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Warnbake
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Die Erfindung betrifft eine Warnbake, mit einem Fuß, von dem ein Tragkörper
aufragt, an dem mindestens ein Markierungsteil befestigt ist.
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An Baustellen auf Autobahnen und Straßen werden Warnbaken aufgestellt,
die den Kraftfahrer auf eine drohende Gefahr hinweisen. Diese Warnbaken bestehen
normalerweise aus einem Betonfuß, von dem ein metallischer Ständer aufragt. An diesem
Ständer sind Markierungsteile in Form metallischer Warntafeln befestigt. In der
Regel ist am oberen Ende des Ständers eine Warnleuchte, häufig als Blinkleuchte,
angebracht. Die bekannten Warnbaken bilden eine große Gefahr für Kraftfahrzeuge
und Insassen, weil sie aus starren metallischen Teilen bestehen, die ein auftreffendes
Fahrzeug stark beschädigen und die Insassen in hohem Maße gefährden können.
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Bei dem Aufprall eines Kraftfahrzeugs fliegen die Teile
der
Warnbake auseinander. Diese Teile wirken wie Geschosse mit hoher Durchschlagskraft.
Eine weitere Gefahr entsteht durch den Fuß der Warnbake, durch den häufig Achslenker,
Bremsschläuche und andere wichtige Teile des Fahrzeugs abgerissen werden. Ferner
ist die Erkennbarkeit von Warnbaken, insbesondere nachts, unzureichend. Die auf
den Warnbaken angebrachten Leuchten lenken den Fahrer ab. Der Fahrer nimmt zuerst
die Leuchte war. Das Markierungsteil der Warnbake und sein Bedeutungsinhalt werden
erst viel später als die Warnlampe erkannt. Der Fahrer muß daher zwei Wahrnehmungs-und
Erkennungsvorgänge nacheinander durchführen. Hinzu kommt, daß die Markierungsteile
der Warnbaken keine eigene aktive Leuchtkraft haben, sondern lediglich das Scheinwerferlicht
reflektieren. Schon bei leicht verschmutzten Markierungsteilen läßt deren Reflektionsvermögen
stark nach. Der Fahrer kann auch durch das Licht der Leuchte geblendet werden und
aus diesem Grunde den Bedeutungsinhalt der Markierung nicht oder erst zu spät erkennen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Warnbake der eingangs
genannten Art zu schaffen, die bei dem Aufprall eines Fahrzeugs nachgibt und ggf.
zerstört werden kann, ohne Fahrzeug und Insassen ernstlich zu gefährden.
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Die Lösung dieser Aufgabe besteht erfindungsgemäß darin, daß der Tragkörper
mindestens eine aufblasbare Luftkammer aus einem nicht-selbsttragenden flexiblen
Material aufweist.
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Bei der erfindungsgemäßen Warnbake ist die Luftkammer stramm mit Luft
aufgefüllt, wodurch der Tragkörper
seine eigentliche Form erhält
und das Markierungsteil in aufrechter Stellung hält. Beim Aufprall eines Fahrzeugs
gibt der Tragkörper dem Stoß nach, wobei er allenfalls zerplatzt und wie ein Sack
in sich zusammenfällt. Der Tragkörper hat keine größeren Metallteile und seine Masse
ist außerordentlich gering. Wenn sich einzelne Teile von dem Tragkörper ablösen
sollten, haben diese eine nur geringe Flugweite und wenig kinetische Energie, so
daß diese Teile keine Gefährdung von Menschen und Sachen hervorrufen können.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen,
daß die aufblasbare Luftkammer einen Rahmen bildet, dessen offene Seiten mit einem
flexiblen Bahnmaterial verschlossen sind und der zusammen mit dem Bahnmaterial einen
Hohlraum bildet. Das Bahnmaterial besteht beispielsweise aus einer Folie, die gleichzeitig
als Markierungsteil benutzt werden kann. Im Hohlraum selbst herrscht Atmosphärendruck
und nur im Innern des den Hohlraum umgebenden Rahmens herrscht der erhöhte Luftdruck,
der dem Rahmen die Formstabilität verleiht.
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Vorzugsweise ist der Hohlraum nach unten durch einen starren Halter
begrenzt, der im Innern des Hohlraums eine Leuchte trägt und das den Hohlraum abschließende
Markierungsteil ist lichtdurchlässig. Eine derartige Warnbake ist von innen beleuchtet,
wobei das Markierungsteil eine großflächige Leuchttafel bildet. Die Leuchte befindet
sich im unteren Teil des Hohlraums und wird beim Aufprall eines Fahrzeugs normalerweise
nicht in Kopfhöhe geschleudert. Das Davonfliegen der Leuchte wird im übrigen auch
durch das Material des Tragkörpers und der Markierungsteile behindert. Die Warnbake
leuch-
tet von innen heraus. Der Fahrer wird also nicht durch ein
externes Licht abgelenkt und bei der Wahrnehmung des Markierungsteils behindert.
