung. Das vorliegende Verfahren beinhaltet die
Aufstellung eines Therapieplans, um die Wirksamkeit von
Phagozytenaktivierenden Mitteln entweder allein oder in Kombination mit anderen
Therapien zu optimieren.
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Die hauptsächliche Abwehr von Tieren und Pflanzen gegen akute und
chronische Erkrankungen findet durch einen Mechanismus statt, der als
Phagozytose bekannt ist. Krankheitsverursachende Organismen oder
pathologische Zellen verursachen ein Einströmen von Phagozytenzellen, die
durch das Phagozyten- und Immunsystem des Wirts diese
krankheitsverursachenden Organismen oder pathologischen Zellen identifizieren und
entfernen. Die erfolgreiche Beseitigung der Pathogene oder erkrankten
Zellen beinhaltet eine komplexe Reihe von Schritten, welche die
Phagozytenzellen aktivieren, um eine Phagozytose und eine intrazelluläre
oder extrazelluläre Abtötung des Pathogens oder der erkrankten Zelle zu
optimieren. Es ist bereits gezeigt worden, daß die quantitativen Zahlen
der Phagozyten-Zellen in einer zyklischen Reaktion auf viele Erkrankungen
(beispielsweise akute und chronische Infektionen des Atmungs-, Harnwegs
und hämapoetischen Systems) ansteigen und abnehmen. Jedoch beschreibt die
vorliegende Erfindung ein Verfahren zur therapeutischen Behandlung
warmblütiger Tiere, die eine Erkrankung aufweisen, bei dem man nicht nur
quantitative Veränderungen bei den Phagozytenzellen, sondern auch
qualitative Veränderungen in den Zellen während des Krankheitsprozesses
auf präzise und vorhersehbare Weise überwacht und/oder manipuliert. Diese
Veränderungen bei Phagozytenzellen können therapeutisch durch die
Verabreichung gewisser Phagozyten-aktivierender Mittel beeinflußt werden.
Deshalb ist zum ersten Mal durch die Manipulation dieser qualitativen
Veränderung bei der Phagozytenzelle eine präzise Regulierung und
vorhergesagte therapeutische Heilung bei der Behandlung der Erkrankung
verfügbar.
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Die vorliegende Erfindung betrifft Zusammensetzungen zur Behandlung
infektiöser Erkrankungen, um durch Hervorrufen oder Bewirken einer 10-
bis 10000-fachen Aktivierung normaler Phagozytose und intrazellulärer
Abtötung von Pathogenen oder erkrankten Zellen eine Heilung zu bewirken.
Eine ähnliche Aktivierung findet während normaler Pathophysiologie und zu
vorhergesagten Zeitspannen während der Erkrankungen statt. Es ist eine
unterstützte Veränderung im Aktivierungsstadium der Phagozytenzellen,
nicht deren Zahl, welche das wichtige Merkmal beim Auffinden eines
Verfahrens zur Behandlung infektiöser Erkrankungen ist, die hohe und
niedrige Stadien zellulärer Aktivierung aufweisen. Deshalb ist jedes
Phagozyten-aktivierende Mittel, das eine geeignete Aktivierung
hervorrufen oder bewirken kann, ein wirksames therapeutisches Mittel.
Demgemäß sind eine geeignete Dosierung und ein geeigneter Therapie-
Zeitplan bei der Manipulierung der Phagozyten-aktivierenden Antwort
zentral für eine vorhersagbare und wirksame Behandlung derartiger
Erkrankungen. Die vorliegende Erfindung stellt zum ersten Mal ein
derartiges Verfahren bereit, und sie stellt ein Verfahren zur Verstärkung
der therapeutischen Wirksamkeit von Phagozytenzellen nicht aktivierenden
Mitteln bereit, indem sie die Phagozytenzellen-aktivierenden Mittel der
vorliegenden Erfindung mit diesen Zellen kombiniert.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Figur 1. Vier infizierte Euterdrüsen, die Felder A, B, C und D, von
zwei Tieren werden über fünf aufeinanderfolgende Tage verfolgt. Sowohl
die Zahl somatischer Zellen, SCC, als auch die Kolonien-bildenden
Einheiten, CFU, von Staphylococcus aureus in Milch werden jeden Tag
quantitativ bestimmt. Die Daten sind als mittlere SCC x 10³ oder die Zahl
der CFU/0,1 ml plattiert ausgedrückt.
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Figur 2. In Euterdrüsen werden Verbindungen infundiert, die mögliche
chemoattraktive Eigenschaften aufweisen. Somatische Zellen aus den
Eutersekreten werden zu verschiedenen Zeitpunkten nach der Infusion in
das Euter unter Verwendung eines Coulter-Zählers (Modell ZM & C256
Channelyzer, Coulter Electronis, Northwell Dr., Luton Beds, England)
quantitativ bestimmt. Die zelluläre Antwort auf den Chemoattraktor wird
als Stimulationsindex ausgedrückt ({Zellen-Zahl nach der
Infusion}+{Zellen-Zahl vor der Infusion}).
