DE33841C - Etagen-Trockenapparat, besonders als Malzdarre benutzbar - Google Patents
Etagen-Trockenapparat, besonders als Malzdarre benutzbarInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
Der Apparat ist in Fig. 1 zur Hälfte im Aufrifs, zur Hälfte im Schnitt nach A-B-C-D
und K-J der Fig. 2 dargestellt. Fig. 2 ist der Grundrifs und Schnitt nach E-F-G-H der
Fig. ι und 5; Fig. 3 ist ein Schnitt nach K-J
der Fig. 2, Fig. 4 ein Schnitt nach C-D, Fig. 2 und 5 sind ein Schnitt nach A-B-C-C1 der
Fig. 2.
Der Apparat besteht aus einer Anzahl, z. B. sieben, über einander angeordneten Etagen
(Trockenkammern), welche in einem aus senkrechten Winkeleisen u aufgerichteten Gestell
eingesetzt sind. Der Boden jeder Kammer besteht aus einer Blechplatte; jede dieser
Platten, von etwa 5 mm Stärke, ist am Rande in der in Fig. 2 gezeigten Weise ausgeschnitten,
so dafs sechs halbkreisförmige Bogen gleichen Durchmessers stehen bleiben. Jede der sieben
Platten k ist mit sieben Ausschnitten versehen, einem mittleren, a, und sechs kreisförmig angeordneten,
b, deren jeder die Mitte eines der sechs Randbogen einnimmt.
Auf dem mittleren Ausschnitt a, welcher dazu dient, die zu trocknenden Materialien
von einer Kammer zur anderen herabzubefördern, liegen drei kleine Stäbe d, Fig. 3
und 4, welche an der Platte k mittelst Nietbolzen befestigt sind. Diese drei Stäbe erleichtern
dem Arbeiter die Herunterbeförderung der Frucht von einer Kammer zur anderen; die Stäbe sind an den Enden mit
Quernuth i versehen, in welche sich der Rand des auf der Oeffnung α stehenden Rohres einlegt,_
Fig. 3.
Dieses mittlere Rohr α besteht aus gelochtem
Blech und bildet im Querschnitt ein regelmäfsiges Sechseck, dessen Seiten einwärts
gebogen sind, und zwar so, dafs dieser Bogen mit der Kreislinie je eines der sechs Randbogen
der Platte k zusammenfällt. Der durch das mittlere Loch der Platte k hindurchgehende
Fufs dieses Rohres α ist cylindrisch. Das Rohr der untersten Platte hat eine Bodenklappe,
welche den Eintritt der äufseren Luft verhindert. Die Rohre α bilden in ihrer Gesammtheit
eine Esse für die Verdunstungsproducte, welche sich aus der zu darrenden Frucht entwickeln. Die Rohre α der sieben
Etagen sind nicht von gleicher Höhe, sie sind aufserdem abnehmbar, um die Frucht von
jeder Etage auf die zunächst darunter befindliche herabzuschaffen.
Auf jedem der sechs Ausschnitte b der Platten k ist ein Blechcylinder c mittelst
Winkeleisen oder umgebogenen Randes aufgenietet. Diese Cylinder dienen zur Vertheilung
der heifsen oder temperirten Luft. Das obere Ende dieser Cylinder c ist durch einen
Deckel c' geschlossen, auf dem in einer Zwinge c" eine ausgekehlte Rolle, Fig. 3 und 4,
drehbar ist. Die über diese Rolle gleitende Kette oder Schnur r tritt durch eine Oeffnung
des Cylinderdeckels, welche durch eine Schutzkappe c'" überdeckt ist, um das Eindringen
von Körnern zu verhüten. An dieser Schnur oder Kette r hängt ein cylindrischer Kolben t,
der sich nach unten über die Oeffnung b der Platte k legt, nach oben gegen einen beweglichen
Anschlagring f im oberen Theile des Cylinders f stützt. Die Beweglichkeit des
Ringes t' ist dadurch hergestellt, dafs in eine im Umfange desselben angebrachte Hohlkehle
eine Feder ν eingelegt ist, welche gegen die innere Wandung des Cylinders c andrückt
und den Ring t durch Reibung festhält.
Die Dichtung des Kolbens t gegen den Ring t' wird durch einen an letzterem befestigten
Gummiringj^ bewirkt, Fig. 3, welcher zweckmäfsig U-förmig gestaltet ist. Da die
Kolbenstellung in den Cylindern c, von der Platte k aufwärts bis zum Deckel, beliebig gewählt
werden kann, so kann der Einlafs trockener Luft entsprechend der Höhe der Schicht der zu trocknenden Frucht regulirt
oder die Luft nur auf einen Theil der Schicht geleitet werden, und der Luftzutritt kann abgeschlossen
werden entweder beim Entleeren des Darrgutes oder während seiner Beförderung von einer Kammer zur anderen, ohne
dafs dabei der Betrieb in den übrigen Theilen des Apparates unterbrochen wird.
