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Verfahren zum Entalkoholisieren von gegorenen Getränken, z. B. Bier
Gegorene Getränke, wie z. B. Bier, werden mit Hilfe eines neutralen Gases, welches
durch die zu entalkoholisierende Flüssigkeit hindurch geleitet wird, entalkoholisiert.
Es istauch bekannt, alkoholhaltige Flüssigkeiten zwecks Entalkoholisierung in einem
Gasstrom zu zerstäuben, jedoch wird bei den bekannten Verfahren die Flüssigkeit
zwei- und mehrmals im Gasstrom zerstäubt und wirkt sich die mehrmalige Zerstäubung
besonders bei Bier sehr nachteilig ", auf die Qualität aus, Eiweißstoffe werden
leicht ausgeschieden und außerdem ist die Arbeitsweise unwirtschaftlich. Erfindungsgemäß
werden diese Nachteile dadurch vermieden, daß die zu entalkoliolisierende Flüssigkeit
in einem Arbeitsgang im Durchlauferhitzer vorgewärmt, in einem Entalkoholisierungskessei
im Gegenstrom eines neutralen Gases, z.'B. Kohlensäure, zerstäubt und anschließend
unmittelbar gekühlt wird, el so daß die zu entalkoholisierende Flüssigkeit nur einmal
durch den Entalkoholisierungskessel geht und nur einmal zerstäubt wird. Das Vorwärmen,
die Zerstäubung und das Abkühlen der Flüssigkeit nimmt somit nur i bis 2 Minuten
Zeit in Anspruch, so daß die Flüssigkeit nur einige Sekunden auf der Temperatur
von z.B. 65>C Ve-rWeilt.
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Es hat sich als vorteilhaft erwiesen bei den verschiedenen Apparaten
Schaum.-zerstörer bekannter Art, wie z. B. Düsen oder Hohlkugeln, mit einem Drallblech
o. dgl. zu verwenden. Ferner kann beim Zerstäuhen von Bier bei einem Druck von z.
B. 4 oder 6 atü, die Entkohlensäuerung und die Entalkoholisierung in ein
und demselben Gefäß durchgeführt werden, weil beim Zerstäuben des Getränkes die
Flüssigkeit in so kleinen Teilchen zerlegt wird, daß die Kohlensäure praktisch keine
Möglichkeit zur Schaumbildung
hat. Es hat sich ferner als vorteilhaft
erwiesen, das z. B. in einem Plattenapparat auf z. D. 65' C angewärmte Bier
unter einem Druck von z. B. 3# 4 oder 6 atü in zahlreichen ganz dünnen Strahlen
aus ein-cm Verteilerrohr oder aus einer Verteilerplatte austreten zu lassen, und
zwar in der Richtung nach unten und dabei ebenfalls im Gegenstrom auf z.B. 65'C
angewärmte Kohlensäure hindurchzuführen.
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Die dazu notwendigen Vorrichtungen sind in den Abbildungen schematisch
und beispielsweise dargestellt.
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Abb. i zeigt schematisch einen Platten-.ipparat, einen Entalkoholisierungskesselsowie
einen Kohlensättrekühler mit Flüssigkeitsabscheider, mit Gebläse und Kohlensäureerhitzer.
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Abb. 2 zeigt einen Entalkoholisierungskessel mit einem Verteilungsrohr
für die Ausströmung der Flüssigkeit in zahlreichen dünnen Strahlen.
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Mit i ist eine Pumpe bezeichnet welche das zu entalkoholisierende
Getränk in den Plattenapparat:z drückt, mit 3 und 5 Flüssigkeitszuführungsleitun-en
zum Entalkoholisi-erungskessel8, mit 4 ein Flüssigkeitsrohr, Mit 6 die Zerstäubunggsdüse,
mit 7 ein Schaumzerstörer bekannter Art, mit 9 das Ablaufrohr aus
dem Kessel 8, mit i o eine Pumpe, mit i i eine Verbindungsleitung von' der
Pumpe io zum Plattenapparat2, mit 12 eine Auslaufleitung, Mit 13 eine Prallplatte,
mit 14 das Kohlensäureableitungsrohr, mit 15 !ein Kohlensäureplattenkühler, mit
16 ein Flüssigkeitsabscheider, mit 17 ein Flüssigkeitsablaufrohr zu einem
nicht gezeichneten Gefäß, mit iS ein Rückschlagventil, welches an einem
g ssen, sein kann, mit ic) ein Behälter angeschlo, Gebläse, mit 2o ein Kohlensäureplattenerhitzer
', mit 21 die Verbindungsleitung zum Entalkoholisierungsgefäß., Mit 22 und
24 ein,-Flüssigkeitsleitung, mit 23 eine Pumpe, mit 7" ein Schaumzerstörer
bekannter Art, Mit 25 ein Verteilungsrohr bzw. eine Verteilungsplatte, Mit
26 die in dünnen zahlreichen Strahlen ablaufende Flüssilgkeit.