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Figur 3. In Euterdrüsen wird eine chemoattraktive Verbindung, wie
Lipopolysaccharid (0,1 ug bis 25 ug Gesamtdosis), infundiert, und
somatische Zellen aus den Eutersekreten werden 12, 24, 36 und 48 Stunden
nach der Infusion in das Euter unter Verwendung eines Coulter-Zählers
(Modell ZM & C256 Channelyzer, Coulter Electronics, Northwell Dr., Luton
Beds, England) quantitativ bestimmt. Zelluläre Antworten auf den
Chemoattraktor werden als Stimulationsindex ausgedrückt ({Zellen-Zahl
nach der Infusion}+{Zellen-Zahl vor der Infusion}). Das Maximum und die
Dauer der Antwort werden so angepaßt, daß sie für den individuellen
behandelten Krankheitszustand optimal sind.
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Figur 4. Verschiedene Chemoattraktoren werden verwendet, um ein
Einströmen somatischer Zellen in die Milch zu induzieren. 8, 24, 36, 48
und 72 Stunden nach der Infusion werden die somatischen Zellen in der
Milch gezählt. Zusätzlich wird die durchschnittliche Größe der
induzierten Population mit einem Coulter Channelyzer (C256 Channelyzer,
Coulter Electronics, Northwell Dr., Luton Beds, England) ausgewertet. Der
Durchmesser der Maximum-Population wird gegen die Zeit nach der Infusion
aufgetragen. Die normale nicht-infizierte somatische
Drüsenzellenpopulation weist einen Zelldurchmesser im Maximum von 8,3 um
auf.
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Figur 5. Phagozyten-Zellen werden mit fluoreszierenden 2um-Perlen
eine Stunde bei 37ºC inkubiert. Der relative Fluoreszenzgrad wird dann
unter Verwendung eines Durchflußzytometers (EPICS 753, Coulter
Electronics, Hialeah, FL) quantitativ bestimmt. Der Prozentsatz an
Zellen, der 0, 1, 2, 3 oder 4+ Perlen verschlingt, wird auf der Grundlage
der Fluoreszenzintensität berechnet.
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Figur 6. Rekombinantes Rinder-Interleukin-2, r-BoIL-2, wird durch
eine einzige Infusion in das Euter zu 0,4 mg bis 40 mg in 10 ml
Gesamtdosis einer Phosphat-gepufferten Kochsalzlösung in Euterviertel von
normalem Holstein-Milchvieh verabreicht. Die Anzahl der somatischen
Zellen wird 24 Stunden nach der Infusion durch einen Coulter-Zähler
(Modell ZM & C256 Channelyzer, Coulter Electronics, Northwell Dr., Luton
Beds, England) überwacht. Der Stimulationsindex wird durch Dividieren der
Zahl der somatischen Zellen vor der Infusion durch die Zahl der
somatischen Zellen nach der Infusion berechnet.
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Figur 7. Rekombinantes Rinder-Interleukin-2, r-BoIL-2, wird durch
eine einzige Infusion in das Euter zu 2 mg in 10 ml Gesamtdosis in
Euterviertel von mit Staphylococcus aureus-infiziertem Holstein-Milchvieh
verabreicht. Der Phagozyten-Index von isolierten somatischen Zellen wird
0, 16, 24, 40 und 64 Stunden nach der Infusion durch die Aufnahme von
fluoreszierenden Perlen überwacht und durch Durchflußzytometrie (EPICS
753, Coulter Electronics, Hialeah, FL) quantitativ bestimmt. Die Daten
sind als Gesamtprozentsatz der polymorphonukleären Population von
somatischen Zellen, die Perlen aufnehmen, ± Standardabweichung von 3
verschiedenen Proben, ausgedrückt.
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Figur 8. Phagozyten-Zellen, die aus einzelnen Eutervierteln isoliert
wurden, welche 64 Stunden mit 2 mg r-BoIL-2 behandelt waren, werden mit
fluoreszierenden 2 um-Perlen eine Stunde bei 37ºC inkubiert. Der relative
Fluoreszenzgrad wird dann unter Verwendung eines Durchflußzytometers
(EPICS 753, Coulter Electronics, Hialeah, FL) quantitativ bestimmt. Der
Prozentsatz an Zellen, der 0, 1, 2, 3 oder 4+ Perlen ± Standardabweichung
verschlingt, wird auf der Grundlage der Fluoreszenzintensität von Proben
aus drei verschiedenen Tieren berechnet.
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Figur 9. Rekombinantes Rinder-Interleukin-2, r-BoIL-2, wird dreimal
alle 24 Stunden oder alle 48 Stunden durch Infusion in das Euter zu 2 mg
bis 10 mg in 10 ml Gesamtdosis in Euterviertel von mit Staphylococcus
aureus infiziertem Holstein-Milchvieh verabreicht. Der Phagozyten-Index
isolierter somatischer Zellen wird über einen Zeitraum von 40 Stunden
durch die Aufnahme von fluoreszierenden Perlen und mit
Durchflußzytometrie (EPICS 753, Coulter Electronics, Hialeah, FL)
überwacht. Die Daten sind als Gesamtprozentsatz der polymorphonukleären
Population von somatischen Zellen ausgedrückt, die Perlen aufnehmen.
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Figur 10. Rekombinantes Rinder-Interleukin-2, r-BoIL-2, wird dreimal
alle 24 Stunden oder alle 48 Stunden durch Infusion in das Euter zu 2 mg
in 10 ml Gesazatdosis in Brustviertel von mit Staphylococcus
aureusinfiziertem Holstein-Milchvieh verabreicht. Der Phagozyten-Index
isolierter somatischer Zellen wird 16 und 40 Stunden nach der Infusion in
das Euter durch die Aufnahme von fluoreszierenden Perlen überwacht und
mit Durchflußzytometrie (EPICS 753, Coulter Electronics, Hialeah, FL)
quantitativ bestimmt. Die Daten sind als Gesamtprozentsatz der
polymorphonukleären Population von somatischen Zellen, die 1, 2, 3 oder
4+ Perlen ± Standardabweichung auf nehmen, ausgedrückt.
