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Anlage zum Patentgesuch der
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Klöckner-Humboldt-Deutz Aktiengesellschaft Mahlvorrichtung Die Erfindung
bezieht sich auf eine Mahlvorrichtung zum Zerkleinern von grobstückigen Materialien.
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Bekanntlich erfolgt die Zerkleinerung von grobstöckigen Materialien
entweder mit Hilfe von Backenbrechern, Kreiselbrechern, Walzenbrechern oder dergleichen.
Diese bekannten Brechaggregate sind jedoch in ihrem konstruktivn Aufbau verhältnismäßig
kompliziert und aufwendig. Auch können diese bekannten Brechaggregate nicht ohne
weiteres zum Zerkleinern von Produkten unter sterilen, kontaminatonsfreien Bedingungen
und/oder unter extremen Temperaturen eingesetzt werden Die Aufgabe der Erfindung
besteht darin, eine Mahlvorrichtung zum Zerkleinern von grobkörnigen-Materialien
zu schaffen, die sich besonders durch ihren einfachen konstrutiven Aufbau und ihrer
Wirkungsweise auszeichnet.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch wenigstens einen schwingfähig gelagerten,
mit Unwuchterregnern versehenen Mahlbehälter mit obenliegendem Gutzulauf-und im
wesentlichen senkrecht darunter befindlichem Cutaustrag für die zerkleinerten Materialien,
wobei die Mahikörper im Mahlbehälter lose und mit Abstana zueinander angeordnet
sind.
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Dadurch, daß bei der Mahivorrichtung gemaß der Erfindung die Mahlkörper
im Mahlbehälter lose und mit Abstand voneinander angeordnet sind, wird sehr vorteilhaft
beim Mahiprozeß ein direkter Kontakt der Mahlkörper untereinander vermieden und
dadurch der Mahlkörperverschleiß gering gehalten. Weiterhin ist bei dieser erfindungsgemäßen
Ausbildung des Mahlbehälters der Mahl raum leicht zugänglich und die Mahikörper
können im Bedarfsfall sehr rasch und problemlos ausgewechselt werden.
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Im übrigen kann der Mahlbehälter gemäß der Erfindung im Bedarfsfall,
wenn es um die Zerkleinerung von Produkten unter sterilen, kontaminationsfreien
Bedingungen und/oder unter extremen Temperaturen. geht, auch.sehr leicht nach außen
hin staub- und gasdicht abgeschlossen werden. Im übrigen wird auch dadurch daß der
Mahlbehälter mit obenliegendem Gutzulauf und im wesentlichen senkrecht darunter
befindlichen Austrag für die Zerkleinerten Materialien ausgestattet ist, der Austrag
der bereits ausreichend zerkleinerten Materialien begünstigt und dadurch Ubermahlungen
vermieden, und die Durchsatzleistung pro Zeiteinheit optimiert.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die Mahikörper stangenförmig
ausgebildet und an ihren Enden mit Verdickungen versehen und im Bereich der Stirnwandungen
des Mahlbehäiters gelagert. Dies stellt eine sehr einfache Möglichkeit dar, um die
Mahlkörper untereinander mit einem bestimmten Abstand zu halten.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind
die Mahlkörper im Mahlbehälter etwa parallel zur Unwuchterregerachse verlaufend
angeordnet. Hierdurch wird sehr vorteilhaft im Betrieb der Mahlvorrichtung eine
optimale Schwingerregung der Mahlkörper im Mahlbehälter erreicht und dadurch der
Zerkleinerungseffekt optimiert.
