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Vorrichtung zum Sortieren und Stempeln von Platten. Gegenstand der
Erfindung ist eine Vorrichtung zum Sortieren und Stempeln gebrannter Platten, Fliesen
o. dgl., welche in Anbetracht der verschiedenen Schwindung beim Brennen verschiedene
Längen erhalten. Es sind zwar schon Meßmaschinen für solche Platten bekannt, die
jedoch sehr kompliziert in ihrer Ausführung sind, weil sie sowohl mit einem Anzeigerwerk
als auch außerdem noch mit einer durch Hebelvorrichtung betätigten Aufdruckvorrichtung
der Meßzahl auf die gemessene Platte versehen sind.
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Gegenüber dieser bekannten Einrichtung besteht der technische Fortschritt
der Neuerung in der Einfachheit des Apparates an sich und in der vereinfachten und
schnelleren Handhabung, um die durch die Schwindung entstandenen verschiedenen Größen
der Platten einheitlich nach den Längen zu sortieren. Die Vorrichtung ist folgendermaßen
eingerichtet: Die zu messende Platte wird auf eine Grundplatte in ein rechtwinkliges
Anschlagstück gelegt, welches auf der Grundplatte an einer geraden Leiste verschieb-
und feststellbar eingerichtet ist, damit auch größere Platten gemessen werden können.
Gegenüber dem winkelförmigen Anschlagstück bewegt sich zwischen zwei seitlichen
Führungsleisten ein Schlitten, der eine beliebige Anzahl stufenweise verkürzte Stempel,
beispielsweise vier, aufnimmt und zu diesem Zweck mit entsprechenden Bohrungen für
die Schäfte der Stempel versehen ist. Die Stempelschäfte sind in den Bohrungen federnd
angebracht und ragen in der äußersten Ruhestellung gleichförmig abgestuft aus dem
Schlitten heraus. Sie sind mit zurückversetzten Ausschnitten oder Anschlägen versehen,
mit denen sie nacheinander gegen eine feste Leiste auf der Grundplatte stoßen und
dabei die Stempelung der Platte vornehmen. Wird beispielsweise die winklige Anschlagleiste
so eingestellt, daß der aus dem Schlitten am weitesten herausragende I. Stempel
Platten von 152 mm stempelt, so erfolgt die Stem,.elung der Platte, wenn der Anschlag
am I. Stempelschaft gegen die feste Leiste stößt. Bei den anderen Stempeln sind
die Anschläge so zurück versetzt und die Köpfe so bemessen, daß sie Platten von
151, 150, 149 mm stempeln. Beim weiteren Vorschieben des Schlittens wird der II.
Stempel infolge des weiter zurückliegenden Anschlages bis gegen die Leiste geführt,
wodurch Platten mit 151 mm Längenmaß gestempelt werden, während die Bohrung des
Schlittens sich über den I. Stempelschaft lose hinwegschiebt und die Feder spannt.
Beim weiteren Vorschub des Schlittens wird schließlich der Anschlag des III. Stempels
für 150 mm Platten gegen die feste Leiste stoßen und die Stempelung vollziehen;
dabei dringen die Stempelschäfte entsprechend tiefer in die Bohrungen des Schlittens
hinein und spannen die Federn. Endlich. wird bei noch weiterem Vorschub des Schlittens
der IV. Stempel für 149 mm Platten mit seinem zurückliegenden Anschlag auf die Leiste
treffend und die Platte abstempeln.
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Es können selbstverständlich auch noch mehr Stempel in dem Schlitten
vorgesehen
werden, sofern es die Breite der Platte zuläßt. Die Größe
einer Plattensorte differiert infolge der verschiedenen Schwindung nur um einige
Millimeter, so -daß man mit vier Stempeln hei einer bestimmten Plattensorte auskommt.
Sol'.en Platten sortiert werden, die in der Größe erheblich abweichen, dann wird
der Anschlagwinkel entsprechend in den Langlöchern verschoben und auf den Stempeln
die für die Längen passenden Zahlen aus Gummi aufgeklebt: In der Zeichnung ist .die
Vorrichtung in einer beispielsweisen Ausführungsform dargestellt.
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Fig. i stellt die Vorrichtung in Aufsicht dar.
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Fig. 2 ist ein Schnitt durch die Vorrichtung nach A-A der Fig. i.
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Fig.3 ist ein Teilschnitt nach B-B der Fig. 1.