Zusammenfassung der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung stellt die Verwendung einer
Zusammensetzung bei der Herstellung eines Medikaments zur Behandlung
infektiöser Erkrankungen durch Staphylococcus aureus bei Kühen bereit,
wie in Anspruch 1 beansprucht.
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Mit dieser Zusammensetzung wird die Phagozytenzellen-Antwort bei
Kühen durch die Verwendung von Phagozyten-aktivierenden Mitteln
manipuliert. Eine der oben erwähnten Erkrankungen ist Mastitis, die bei
Kühen gefunden wird.
Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft Verfahren zur Behandlung von
Tieren mit infektiösen Erkrankungen durch Verstärkung der hervorgerufenen
Phagozytenzellen-Antwort, indem man eine Phagozyten-aktivierende Menge
eines Phagozyten-aktivierenden Mittels verabreicht. Die folgenden
Beispiele betreffen speziell bakterielle Staphylococcus
aureus-Infektionen
des Eutergewebes, aber der Fachmann wird erkennen, daß das
vorliegende Verfahren zur Behandlung infektiöser Erkrankungen für jede
Krankheit zutrifft, bei der eine zyklische Phagozyten-aktivierende
Antwort vorhanden ist.
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Die vorliegende Erfindung stellt auch ein wirksames Verfahren zur
Verhütung von Erkrankungen wie Mastitis durch Verwendungen der
Verbindungen bereit, die die Phagozyten-aktivierende Antwort hervorrufen.
Spezieller wird Mastitis durch Verabreichung einer Mastitis-verhütenden
Menge an Rinder-Interleukin-2 (bIL-2) verhütet.
Beispiel 1
Staphylococcus aureus-Infektionen in Eutergewebe von Kühen
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Milchproben werden über ein Minimum von drei Wochen alle 24 Stunden
aus Drüsen gesammelt, die experimentell mit Staphylococcus aureus (der
American Type Culture-Stamm Newbould 305 wird bevorzugt) infiziert worden
sind. Insgesamt 100 ul Milch werden auf einer Blut-Agarplatte
ausplattiert und 18 Stunden bei 37ºC inkubiert. Die Zahl der ß-
hämolytischen Kolonien wird bestimmt und als bakterielle Beladung pro ml
Probe ausgedrückt. Ähnlich wird 1 ml Probe auch bezüglich der Zahl
lebensfähiger somatischer Zellen ausgewertet. Mehr als 90% der
somatischen Zellen in einer infizierten Drüse sind Phagozytenzellen, wie
morphologisch charakterisiert.
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Das zyklische Auftreten von somatischen Zellen steht in umgekehrter
Beziehung zu den quantitativen Veränderungen bei Bakterien in der Milch.
Die Zunahme somatischer Zellen (primär Phagozytenzellen) entspricht einer
Abnahme der Bakterienzahl in der Milch. Umgekehrt steigt die
Bakterienzahl schließlich an, wenn die Zahl der somatischen Zellen
abnimmt, und läßt die Infektion wieder auftreten, Figur 1 A, B, C und D.
Es ist auch bekannt, daß dieses zyklische Ansteigen und Abnehmen von
Infektionen während der Antwort durch Wirte auf verschiedene andere
Krankheitszustände, wie akute und chronische Atmungs- und Harnwegssystem-
Infektionen, Infektionen des gastrointestinalen Systems, chronischen
entzündlichen Darmerkrankungen, Infektionen der Haut,
Autoimmunkrankheiten (rheumatoider Arthritis, Multipler Sklerose,
systemischem Lupus Erythematodis usw.), entzündlichen Antworten auf
Parasiten-Infektionen und Antworten auf Tumoren (insbesondere Lymphome,
Leukämien, Melanome und andere feste Tumoren) auftritt.
Beispiel 2
Qualitative Veränderungen in Phagozytenzellen
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Milchproben aus infizierten Drüsen werden gesammelt, und die
somatischen Zellen werden in ein Pellet überführt und gezählt. Diese
Zellen werden ausgiebig gewaschen und dann mit einer Lösung von
Lysostaphin behandelt, um Staphylococcus aureus zu entfernen, der an der
Oberfläche haftet, aber nicht phagozytiert ist. Die Phagozytenzellen
werden dann durch wiederholtes Gefrieren-Auftauen in einer Wasserlösung
lysiert. Die lysierte Lösung wird dann auf einer Blut-Agarplatte 18
Stunden bei 37ºC plattiert, und lebensfähige ß-hämolytische Kolonien
werden quantitativ als Maß für innerlich lebensfähigen Staphylococcus
aureus bestimmt. Da die Zahl der somatischen Zellen im Pellet, die
lysiert ist, bekannt ist, kann die Häufigkeit von Phagozytenzellen mit
einem lebensfähigen inneren Staphylococcus aureus quantitativ bestimmt
werden, d.h. die mißlungenen Versuche des intrazellulären Abtötens.