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Um eine Gewichtsverringerung der Mahlkörper bei sonst gleicher Mahiwirkung
zu erzielen, sind in weiterer Ausgestaltung der Erfindung die Mahlkörper rohrförmig
ausgebildet. Hierbei kann es besondes zweckmäßig sein, die rohrförmigen Mahlkörper
mit Öffnungen, insbesondere mit schlitzförmigen tffnungen zu versehen, durch die
sehr vorteilhaft die im Aufgabegut vorhandenen feinkörnigen Materialien oder die
im Mahlbehälter bei der Zerkleinerung anfallenden bereits ausreichend zerkleinerten
Materialien unmittelbar nach unten hindurchfallen können. Auf diese Weise werden
Ubermahlungen vermieden und der Mahlwirkungsgrad verbessert.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die Mahlkörper im Mahlbehälter
mit von oben nach unten abnehmendem Abstand zueinander angeordnet. Auf diese Weise
kann sehr vorteilhaft Einfluß auf den Zerkleinerungsgrad der der Mahivorrichtung
zugeführten grobstückigen Materialien genommen werden.
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In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung sind im Mahlbehälter
Distanzscheiben angeordnet, in denen die Mahlkörper gelagert sind. Durch einfaches
Austauschen der Distanzscheiben kann der Mahlkörperabstand verändert und dadurch
die Mahlvorrichtung auf die jeweils gewünschte Mahlfeinheit der zu zerkleinernden
Materialien-eingestellt werden.
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Um den Einzug der zu zerkleinernden grobstückigen Materialien in den
Mahlraum wirksam zu unterstützen und die Zerkleinetungswirkung zu erhöhen, sind
in weiteer Ausgestaltung der Erfindung die Mahlkörper außen mit Stacheln, Zähnen
oder dergleichen versehen.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Erläuterung der in den Zeichnungen schematisch dargestellten
Ausführungsbeispiel¢.
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Es zeigen: Fig. l eine Mahlvorrichtung gemäß der Erfindung im Längsschnitt,
Fig 2 einen Schnitt nach der Linie A - B in Fig. 1, Fig. 3 einen Teilausschnitt
des Mahlbehälters mit stangenförmig ausgebildeten und verdickten Endungen versehenen
Mahlkörpern gemäß der Erfindung im vergrößerten Maßstab, Fis. 4 die Lagerung der
stangenförmigen Mahikörper in einer Distanzscheibe mit von oben nach unten abnehmendem
Abstand gemäß der Erfindung, Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie C D O in Fig. 4.
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Fig. 6 unterschiedliche Ausbildungen und Lagerungen bis 10 von rohrförmigen
Mahlkörpern im Schnitt, Wie die Figuren 1 und 2 zeigen, besteht die Mahlvorrichtung
gemäß der Erfindung aus einem zylinderförmigen Mahlbehälter 1, der in einem Rahmen
2 fest angeordnet ist. Der Rahmen 2 ist oben mit einem Gutzulauf 3 und mit einem
unterhalb des Mahlbehälters 1 befindlichen Austrag 4 für die zerkleinerten Materialien
versehen. Ferner ist der Rahmen 2 auf Federn 5 gegenüber dem Fundament schwingfähig
gelagert.
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Im unteren Teil des Rahmens 2 befindet sich weiterhin ein Schwingantrieb,
der aus zwei Unwuchterregermassen 6 besteht, die an den beiden äuderen Enden einer
im Rahmen 2 gelagerten Unwuchterregerachse 7 befestigt sind, welche mit
einem
ebenfalls im Rahmen 2 angeordneten, jedoch in der Zeichnung nicht näher dargestellten
Antriebsmotor in Verbindung steht.
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Im Mahlbehälter 1 sind gemäß der Erfindung stangenförmig ausgebildete
Mahlkörper 8 lose und mit Abstand zueinander angeordnet. Die Anordnung des zylinderförmigen
Mahlbehälters 1 und die darin befindlichen Mahlkörper 8 sind gemäß der Erfindung
so getroffen, daß sie parallel zur Unwuchterregerachse 7 verlaufen. Auf diese Weise
wird im Betrieb dieser Mahlvorrichtung eine optimale Schwingerregung der Mahlkörper
erreicht. Zur Aufrechterhaltung eines bestimmten Abstandes a der stangenförmigen
Mahlkörper 8 untereinander sind diese an ihren Enden mit Verdickungen 9 versehen.
