DE3404531A1 - Duennschichtverdampfungsverfahren sowie vorrichtung und anlage zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Duennschichtverdampfungsverfahren sowie vorrichtung und anlage zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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Description
Dünnschichtverdampfungsverfahren sowie Vorrichtung
und Anlage zur Durchführung des Verfahrens
Die Erfindung betrifft ein Dünnschichtverdampfungsverfahren, insbesondere für die Dehydratisierung von organischen
oder mineralischen Erzeugnissen, speziell von schwerem Rohöl. Dieses Verfahren ist auch für die Reinigung
von wärmeempfindlichen Erzeugnissen, für die Entgasung von Erdöl- oder Petroleumprodukten von der
Crackung sowie für die Trennung sehr stabiler Emulsionen einsetzbar. Außerdem betrifft die Erfindung eine
Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Fallschichtvorrichtungen mit oder ohne Abstreifung (scraped) und mit axialer oder externer Kondensation
sind bereits bekannt.
Eine solche Vorrichtung ermöglicht bei verringerter Aufstellfläche nicht die Erzielung beträchtlicher Ausgangsleistungen;
die Rückstandsbeseitigung ist nur bei niedriger Destillatausbeute vollständig. Für hohe
Ausbeute muß entweder die Speisung verringert werden, oder der erste teilkonzentrierte Rückstand muß gefördert
und der Speisung zugeführt werden, um einer zweiten Verdampfung unterworfen zu werden.
Bekannt ist au>ch eine als Zentrifuge bezeichnete Rotorvorrichtung.
Eine solche Vorrichtung wird häufig mittels elektrischer Widerstandsheizung beheizt, was eine ständige
Umwälzung des Erzeugnisses auf ihrer Oberfläche während der Temperaturegalisier- oder -konditionierphasen
nötig macht. Eine einzige Vorrichtung erlaubt eine umwälzung-des Rückstandes nur durch Unterbrechung der
Speisung oder durch Vermischung mit der Charge (load).
Im Vergleich zu den bisherigen Vorrichtungen und Verfahren gewährleistet das erfindungsgemäße Verfahren eine
beträchtliche Verbesserung der Ausbeute.
Gegenstand der Erfindung ist ein Dünnschichtverdampfungsverfahren,
bei dem die zu verdampfende Dünnschicht durch Zentrifugalwirkung oder Fliehkraft auf
einer der Flächen eines mit der Spitze nach unten weisenden und oberseitig offenen hohlen Konus bei dessen
Drehung um seine lotrechte Achse in einem im wesentlichen zylindrischen Gehäuse oder Gefäß erzeugt wird, das
dadurch gekennzeichnet ist, daß der Spitzenteil des Konus in einen Vorrat der zu verdampfenden Flüssigkeit
eingetaucht wird und eine Verbindung zwischen der Außenseite des Spitzenteils des Konus und seiner Innenfläche
hergestellt wird, so daß sich die der Verdampfung unter-
worfene Dünnschicht auf Innen- und Außenfläche des Konus bildet. Hierdurch wird eine Verdopplung der Verdampfungsfläche
erzielt.
Gegenstand der Erfindung ist auch eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens, die dadurch gekennzeichnet
ist, daß sie ein geschlossenes Gehäuse oder Gefäß einer im wesentlichen zylindrischen Form und mit lotrechter
Achse und mindestens einen mit der Spitze nach unten weisenden, oberseitig offenen, um seine Achse in
Drehung versetzbaren offenen Konus aufweist, daß der massive Spitzenteil des Konus In den Vorrat der zu verdampfenden
Flüssigkeit eintaucht, die ein Becken bis zu einem Füllstand oder Pegel füllt, der durch eine geeignete
Einrichtung auf konstanter Höhe haltbar ist, daß mindestens ein sich unter diesem Pegel in der Außenfläche
des Spitzenteils öffnender Verbindungsdurchgang den Spitzenteil durchsetzt und sich im Innenraum des
Konus öffnet und damit eine Verbindung zwischen der Außenfläche des Konus-Spitzenteils und der Konus-Innenfläche
herstellt und daß eine Absaugeinrichtung für Dämpfe im oberen Bereich des Gefäßes angeordnet ist,
während Speiseeinrichtungen für die zu verdampfende Flüssigkeit im Bodenteil des Gefäßes angeordnet sind.