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Die Häufigkeit, mit der Zellen identifiziert werden, die
lebensfähige Pathogene beherbergen oder darin versagen, pathologische
Zellen abzutöten, d.h. mißlungene Abtötungsversuche, verändert sich
während der Infektion, siehe Tabelle I. Diese Schwankung in der Effizienz
des Abtötens von intrazellulärem Staphylococcus aureus ist so hoch wie
ein Faktor von 10000. Zellen, die das Pathogen nicht effizient "abtöten",
tragen zu der Reinfektion des Wirts bei, indem sie dieselben vor
therapeutischen Mitteln (Antibiotika usw.) schützen, die die Wirtszellen
nicht durchdringen können. Diese ineffizienten Zellen sterben und setzen
ihre lebensfähigen Pathogene oder pathologischen Zelltargets frei. Es
sind diese Zellen, die die Targets der Phagozyten-aktivierenden Mittel
zur Therapie sind. Verfahren oder Substanzen, die Phagozytenzellen zu
deren optimaler biologischer funktioneller Kapazität aktivieren, wie
durch hierin beschriebene Verfahren gemessen, und dies zum geeigneten
Zeitpunkt, maximieren dadurch die Effizienz und minimieren die
Freisetzung oder das Entkommen von Pathogenen oder pathologischen Zellen
und optimieren die therapeutische Wirksamkeit. Zusätzlich kann eine
überschüssige und unzeitgemäße Aktivierung zu einer Suppression der
biologischen Aktivität führen. Eine ungeeignet angesetzte Therapie kann
in der Tat den normalen Wirtsabwehrmechanismus behindern. Während
qualitative und/oder quantitative Veränderungen bei Phagozyten
beschrieben worden sind, gestattet die Tatsache, daß diese Fluktuationen
koordiniert, synchron und definierbar sind, die Identifizierung von
geeigneten Therapien und Therapie-Schemata.
TABELLE I
INTRAZELLULÄRE ABTÖTUNG VON STAPHYLOCOCCUS AUREUS
Tag/Quelle
Somatische Zellen Zahl der Zellen/ml (x 10&sup4;)
Externer s. aureus CFU/ml (x 10¹)
Relative Wirksamkeit Zahl der Zellen/CFU (x 10&sup4;)
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¹ LV = linkes vorderes Viertel der Euterdrüse; LH = linkes hintere Viertel der Euterdrüse; RV
= rechtes verderes Viertel der Euterdrüse; RH = rechtes hinteres Viertel der Euterdrüse.
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² Die relativer Wirksamkeit der Abtötung von Staphylococcus aureus durch verschiedene Populationen
von PMNs aus einer infizierten Drüse. Dies wird berechnet, indem man die Zahl der Zellen
berechnet, die lysiert werden muß, um einen lebensfähigen Staphylococcus aureus nachzuweisen.
Je geringer die Zahl ist, desto weniger wirksam waren die Zellen bei der Beseitigung des
Staphylococcus aureus.
Beispiel 3
Chemoattraktive Wirkungen
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Eine Anzahl von Chemoattraktoren (Verbindungen und/oder biologische
Mittel, die direkt oder indirekt eine spezifische Wanderung von Zellen zu
einem höheren, dieselben enthaltenden Konzentrationsgradienten
verursachen), welche oft bei Pathogenen oder erkrankten Zellen endogen
sind, induzieren ein Einströmen von Phagozytenzellen, wenn sie lokal oder
systemisch verabreicht werden. Dieses Einströmen von Phagozytenzellen
ahmt teilweise das normale zyklische Einströmen von Phagozytenzellen in
ein infiziertes Gebiet nach. Durch den Zitzenkanal werden in normale
Pathogen-"freie"-Euterdrüsen verschiedene bekannte Chemoattraktoren
infundiert. Die Dosis dieser Chemoattraktoren wird auch variiert, und das
Einströmen von Zellen in die Euterdrüse wird überwacht, indem man die
Zahl der somatischen Zellen in Milch bestimmt, die zu verschiedenen
Zeitpunkten nach der Verabreichung gesammelt wird. Die Zahl der
somatischen Zellen wird mit einem Coulter-Zählers (Modell ZM & C256
Channelyzer, Coulter Electronics, Northwell Dr., Luton Beds, England)
bestimmt. Die Zahl der Zellen nach der Infusion + die Zahl der Zellen vor
der Infusion ergibt ein relatives Maß des Stimulationsgrades durch den
Chemoattraktor, ausgedrückt als Stimulationsindex.
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Die meisten der potentiellen Chemoattraktoren verursachen ein
signifikantes Einströmen von Phagozytenzellen in die Euterdrüse, Figur 2.
Jedoch bestimmt die Dosis der Verabreichung dieser Chemoattraktoren nicht
nur den Stimulationsgrad, sondern auch den Zeitpunkt für ein Maximum der
Antwort und/oder die Langlebigkeit der erhöhten Zahl der
Phagozytenzellen, Figur 3. Deshalb wird die chemoattraktive Therapie
durch Veränderung der Dosis (0,1 ug bis 100 mg oder bis zu 100% an
aktiver Verbindung, wie Zymosan-aktiviertes Kuhserum (ZACS), werden
bevorzugt) zum Hervorrufen einer spezifischen maximalen Antwort und Dauer
bestimmt, damit eine Koordination mit dem zyklischen Krankheitsstadium
vorhanden ist.