Die stangenförmigen Mahlkörper 8 reichen mit ihren Enden bis an die Stirnwandungen
10, 11 des zylinderförmigen Mahlbehalters heran, die abnehmbar am Mahlbehälter angeordnet
sind. Auf diese Weise können die stangenförmigen Mahlkörper, falls sie verschlissen
sind, sehr schnell und problemlos von der Seite her gegen neue ausgewechselt werden.
Gegebenenfalls kann auch ein Auswechseln der im Mahlbehälter 1 befindlichen Mahlkörper
gegen Mahlkörper vorgenommen werden, die sich in ihrer Form und in ihrer Größe von
den im Behälter befindlichen Mahlkörpern unterscheiden, so daß hierdurch sehr vorteilhaft
die Mahlvorrichtung gemäß der Erfindung an die jeweiligen spezifischen Eigenschaften
und Bedingungen der grobstUckigen Materialien angepaßt werden kann, die der Mahlvorrichtung
zum Zerkleinern aufgegeben werden.
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Im Betrieb wird die Mahlvorrichtung gemäß der Erfindung mit Hilfe
der am Gehäuse 2 angeordneten Unwuchterregermassen 6 in eine etwa kreisförmige Schwingung
versetzt und die grobstückigen Materialien in Pfeilrichtung 12 dem
Mahlbehälter
1 von oben zugeführt. Diese Materialien durchwandern den Mahlbehälter im wesentlichen
senkrecht von oben nach unten, wobei sie von den in Schwingungen versetzten schlagenden
Mahlkörpern erfaßt und zerkleinert werden. Da sich die Mahlkörper aufgrund ihres
Abstandes zueinander im Mahlraum gegenseitig nicht berühren, sind sie auch einem
verhältnismäßig geringen Verschleiß ausgesetzt, und zwar nur einen Verschleiß, der
durch die Berührung der Mahlkörper mit den zu zerkleinernden Materialien verursacht
wird.
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Die Mahlvorrichtung gemäß der Erfindung ist besonders geeignet zum
Zerkleinern für spröde oder durch Kältemittel versprödete Produkte in stängeliger
oder plattiger Form.
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Auch kann diese erfindungsgemäße Mahlvorrichtung sehr vorteilhaft
zum Zerkleinern von Kohle, insbesondere Briketts, Ton, Gips oder anderen Mineralien,
oder auch zum Aufschließen von agglomerierten Produkten mit Vorteil eingesetzt werden.
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Ein besonderer Vorteil der Mahlvorrichtung gemäß der Erfindung besteht
auch darin, daß der Brechraum staub- und gasdicht abgeschlossen werden kann, so
daß darin auch Produkte unter sterilen, kontaminationsfreien Bedingungen und/oder
unter extremen Temperaturen zerkleinert werden können.
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Um den Einzug der zu zerkleinernden grobstückigen Materialien in den
Mahlraum zu unterstützen und die Zerkleinerungswirkung zu verbessern, kann es, wie
Fiy. 3 zeigt, zweckmäßig sein, die stangenförmigen Mahlkörper 14 außen mit Stacheln
15 zu versehen. Auch können hierzu die stangenförmigen Mahlkörper außen mit Zähnen,
Rippen oder sonstigen Profilierungen ausgestattet werden.
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Daruberhinaus können, wie beipielsweise die Figuren 4 und 5 zeigen,
die stangenförmigen Mahikörper 16 in Distanzscheiben 17, die im Mahlbehälter an
den beiden Stirnseiten innen lösbar angeordnet sind, mit unterschiedlichem, von
oben nach unten abnehmendem Abstand, sei es in horizontaler Richtung gesehen (a,
b), oder in vertikaler Richtung gesehen, (c, d, e) gelagert werden.
