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Festblattwebstuhl mit Schützenwächter und Bruchsicherungen. In den
als Festblattstühle bekannten Webstühlen setzen, im Falle der Schützen nicht den
Schützenkasten erreicht, die Stecher der Lade in die Puffer ein und es wird dadurch
die Lade an ihrer Weiterbewegung gehindert. Hierdurch entsteht ein Stoß, der oft
zu Brüchen der Ladenstützen, der Gestellteile und Wellen führt. Die Bruchgefahr
ist um so größer, je größer die lebendige Kraft der Lade und der auf den Webstuhlwellen
angeordneten Schwungräder ist. Man konnte aus diesem Grunde bisher einen Webstuhl,
der mehr als 18o Umdrehungen in der Minute machte, nicht als Festblattstuhl einrichten,
sondern war gezwungen, ihn als Losblattstuhl, d. h. ohne Puffer und Stecher zu konstruieren.
Es ist ein großer Vorteil, wenn durch die Anwendung der nachstehend beschriebenen
Neuerung Festblattstühle mit höherer Geschwindigkeit bis 30o Umdrehungen pro Minute
laufen können.
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Die Stecherwelle hat bekanntlich an jedem Ende der Lade einen Stecher.
Beide Stecher sollen in ihre zugehörigen Puffer einsetzen, wenn der Schützen nicht
den Kasten erreicht. Es kommt jedoch vor, daß der Stecher auf der einen Seite von
dem in den Kasten einlaufenden Schützen gerade noch ausgehoben wird, ehe er den
Puffer erreicht, während auf dem anderen Ladenende der Stecher infolge der in der
Stecherwelle auftretenden Torsion mit Verspätung ausgehoben wird, d. h. der Drehschwingung
des erstgenannten Stechers nacheilt, nicht mehr ausgehoben wird, ehe er seinen zugehörigen
Puffer erreicht und infolgedessen in denselben einsetzt. IB.erdurch wird die Lade
nur an diesem Ende durch den Stecher plötzlich angehalten, während am anderen Ende
der Stecher über den Puffer hinweggeht und diesem Ladenende durch die lebendige
Kraft der Massen und den Antrieb weitergetrieben wird, wobei starke Biegungs- und
Torsionsbeanspruchungen in der Lade, den Ladestützen und den Wellen auftreten, welche
oft zum Bruche dieser Teile führen.
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Durch die vorliegende Neuerung soll diesem Übel dadurch begegnet werden,
daß die Puffer mit mehreren Nasen cc, b, c, welche zur Bahn der- Stecherwelie
stufenförmig übereinander angeordnet sind, ausgerüstet sind. Geht, wie in dem vorerwähnten
Falle, der Stecher g des einen Ladenendes über die erste Puffernase a hinweg, während
der Stecher des anderen Ladenendes in die erste Nase seines zugehörigen Puffers
einsetzt, so wird, da die Stecherwelle am Weiterschwingen durch letzteren Umstand
gehindert wird, der Stecher, der über die erste Puffernase hinweggegangen ist, doch
gezwungen, in die zweite Puffernase b einzusetzen, so daß die Lade auf beiden Seiten
durch das Einsetzen der Stecher in die Nasen a bzw.- b
angehalten wird.
Hierbei kann die Lade auf der einen Seite nur um die Länge einer Puffernase weiter
vorwärts getrieben werden, als auf der anderen Seite.
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Dieser geringe Unterschied, in Verbindung mit dem Umstand, daß der
Stecherstoß nicht bloß auf einer Seite, sondern unbedingt sicher auf beiden Seiten
des Stuhles aufgefangen wird, verhindert eine übermäßige Beanspruchung
der
gefährdeten Teile. Um dieselben jedoch auch bei schnellaufenden Stühlen mit Sicherheit
vor Bruch zu schützen, ist es außerdem notwendig, daß beim Einsetzen der Stecher
in jede beliebige Pufferstufe der unelastische Stoß vermieden wird, welchen die
Schwungräder erzeugen, wenn sie - wie bisher üblich - auf der Webstuhlwelle vermittels
Flach oder Nutenkeil befestigt sind.
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Dies wird in der vorliegenden Neuerung dadurch erreicht, daß die Schwungräder
nicht starr, wie bisher allgemein üblich, sondern durch eine Reibungskupplung mit
der Welle verbunden werden.
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In der Zeichnung ist die Einrichtung mit dem mehrstufigen Puffer und
einer besonders zweckentgprechendenAusführungsform einer Reibungskupplung dargestellt.
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In die Nut der Nabe des Schwungrades d ist ein Hohlkeil e eingelegt,
der vermittels der Druckschrauben f auf der Welle festgepreßt wird. Die Schraubenstärke
ist so bemessen, daß der Druck, der durch das Anziehen der Schrauben auf den Keil
ausgeübt werden kann, so groß ist, daß ein Rutschen des Schwungrades bei normalem
Betrieb des Webstuhles nicht eintritt, während beim plötzlichen Anhalten der Lade
und Welle durch die in die Puffer einsetzenden Stecher g das Schwungrad auf der
Welle rutscht und dadurch seine lebendige Kraft nicht in einem unelastischen Stoß,
sondern . durch Verzögerungsarbeit bzw. Reibungsarbeit vernichtet wird. Die richtig
bemessene Stärke der Druckschrauben f verhindert die Ausübung eines übermäßigen
Druckes auf den Keil, weil die Druckschrauben bei übermäßig starkem Anziehen abbrechen.
Bei häufig vorkommendem Rutschen des Schwungrades auf der Welle wird durch die Reibung
die Welle und die Bohrung des Schwungrades angefressen und beschädigt. Es ist deshalb
erforderlich, daß diese beiden Teile eine dauernde Schmierung erhalten. Zu diesem
Zwecke ist in. der Nabe des Schwungrades eine Schmierkammer k angeordnet, welche
mit Fett angefüllt werden kann oder in welcher, wie in der Zeichnung dargestellt,
ein Schmierpolster untergebracht wird, welchem durch Schmierlöcher i von außen Öl
zugeführt wird. Es ist hierdurch die neuartige Anordnung getroffen, daß die Bohrung
eines auf der Webstuhlwelle befestigten Schwungrades geschmiert wird.
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Die Anwendung von Reibungskupplungen mit durch Druckschrauben eingestellten
Hohlkeilen und die Verwendung von Schmiereinrichtungen in der Radnabe ist an sich
bekannt.-