Beispiel 4
Testen der Chemoattraktoren
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Wie bei einer normalen zyklischen Antwort auf einen
Krankheitszustand sind Phagozytenzellen, die durch verschiedene
Chemoattraktoren induziert werden, qualitativ verschieden. Zellen, die
durch chemoattraktive Mittel induziert werden, wie sie in Beispiel 3
bereitgestellt werden, werden unter Verwendung eines Coulter-Zählers und
Channelyzer (Modell ZM & C256 Channelyzer, Coulter Electronics, Northwell
Dr., Luton Beds, England) bezüglich ihres mittleren Zelldurchmessers
ausgewertet. Das Mittel des Zelldurchmessers beim Maximum der somatischen
Zellpopulation aus 3 - 4 einzeln behandelten Drüsen wird 8, 24, 36, 48
und 72 Stunden nach der Behandlung berechnet, Figur 4. Einige
Chemoattraktoren (beispielsweise Lipopolysaccharid und Zymosan-aktivierte
Rindersera) rufen differenzielle Veränderungen im Zelldurchmesser über
die Zeit hervor, während andere keine Wirkung aufweisen (beispielsweise
Protein A) und der mittlere Zelldurchmesser relativ konstant bleibt.
Diese koordinierten Veränderungen in der Zellgröße sagen auch das Ausmaß
der Aktivierung dieser Phagozytenzellen voraus. Die gleichen Dosen, die
merkliche qualitative Veränderungen bei Phagozytose und Aktivierung
hervorrufen, rufen einen ähnlichen quantitativen Einstrom von
Phagozytenzellen hervor. Veränderungen im Zelldurchmesser beim Maximum
der Population, die einen mehr als 10% größeren Maximum-Durchmesser als
bei nicht-stimulierten Kontrollzellen-Populationen über einen Zeitraum
von 12 - 72 Stunden nach der Infusion in das Euter beinhalten, können
eine geeignete Aktivierung von Zellen anzeigen.
Beispiel 5
Klassen von Phagozyten-aktivierenden Verbindungen
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Wie in Beispiel 4 dargestellt, wird in normale Euterdrüsen
Lipopolysaccharid, LPS, oder Zymosan-aktiviertes Kuhserum, ZACS,
infundiert. Dosen im Bereich von 0,5 bis 50 ug bei LPS und 10 ml von 1%-
igem bis 100%igem ZACS werden bevorzugt. Die biologische Aktivität der
Phagozytose wird durch Messen der Fähigkeit von induzierten oder
nichtinduzierten Zellen, fluoreszierend gemachten 2u-Perlen zu phagozytieren,
bewertet. Der Prozentsatz an Zellen, der Perlen phagozytiert, sowie die
mittlere Zahl der von jeder Zelle phagozytierten Perlen wird durch
Durchflußzytometrie (EPICS 753, Coulter Electronics, Hialeah, FL)
quantitativ bestimmt, Figur 5.
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Zellen von nicht-induzierten Drüsen oder Drüsen, die mit 1 ug
Lipopolysaccharid oder 10 ml Zymosan-aktivierten Rindersera induziert
worden sind, werden 24 Stunden nach der Infusion auf ihre Fähigkeit
getestet, fluoreszierend gemachte Perlen zu phagozytieren. Obwohl die
quantitative Induktion durch diese beiden Chemoattraktoren ähnlich ist,
weist die Lipopolysaccharid-induzierte Population einen größeren
Prozentsatz an Zellen, die Perlen phagozytieren, 45% gegenüber 30%, sowie
einen höheren Prozentsatz an Zellen auf, die mehr als eine Perle
phagozytieren, 21 - 28% gegenüber 15 - 16%, Tabelle II.
TABELLE II
PHAGOZYTOSE VON FLUORESZIERENDEN PERLEN DURCH RINDER-PMNs
% PHAGOZYTOSE DER GESAMTPOPULATION Zahl der aufgenommenen Perlen
Zellen-Quelle
ingesamt
Normal (unstimuliert)
10 ml Zymosanaktiviertes Serum
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¹ Die gesamt Population wurde zuerst durch den Computer torgestueuert, um nur die Zellen,
polymorphonukleäre Zellen (PMNs), zu berücksichtigen, die die richtige Große aufwiesen
(Vorwärtswinkel-Lichtstreuung, FALS, und innere Zellstruktur (90º Lichtstreung)). Deshalb
wurde die quantitative Bestimmung der Phagozytose (Aufnahme von fluoreszierenden Perlen) an
lebensfähigen PMNs gemessen.
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Ein Bereich der Aufnahme von fluoreszierenden Perlen mit 10% bis
100% Phagozytose oberhalb von Kontrollniveaus hat eine wirksame
therapeutische Behandlung der Erkrankung zur Folge. Zusätzlich beinhaltet
eine geeignete Aktivierung auch die Zunahme der Zahl der pro Zelle
aufgenommenen fluoreszierenden Perlen auf soviel wie das 1,5 - 4-fache.
Lipopolysaccharid ist ein Beispiel einer Phagozytenzellen-aktivierenden
Verbindung, die ein quantitatives Einströmen von Zellen (größer als die
10 - 20-fache Zunahme an somatischen Zellen in der Milch gegenüber
unbehandelten normalen Kontrollvierteln) induziert und gleichzeitig auch
die Zellen aktiviert, wohingegen die Zymosan-aktivierte Rindersera ein
Einströmen von Phagozytenzellen (mehr als die 10 - 20-fache Zunahme an
somatischen Zellen in der Milch gegenüber unbehandelten normalen
Kontrollvierteln) in die Drüse induziert, ohne diese signifikant zu
aktivieren.
