DE336583C

DE336583C - Verfahren zum Entkeimen von Fluessigkeiten durch Zerstaeubung mittels Dampfes

Info

Publication number: DE336583C
Application number: DE1913336583D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1913-12-12
Filing date: 1913-12-12
Publication date: 1921-05-06

Description

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AUSGEGEBEN AM 6; MAI 1921·

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf solche Verfahren zum Sterilisieren bzw. Pasteurisieren von Flüssigkeiten, insbesondere von Milch, bei welchen die Flüssigkeit zerstäubt wird. Die bekannten Verfahren, die mit Zerstäubung unter Verwendung von Dampf arbeiten, weisen trotz vielfacher Versuche zur •Verbesserung insofern noch immer wesentliche Nachteile auf, als es keinesfalls gelungen ist,

ίο den ursprünglichen Zustand der Flüssigkeit, die ursprünglichen biologisch-chemischen Eigenschaften in vollem Maße zu erhalten.

Da nun aber Dampf in allen für solche Arbeitsweise in Betracht kommenden Betrieben vorhanden und dieser ein besonders billiges Zerstäubungsmittel ist, wäre es vorteilhaft, solchen zur Anwendung zu bringen, dem auch bis jetzt nur dessen hohe Temperatur hinderlich im Wege stand, die stets Veranlassung zu

so einer Veränderung der Flüssigkeit gab.

Der Kernpunkt vorliegender Erfindung besteht nun darin, daß man sich des Dampfes als Zerstäubungsmittel bedient, daß aber gleichzeitig Vorkehrungen getroffen werden, um die durch seinehohe Temperatur verursachten schädlichen Nebenwirkungen (Denaturierung usw.) zu vermeiden. Es muß also die Dampfeinwirkungstemperatur herabgesetzt werden. Dies erreicht man dadurch, daß entweder dem Dampf oder der zu zerstäubenden Flüssigkeit kalte Luft auf beliebige Weise zugeführt wird, oder daß kalte Luft oder ein anderes Gas an der Düse selbst zugemischt wird, oder schließlich auch durch Anbringung einer Kühlvorrichtung oder eines äquivalenten Mittels, zweckmäßig am Ende des Dampfzuführungsrohres. Es lassen sich naturgemäß· für diese Zwecke aber auch noch andere Mittel anbringen, die einen sogenannten unterkühlten Dampf zu schaffen vermögen. Es wird sich bei Ausgestaltung der Vorrichtungen immer nur darum handeln, den Dampf selbst möglichst durch Momentwirkung abzukühlen oder seine Einwirkungswärme auf die Flüssigkeit herabzusetzen.

Die Art und Weise der Versprühung bzw. deren Feinheitsgrad ist zunächst ohne Belang. Es wird sich dies nach der im allgemeinen vorgesehenen weiteren Apparatur richten.

Zur Veranschaulichung vorliegender Erfindung sei noch auf beiliegende Zeichnung verwiesen.

In Fig. ι bezeichnet α das Milchzuleitungsrohr zur Düse i, b das Dampfeinleitungsrohr. Durch c wird in das Dampfrohr b in beliebiger Weise kalte Luft oder ein anderes Gas eingebracht, sei es durch Ansaugen oder Eindrücken.

In Fig. 2 wird durch e kalte Luft oder Gas in das Milchzuleitungsrohr α gebracht. Durch die mit zur Zerstäubung kommende Luft wird der Dampf eingriff herabgemindert. Ein gleiches wäre der Fall, wenn die Flüssigkeit in einem Behälter mit Gas gesättigt worden wäre.

Fig. 3 veranschaulicht eine Vorrichtung, bei der die Abkühlung des Dampfes an die Düse

Claims

selbst stattfindet, gleichfalls wieder durch Bei- !

mengung kalten Gases, α ist das Flüssigkeits- '■

rohr, b das für das kalte Gas, c das für den !

Dampf. Es können aber auch c und α gegen- : einander ausgetauscht werden. Schließlich

kann noch eine sogenannte Mischdüse zur ; Anwendung kommen, wodurch der ganze

Prozeß vervollkommnet würde.

Fig. 4 zeigt die Herabkühlung des Dampfes : ίο selbst durch Anbringung eines Kühlers k am

Dampfzuleitungsrohr b. Man kann auf diese '

Weise den Dampf abkühlen, ohne daß er sich ^:

merklich zersetzt.

Derartige Vorrichtungen lassen sich noch : in verschiedenster Weise konstruieren. Es .

sollen daher die oben angegebenen auch nur j

als Ausführungsbeispiele gelten. t

Ρλτεν τ-Anspruch:

Verfahren zum Entkeimen von Flüssigkeiten aller Art, insbesondere Milch, unter Wahrung deren ursprünglicher biologischchemischer Eigenschaften durch Zerstäubung mittels Dampfes, dadurch gekennzeichnet, daß der hohe Temperatureingriff des Dampfes auf die zu zerstäubende Flüssigkeit durch geeignete Maßnahmen herabgemindert wird, um eine Überhitzung der Flüssigkeit zu vermeiden, sei es nun durch Zuführung kalter Luft zum Dampf oder zur Flüssigkeit, sei es durch Vermischen mit kalter Luft oder einem anderen Gase an der Düse selbst oder ferner durch Anbringung einer Kühlvorrichtung.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.