Vorteilhaft ist dabei, daß jeder Verbindungs-Durchgang
einen ansteigenden Verlauf zwischen seiner Öffnung an der Konus-Außenfläche und seinem Auslaß zur Innenfläche
aufweist und zudem so ausgerichtet ist, daft bei der Drehung des Konus die Einlauf-Öffnung des Durchgangs
seinem Auslaß in Bezug auf eine beliebige feste radiale Ebene vorauseilt.
Die Vorrichtung ist speziell auf eine "Schnell"- bzw.
BVerdampfungs"-Destilier- oder insbesondere -Rektifizieranlage
anwendbar, wie dies nachstehend noch näher erläutert werden wird.
Im folgenden sind bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung in Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
Figur 1 eine schematische Schnittansicht einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen" Verdampfungsvorrichtung,
die einen einzigen Konus aufweist und z. B. für die "Schneiidestillation"
(Destillation mit diskontinuierlichem Druckabfall) geeignet ist und mit isothermischem
Gehäuse oder Gefäß versehen ist,
Figur 2 einen Schnitt längs der Linie II-II in Figur
-S-
340453Ί
Ho-
Figur 3 eine schematisehe Darstellung einer Schnelldestillationsanlage
gemäß der Erfindung mit drei dem Konus nach Figur 1 entsprechenden
Konen und isothermischem Gehäuse oder Gebläse und
Figur 4 eine schematische Darstellung einer Crack-■ Destillationsanlage mit verzögertem oder
versetztem (lagged) Gefäß.
Bei der in Figur 1 dargestellten Ausführungsform umfaßt die erfindungsgemäße Vorrichtung ein Gehäuse oder Gefäß
1 (enclosure) einer im wesentlichen zylindrischen Form und einen oberseitig offenen, hohlen Konus 2, der
mittels einer nicht dargestellten Einrichtung auf einer lotrechten Welle 3 drehbar ist.
In seinem unteren Bereich bildet das Gefäß 1 um den Spitzenteil 4 des Konus, der kegelstumpfförmig st&n kann
und massiv ausgebildet ist, ein Flüssigkeitsaufnahme-Becken 5, von dessen Boden eine Abziehleitung 6 abgeht.
Durch nicht dargestellte Mittel wird im Becken 5 stets ein konstanter Füllstand oder Pegel H der sich im Becken
sammelnden Flüssigkeit aufrechterhalten.
-βλ -
Die Oberseite des Gefäßes 1 ist durch einen Deckel 7
dicht verschlossen, wobei im Deckel 7 die Welle 3 in einem abgedichteten Lager 8 gelagert ist.
In der Nähe des Bodens des Gefäßes 1 mündet in dessen Becken 5 eine Speiseleitung 10 für die zu verdampfende
Flüssigkeit. An den Deckel 7 ist eine Dampfabsaugleitung 11 angeschlossen, die zu einer nicht dargestellten
Kondensationseinrichtung führt.
Aufgrund guter Wärmeisolierung und Rohrleitungen 15, die
von einer Wärmeregulierflüssigkeit durchströmt werden, wird das durch den Deckel 7 geschlossene Gefäß 1 auf
einer gewählten, konstanten Temperatur gehalten.
Gemäß einem Merkmal der Erfindung stellt mindestens ein (bei der dargestellten Ausführungsform drei) im Spitzenteil
4 schräg verlaufender Verbindungs-Durchgang 12 eine Verbindung zwischen der Außenfläche des Konus und seinem
Innenbereich her. Dieser Durchgang 12 öffnet sich bei 13 an der Außenfläche 2a des Konus über dem Flüssigkeits-Pegel
H im Becken 5, und er steigt mit einem geradlinigen oder konkaven Verlauf im massiven Unter- bzw.