Die Stellung der Kolben t in den Cylindern c wird in jeder Etage durch einen
eisernen Ring 0 bewirkt, welcher in dem Hohlraum zwischen der Kammer und dem dieselbe umgebenden Mantel s gleitet. Die
Ketten oder Schnüre r laufen über Rollen r' und sind direct am Ringe 0 befestigt. Der
Ring ο wird auf- und niedergeschoben, indem man ihn mit der einen Hand fafst und mit
der anderen Hand die Kette r", die, über Rollen \ geführt, zwei diametral gegenüberliegende
Punkte des Ringes verbindet, herauf- oder herabzieht. In der gewünschten Stellung
legt man dann den Ring mittelst eines Hakens e fest und hakt die Kette r" an einen
anderen Haltepunkt f des Gestelles an, so dafs der Ring eine horizontale Stellung einnimmt.
Die einzelnen Etagen werden durch senkrechte Träger aus Winkeleisen getragen und
sind aufserdem auf horizontalen Winkeleisen aufgenietet, welche die Platten k tragen.
Die Seitenflächen der einzelnen Trockenkammern sind aus Blechen hergestellt, welche
unten, bis zur Höhe der zu trocknenden Schicht, gelocht, darüber jedoch voll sind.
Da das Volumen der zu trocknenden Frucht abnimmt, so ist die Höhe des perforirten
Theiles des Bleches in den oberen Etagen, nach unten hin allmälig abnehmend, gröfser
als in den unteren. Zwischen dem gelochten und dem vollen Blech ist in jeder Etage eine
Oeffnung gelassen, welche durch einen Rahmen aus Winkeleisen eingefafst ist und eine Thür ρ
aus Blech enthält, welche von unten nach oben geöffnet wird.
Die perforirten Seitenwände jeder Abtheilung oder Etage sind von dem Blechmantel s
umgeben, welcher die äufsere Wand des ringförmigen Abzugskanals für die aus den perforirten
Seitenwänden ausströmenden Dünste bildet. Der Mantel s enthält gegenüber jeder
Thür ρ eine Thür p', welche zweckmäfsig aus zwei Theilen besteht, deren einer, von unten
nach oben sich öffnend, den Zugang zur Thür ρ gestattet, während der andere, von oben nach
unten sich öffnend, Zutritt zu dem Ringe 0 gewährt, um die Kolben in den Cylindern c
zu stellen. Die Thüren ρ und p' sind in Höhe der Bodenplatte jeder Etage angeordnet;
die oberste Etage bedarf solcher Thüren nicht.
Der Mantel s ist an der Innenseite der Träger u angenietet; aufsen und in der Mitte
dieser Träger sind die Blechmäntel g h angenietet, welche zwei Kanäle, den einen für
die heifse Luft, den anderen für die temperirte Luft bilden, die in dieser Weise bis zur
vierten Etage emporsteigen. Von da ab bis hinauf ist nur der eine Kanal für temperirte
Luft weitergeführt.
Die Wirkungsweise dieses Apparates ist folgende:
Die Aufsenluft wird durch einen Ventilator in den Kanal m, Fig. 2, hineingedrückt, umspült
von da einen Heizapparat M, Fig. 2 und 5, streicht durch zwei sich von beiden
Seiten um den etagenförmigen Apparat herumlegende Blechrohre und tritt durch die aus
dem Kanal zwischen s und g abzweigenden Röhren b' b in die Cylinder c.
Ein zweiter Ventilator drückt Luft in den Kanal n, von wo sie, im oberen Theile des
Heizapparates M angewärmt, ebenfalls in zwei Blechröhren in die Kanäle zwischen g und h
strömt, dort bis zur vierten Etage aufsteigt und danach aus dem einzigen Kanal durch die
Zweigrohre b' b in die Cylinder c der drei oberen Etagen gelangt. Damit die Heifsluft
nicht direct in den oberen Theil des Apparates emporsteigt, sind die Scheidewände N
zwischen jeder Etage oberhalb der Rohrmündungen b' angebracht, Fig. 1 und 3; diese
Scheidewände haben nur eine kleine Oeffnung an der dem Eintritt der Luft gegenüberliegenden
Seite, so dafs die Luft in die einzelnen Etagen abwechselnd von der Seite des Heizapparates
und von der entgegengesetzten Seite einströmt.
