DE33500C

DE33500C - Selbstthätige Spindel-Ausrücke-Vorrichtung für Zwirn- und Spulmaschinen

Info

Publication number: DE33500C
Application number: DENDAT33500D
Authority: DE
Original assignee: SÄCHSISCHE MASCHINENFABRIK ZU CHEMNITZ in Chemnitz
Anticipated expiration: 1905-05-14

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 76: Spinnerei.

Zweiter Zusatz zum Patent No. 25698 vom 5. Mai i

Patentirt im Deutschen Reiche vom 14. Mai 1885 ab. Längste Dauer: 4. Mai 1898.

Die in beiliegender Zeichnung dargestellte Verbesserung an der durch D. R. P. No. 25698 geschützten selbstthätigen Ausrücke-Vorrichtung hat den Zweck, die Fadenführer 2 und 23, welche nur durch die Fadenspannung getragen werden, auch für den Fall zu sichern und in ihrer Stellung zu erhalten, wenn die Spannung durch Abstellen der Maschine nachläfst oder sogar ganz aufhört.

Die Spannungsdifferenz in den noch nicht vereinigten Fäden ist um so bedeutender, je weniger dieselben überhaupt gespannt werden können, wie z. B. bei losen Zephyrgarnen. Dazu kommt, dafs die Maschinen vielfach Erschütterungen ausgesetzt sind.

Die Fadenführer 2 fallen dann im Ruhezustande der Maschine sehr leicht um, ohne dafs der Faden gebrochen ist, stellen einzelne Spindeln ab oder bringen den zugehörigen Faden in eine Lage, in welcher das Nachliefern nach der Inbetriebsetzung der Maschine verhindert und so erst Fadenbruch veranlafst wird, welcher aber nicht mehr auf Abstellung der Spindel wirken kann. Die Spannung des schon vereinigten Fadens nimmt beim Abstellen der Maschine sehr rasch ab, da die Läufer schon bei geringerer Tourenzahl und der dadurch verringerten Centrifugalkraft weniger aufwinden, obschon der Cylinder noch Faden liefert. Der Fadenführer 23 senkt sich dabei ebenso rasch und stellt unnötigerweise ab.

Um nun diesen Uebelständen zu begegnen, haben wir die in nachstehendem beschriebene Vorrichtung erfunden.

In gleicher Richtung mit dem Cylinder 17 kufen hinter demselben zwei Wellen 42 und 43 längs der Maschine, auf welchen die Arme 44 bezw. 45 stecken. Diese letzteren tragen an ihren äufseren Enden ebenfalls längs der Maschine hinlaufende Drähte 46 bezw. 47, welche sich durch Drehen der Wellen in zwei verschiedene Lagen bringen lassen. Die eine Lage 46, 47 läfst den Fadenführern das zum Abstellen nöthige Spiel, die andere Stellung 46 a bezw. 47 a aber hindert das Abstellen.

Die Bewegung der Wellen, wodurch die Drähte in die Lage 46a, 47a kommen, wird beim Abstellen der Maschine durch die die Riemengabel bewegenden Theile besorgt; diese Lage der Drähte bleibt unverändert,, wenn die Maschine wieder in Betrieb gesetzt wird. Nachdem dann die Fäden durch den Zug der Cylinder bezw. der Spindeln die nöthige Spannung wieder erlangt haben, kann man an jeder beliebigen Stelle der Maschine die Drähte wieder in die Stellung 46, 47 bringen, indem man mit der Hand die Verlängerung der Arme 45 ergreift und nach rückwärts drückt.

Stellt infolge eines Fadenbruches eine einzelne Spindel ab, so treten für die Fadenführer 2 die oben bereits angeführten gleichen Uebelstände ein, wie beim Abstellen der Ma-. schine.

In diesem Falle dienen zur Sicherung der Fadenführer 2 für die abgestellten Spindeln besonders gebogene Drahtwinkel 48. Dieselben sind an den Hülfsh'ebeln. iu angeschraubt und theilen deren Bewegung beim Abstellen der Spindeln und Obercylinder.

In der Stellung, welche in der Zeichnung durch Punkte angedeutet wird, ist die Spindel ausgelegt. Der mit dem Cylinder parallel laufende Schenkel des mehrfach gebogenen; Winkels 48 drückt dabei auf die unteren Schenkel der Fadenführer '2, welche auf dem Draht 5 aufliegen und hält dadurch die;noch, aufrecht stehenden Führer fest. Der herunterhängende Fadenführer 2 aber, welcher die Abstellung, der Spindel, veranlafst.hat, kann sofort und ohne die Spindel vorher wieder einzurücken, aufrecht gestellt und mit dem unteren Schenkel unter den deckenden Schenkel des Winkels 48 geschoben werden, da hierzu nur eine, geringe Verschiebung des Obercylinders nach. vorn mittelst der Hand nöthig ist.

Claims

PateNT-A nsPRυCH:

Diejenige Ausführungsform der durch Patent No. 25698 geschützten Ausrücke - Vorrichtung, welche sich¹ ergiebig wenn den beweglichen Fadenleitern bei dem durch Ausrücken der Maschine veranlafsten blofsen Schlaffwerden des Fadens solche Grenzlagen angewiesen werden, dafs' sie.nicht schon unter dieser Voraussetzung die Ausrückung der Zuführwalzen und Spindel herbeiführen.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.