Schmutzablagerungen auf dem Markierungsteil wirken sich weit weniger aus als bei
reflektierenden Markierungsteilen.
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Ein wichtiger psychologischer Effekt der erfindungsgemäßen Warnbake
besteht darin, daß die Kraftfahrer wissen, daß bei Kollision mit einer derartigen
Warnbake keine schwerwiegenden Folgen eintreten können. Die Kraftfahrer passieren
somit Fahrbahnverengungen, die mit derartigen Warnbaken beschildert sind, weniger
ängstlich und sie haben auch nicht das Bestreben, einen großen Sicherheitsabstand
zu den Warnbaken einzuhalten und sich dabei dem Gegenverkehr zu nähern.
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Vorzugsweise ist der Halter, an dem der Tragkörper befestigt ist,
ein Vierkant, der in eine Vierkantöffnung des Fußes auswechselbar eingesetzt ist.
Fuß und Tragkörper können daher unabhängig voneinander gestapelt und transportiert
werden und sie werden erst bei der Baustelle zu der Warnbake zusammengesetzt.
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Um Gefährdungen durch den Fuß der Warnbake auszuschalten, besteht
der Fuß zweckmäßigerweise aus einem in eine Matrix eingebetteten Elastomergranulat.
Hierfür eignet sich insbesondere Altgummi von Reifen, das zu Partikeln und Klumpen
zerkleinert worden ist. Dieses Elastomergranulat wird in eine Kunststoffmatrix eingebettet,
die spröder ist als das Elastomergranulat und bei Schlagbeanspruchung zerspringt.
Ein Fuß aus einem derartigen Material zerspringt beim Aufprall eines Fahrzeugs in
zahlreiche Einzelteile, die wegen ihrer Weichheit bzw. geringen Schlagfestigkeit
ungefährlich
sind. Die Auftreffenergie wird auf diese Weise wirksam
abgebaut. Die erfindungsgemäße Warnbake ist wartungsfrei und wetterbeständig. Die
Verwendung von Metallteilen ist auf das notwendige Mindestmaß beschränkt, z.B. in
der Leuchte.
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Der Fuß kann einen Hohlraum zum Einsetzen einer Batterie enthalten.
Dabei sind zweckmäßigerweise die Anschluß leitungen zum Verbinden der Batterie mit
der Leuchte in Fuß und Halter eingeformt und durch Steckverbinder miteinander verbindbar.
Auf diese Weise werden separate elektrische Anschlüsse entbehrlich. Die Warnbake
besteht lediglich aus zwei Teilen, die zu ihrem Aufbau zusammengesteckt werden,
wobei gleichzeitig die elektrische Verbindung hergestellt wird.
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Im folgenden wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung näher erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 eine Frontansicht der Warnbake, Fig. 2 eine Seitenansicht
der Warnbake und Fig. 3 einen Schnitt entlang der Linie III-III von Fig. 1.
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Die dargestellte Warnbake weist einen Fuß 10 und einen hiervon aufragenden
Tragkörper 11 auf. Das untere Ende des Tragkörpers 11 ist als Halter 12 mit rechteckigem
Vierkantquerschnitt ausgebildet. Dieser Halter 12 ist in eine entsprechende rechteckige
Vierkantöffnung 13 des Fußes 10 eingesteckt. Am oberen Ende des Halters 12 befindet
sich eine horizontale Platte 14. Von der Platte 14 ragt ein Schlauch 15 mit länglichem
Querschnitt
auf. Der Schlauch 15 ist U-förmig gebogen und sein Querbügel
16' bildet die obere Begrenzung der Warnbake, während die beiden Schenkel nach unten
ragen und senkrecht auf die Ränder der Platte 14 aufstoßen. Der Schlauch 15 umschließt
eine U-förmige Luftkammer 16, die mit einem an der Platte 14 vorgesehenen Ventil
17 in Verbindung steht. Wie aus Fig. 3 zu ersehen ist, befinden sich im Innern des
Schlauches 15 von der Schlauchwand nach innen abstehende Verstärkungsstege 18. An
den zueinander weisenden Enden der beiden Schenkel des Schlauches 15 befinden sich
Stege 19, die -gegeneinandergerichtet sind und an denen die Ränder einer flexiblen
Materialbahn 20 befestigt sind. An jeweils zwei in einer gemeinsamen Ebene angeordneten
Stegen 19 ist eine Materialbahn 20 befestigt. Die beiden Materialbahnen 20 begrenzen
somit den von dem U-förmigen Schlauch 15 umschlossenen Hohlraum 21 nach vorne und
hinten. Mindestens eine der Materialbahnen 20 bildet ein Markierungsteil, das farbige
Verkehrs- oder Warnzeichen 22 trägt. Die Materialbahnen 20 bestehen aus lichtdurchlässigem,
d.h. durchscheinendem Material.