Spitzenteil 4 des Konus (aufwärts) an,um bei 14 oberhalb des Pegels H,m der Innenfläche 2b des Konus gegenüberstehend,
in den Konus-Innenraum zu münden.
Im oberen Bereich wird die Wand des Konus durch einen radial nach außen gerichteten Flansch 17 vervollständigt.
Die Drehzahl des Konus bei seiner Drehung um seine Achse muß groß genug sein, damit die Fliehkraft oberhalb
des Pegels H größer ist als die auf die Flüssigkeit einwirkenden Kräfte der Schwerkraft, der Viskosität und
der Oberflächenspannung. Die Drehung erfolgt dabei in solcher Richtung, daß die Flüssigkeit aufgrund der Ausrichtung
der Durchgänge oder Leitungen 12 bei dieser Drehung in diese Durchgänge eingesaugt wird (vgl.
Figur 2). Infolge der gewählten Anordnung passiert der
niedrig liegende Einlauf 13 des Durchgangs 12 während der Drehung 'des Konus eine beliebig festgelegte radiale
Ebene, bevor der höher liegende Auslaß 14 desselben Durchgangs 12 dieselbe Ebene durchläuft.
Unter diesen Betriebsbedingungen werden zwei Flüssigkeits-Dünnschichten
erzeugt, von denen die eine an der unmittelbar mit der Flüssigkeit im Becken 5 in Berührung
stehenden Fläche 2a entsteht und sich die andere an der Fläche 2b bildet, indem die Flüssigkeit mittels der
in das Becken 5 eintauchenden Durchgänge oder Leitungen 12 aufwärts gefördert wird. Diese Flächen können vorzugsweise
durch z. B. Sandstrahlen angerauht oder mit Rillen versehen sein.
Das zu behandelnde, auf Verdampfungstemperatur in der
Speiseleitung 10 erwärmte Gemisch wird in das Becken im Bereich der Spitze des Konus eingeführt. Wenn diese
Konusspitze genügend weit in das Gemisch eintaucht, werden bei der Drehung des Konus das Aufwärtsfördern
bzw. Hochverlagern der Flüssigkeit und ihre Verteilung in Dünnschichten an Innen- und Außenfläche des Konus, an
denen die Verdampfung erfolgt, gewährleistet. Die überführung dieses Gemisches, daß z. B. aus schwerem Rohöl
bestehen kann, in die Dünnschichten leitet an den Konusflächen augenblicklich die Verdampfung ein, ohne
die Bestandteile des Gemisches -zum Sieden zu bringen,
für welche im Verdampfungsgefäß 1 mit Hilfe zweckmäßiger, nicht dargestellter Einrichtungen die Temperatur-
und Absolutdruckbedingungen festgelegt (united) sind und konstant gehalten werden.
Die entstehenden Dämpfe werden außerhalb des Verdampfungs-Gefäßes 1 durch zweckmäßige Einrichtungen
kontinuierlich kondensiert und in einem Sammler oder kontinuierlich beseitigt, indem sie über die Leitung
abgeführt werden.
Die nicht-verdampfte Phase wird über die Länge des Flansches 17 am offenen Ende des Konus 2 auf die
Innenfläche des thermostatgeregelten Gefäßes 1·in Form
einer radialen Schicht 18 geschleudert und fließt zum Becken 5 herab.
Zur Aufrechterhaltung des erforderlichen Wärmegleichgewichts
ist es erforderlich, das die Flüssigkeit aufnehmende Gefäß bei der betreffenden Verdampfungstemperatur
mittels Thermostats zu regeln.
Wenn der Flüssigkeits-Füllstand oder -Pegel im Gefäß bei dem noch anzugebenden Höchststand liegt, wird ein weiterer
Anstieg dieses Pegels durch kontinuierliche Flüssigkeitsabfuhr über die Abziehleitung 6 verhindert. Die
Strömungsgeschwindigkeit oder -menge der abgezogenen Flüssigkeit wird anhand der Messung des Flüssigkeitspegels H eingestellt, und zwar durch Messung des durch
diese Flüssigkeitssäule eingeführten Chargenverlusts. Die Messung der Abzieh-Flüssigkeitsmenge erfolgt beispielsweise
mittels eines an der Zahnradpumpe angeordneten Tachymeters, so daß der Pegel konstant gehalten
werden kann.