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Fig.4 zeigt eine Ansicht des Stempelschlittens von unten.
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Die Vorrichtung besteht aus einer Grundplatte i, auf welcher eine
Leiste oder ein Winkeleisen 2 durch Schrauben befestigt ist. An der Leiste sitzt
verschieb- und verstellbar das rechtwinklige Anschlagsstück 3, welches mit Langlöchern
4 versehen ist und mit Schraubenbolzen in der jeweiligen Lage festgestellt wird.
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Auf dem anderen Ende der Grundlatte i sind zwei Führungsschienen 5,
5 befestigt, die mit Nuten 6 versehen sind, in denen der Stempelschlitten 7 gleitet.
In dem Schlitten 7 sind vier Löcher für die Schäfte der Sternpel I, II, III, IV
vorgesehen. Sie werden durch Spiralfedern 12- in die äußerste Lage gedrängt, während
die Stifte 13 an den Schäften I bis IV in den Langlöchern 14 den Halt und
die Geradführung des 'Stempels übernehmen. Jeder Stempelschaft hat unten einen als
Anschlag dienenden Ausschnitt oder Stift 15 (vgl. Fig. 3 und die Unteransicht
des Schlittens 7), der bei der Vorwärtsbewegung des Schlittens gegen die an der
Grundplatte i befestigte Leiste 16 stößt und ein weiteres Vordringen des Stempels
verhütet.
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In dem gezeichneten Ausführungsbeispiel ist der Schlitten 7 in den
Führungen 6 so weit vorgeschoben, daß der Stempel I finit seinem Anschlag 15 an
der Anschlagleiste 16 liegt, so daß die Platte 17 bei den gewählten Abmessungen
des Beispiels mit der Zahl 152 gestempelt wird.
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Wird nun eine kleinere Platte, beispielsweise eine solche von i 5o
mm Längenmaß, in den Anschlagwinkel 3 eingelegt, so muß der Schlitten 7 weiter vorgeschoben
werden. Dabei kommt zunächst der Stempel II für das Maß i5 i mit 'seinem Anschlag
15 an die Leiste 16, berührt aber die 150 mm Platte 17
nicht. Schließlich
kommt bei der Weiterverschiebung des Schlittens 7 der Anschlag 15
de3 Stempels
III an die Leiste 16, erreicht die Platte und stempelt sie mit der Zahl i5o. Beim
Vordringen des Schlittens 7 werden die Fe-lerni2 in denLöchern derStempelschäfteI
u.Id II zusammengedrückt. Die Stempel I und II können nicht weiter vordringen, cla
sie von dem Anschlag 15 zurückgehalten werden.
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Der Schlitten ist zur besseren Handhabung mit einem Griff 8 versehen.
Die Grundplatte i erhält einen Ausschnitt 9, um das Einlegen -und die Abnahme der
zu messenden Platte zu' erleichtern. Ferner wird sie noch mit länglichen Ausschnitten
23 versehen, damit sich in den Ecken kein Staub, Sand u. dgl. niederlegt und die
Platte sicherer aufliegt. Die Vorrichtung wird zweckmäßig auf einem tischartigen
Untergestell befestigt, dessen Platte mit einem der Grundplatte z entsprechenden
Ausschnitt versehen ist. Zweckmäßig erfolgt die Befestigung der Grundplatte i auf
der Tischplatte mit Scharnieren io, damit der etwa in der Lagerstelle der Platte
7 auf der Grundplatte angehäufte Staub, Sand u. dgl. durch Anheben des Griffes i
i schnell entfernt werden kann.
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Vor den Stempelköpfen I bis IV ist in zwei Führungshülsen 18 an einer
Querschiene i9 ein auf und ab bewegliches Farbkissen 2o gela-,ert. Die Querschiene
i9, die in der Fig. i im mittleren Teil ausgebrochen ist, um die Anordnung der Stempel
I bis IV nicht zu verdecken, ruht auf Spirälfedern 21 in den Hülsen 18, welche
mit Einschnitten 22 versehen sind. Die Querschiene mit Stempelkissen befindet sich
in der Ruhelage immer oberhalb der -Stempelköpfe, wie Fig. 2 zeigt. Zwecks Aufnahme
von Farbe an den Stempelköpfen wird der Schlitten? zurückgezogen, ,lie Querschiene
i9 heruntergedrückt und die Stempelköpfe gegen dasFarbkissen2o bewegt.