DE3415902A1 - Stillstandsdichtung - Google Patents
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Description
Stillstandsdichtung
Die Erfindung betrifft eine Stillstandsdichtung zum Abdichten des Ringspaltes zwischen dem Gehäuse und der Welle einer Kreiselpumpe,
mit einem auf der Welle und einem im Gehäuse angeordneten Teil, welche mit Dichtflächen ausgestattet sind, wobei die beiden Teile
während des Pumpenlaufs durch ein eine Verschiebung der einen Dichtfläche bewirkendes Mittel voneinander getrennt sind.
Derartige StiUstandsdichtungen werden vornehmlich bei solchen Kreiselpumpen eingesetzt, die mit einer hydrodynamischen Wellenabdichtung
ausgestattet sind. Da solche hydrodynamischen Wellenabdichtungen, die über Rückenschaufeln oder Entlastungsräder die
Zulaufhöhe und die Laufradförderhöhe abbauen, nur während des Pumpenlaufes funktionieren, ist jeweils eine zusätzliche, während
des Stillstandes sowie des Anlaufens und Auslaufens der Kreiselpumpe wirkende Dichtung erforderlich.
Die bekannten Stillstandsdichtungen werden auf unterschiedliche Weise zum Ein- oder Ausrasten gebracht, beispielsweise durch
Fliehkraftgewichte oder durch Fremdenergie. Die Dichtungen selbst können beispielsweise als konische Stopfbuchspackungen oder als
Gleitringdichtungen aufgebaut sein. Beide Dichtungsarten haben ihre Nachteile: Konische Stopfbuchspackungen sind schwierig herzustellen;
für Gleitringdichtungen sind harte Gleitpartner notwendig, zwischen die verschmutztes, klebendes oder aggressives Fördermedium gelangen
kann, welches nach dem Schließen der Dichtflächen zu Undichtigkeiten zu führen vermag.
Ein allein für die Funktion der Abdichtung vorteilhaftes Material für Stillstandsdichtungen wäre ein Elastomer, so wie es bei
statischen Dichtungen üblich ist. Wegen der im Bereich geringer
Drehzahlen weitgehend aufgehobenen Dichtwirkung der hydrodynamischen
Wellenabdichtungen und der hieraus resultierenden Notwendigkeit eines frühzeitigen Einsatzes der Stillstandsdichtungen
ergäbe sich für eine mit einem Elastomer bestückte Stillstandsdichtung die Gefahr einer frühzeitigen Zerstörung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Einsatz von Elastomeren für Stillstandsdichtungen zu ermöglichen, ohne dabei
den Nachteil einer schnellen Zerstörung der Elastomerteile in Kauf nehmen zu müssen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß mindestens eine der beiden Dichtflächen weich ist und daß der im Gehäuse
angeordnete Teil und/oder der auf der Welle vorgesehene Teil der Stillstandsdichtung über eine dichtende Rutschkupplung mit dem
Gehäuse bzw. der Welle verbunden ist.
Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß die Rutschkupplung durch Radialdichtringe gebildet wird, die
zwischen einem Dichtungsteil und der Welle bzw. dem Gehäuse angeordnet sind.
Die abhebbare Dichtfläche der Stillstandsdichtung kann in bekannter
Weise auf einem während des Pumpenlaufes von einem Magneten angezogenen Teil angeordnet sein» Eine vorteilhafte Lösung ergibt
sich, wenn die abhebbare Dichtfläche von einem während des Pumpenlaufes drucklosen und während des Stillstandes unter Druck
gesetzten Schlauch aus elastischem Material gebildet wird.
Anhand verschiedener Ausführungsbeispiele wird die Erfindung näher
erläutert. Die Zeichnung zeigt in
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Stillstandsdichtung, bei der der
axial bewegliche Teil im Gehäuse angeordnet ist, in
Fig. 2 eine ebenfalls erfindungsgemäß ausgestattete Stillstandsdichtung,
bei der der axial verschiebbare Teil auf der Welle angeordnet ist, und in
Fig. 3 eine weitere Variante der erfindungsgemäßen Stillstandsdichtung,
bei der die abhebbare Dichtfläche von einem im Gehäuse angeordneten Schlauch gebildet wird.
Die Stillstandsdichtung der Fig. 1 besitzt einen in einem Kreiselpumpengehäuse
1 axial verschiebbaren Teil 2, auf dem eine elastische Dichtung 3 angeordnet ist. Der gehäuseseitigen Abdichtung__
des axial verschiebbaren Teiles 2 dient eine O-Ring-Dichtung 4. Im
übrigen besitzt der axial verschiebliche Teil 2 eine von der Dichtungsseite abgewandte, mit einem im Gehäuse 1 vorgesehenen
Elektromagneten 5 zusammenwirkende Scheibe 6. Eine Feder 7 übt auf den axial verschieblichen Teil 2 eine in Richtung auf die
Dichtfläche 8 des mit der Pumpenwelle 9 umlaufenden Teiles 10 der Stillstandsdichtung wirkende Kraft aus. Zwischen der Welle
und dem umlaufenden Teil 10 sind Radialdichtungen 11 vorgesehen, die als Rutschkupplung dienen.
Bei der in der Fig. 2 dargestellten Ausführung ist ein verschieblicher
Teil 12 der Stillstandsdichtung auf der Pumpenwelle 9 angeordnet. Die Abdichtung dieses verschieblichen Teiles 12 gegenüber der Welle
9 erfolgt wiederum über eine O-Ring-Dichtung 13. Auch dieser
verschiebliche Teil 12 besitzt an seiner Stirnseite eine elastische Dichtung. Die Anpressung an den unverschieblichen Teil 14 der
Stillstandsdichtung und die Abhebung von diesem erfolgt in einer beliebigen Weise, z. B. durch - nicht dargestellte - Fliehkraftgewichte.
