-
Verdampfapp arat Gegenstand der Erfindung ist ein Verdampfapparat,
der im wesentlichen aus einem Behälter mit senkrechten oder geneigten Scheidewänden
besteht, die abwechselnd nicht bis zum Behälterboden bzw. Oberrand oder Deckel reichen
und die einzudampfende Flüssigkeit zwingen, in bestimmter Menge und regelbarer Geschwindigkeit
in abwechselnd auf und ab steigender Richtung an den zwischen den Scheidewänden
angeordneten Heizkörpern vorbeizuströmen. Statt die Heizkörper zwischen den Scheidewänden
vorzusehen, können auch diese Wände selbst als Heizkörper ausgebildet sein.
-
Gegenüber einer bekannten Vorrichtung, bei welcher die Flüssigkeit
in einem gewundenen Kanal in wagerechter Richtung an entsprechend geformten Heizkanälen
mit gußeisernen Wänden vorbeistreicht, weist der Erfindungsgegenstand die Vorteile
auf, daß er nicht an eine bestimmte Materialart gebunden ist, die in den einzelnen
Kammern sich entwickelnden Dampfbläschen frei nach oben entweichen läßt und beim
ij-bertritt der Flüssigkeit aus einer Kammer in die andere in dünner Schicht eine
Absdieidung der Dampfblasen in aller Ruhe aus der Flüssigkeit ermöglicht, schließlich
auch die Verwendung Ider Vorrichtung unter Vakuum gestattet.
-
Der Verdampfapparat gemäß der Erfindung kann in sich geschlossen
oder offen und im letzteren Falle ein in einen luftdicht verschließbaren Behälter
einfahrbarer Sonderkörper sein. Natürlich kann der Verdampfapparat gemäß der Erfindung
auch als Mehrfachverdampfer verwendet werden. Bei Ausbildung als Einfachvendampfer
kann die einzu dampfen de Flüssigkeit in bekannter Art niittels einer Puppe abgezogen
und wieder eingedrückt werden.
-
In der Zeichnung ist Fig. 1 der Längsschnitt (durchschnitten) durch
ein Ausführungsbeispiel des Verdampfapparats gemäß der Erfindung, Fig. 2 Ider Querschnitt
nach der Linie 24-B der Fig. 1; Fig. 3 zeigt eine Heizbatterie und Fig. 4 als Heizkörper
ausgebildete Führungswände.
-
Ein oben offener viereckiger Kasten a ist durch parallele, senkrechte
Scheidewände b in eine Reihe Schächte oder Kammern I, 2, 3 usw. gleichmäßig eingeteilt.
Die Scheidewände b sind so angeordnet, daß die erste, welche die Kammern I und 2
trennt, bis zum Rande des Kastens a nach oben geführt ist, aber vom Boden etwas
absteht, während die nächste; die Kammern 2 und 3 trennende Wand b bis zum Boden
reicht, aber etwas unterhalb sdes oberen Kastenrandes aufhört.
-
Die nächste Wand reicht wieder bis zum oberen Kastenrand, nicht aber
bis zu seinem Boden usw. Die Wände der Kammer I können, wie dargestellt, nach oben
verlängert sein, um die aus dem etwas höher liegenden Rohr c zuströmende Flüssigkeit
aufzufangen.
-
Beim Füllen des Kastens a steigt die Flüssigkeit
in
den I Kammern I und 2 bis zur Höhe der niederen Scheidewantd b und läuft über deren
Rand in die Kammer 3 usw., bis sämtliche Kammern gefüllt sind. In der vorletzten,
oben etwas breiteren Kammer ist ein Schwimmer d angeordnet, der mit einer Drosselklappe
e wider Leitung c verbunden ist und Iden Fiüssigkeitszufluß selbsttätig regelt,
indem er denselben absperrt, wenn ein bestimmter Höchststand der Flüssigkeit erreicht
ist, bzw. bei Mangel an Flüssigkeit Idie Klappe e öffnet. Wenn ,der Verdampfapparat
in Tätigkeit ist, wird die Flüssigkeit von der letzten Kammer mittels einer Pumpe
g abgesaugt und durch Rohr h wieder in die Kammer 1 des Kastens a zurückgeführt.
Die Umlaufgeschwindigkeit der Flüssigkeit wird in bekannter Art durch den Gang der
Pumpe g geregelt.
-
In jeder der Kammern 1, 2, 3 usw. ist ein Heizkörper i angeordnet,
oder es können die Scheidewände b selbst als Heizkörper ausgebildet sein (Fig. 4),
so daß also die Flüssigkeit, die alle Kammern der Reihe nach durchlaufen muß, in
bestimmter Menge und d regelbarer Geschwindigkeit an den Heizkörpern vorbeigeführt
wird und sich an ihnen erwärmt. Ist die Verldampfung im Gange, so wird der Flüssigkeitsstand
im Kasten a balid sinken, wobei Schwimmer d die Drosselklappe e öffnet und durch
Rohr c frische Rohflüssigkeit sd lange eintritt, bis der bestimmte Flüssigkeitsstand
wieder erreicht ist, bei dem der Schwimmer d die Drosselklappe e schließt. Der'Betrieb
wind nun so lange fortgesetzt, bis die Flüssigkeit Idie gewünschte Dichtigkeit erreicht
hat, worauf nach Umstellung des Dreiwegbahus k> Öffnung des Hahns j und der Ahlaufhähne
v der Kammern sowie Schließung des Hahns I die eingedickte Flüssigkeit durch die
Pumpe in die Rohre w bzw. en abgezogen wind.