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Durch diese in den Figuren 4 und 5 dargestellte spezielle Anordnung
beziehungsweise Lagerung der stangenförmigen Mailikörper 16 in den Distanzscheiben
17 kann sehr vorteilhaft Einfluß auf die Verweilzeit der zu zerkleinernden Materialien
im Mahlraum genommen werden. Die Mahlvorrichtung gemaß der Erfindung kann somit
sehr vorteilhaft durch einfaches Austauschen von entsprechenden Distanzscheiben
mit darin im entsprechenden Abstand zueinander gelagerten Mahikörpern in einfacher
Weise und optimal an die jeweils zu zerkleinernden grobstuckigen Materialien angepaßt
werden. Auch kann durch den Einsatz von Mahikorpern mit großeren oder kleineren
Durchmessern oder durch Einlegen von stangenförmigen Mahikörpern am Boden des Mahlbehalters,
und zwar zusätzlich zu den mit Distanzscheiben versehenen Mahlbehälter Einfluß auf
die Endkörnung oder auch Anpassung an das Autgabegut genommen werden. Auch können,
wie in Fig. 5 gestrichelt angedeutet, gegebenenfalls die stangenförmigen Mahlkörper
16 an ihren Enden dünner ausgebildet sein, um dadurch den -Abstand der Mahlkörper
im Mahlraum untereinander zu verringern.
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Ferner können, wie die Figuren 6 und 7 zeigen, die Mahlkörper 18 auch
sehr vorteilhaft rohrförmig ausgebildet sein. Der Mahlkörper 18 ist hierbei innerhalb
eines im Mahlbehälter 19 in der Nähe der Stirnwandung 20 angeordneten Ringes 21
gelagert. Wie die Figuren 8 und 9 zeigen, kann der rohrförmige Mahlkörper 22 auch
sehr vorteilhaft mit Öffnungen 23 versehen und auf einem an der
Stirnwandung
24 des Mahlbehälters 25 befestigten runden Zapfen 26 gelagert sein. Diese rohrförmige
Ausbildung des Mahlkörpers bringt bei guter Guteinzugs- und Mahlwirkung eine erhebliche
Gewichtsverringerung mit sich. Die Mahlkörper 22 können, wie Fig. 10 zeigt, sehr
vorteilhaft paarweise mit Abstand nebeneinander im Ma1behälter 29 angeordnet werden.
Bei dieser Anordnung der rohrförmigen Mahikörper 22 ist es zweckmäßig im Aufgabebereich
und/oder im Auslaufbereich des Mahlbehälters 25 Leitbleche 27, 28 anzuordnen. Die
oberen Leitbleche 27 sind am Gehäuse 29 befestigt, während die Leitbleche 28 fest
mit dem Mahlbehälter 25 verbunden sind. Mit Hilfe der oberen Leitbleche 27 wird
der Guteinzug unterstützt beziehungsweise begünstigt, während mit Hilfe der unteren,
etwa der Außenkontur der rohrförmigen Mahlkörper 22 verlaufend angepaßten Leitbleche
28 eine Verbesserung der Kalibrierung des zerkleinerten Gutes erreicht wird. Im
übrigen kann gegebenenfalls der Mahlbehälter auch mit einem oder mehr' als zwei
rohrförmigen Mahlkörpern ausgestattet und die rohrförmigen Mahlkörper außen mit
Stacheln, Zähne, Rippen und dergleichen versehen werden. *-Schließlich ermöglicht
die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Mahlvorrichtung auch sehr vorteilhaft die
Zusammenfassung mehrerer neben- und/oder Gbereinandergeordneter Mahlbehälter mu
einer Einheit, so daß in einem durchlaufenden Mahlvorgang-eine Vor- und Nachzerkleinerung
vorgenommen werden kann Hierzu bedarf es lediglich einer entsprechenden Bestückung
und Anordnung der stangenförmigen Mahlkörper in den einzetasn Mahlbehältern.
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