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Eine Zusammenfassung von repräsentativen Beispielen für
Chemoattraktoren wird auf ähnliche Weise für die Zeit des maximalen
Einströmens und der maximalen Phagozytose-Aktivierung analysiert, Tabelle
III.
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Es gibt zwei verschiedene Klassen. Die Klasse I sagt Verbindungen
vorher, die als Chemoattraktoren und Chemoaktivatoren (Verbindungen, die
die biologische Aktivität von Zellen steigern, bei Phagozytenzellen
insbesondere die Aufnahme und Beseitigung von fremdem Material) wirken.
Die Klasse II schließt Verbindungen ein, die primär als Chemoattraktoren
bei minimaler oder keiner Aktivierung wirken. Die Dosis jeder Klasse von
Chemoattraktoren steuert den Zeitpunkt für die maximale Antwort und die
Dauer der Antwort. Die bevorzugte Dosis beträgt bei Lipopolysaccharid
(LPS), Enterotoxin B, Protein A 0,5-50 ug; Zymosan-aktivierten Kuhseren,
ZACS, F127 Pluronic 10-50 ul einer 1-50%-igen Lösung; Austern-Glykogen 5-
200 mg; Lipid A von LPS 1-50 ug; und Polysaccharid von LPS 1-10 ug. Falls
die Therapie bei einem Krankheitsstadium das Einströmen von Zellen sowie
eine Aktivierung erfordern sollte, stellen Repräsentanten der
Chemoattraktoren der Klasse I die beste therapeutische Wahl dar. Die
Dosis steuert das Ausmaß und die Länge der Antwort, die für die zyklische
Infektion optimiert werden soll, wie in Beispiel 3.
Beispiel 6
Therapeutische Wirksamkeit von Klassen von Phagozyten-aktivierenden
Verbindungen
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Wie in Beispiel 4 dargestellt, werden Repräsentanten von beiden
Klassen von Chemoattraktoren/Chemoaktivatoren verwendet, um chronische
bakterielle Infektionen zu behandeln. Die Wirksamkeit der Therapie wird
TABELEE III
ZUSAMMENFASSUNG DER EIGENSCHAFTEN VON CHEMOATTRAKTOREN
QUANTITATIVE (SCC)¹
Chemoattaktor
Konzentration
QUALITATIVE² Phagozytose
Klasse
Lipopolysaccharid (LPS)
Enterotoxin B
Protein A
Zymosan
Austern-Glykogen
Lipid A von LPS
Polysaccharid von LPS
¹ SSC: Zahl der somatischen Zellen im Vergleich zu unbehandeltem Viertel.
² Relative Phagozytose von fluoreszierend gemachten Perlen im Vergleich zu Kontrollen.
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durch die Heilungen und/oder die Länge der Zeit vorhergesagt, über die
die Infektion beseitigt verbleibt, Tabelle IV. Die Verbindungen der
Klasse I sind bei diesem therapeutischen Schema die wirksamsten, Figur 5.
Beispiel 7
Quantitative zelluläre Antwort auf ein Phagozyten-aktivierendes Zytokin
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Wie in den Beispielen 3 und 4 wird das Zytokin r-BoIL-2 in die
Euterdrüse von nicht-infiziertem Milchvieh infundiert. Die Zahl der
somatischen Zellen wird alle 8 - 16 Stunden nach der Infusion überwacht,
und der Stimulationsindex wird, wie in Beispiel 3 beschrieben, berechnet.
Rekombinantes Rinder-IL-2 verursacht ein sofortiges (8 - 16 Stunden) und
dramatisches Einströmen (soviel wie das 3000-fache gegenüber
Kontrollspiegeln) von primären polymorphonukleären Zellen (> 90% durch
Morphologie und Expression von zellulärem Differenzierungsantigen). Eine
zweite Welle zellulärer Infiltration in die Euterdrüse findet 36 - 72
Stunden nach der Verabreichung statt. Das Maß des quantitativen
zellulären Einstroms steht ungefähr mit der Dosis an verabreichtem r-
BoIL-2 in Beziehung, Figur 6.
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Diese massive Infiltration von polymorphonukleären Zellen, ein
Zelltyp, von dem nicht bekannt ist, daß er spezifische Rezeptoren für das
Zytokin IL-2 exprimiert, ist neu und unerwartet.
Beispiel 8
Qualitative zelluläre Antworten auf Phagozyten-aktivierendes Zytokin
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Somatische Zellen, mehr als 90% polymorphonukleäre Zellen, aus
Tieren mit Mastitis werden bezüglich ihrer Fähigkeit bewertet,
fluoreszierende 2 um-Latex-Perlen nach einer einzigen Infusion von
rekombinantem Rinder-Interleukin-2, r-BoIL-2, zu phagozytieren. Zellen
aus der Einzelverabreichung von 2 mg r-BoIL-2 werden mit Perlen 16, 24,
40 und 64 Stunden nach der Infusion inkubiert. Zellen von Tieren, denen
2 mg r-BoIL-2 dreimal in 24- oder 48-stündigen Abständen verabreicht
worden waren, werden 16 und 40 Stunden nach der letzten Verabreichung auf
Phagozyten-Aktivität getestet. Die Proben werden dann analysiert, und die
Phagozytose wird durch Durchflußzytometrie quantitativ bestimmt.