Bei der beschriebenen Durchführung des Verfahrens werden zwei Flächen des Konus genutzt, so daß einerseits eine
sehr große Speisungs-Strömungsmenge bei minimalem Raumbedarf und andererseits eine Umwälzung der flüssigen
Phase mit außerordentlich großer Strömungsmenge gewähr-
-JAS-
leistet werden und damit eine praktisch vollständige Abdampfung in sehr kurzer Betriebszeit erreicht werden
kann.
Die in der Vorrichtung erreichte Ausbeute wird automatisch auf die optimale Größe eingestellt, und zwar
mittels einer Digitalanlage, welche die Zahnrandpumpen so ansteuert, daß die maximale Strömungsmenge erreicht,
d. h. stets geringfügig unter der Anhalt-Strömungsmenge gehalten wird.
In einem Anwendungsbeispiel des Verfahrens für die Dehydratisierung (Entwässerung) von schwerem Rohöl mit
15 % Wassergehalt wird eine Vorrichtung mit folgenden Kenndaten eingesetzt:
Konuswinkel
Gesamthöhe des Konus Höhe des massiven Konusteils Durchmesser der drei Durchgänge
oder Leitungen 13 Öffnungsdurchmesser Wanddicke
Drehzahl
Das Gefäß wird dabei auf 150° C gehalten, während das
Behandlungsgut auf 80 - 95° C vorgewärmt wird. Die
60° | an der Spitze |
245 | mm |
40 | mm |
6 | mm |
250 | mm |
2 | mm |
450/min. |
Speisung-Strömungsmenge beträgt dabei etwa 15 l/h. Das im Becken 5 zurückgehaltene Verweilvolumen beträgt etwa
150 ml. Der Konus ist dabei etwa 40 mm tief in die Flüssigkeit eingetaucht; dies reicht für die Erzielung
der erforderlichen Mitreißwirkung aus.
In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, daft die von der Außenfläche des Konus entweichenden Dämpfe, um
abgesaugt werden zu können, die radiale Schicht 18 passieren müssen, wodurch die Gas/Flüssigkeitstrennung
mit Anreicherung der Restflüssigkeit begünstigt wird.
Die in Figur 1 dargestellte Vorrichtung ist verschiedenen Abwandlungen zugänglich.
Neben den Durchgängen oder Leitungen 12, welche die Außenseite des Konus 2 mit seinem Innenraum verbinden,
ist beispielsweise unter einer Leitung 12 durch den massiven Spitzenteil 4 des Konus hindurch mindestens ein
leicht geneigter Durchgang 20 vorgesehen, welcher in Bezug auf die Konus-Drehrichtung dieselbe Ausrichtung
besitzt wie die Durchgänge 12 und der einen tief liegenden Einlaß 21 und einen höheren, über dem Pegel H
befindlichen Auslaß aufweist.
Die in den Einlaß 21 eingesaugte Flüssigkeit wird dabei
über den Durchgang 20 auf die Außenfläche 2a des Konus 2 gefördert.
Bei dieser Ausgestaltung der Vorrichtung kann eine zufriedenstellende Arbeitsweise durch Senkung des Pegels
H im Becken 5 auf einen niedrigeren Pegel H1 erreicht werden, sofern die Einlaufe 13 und 21 der Durchgänge 12
bzw. 20 unter diesem Pegel H1 liegen und die in der Höhe
des Auslasses 22 auf die Flüssigkeitsschicht an der Wand 2a einwirkenden Fliehkraft größer ist als die Kräfte der
Viskosität, der Schwerkraft und der Oberflächenspannung.
