DE334958C - Verfahren zur Wiedergewinnung der fluechtigen Loesemittel bei der Herstellung von rauchschwachem Schiesspulver - Google Patents

Description

• Verfahren zur Wiedergewinnung der flüchtigen Lösemittel bei der Herstellung von rauchschwachem Schießpulver. Die vorliegende Erfindung lehnt sich an die zur Zeit am meisten gebräuchliche Anordnung zur Trocknung von rauchschwachem Schießpulver an. Diese besteht darin, daß man das Pulver nach dem Verlassen der Presse in senkrechten Schränken frei aufhängt und zur Erzielung eines Luftwechsels und zur gleichzeitigen Wiedergewinnung der verdunstenden Lösemittel unten mittels eines Ventilators absaugt. Aus dieser Anordnung ergibt sich, daß die gesamte Feuchtigkeit der oben neu eintretenden Luft mit angesaugt wird und nachher der Absorptionsvorrichtung für die Lösemitteldämpfe zur Last fällt. Auch für den Fall, daß man die unten abgesaugte Luft durch Abkühlung von den darin enthaltenen Lösemitteln befreit, so bedeutet diese Luftfeuchtigkeit wegen ihrer Kondensationswärme eine Belastung der Kälteanlage.
• Es ist ferner auch schon versucht worden, die von Lösemitteln befreite Luft wiederum zur Aufnahme neuer Lösemittel zu verwenden. Dies geschah in der Weise, daß man die Stränge des rauchschwachen Pulvers in allseitig geschlossene Schränke einbrachte und diese Schränke dann in ein Kreislaufsystem einschaltete. Der wesentliche Nachteil dieser Anordnung ist der, daß beim Öffnen der Schränke zum Füllen und Entleeren das Kreislaufsystem unterbrochen wird und alsche Luft eintritt, anderseits aber Lösemitteldämpfe entweichen.
• Die vorliegende Erfindung vermeidet nun diesen Übelstand dadurch, daß sie von vornherein oben geöffnete Schächte zur Anwendung bringt. Die Bedienung ist aus diesem Grunde dieselbe wie die bei den bisher allgemein in Gebrauch befindlichen Trockenschächten, d. h. das frische Pulver kann dauernd auf der einen Seite des Schachtes zugeführt und auf -der anderen Seite kann das getrocknete Pulver herausgenommen werden. Die Verbesserung gegenüber dem früher gebräuchlichen Verfahren besteht darin, daß man den Zutritt frischer atmosphärischer Luft dadurch verhindert, daß die gleiche Menge Luft, welche unten abgesaugt wird,' nach ihrer Befreiung von den Lösemitteldämpfen ununterbrochen oben zugeführt wird, und zwar durch seitliche Schlitze oder ähnliche Öffnungen an den Wänden des Schachtes. Mit dieser Anordnung ergibt sich oberhalb der Zuführungsschlitze eine ruhende Luftschicht, _zumal eine Wirbelung der Luft durch die in dem Schrank hängenden geradlinigen Pulverstränge vermieden wird.
• In der beiliegenden Zeichnung ist die Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens im Querschnitt dargestellt.
• In Fig. z ist A die Absaugekammer, in welcher das Pulver aufgehängt ist; S stellt ein Saugrohr am Boden der Kammer dar, Z1 und Z., die Zuführungsrohre für die vorgetrocknete Luft. Sie erhalten, wie aus Fig. 2 ersichtlich, seitliche Schlitze, durch welche sie mit der Absaugekammer in Verbindung stehen.
• Die Strömung der Luft ist in der Fig. 2 schematisch dargestellt. Eine derartige Strömung wird dadurch erreicht, daß die zugeführte Luftmenge gleich der unten abgesaugten Luftmenge bemessen wird, was am einfachsten durch Kreislauf der Luft bewirkt wird.
• Aus Fig. 2 geht 'hervor, daß sich praktisch oberhalb der Luftzuführungsrohre in der Absaugekammer eine Zone unbewegter Luft befindet, . welche sowohl ein Verdunsten der Lösemittel nach oben in die freie Atmosphäre als auch ein Zuströmen von Frischluft verhindert.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Wiedergewinnung der flüchtigen Lösemittel bei der Herstellung von rauchschwachem Schießpulver, dadurch gekennzeichnet, daß man an dem in oben offenen Schächten hängenden Röhren- oder Fadenpulver einen Strom trockener Luft vorbeiführt in der Weise, daß der Luftstrom einerseits auf dem Boden des Schachtes abgesaugt, anderseits am oberen Ende des Schachtes trockene Luft durch seitliche Öffnungen in gleichem Mengenverhältnis eingeblasen wird.