In dieser Ausführung ist der Teil 14 durch Radialdichtungen 15 in der Art einer Schlupfkupplung mit dem Pumpengehäuse 16
verbunden. /c
Die Fig. 3 zeigt eine Stillstandsdichtung, deren rotierender Teil 17 wiederum über Radialdichtringe 18 mit der Pumpenwelle 9
verbunden ist. Der verschiebliche Teil der Dichtung wird von einem Schlauch 19 gebildet, der eine ständig dichte Anlage an
der Wand des Pumpengehäuses 20 besitzt. In der Zeichnung ist der Schlauch 19 in drucklosem Zustand dargestellt, in dem er
einen Spalt 21 zwischen sich und dem Teil 17 beläßt.
Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen, in drei Varianten dargestellten Stillstandsdichtung ist folgende:
Bei der Ausführung der Fig. 1 wird während des Pumpenlaufs die
Scheibe 6 des axial verschiebbaren Teiles 2 von dem Elektromagneten 5 angezogen, so daß die elastische Dichtung 3 von der mit ihr
zusammenwirkenden Dichtfläche 8 des mit der Welle umlaufenden Teiles 10 abgehoben ist. Sekunden vor Abschaltung der Kreiselpumpe
wird auch der Elektromagnet 5 abgeschaltet. Die elastische Dichtung 3 wird nun durch die Kraft der auf den verschieblichen Teil 2
wirkenden Feder 7 gegen die Dichtfläche 8 des mit der Welle umlaufenden Teiles 10 gedruckt. Sobald das Reibmoment zwischen
der Dichtung 3 und der Dichtfläche 8 das Reibmoment zwischen den Radialdichtungen 11 und der Welle 9 überschreitet, dreht der
Teil 10 gegenüber der Welle 9 durch, so daß zwischen den Teilen 2 und 10 der Stillstandsdichtung keine Relativbewegung mehr
stattfindet. Während des Auslaufvorganges findet lediglich zwischen dem Teil 10 sowie den Radialdichtungen 11 einerseits und der
Pumpenwelle 9 andererseits eine Relativbewegung statt.
Während des Anlaufens der Kreiselpumpe läuft der vorstehend geschilderte Vorgang in umgekehrter Reihenfolge ab: Zunächst
bleibt die Stillstandsdichtung geschlossen, der auf den als Rutschkupplung wirkenden Radial dichtungen 11 gelagerte Teil 10 verharrt
in seiner Ruheposition. Nach wenigen Sekunden wird durch
Einschalten des Elektromagneten 5 der verschiebliche Teil 2 der Stillstandsdichtung abgehoben. Der Teil 10 läuft nun mit der
Pumpenwelle 9 um. Die Dichtfünktion wird jetzt allein von der hydrodynamischen Wellenabdichtung der Kreiselpumpe übernommen.
5
Da die Dichtlippen der Radialdichtungen 11 keine axiale Lageveränderung
gegenüber der Pumpenwelle 9 erfahren, können zwischen die Lippen und die Welle 9 kein Fördermedium und somit auch keine die Lippen
gefährdenden Fremdkörper gelangen.
Die Wirkung der Stillstandsdichtungen der Fig. 2 und 3 ist trotz andersartiger Anordnung grundsätzlich die gleiche wie bei der
Ausführung der Fig. 1 . Die in der Fig. 3 dargestellte Variante besitzt lediglich eine Besonderheit: Während bei den beiden anderen
Ausführungen der verschiebbare Teil 2 bzw. 12 insgesamt seine
Lage verändert, erfolgt beim Schlauch 19 lediglich eine Verschiebung der Schlauchwand. Durch ein Aufblähen des Schlauches 19 gelangt
diese zu einer dichten Anlage am rotierenden Teil 17.
- Leerseite -
Claims (5)
- Klein, Schanzlin & Becker AktiengesellschaftPatentansprüche. Stillstandsdichtung zum Abdichten des Ringspaltes zwischen dem Gehäuse und der Welle einer Kreiselpumpe, mit einem auf der Welle und einem im Gehäuse angeordneten Teil, welche mit Dichtflächen ausgestattetsind, wobei die beiden Teile während des Pumpenlaufs durch ein eine Verschiebung der einen Dichtfläche bewirkendes Mittel voneinander getrennt sind, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine der beiden Dichtflächen (3, 8) weich ist und daß der im Gehäuse (1, 16, 20) angeordnete Teil (2, 14, 19) und/oder der auf der Welle (9) vorgesehene Teil (10, 12, 17) der Stillstandsdichtung über eine dichtende Rutschkupplung (11, 15, 18) mit dem Gehäuse (1, 16, 20) bzw. der Welle (9) verbunden ist.
- 2. Stillstandsdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rutschkupplung durch Radialdichtringe (11, 15, 18) gebildet wird, die zwischen einem Dichtungsteil (10, 14, 17) und der Welle (9) bzw. dem Gehäuse (1, 16, 20) angeordnet sind.
- 3. Stillstandsdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die abhebbare Dichtfläche (3) in bekannter Weise auf einem während des Pumpenlaufes von einem Magneten (5) angezogenen Teil (2) angeordnet ist.
- 4. Stillstandsdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die abhebbare Dichtfläche mit Fliehkraftgewichten verbunden ist, die eine während des Pumpenlaufs abhebende Wirkung auf diese Dichtfläche ausüben.
- 5. Stillstandsdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,daß die abhebbare Dichtfläche von einem während des Pumpenlaufs drucklosen und während des Stillstands unter Druck gesetzten Schlauch (19) aus elastischem Material gebildet wird.
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