Um unter Gewährleistung hydraulischer Sicherheit den Flüssigkeitsstand zwischen den Pegeln H und H1 konstant
zu halten, kann eine beliebige geeignete Einrichtung verwendet werden, beispielsweise ein Siphon, der nach
Maßgabe der Bestimmung der Speisung- und der Abzieh-Strömungsmengen
sowie der Wirkung der Speise- und Abziehpumpen auf die Strömungsmenge entsprechend gesteuert
oder geregelt werden kann.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist die Absetzzeit
des behandelten Wassers auf der Verdampfungsoberfläche verlängert; dies entspricht einem Mehrfachdurchlauf mit
den entsprechenden Vorteilen.
Weiterhin ist das Volumen der eingespeisten Phase in Bezug auf das umgewälzte Volumen klein, und zudem wird
dabei auch der Einfluß der Kühlung durch Ausdehnung herabgesetzt. Die belastende oder eingeführte (by load)
Gasphase wird vergrößert, während der Energieverbrauch herabgesetzt ist.
Offensichtlich ist es auch möglich, in einem einzigen Gefäß oder Gehäuse auf einer einzigen Antriebswelle
mehrere Konus-Vorrichtungen gemäß der Erfindung anzuordnen und damit Anlagen zu realisieren, welche größtmögliche
Strömungs- oder Durchsatzmengen gewährleisten. Auf diese Weise kann die ungünstige Verwendung von Konen
großen Durchmessers, die einen großen Raumbedarf besitzen, vermieden werden.
Gemäß Figur 3 können mehrere, z. B. drei Konen parallel zueinander übereinander angeordnet werden. Die Zufuhr zu
den beiden Flächen jedes Konus erfolgt über eine Hohlwelle 30, aus welcher das Gut auf die Konusfläche
austritt, sowie die beschriebenen Durchgänge 12 und die schwach geneigten Durchgänge 20. Die Umwälzung der
Flüssigkeit durch die Hohlwelle 30 erfolgt mittels einer Pumpe 31, die bei 32 eine vorgewärmte Charge (load)
unter einem solchen Druck einspeist, daß der Chargenverlust aufgrund der Höhe der Flüssigkeitssäule (Länge
340A531
des hohlen Teils der Hohlwelle) vernachlässigbar ist.
Die entstehenden Dämpfe werden an jeder Konusstufe über Absaugrohre lla - lic zu einem nicht dargestellten
Kondensator geleitet.
Die erfindungsgemäße Konus-Vorrichtung kann vorteilhaft auch bei Crackungseinheiten für Rektifizierung und
Abdampfung (exhaustion) verwendet werden. In diesem Fall werden die Loch-, Blasen- und Ventilplatten und sonstigen
Plattensysteme durch mehrere drehbare Konuseinheiten ersetzt, von denen gemäß Figur* 4 vier vorgesehen sind,
obgleich ersichtlicherweise auch mehr als vier Einheiten vorhanden sein können.
Die Verdampfung erfolgt dabei auf jeder Konusfläche in dünner Schicht, der Wärme- und Material-(Flüssigkeit/
Gas)-Austausch erfolgt an dem am offenen Umfang des Konus erzeugten "Nebel" zwischen dem Augenblick, in
welchem die Flüssigkeit vom Konus abgeschleudert wird, und dem Augenblick, in welchem sie mit der Wand des
Gefäßes 1 in Berührung gelangt, wobei diese Wand nacheilt bzw. mit Verzögerung erreicht wird. Die am unmittelbar
tieferen Konus erzeugten Dmpfe gelangen in Berührung mit der außenseitigen Schicht des (nächst)oberen
Konus unter Erzeugung eines Austausch durch Leckage, um
dann einen zweiten, gleichartigen Austausch mit dem erwähnten "Nebel" einzugehen.