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Infizierte Euterviertel werden mit r-BoIL-2 zu 2, 10 und 30 mg in
10 ml sterilem PBS behandelt. Proben vor der Behandlung werden gesammelt,
um die Phagozyten-Aktivität auszuwerten und eine Grundlinie zu erstellen.
Proben nach der Behandlung werden in regelmäßigen Abständen bis zu sieben
(7) Tagen gesammelt, und ihre phagozytische Fähigkeit und die
intrazelluläre Abtötung werden wie beschrieben bestimmt. Ein Minimum
eines 10%igen Anstiegs bei der Phagozytose wird in allen geeignet
TABELLE IV
CHEMOATTRAKTOR-/CHEMOAKTIVATOR-THERAPIE VON CHRONISCHEN INFEKTIONENBehandlung
Zahl der Euterdrüsen
% Heilungen
% ansprechende Tiere
Zahl der freien Milchabnahmen +/- SEM¹
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¹ Zahl bedeutet die gemittelten Male von Staphylococcus aureus-freien Milchabnahmen +/-
Standardfehler des Mittels, SEM.
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² Die Behandlung verwendete 1 ug LPS in einem Gesamtvolumen von 10 ml Phosphat-gepufferter
Kochsalzlösung, die in dreitätigen Abständen in die infizierte Euterdrüse infundierte wurden.
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³ Prozentsatz der behandelten Drüsen, die eine bakteriologische Beseitigung der Infektion bei
mindestens einer Milchabnahme nach der Therapie zeigten.
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&sup4; Die Behandlung verwendete 10 ml (100%iges) Zymosan-aktiviertes Kuhserum, ZACS, die an drei
aufeinanderfolgenden Tagen in das infizierte Gebiet infundiert wurden.
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behandelten Vierteln beobachtet. In Figur 7 zeigt die einzige Dosis von
2 mg r-BoIL-2 64 Stunden nach der anfänglichen Infusion eine 3,5-fache
Zunahme bei der Phagozyten-Aktivität von Zellen. Zusätzlich wird auch ein
Ansteigen der durchschnittlichen Zahl von aufgenommenen Perlen pro Zelle
als Maß einer gesteigerten biologischen Aktivität beobachtet, Figur 8.
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Die Fähigkeit von somatischen Milchzellen aus Drüsen mit Mastitis,
Latexperlen zu phagozytieren, wird bei Proben gemessen, die 16 und 40
Stunden nach der letzten Verabreichung von r-BoIL-2 (entweder eine Dosis
von 2 mg oder von 10 mg wird bevorzugt) gesammelt wurden. Das r-BoIL-2
wird dreimal in 24- oder 48-stündigen Abständen verabreicht. In Figur 9
wird der Gesamtprozentsatz der polymorphonukleären Zellen, die Perlen
phagozytierten, mit den zwei Therapieplänen mit der 2 mg-Dosis
verglichen.
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Eine 3- bis 4-fache Verstärkung der phagozytischen Fähigkeit wird
bei diesen Behandlungen beobachtet. Ähnlich wird als Indikator für
zelluläre Aktivierung nach der Infusion von 2 mg r-BoIL-2 eine
signifikante Veränderung in der Zahl der Zellen beobachtet, die 2 oder
mehr Perlen aufnehmen, Figur 10.
Beispiel 9
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Wie in Beispiel 4 und 8 dargestellt, wird r-BoIL-2 in die Euterdrüse
infundiert, um chronische bakterielle Infektionen zu behandeln. Die
Wirksamkeit der Therapie wird durch Heilungen und/oder die Länge der Zeit
vorhergesagt, über die die Infektion beseitigt verbleibt. Wie in Beispiel
7 und 8 dargestellt, reihen die quantitativen und qualitativen
Veränderungen, die durch r-BoIL-2 induziert werden, dieses Zytokin in die
Verbindungen des Typs der Klasse I ein, und es wird von ihnen
vorhergesagt, daß sie ein wirksames Therapeutikum sind, wie in Tabelle V
dargestellt.
-
Wie in Beispiel 8 werden infizierte Euterdrüsen durch eine Infusion
von r-BoIL-2 in das Euter behandelt (bevorzugte Dosis 2 - 40 mg, die
dreimal in 24- bis 48-stündigen Abständen verabreicht wird). Die Milch
wird an 14 aufeinanderfolgenden Tagen morgens gesammelt und auf die
Anwesenheit von Staphylococcus aureus überpruft (b-hämolytische Kolonien
auf Blut-Agarplatten). Euterviertel mit irgendwelchen Milchproben, die
frei von Staphylococcus aureus sind, reagieren auf die Therapie.
Euterviertel, die 14 Tage frei von Staphylococcus aureus sind, sind
geheilt. Die r-BoIL-2-Therapie verursacht quantitative und qualitative
Veränderungen in der Phagozytenzellen-Funktion und ist deshalb als
therapeutisches Mittel wirksam, Tabelle V.
TABELLE V
ZYTOKIN-THERAPIE VON CHRONISCHEN S. AUREUS-INFEKTIONEN
Behandlung
Zahl der Euterdrüsen
% Heilungen
% ansprechende Tiere
Zahl der freien Milchabnahmen +/- SD¹
-
¹ Zahl bedeutet das Mittel von Staphylococcus aureus-freien Milchabnahmen +/- Standardabweichung,
SD.
-
² Die Behandlung verwendete 2 oder 10 mg r-BoIL-2 in einem Gesamtvolumen von 10 ml Phosphat-
gepufferter Kochsalzlösung, die dreimal in 24stündigen Abständen in die infizierte Euterdrüse
infundierte wurden.