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Auf der Platte 14 ist im Innern des Hohlraums 21 eine Leuchte 23 befestigt,
deren Licht über einen Reflektor 24 nach oben und auf die Innenseiten der Materialbahnen
20 gerichtet wird. An der Unterseite des Querbügels 16' ist eine Reflektorschicht
25 (Fig. 2) angebracht, die leicht konvex gebogen ist und das von unten auftreffende
Licht auf die Materialbahnen 20 wirft.
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Der Schlauch 5 besteht aus Gummi, Kunststoff oder einem anderen flexiblen
Material, das ohne den inneren Luftdruck zusammenfallen würde. Dieser Schlauch kann
durch
Extrudieren hergestellt und thermisch zu der U-Form vorgebogen
werden.
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Die Platte 14, die einstückig mit dem Halter 12 hergestellt sein kann,
besteht aus dem oben erwähnten Werkstoff aus Gummigranulat, das in eine bei Schlageinwirkung
auseinanderbrechende Matrix eingebettet ist. Aus dem gleichen Material besteht auch
der Fuß 10. Die Platte 14 weist Durchgangslöcher 26 auf, durch die der Hohlraum
21 belüftet wird. Dadurch wird die Leuchte 23 gekühlt und Kondenswasser kann aus
dem Hohlraum nach unten abfließen.
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Der Fuß 10 ist ein langgestreckter rechteckiger Körper, der von einer
Grundplatte 27 aus schräg ansteigt. Der Anstiegswinkel a in Längsrichtung beträgt
auf der Vorderseite -und auf der Rückseite jeweils 150. Der Anstiegswinkel b in
Querrichtung beträgt auf beiden Seiten 300. Die Höhe des Fußes 10 beträgt ca. 7
cm und die Breite ca. 40 cm.
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Im Fuß 10 befindet sich eine Ausnehmung 28 zum Einsetzen von Batterien
29. Diese Ausnehmung 28 ist mit einem Batteriefachdeckel 30 nach oben hin verschlossen.
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Der Batteriefachdeckel 30 wird bei ordnungsgemäßem Aufsetzen auf die
Batterie 29 mit dem einen Batteriepol verbunden und er stellt dabei den Anschluß
zu einer Leitung 31 her, die im Innern des Fußes 10 verläuft und fest in diesen
eingebettet ist. Eine weitere Leitung 32, die ebenfalls im Fuß 10 eingebettet ist,
führt zu einer Kontaktschiene 33, die beim Einsetzen der Batterie mit dem anderen
Batteriepol verbunden wird. Die Leitungen 31 und 32 führen zu (nicht dargestellten)
Kontaktelementen in der Vierkantöffnung 13. Mit diesen
Kontaktelementen
werden beim Einstecken des Halters 12 die Kontaktelemente 33 des Halters 12 selbsttätig
verbunden. Um den Halter 12 in zwei unterschiedlichen Stellungen - jeweils um 900
zueinander verdreht -einsetzen zu können, sind an dem Halter 12 insgesamt vier Kontaktstellen
33 vorgesehen, von denen in jeder Stellung nur zwei benutzt und mit den Leitungen
31 und 32 verbunden werden.
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Das Gummigranulatmaterial, aus dem der Fuß 10 besteht, reicht bis
zu dessen Außenseite und insbesondere zur Unterseite. Dadurch wird eine gute Standsicherheit
und Gleitsicherheit des Fußes erzielt. Die von vorbeifahrenden Lastfahrzeugen hervorgerufenen
Fahrbahnschwingungen werden von dem Material absorbiert, so daß der Fuß nicht wandert.
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An beiden Seiten des Fußes 10 sind Griffmulden 34 angebracht, die
das Bewegen des Fußes von Hand erleichtern.
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Der Fuß 10 kann außerdem noch eine Blinksteuerung für die Leuchte
23 und einen Tageslichtsensor enthalten, um die Leuchte 23 bei Dunkelheit selbsttätig
in Funktion zu setzen.
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Am Halter 12 kann erforderlichenfalls eine Sollbruchstelle 35 vorgesehen
sein, an der der Halter bei einem Aufprall kurz über dem Fuß 10 abbricht.
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