Die nach dem Austausch mit dem Gas an der Gefäßwandung in Form von Tröpfchen 32 gewonnene Flüssigkeit wird zum
einen Teil auf dieser Platte über eine Leitung 34 (Ventil 41) zurückgeführt bzw. umgewälzt und zum anderen
Teil über eine Rohrleitung 33 zur Basis des nächstunteren Konus geleitet, um über die Verteilungs-Durchgänge
und die schwach geneigten Durchgänge (lights) mit tangentialen Öffnungen in zwei dünnen Schichten auf Außen-
und Innenfläche der Konuseinheiten verteilt zu werden, und ist dann einer Verdampfung entsprechend den neuen
Temperatur- und Druckbedingungen am unteren Konus unterworfen. Auf diese Weise entsteht in der so gebildeten
Crackungs-Destillationssäule ein anstei-gender Konzentrationsgradient für die flüchtigsten Erzeugnisse
zwischen Fuß- und Kopfteil dieser Säule.
Dieser Konzentrationsgradient ist jedoch im Gegensatz zu herkömmlichen Platten(boden)säulen nicht von einem
gleich hohen Chargenverlust wie bei letzteren begleitet. Tatsächlich beträgt der Chargenverlust der Trocknungssäule praktisch Null; er ist lediglich durch die Differenz
der Dampfdichte der verschiedenen, in der Säule vorhandenen Erzeugnisse bedingt. Die von den Dämpfen zu
überwindende Flüssigkeitssäule selbst ist ebenfalls stark verkleinert, weil sie in Form eines Flüssigkeits-"Nebels"
vorliegt, dessen (tatsächliche) Dicke in jedem Fall kleiner ist.
Die am Konus am Kopfteil der Säule erzeugten Dämpfe sind vollständig kondensiert und werden entsprechend der im
Betrieb der Einheit durch einen Rückflußteiler 35 bedingten Rückflußgröße zum Teil bei 36 im Kopfteil als
Destillat gesammelt und zum anderen Teil bei 37 wieder unter den kopfseitigen Konus eingeleitet.
Der "fußteilseitige" Konus wirkt als Nachsiedeeinheit (reboiler) am Boden der Säule in Form eines einfachen
Abdampf-Einzelkonus (wie erwähnt, wird der Rückstand bei 40 abgesaugt). Die Anordnung kann entweder kontinuierlich
oder chargenweise betrieben werden. Außerdem können Leitungen 34 vorgesehen werden, die eine Rückführung der
flüssigen Phase (deren Menge mittels Ventilen 41 eingestellt wird) auf jede Platte (jeden Konus) gewährleisten
und damit den Crackungsgrad verbessern.
Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt weiterhin die
Durchführung der Crackung unter weit variierenden Drücken, womit deutliche Vorteile gegenüber den bisheri-
- ax -
gen, mit Unterdruck arbeitenden Verfahren erzielt werden .
Selbstverständlich ist die Erfindung keineswegs auf die vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt,
sondern verschiedenen weiteren Abwandlungen zugänglich.
Claims (10)
- Patentansprüche:I.1 Dünnschichtverdampfungsverfahren, bei dem die zu verdampfende Dünnschicht durch Zentrifugalwirkung oder Fliehkraft auf einer der Flächen eines mit der Spitze nach unten weisenden und oberseitig offenen hohlen Konus bei dessen Drehung um seine lotrechte Achse in einem im wesentlichen zylindrischen Gehäuse oder Gefäfs erzeugt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Spitzenteil des Konus in einen Vorrat der zu verdampfenden Flüssigkeit eingetaucht wird und eine Verbindung zwischen der Außenseite des Spitzenteils des Konus und seiner Innenfläche hergestellt wird, so daß sich die der Verdampfung unterworfene Dünnschicht auf Innen- und Außenfläche des Konus bildet.