Die temperirte Luft steigt bis zur vierten Etage in den Kanal g h ununterbrochen empor
und wird von da ab durch Zwischenwände N gezwungen, den Apparat zu umkreisen.
Der Weg, den die Heifsluft im Apparate, Fig. i, nimmt, ist durch Pfeile mit der Zahl 1
angedeutet, der Weg der temperirten Luft durch Pfeile mit der Zahl 2; der Rauch im
Heizapparat, Fig. 2 und 5, nimmt den durch Ziffern angegebenen Weg, in entgegengesetzter
Richtung zur Heifsluft. Die aus dem Apparat entwickelten Dünste steigen in der durch Pfeile
mit der Zahl 3 angegebenen Richtung im Apparat aufwärts.
Um den Apparat ist eine Wendeltreppe mit Plattform vor jeder Thür einer Etage aufgeführt.
Wird der Apparat als Malzdarre benutzt, so wird die gekeimte Gerste aus dem Räume,
wo sie der Lufttrocknung ausgesetzt war, in einem Wagen T auf die oberste Etage gerollt
und diese beschickt. Das Darren beginnt, sobald die beiden Luftströme im Gang sind;
diese dienen zuerst wesentlich dazu, die Gesammtheit des Apparates auf die nöthige
Temperatur zu erwärmen. Nach etwa 3 Stunden wird die Ladung der obersten Etage auf
die nächstfolgende Etage entleert und die oberste neu gefüllt. Nach weiteren 3 Stunden
entleert man die Ladung der zweiten Etage, von oben gerechnet, nach der dritten herab,
den Inhalt der obersten Etage nach der zweiten u. s. w., nach je 3 Stunden eine neue
Etage abwärts vorrückend. Sind alle sieben Etagen gefüllt, so ist der Apparat in continuirlichem
Betrieb; die Ladung der untersten Etage wird etwa alle 3 Stunden in einen darunter gestellten Wagen P entleert, der das
Malz nach dem Entkeimuhgsapparat befördert.
Die Entleerung jeder Etage auf die nächstfolgende geschieht durch die mittlere Oeffnung
a, indem man den Cylinder α der zu
entleerenden Kammer abhebt, denjenigen der zu füllenden Kammer aber stehen läfst; der
Deckel R verhindert, dafs die herabfallende Frucht weiter, in die nächstfolgenden Abtheilungen,
niederfällt. Während des Entleerens einer Abtheilung in die darunter befindliche
wird der Einlafs von Heifsluft in beide Abtheilungen durch Niederlassung der Kolben t
in den Cylinder c abgeschlossen.
In jeder Abtheilung sind Thermometer in die Luftkanäle eingesetzt, an denen man von
aufsen die Temperatur ablesen kann. Die Röhren b' b haben je einen durch abnehmbaren
Deckel verschliefsbaren Ansatz /, um die etwa hineingelangenden Keimtheile u. s. w. aufzufangen
und zu entfernen.
Der Apparat eignet sich ganz besonders für die Malzfabrikation.
Claims (4)
1. Ein Etagen-Trockenapparat, bestehend aus
einer Anzahl über einander angeordneter, von oben gefüllter und successive nach unten hin entleerter Trockenkammern, deren
Boden aus einem Blech mit Ausschnitten besteht, auf welchen ein mittlerer, abnehmbarer,
perforirter Blechcylinder α und eine Anzahl seitlicher, feststehender, perforirter
Cylinder c angeordnet ist, während die Seitenwände jeder Kammer im unteren
Theile aus perforirtem, im oberen Theile aus vollem Blech bestehen, die Heifsluft
durch die Cylinder c in das Darrgut eindringt und die Verdampfungsproducte seitlich
theils durch den mittleren Cylinder, theils durch die Seitenwände entweichen.
2. Ein Etagen-Trockenapparat der im Anspruch i. bezeichneten Art, dessen mit
Thüren versehene Trockenkammern von einem äufseren Mantel (s) und einem Heifsluftkanal
für die unteren Trockenkammern, sowie einem Warmluftkanal für die oberen Trockenkammern umgeben sind.
3. In einem Tröckenapparat der im Anspruch 1. bezeichneten Art die Regulirung der Lufteinströmung
in jede einzelne Trockenkammer durch die in den Cylindern c gleitenden
Kolben t, sowie deren. Regulirung mittelst eines Ringes 0 und der Ketten r.
4. In einem Trockenapparat der im Anspruch 1. bezeichneten Art die Einrichtung des mittleren
abnehmbaren Cylinders a jeder Kammer mit Deckel R für den Abzug der
Dämpfe und zur Entleerung des Darrgutes von einer Etage auf die andere.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Country Status (1)
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DE (1) | DE33841C (de) |
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