-
³ Prozentsatz der behandelten Drüsen, die eine bakteriologische Beseitigung der Infektion bei
mindestens einer Milchabnahme nach der Behandlung zeigten.
-
&sup4; Die Behandlung verwendete 2 oder 10 mg r-BoIL-2 in einem Gesamtvolumen von 10 ml
Phosphatgepufferter Kochsalzlösung, die dreimal in 48stündigen Abständen in die infizierte Euterdrüse
infundiert wurden.
Beispiel 10
Gesteigerte Wirksamkeit von mukolytischen Proteinen und
Antibiotika mit Chemaktivatoren
-
Viertel mit Mastitis werden mit Chemoattraktoren und/oder
bakteriziden Mitteln behandelt, beispielsweise dem mukolytischen Enzym
Lysostaphin oder einem Antibiotikum. Das Lysostaphin stammt aus einer
rekombinanten Quelle und wird nach drei aufeinanderfolgenden
Milchabnahmen am Nachmittag mit einer Dosis von 100 mg als Infusion in
das Euter aus Vierteln von Milchvieh verabreicht, die mit S. aureus
infiziert sind. Ähnlich kann ein Antibiotikum mit Dosen im Bereich von 1
ug bis 200 mg verabreicht werden, 200 mg Natriumcephapirin in
Kochsalzlösung als Infusion in den Euter nach drei aufeinanderfolgenden
Milchabnahmen am Nachmittag werden bevorzugt. Der Chemoattraktor, LPS (1
ug x 3) als Repräsentant von Chemoattraktoren/Chemoaktivatoren vom Typ
der Klasse I und ZACS (100%ig, 10 ml x 3) als Repräsentant von
Chemoattraktoren vom Typ der Klasse II werden verwendet. Die Kombination
des bakteriziden Enzyms Lysostaphin und des Chemoattraktors der Klasse II
verbessert die therapeutische Wirksamkeit von Lysostaphin allein nicht
und kann sogar dessen Wirksamkeit behindern (37,5% Heilungen gegenüber
12,5% Heilungen), Tabelle VI. Im Gegensatz dazu steigert der
Chemoattraktor/Chemoaktivator LPS der Klasse I die Zahl der Heilungen von
19,4% auf 33,3%. Die Kombination des Chemoattraktors/Chemoaktivators der
Klasse I mit Antibiotikum und einem bakteriziden Enzym steigert die
Heilungen von 19,4% auf 50%.
TABELLE VI
KOMBINATIONSTHERAPIE MIT LYSOSTAPHIN UND CHEMOAKTIVATOR DER KLASSE I (ZACS)
Behandlung
Viertel
% Heilungen (Zahl)
Zahl der freien Milchabnahmen ± SD¹
Lysostaphin
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¹ Zahl bedeutet die gemittelten Male von S. aureus-freien Milchabnahmen +/- Standardabweichung,
SD.
-
² Die Behandlung verwendet 10 ml Zymosan-aktiviertes Kuhserum, ZACS, die bei drei
aufeinanderfolgenden Morgen-Milchabnahmen infundiert wurden. Diese Dosis ruft innerhalb von
24-72 Stunden einen signifikanten quantitativen Einstrom somatischer Zellen in normalen Tieren
hervor.
-
³ Die Behandlung verwendet 100 mg rekombinantes Lysostaphin, die bei drei aufeinanderfolgenden
Nachmittag-Milchabnahmen infundiert wurden.
-
&sup4; bei der Kombinationstherapie mit Zymosan (10 ml) und rekombinantem Lysostaphin (100 mg) wird
Zymosan bei drei aufeinanderfolgenden Morgen-Milchabnahmen infundiert, während rekombinantes
Lysostaphin bei drei aufeinanderfolgenden Nachmittag-Milchabnahmen infundiert wird.
TABELLE VII
THERAPEUTISCHE SYNERGIE VON BAKTERIZIDEN MITTELN UND CHEMOAKTIVATOREN
Behandlung
Zahl der Viertel
% Heilungen (Zahl)
Freie Milchabnahmen ± SD¹
Lysostaphin&sub2; (Kochsalzlösung)²
Lysostaphin + LPS³
Lysostaphin/Cephapirin + LPS
Penicillin (Kochsalzlösung)
Cephapirin (Kochsalzlösung)
-
¹ Zahl bedeutet die gemittelten Male von S. aureus-freien Milchabnahmen +/- Standardabweichung,
SD.
-
² Die Behandlung verwendete 100 mg rekombinantes Lysostaphin, die bei drei aufeinanderfolgenden
Nachmittag-Milchabnahmen infundiert wurden.
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³ Die Behandlung verwendet 1 ug Lipopolysaccharid, LPS, das bei drei aufeinanderfolgenden
Morgen-Milchabnahmen infundiert wurde. Diese Dosis ruft innerhalb von 24-72 Stunden einen
signifikanten quantitativen Einstrom somatischer Zellen in normalen Drüsen hervor.
-
&sup4; Bei der Kombinationstherapie mit LPS (10 ml) und rekombinantem Lysostaphin (100 mg) wird LPS
bei drei aufeinanderfolgenden Morgen-Milchabnahmen infundiert, während rekombinantes
Lysostaphin bei drei aufeinanderfolgenden Nachmittag-Milchabnahmen infundiert wird.