- 2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens, nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie ein geschlossenes Gehäuse oder Gefäß einer im wesentlichen zylindrischen Form und mit lotrechter Achse und mindestens einen mit der Spitze nach unten weisenden, oberseitig offenen, um seine Achse in Drehung versetzbaren offenen Konus aufweist, daß der massive Spitzenteil des Konus in den Vorrat der zu verdampfenden Flüssigkeit eintaucht, die ein Becken bis zu einem Füllstand oder Pegel füllt, der durch einegeeignete Einrichtung auf konstanter Höhe haltbar ist, daß mindestens ein sich unter diesem Pegel in der Außenfläche des Spitzenteils öffnender Verbindungsdurchgang den Spitzenteil durchsetzt und sich im Innenrauin des Konus öffnet und damit eine Verbindung zwischen der Außenfläche des Konus-Spitzenteils und der Konus-Innenfläche herstellt und daß eine Absaugeinrichtung für Dämpfe im oberen Bereich des Gefäßes angeordnet ist, während Speiseeinrichtungen für die zu verdampfende Flüssigkeit im Bodenteil des Gefäßes angeordnet sind.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Verbindungs-Durchgang einen ansteigenden Verlauf zwischen seiner Öffnung an der Konus-Außenfläche und seinem Auslaß zur Innenfläche aufv/eist und zudem so ausgerichtet ist, daß bei der Drehung des Konus die Einlauf-Öffnung des Durchgangs seinem Auslaß in Bezug auf eine beliebige feste radiale Ebene vorauseilt.
- 4. Vorrichtung nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß im Konus-Spitzenteil drei Verbindungs-Durchgänge ausgebildet sind.
- 5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurchgekennzeichnet, daß im Konus-Spitzenteil mindestens ein schwach geneigter Durchgang (light) ausgebildet ist, welcher den Spitzteil durchsetzt und eine Verbindung zwischen dem unter dem Flüssigkeits-Pegel im Becken liegenden Bereich der Konus-Außenfläche und einem auf derselben Außenfläche oberhalb des Flüssigkeits-Pegels liegenden Bereich herstellt.
- 6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberseite des Konus einen nach außen in Richtung auf die Wandung des Gefäßes abgehenden radialen Flansch aufweist.
- 7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Flächen des Konus angerauht und/oder mit Rillen versehen sind.
- 8. Verdampfungsanlage mit der Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 bis 5 zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, insbesondere für die "Schnell"- oder "Verdampfungs"-Destillation von Eid- bzw. Rohölprodukten, dadurch gekennzeichnet, daß die Wände eines Gehäuses oder Gefäßes und eines dieses verschließenden Deckels mit Heizeinrichtungen zur Konstanthaltung ihrer Temperatur versehen sind und dajj Einrichtungenzur Lieferung der zu verdampfenden Flüssigkeit mit vorbestimmter Temperatur vorgesehen sind.
- 9. Anlage nach Anspruch 7, zur Gewährleistung einer größtmöglichen Strömungs- oder Durchsatzmenge, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Konen auf einer einzigen Hohlwelle übereinander angeordnet sind, daß. die Hohlwelle eine Bohrung aufweist, von welcher Verbindungs-Durchgänge und ggf. schwach geneigte Durchgänge jedes Konus ausgehen, daß eine Einrichtung zur unter Druck erfolgenden Einspeisung der zu verdampfenden Flüssigkeit in diese Bohrung vorgesehen ist und daß in der Wand des Gefäßes über jedem Konus Dampfsammel- bzv/. -absaugeinrichtungen angeordnet sind.
- 10.Verdampfungsanlage mit der Vorrichtung nach Ansprüchen 2 bis 5 zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, insbesondere für Destillierung und/oder Elektrifizierung, dadurch gekennzeichnet, daß sie mehrere übereinander auf einer einzigen Welle sitzende Konuseinheiten aufweist, deren Spitzenteil jeweils einem eine Flüssigkeit aufnehmenden, unter Abdichtung die Welle umschließenden Becken zugeordnet ist, daji die Oberkante jeder Konuseinheit, mit Ausnahme des untersten Konus,-in der Gefäßwandungangeordneten Rückgewinnungsauslässen zugeordnet ist, dai> Leitungen jeden Auslas einer Konuseinheit mit dem Becken der (nächst)unteren Konuseinheit verbinden und da].- das Becken der obersten Konuseinheit selbst mit einer Flüssigfraktion speisbar ist, die aus einem am Kopfteil der Anlage angeordneten Rückfluii>abscheider austritt.
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