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Verfahren zur Darstellung von substantiven Trisazofarbstoffen für
Baumwolle. Es würde die bemerkenswerte Beobachtung gemacht, daß man wertvolle substantive
Farbstoffe für Baumwolle dadurch erhalten kann, daß man die Diazoverbindungen der
i-Monoacidylamino-q.-aminonaphtalin-6- oder 7-sulfosäuren oder der entsprechenden
Nitroaminönaphtalinsulfosäuren mit i-Aminonaphtalin-6-oder 7-sulfosäure oder einer
Mischung dieser Säuren kuppelt, die so erhältlichen Zwischenprodukte nochmals diazotiert,
mit ,ß-Naphtol oder 2-7-Dioxynaphtalin kuppelt, in den so erhältlichen Disazofarbstoffen
die Acidylgruppe abspaltet bzw. die Nitrogruppe reduziert, hierauf abermals diazotiert
und mit Resorcin kuppelt, oder daß man die i-Acidylamino q.-amirionaphtalin-6- oder
7-sulfosäuren oder die entsprechenden Nitroaminonaphtalinsulfosäuren zunächst mit
ß-Naphtol oder 2-7-Dioxynaphtalin kuppelt, die Monoazofarbstoffe verseift bzw. die
Nitrogruppe reduziert, dann weiter diazotiert, mit i-Aminonaphtalin-6- oder 7-sulfosäure
oder einer Mischung dieser Säuren kuppelt, hierauf abermals diazotiert und mit Resorcin
kuppelt.
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Die neuen Farbstoffe zeichnen sich durch besonders klare, grünstichig
blaue Nuancen von guter Lichtechtheit aus. Die Lichtechtheit ist wesentlich höher
als diejenige der aus der britischen Patentschrift 898q:/1913 bekannten, eine ähnliche
Zusammensetzung besitzenden Farbstoffe. Die Färbungen erlangen durch Nachbehandlung
mit Formaldehyd eine sehr gute Waschechtheit. Beispiel r.
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28,ö Teile i-Acetylamino-q.-aminonaphtalin-6-sulfosäure werden in
75o Teilen Wasser unter Zusatz von 5,5 Teilen Soda gelöst. Die Lösung wird mit 28
Teilen Salzsäure von ig ° B6 angesäuert und bei gewöhnlicher Temperatur in üblicher
Weise mit 6,9 Teilen Nitrit diazotiert. Die Diazoverbindung wird mit einer
io bis 15° warmen Lösung von 22,3 Teilen i-Aminonaphtalin-6-sulfosäure in iooo Teilen
Wasser und 5.5 Teilen Soda vereinigt, die zuvor mit 16 Teilen essigsaurem Natrium
(iooprozentig) versetzt und mit Salzsäure schwach angesäuert worden war. Die Kuppelung
setzt sofort ein und ist nach kurzem Rühren beendigt. Man macht die essigsaure Kuppelung
durch Zusatz von 56 Teilen Salzsäure ig ° B6 mineralsauer und diazotiert mit
6,9 Teilen Nitrit. Die Diazoverbindung wird mit dann mit einer auf 5 bis
io ° gekühlten Lösung von 14,4 Teilen ß-Naphtol in 6oo Teilen Wasser und 1q. Teilen
Natronlauge 36° B6 gekuppelt, der noch 5o Teile Soda zugesetzt waren. Der gebildete
Farbstoff wird filtriert, mit i5oo Teilen Wasser wieder angerührt, aufgekocht, mit
14o Teilen Natronlauge 36° B6 versetzt, 1/4 Stunde im Sieden gehalten, danach mit
Eis auf etwa 7o° abgekühlt, mit Salzsäure neutralisiert und filtriert. Die Paste
wird mit iooo Teilen Wasser wieder angerührt, mit 35 Teilen Salzsäure. von 1g °
B6 angesäuert und bei o bis 5 ° mit 6,g Teilen Nitrit diazotiert. Die Diäzoverbindung
wird gekuppelt mit einer
auf o ° gekühlten, 4o Teile Soda enthaltenden
Lösung von ii Teilen Resorcin in 40o Teilen Wasser. Der erhaltene Farbstoff wird
durch Zusatz vtin Köchsälz 'al5ge#schieden. Er ist in Wasser mit.klarer blauer Farbe
löslich -und färbt ungebeiztiBäumwoll'e iri Iklären, grünlich blauen. Tönen an.
