DE34108C - Hefenkühler - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 6: Bier, Branntwein, Wein, Essig und Hefe.

C. BAESKOW in HOHENFINOW. Hefenkühler.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 4: Juni 1885 ab.

Die volle Wirkung von Hefe, ζ. Β auf Maische, hängt wesentlich davon ab, dafs die Hefe selbst möglichst rein und von allen schädlichen Säuren frei ist. Die Bildung derartiger ■ schädlichen Säuren kann nur dadurch vermieden werden, dafs die frisch angestellte Hefe möglichst rasch auf eine bestimmte Temperatur heruntergekühlt und auf dieser Temperatur erhalten wird.

Die bisher gebräuchlichen Hefenkühler erfüllen diesen Zweck nur sehr unvollkommen, da ihre Construction eine permanente Rotation des Kühlers im Hefebottich nicht gestattet und der Kühler somit nur -partiell und ungleichmäfsig -auf die Hefe einwirkt. Um einigermafsen Gleichmäfsigkeit in der Abkühlung herbeizuführen, wird das Hefengut bekanntlich von Zeit zu Zeit mit einem Rührscheit um den Kühler herumgerührt. Der den Gegenstand vorliegender Erfindung bildende Hefenkühler, von welchem beiliegende Zeichnung in Fig. 1 eine Perspective zeigt und Fig. 2 die Anwendung veranschaulicht, zeichnet sich nun dadurch aus, dafs er bei geringerem. Wasserverbrauch eine sehr rasche und durch den gesammten Inhalt des Bottichs hindurch durchaus gleichmäfsige Kühlung der Hefe herbeiführt.

Der Kühler besteht aus einem centralen Einlauftrichter α, an welchen sich die aus auf- und absteigenden Theilen gebildeten Kühlschlangen b anschliefsen.. Der Querschnitt der Kühlschlangen bildet im dargestellten Falle ein schmales Rechteck mit abgerundeten Enden. Dieser Querschnitt kann jedoch in der verschiedensten Weise variiren und ebensogut etwa elliptisch, linsenförmig und ähnlich gestaltet sein. Die einzelnen Schlangenwindungen sind durch geeignete Stehbolzen c gegenseitig abgesteift.

Die letzte, nach oben gerichtete Windung endigt in ein mit nach aufsen abgebogenem Ende versehenes Rohr d, aus welchem das Kühlwasser in einen den Hefebottich umgebenden ringförmigen Behälter abfliefst.

Der Kühler ist unterhalb des Bodens des Einlauftrichters α mit einem Spurlager e versehen , in welchem er auf einer verticalen Stange/ ruht, so dafs der ganze Kühler mittelst der centralen Kurbel g mit Leichtigkeit von Hand bezw. bei Anordnung eines geeigneten Getriebes auch durch Maschinenkraft in Rotation versetzt werden kann. Die Stange/ist auf einem Kreuz h befestigt, welches auf dem Boden des Hefebottichs ruht und durch Spitzen, welche in das Holz eindringen, oder in sonst geeigneter Weise daran verhindert wird, sich selbst mit zu drehen. Zur Sicherung einer ruhigen Rotation des Kühlers ist bei i noch ein Halslager angebracht.

Die Ausflufsrohre d sind behufs Erzielung einer sicheren Solidität des ganzen Kühlers mittelst Stangen k an dem Einlauftrichter a aufgehängt. Die oberen Kniee der Kühlschlange sind mit Entlüftungsschrauben versehen.

Bei der langsamen Rotation des Kühlers, während welcher dem Einlauftrichter α beständig frisches Wasser zugeführt wird, kommen die breiten Kühlflächen der Schlangen allmälig mit sämmtlichen Theilen der. Hefe in Berührung und bewirken hierdurch eine gleich-

mäfsige und rasche Abkühlung des gesammten Bottichinhaltes.

Um sicher zu gehen, dafs eine recht gleichmäfsige Abkühlung särnrntlioher Hefetheile erfolgt, kann man die correspöndirenden Windungen der beiden Kühlschlangen b in Bezug auf den Abstand von der centralen Rotationsachse gegen einander versetzen, so dafs bei jeder Rotation der Inhalt des Hefebottichs in ganz schmale Streifen zerlegt wird.

Uebrigens können behufs noch rascherer Wirkung an Stelle der gezeichneten zwei Kühlschlangen auch drei oder vier derselben an dem Einlauftrichter α angeordnet und event, gegen einander versetzt sein.

Die Vorrichtung kann aufser zum Kühlen von Hefe auch zum Kühlen jeder anderen Flüssigkeit oder breiigen Masse, z. B. für Milch, Bierwürze u. s. w., _;benutzt werden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein Apparat zum Kühlen von Flüssigkeiten und breiigen Massen, insbesondere von Hefe, bestehend aus einem auf verticalem Ständer rotirenden Einlauftrichter a, an welchem zwei, drei oder mehr Schlangenrohre b von schmalem länglichen Querschnitt angebracht sind, die in Rohre d ausmünden, aus welchen das Kühlwasser nach aufserhalb abfliefst.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.