-
Da die Verdampfung am wirksamsten unter Luftleere erfolgt, wird der
Kasten a in ein Gehäuse lt von entsprechendem Durchmesser eingebaut, kann aber auch,
wie dargestellt, auf einem Wagengestell o ruhen, das auf Schienen p behufs Reinigung,
Ausbesserung usw. in das Gehäuse ein und aus ihm ausgefahren wenden kann. Die Stirnwand
q des Gehäuses lt ist mit luftdicht schließender Tür versehen oder bildet selbst
die Tür, während durch die feste Rückwand r alle Rohrleitungen nach außen derart
geführt werden, daß die Verbindungen zwischen den innerhalb und außerhalb des Gehäuses
liegenden Rohrsträngen leicht von außen gelöst werden können.
-
Die Heizkörper i können von beliebiger Form, Zahl und Art sein, z.
B. Schlangen, wie dargestellt, Kasten, stehende Rohre oder Batterien solcher (Fig.
3). Die Schlangenkörper (Fig. I und 2) sind parallel an das Rohr s angeschlossen,
das über den ganzen -sten a hinwegläuft. Es ist mithin für j'ede Kammer eine Sonderschlange
vorgesehen. Die unteren Schlangenenden können senkrecht nach oben geführt, über
den Rand des Kastens a nach unten gebogen und an ein wagerechtes, nach außen zum
Kondenstopf t führendes Rohr 11 angeschlossen werden. Der in den Schlangen stehende
Dampfidruck drückt also das sich in der letzten Windung der Schlangen ansammelnde
Kondenswasser zum Kondenstopf, so daß die Heizkörper stets frei von Kondenswasser
sind. Natürlich könnte auch eine andere Abführung des letzteren Anwendung finden.
In der Ausführungsform der Fig. 4 sind die Scheidewände b selbst als Heizkörper
ausgebildet.
-
Wird der Apparat behufs Reinigung abgestellt, so werden nach Entleerung
des Kastens a die nach außen führenden Rohrleitungen an der Rückwand r des Gehäuses
n gelöst und der Kasten a aus- dem Gehäusen herausgezogen. Die Heizkörper 1 können
mitsamt dem Kondenswasserabflußrohr u mittels Flaschenzuges aus dem Kasten a herausgehoben
und von Ablagerungen befreit werden.
-
Zum Entleeren des Kastens a ist unter den unten verbundenen Kammerpaaren
I und 2, 3 und 4 usw. je ein Ablaßhahn v angebracht.
-
Sämtliche Hähne v münden in ein wagerechtes, unter dem Kasten durchgebendes
Sammelrohr w, das lebenfalls an die Pumpe g angeschlossen ist. Die Hahnschlüssel
aller Hähne v sind- an eine gemeinsame Stange x angelenkt, die~, durch eine Stopfbuchse
der Rückwand r des Gehäuses lt nach außen geführt ist, so Idaß alle Hähne v durch
Bewegen der Stange x zugleich geöffnet und geschlossen werden können. Soll der Kasten
a entleert werden, so wird der Dreiweghahn so eingestellt, daß die Pumpe g aus den
Rohren f und w saugen kann.
-
Zum Inbetriebsetzen des Apparats werden die Hähne v geschlossen,
sämtliche Rohre an der Rückwand r des Gehäuses n gekuppelt, die Tür der Stirnwand
q bzw. diese geschlossen und Dampf in die Heizkörper i eingelassen, um die Dichtigkeit
zu prüfen und die Luft aus den Rohren und dem Kondenstopf zu verdrängen. Hierauf
wird die Flüssigkeit durch Rohr c eingelassen und der Kasten a gefüllt.
-
Der Flüssigkeitsstand im Kasten a kann an einem durch ein Schauglas
des Gehäuses n sichtbaren Anzeiger beobachtet werden. Ist der Kasten a bis über
die Höhe der niedrigen Wände b voll, so wird die Pumpe g angelassen, und d der Saftumlauf
beginnt, worauf die Luftpumpe zum Absaugen der Brüdendämpfe
durch
Stutzen y in Tätigkeit gesetzt wird.
-
Die Brüdendämpfe des einen Gehäuses n können, wenn der Vendampfapparat
in bekannter Art als Mehrfachverdampfer eingerichtet ist,,zum Beheizen wider Heizkörper
des nächsten Verdampfers in bekannter Weise benutzt werden.
-
Es können natürlich auch mehrere Kasten a in einem Gehäuse n übereinandergestellt
werden, wo dann die Pumpe g wie bei Anwendung als Mehrvendampfer wegfällt, die Flüssigkeit
alle Kasten der Reihe nach durchströmt und, am Ende des letzten Kastens angelangt,
genügende Eindickung erfahren hat.
-
Je nach der Regelung des Zulaufes kann hierbei die Dauer der Wärmeeinwirkung
berechnet werden.
-
Die Kammerablaßhähne v können auch fortfallen. Das Rohr w wird dann
mit den einzelnen I Kammern durch Stutzen verbunden.
-
Die im Rohr w befindliche, an der Bewegungnicht teilnehmende kältere
Flüssigkeit wird von Zeit zu Zeit durch Öffnen des Hahns k gegen Rohr m mit abgezogen
und zurückgepumpt.
-
PATENT-ANSPRÜCHE: I. Verdampfapparat, gekennzeichnet durch einen
Behälter (a) mit senkrechten oder geneigten Scheidewänden (b), die abwechselnd nicht
bis zum Behälterboden bzw. -oberrand oder Deckel reichen und die einzudatnpfende
Flüssigkeit zwingen, an den zwischen den Scheidewänden (b) angeordneten Heizkörpern
(i) in bestimmter Menge und regelbarer Geschwindigkeit in abwechselnd auf und ab
steigender Richtung vorbeizuströmen.