Die Färbungen sind sehr gut lichtecht und erlangen durch eine Nachbehandlung mit
Formaldehyd eine sehr gute Waschechtheit. Beispiel 2.
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28,o Teile i-Acetylamino-4-aminonaphtä,lin-7-sulfosäure werden in
ähnlicher Mleise diazotiert wie in Beispiels für die 6-Sulfosäure angegeben. Die
Diazoverbindung wird gekuppelt mit einer auf 5 bis 1o ° gekühlten Lösung von 14,4
Teilen ß-Naphtol in 6oo Teilen Wasser und 14 Teilen Natronlauge von 36' B6,
der z8 Teile Soda zugesetzt waren. Die Kuppelung wird zur Verseifung aufgekocht,
mit Zoo Teilen Natronlauge von 36' B6 versetzt, 3o Minuten gekocht, auf 7o'
abgekühlt, mit Mineralsäure abgestumpft, worauf der verseifte Farbstoff filtriert
wird. Zur Weiterdiazotierung wird die. Paste mit iooo Teilen Wasser angerührt, mit
3o Teilen Natronlauge 36' B6 versetzt, mit 45 Teilen Salzsäure angesäuert
und bei io° mit 6,9 Teilen Nitrit diazotiert. Die Diazoverbindung wird darauf mit
einer 25 Teile Natriumacetat enthaltenden schwach angesäuerten Lösung von 22,3 Teilen
i-Aminonaphtalin-6-sulfosäure in iooo Teilen Wasser gekuppelt. Die Farbstoffbildung
ist nach kurzem Rühren beendigt. Die essigsaure Kuppelung wird mit 5o Teilen Natronlauge
alkalisch gemacht, darauf mit 7o Teilen Salzsäure wieder angesäuert und bei 5 bis
io° mit 6,9 Teilen Nitrit diazotiert. Die Diazoverbindung wird gekuppelt mit einer
auf o° gekühlten, 55 Teile Soda enthaltenden Lösung von ii Teilen Resorcin in 40o
Teilen Wasser. Der erhaltene Farbstoff ist identisch mit dem nach Beispiel 1 hergestellten.
Beispiel 3.
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26,8 Teile 4-Nitro-i-aminonaphtalin-6-sulfosäure werden in üblicher
Weise diazotiert. Die Diazoverbindung wird darauf in essigsaurer Lösung, ähnlich
wie in Beispiel i angegeben, mit 22,3 Teilen i-Aminonaphtalin-7-sulfosäure gekuppelt,
das Zwischenprodukt nochmals diazotiert und die Diazoverbindung darauf mit einer
55 Teile Soda enthaltenden Lösung aus 16,o Teilen 2.7-Dioxynaphtalin gekuppelt.
Der Farbstoff wird mit Hilfe von Kochsalz abgeschieden, abfiltriert, dann mit 15oo
Teilen Wasser wieder angerührt und bei gewöhnlicher Temperatur mit 35 Teilen kristallisiertem
Schwefelnatrium reduziert. Der reduzierte Farbstoff wird wieder mit Kochsau gefällt,
filtriert und mit Salzlösung gewaschen. Man diazotiert darauf die angerührte Paste
bei o bis 5 ° und kuppelt mit Resorcin, wie in Beispiel s angegeben. Der Farbstoff
wird bei 6o bis 7o' mit Hilfe von Salz abgeschieden. Sein Farbton ist etwas rötstichiger
als derjenige der Produkte der Beispiele i und 2, die übrigen Eigenschaften sind
ähnlich.