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Die Wirkungsiveise ist folgende: Durch die Pumpe i wird dem Plattenapparat
2 die zu entalkoholisierende Flüssigkeit zug geführt und auf einen Druck von z.
B. 4 atü gebracht, so daß auch im Rohr 3 und im Rohr 5 ein Druck von
4 atü herrscht. Handelt es sich bei der Entalkoholisierung um ein nicht gespundetes
Bier mit z. B. 0,20/0 Kohlensäure, dann ist bei einem Druck von 4 atÜ der Sättigungsdruck
der Flüssigkeit für Koh-ZD lensäure um etwa i atü überschritten. Es kommt also mit
Sicherheit im Plattenapparat und in der Leitung 5 nicht zum Schäumen. Durch
die Leitung 4 wird die Flüssigkeit der Düse 6 zugeführt, die auch in einer
größeren Anzahl angeordnet sein können, und das Bier tritt fein zerstäubt in den
Kessel, 8 und fällt in der Richtung nach unten. Bildet sich trotzdem etwas
Schaum, z.B. durch die an der Kesselwand entlang nach unten laufende Flüssi-keit,
so wird dieser sehr rasch durch den Schaumzerstörer 7, welchern ebenfalls
Flüssigkeit mit hohem Druck zugeführt wird, zerstört. Die Flüssigkeit sammelt sich
im Ablaufrohr 9 und wird durch die Pumpe i o durch die Leitung i i wieder
zum Platten. apparat 2 gedrückt, wo sie von z. B. 65# C
wieder auf z. B.
3' C abgekühlt wird. Durch die Leitun 'g 12 wird dann die Flüssigl-.cit
einem Gefäß zugeleitet und dort fachgemäß -weiter behandelt.
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Während die durch die Düse 6 zerstäubte Flüssigkeit im Kessel
8 nach unten fällt, wird im Gegenstrom Kohlensäure, welche auf
65
bis 70#' C angewärmt ist, hindurchgeleitet. Die Kohlensäure -wird
durch den Ventilator ig gefördert und tritt zunächst in den Erhitzungsapparat 2o
ein. Hier wird die Teinperatur der Kohlensäure auf 65# C erwärmt und dann
tritt die Kohlensäure durch die Verbindungsleitung 2 1 in den Kessel 8 ein
und strömt in der Richtung von unten nach oben ,Lind führt aus der zerstäubten Flüssigkeit
den Alkohol mit sieh und dabei natürlich auch etwas Wasser. Die in den Kessel
8 eingeblasene Kohlensäure strömt an der Prallplatte 13 vorbei und über die
Leitung 14 zum Kühler 15. Hier -wird die Kohlensäure wieder auf z. B. 15
bis 2o' C abgekühlt und die ausgeschiedene Flüssigkeit im Flüssigkeitsabscheider
16 abgeschieden und durch die Leitung 17 zu einem nicht gezeichneten Gefäß
geleitet. Da durch die Zuführung von nicht entkohlensäuertem Bier die Kohlensäuremenge
in der Apparatur immer größer wird, muß immer etwas Kohlensäure abgeführt werden,
damit in der Apparatur kein zu hoher Druck eintritt. Dies erfolgt durch das Rückschlagventil
18, welches Gas austreten läßt, aber kein Gas zurückläßt. Das Rückschlagventil 18
kann mit einem Gefäß verbunden werden, damit die Kohlensäure nicht verlorengeht.
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Wenn die Entalkoholisierung nicht zu weit getrieben werden soll, dann
ist es vorteilhaft, das Bier nicht durch eine Düse zu zerstäuben, sondern durch
ein Verteilerrohr oder eine Verteilerplatte in ganz dünnen zahlreichen Strahlen
mit Druck austreten zu lassen, weil dabei das Bier nicht so stark zerrissen wird,
wie bei der Zerstäubung, was sich auf den-Geschmack eventuell etwas ungünstig aus-wirken
kann. Durch die Ausströmung in einem ganz ' dünnen Strahl wird ebenfalls
eine sehr große Oberfläche geschdffe,
n und die im Gegenstrom durchgeleitete
Kohlensäure kommt mit einer sehr großen Flüssigkeitsoberfläche in Berührung und
nimmt ebenfalls die notwendige Menge Alkohol mit sich.
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Es ist ferner vorteilhaft, nicht nochkohlensäurehaltige Flüssigkeit
zur Schaumzerstörung zu verwenden, sondern bereits entkohlensäuerte Flüssigkeit,
welche zu diesem Zweck dem Ablaufrohl 9 entnommen wird und mittels einer
PumPe23 zum Schaumzerstörer7" gepreßt wird.
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Die Schaumzerstärer 7 und 7" lassen sich vorteilhaft auch dann
verwe nden, wenn mit flachen Schalen gearbeitet wird, und zwar kann der Schaumzerstörer
in den Vorgefäßen vorgesehen werden und ebenfalls noch an der obersten Schale der
Entalkoholisierungsapparatur.