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Filterpresse mit an einem oder mehreren
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horizontalen Führungsträgern aufgehängten, automatisch verfahrbaren
Filterplatten Die Erfindung betrifft eine Filterpresse mit an einem oder mehreren
horizontalen Führungsträgern auf Schienen mittels Laufstücken aufgehängten, automatisch
verfahrbaren Filterplatten und mit einer Filterplatten-Transporteinrichtung.
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Durch die DE-OSen 27 24 472 und 29 23 864 sind Filterpressen bekannt,
deren Filterplatten an zwei horizontalen Führungsträgern aufgehängt und auf Schienen
mittels Laufstücken verfahrbar sind. Die Verschiebung einzelner Filterplatten erfolgt
bei der Filterpresse nach der DE-OS 27 24 472 über einen auf den Führungsträgern
verfahrbaren Transportwagen.
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Bei der Anordnung nach der DE-OS 29 23 864 ist eine Filterplatten-Transporteinrichtung
in Form eines mittels eines
Seiles mitgeführten Schlittens vorgesehen.
Da in einer Filterpresse häufig heiße und aggressive Medien behandelt werden und
die Aufstellungsräume oft stark produktstaubhaltig sind, können von den Filterplatten
Dämpfe aufsteigen und kann sich Staub niederschlagen, was zu einer Korrosion und
Verschmutzung der Schien und Laufstücke führen kann.
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Aufgrund der hierdurch erhöhten Reibung zwischen Schienen und Laufstücken
wird der Transport der Filterplatten erschwert, wobei es insbesondere zu ruckartigen
Bewegungen und damit zu einem Pendeln der Platten kommen kann. Durch die Pendelbewegung
der Platten wird deren genaue Positionierung z. B. in einer Abspritzvorrichtung
stark behindert. Die hohe Reibung wirkt sich besonders nachteilig beim Schließen
der Filterpresse aus, bei dem das gesamte Filterplattenpaket gleichzeitig verschoben
werden muß. Hierbei kann es zu ruckhaften Bewegungsabläufen kommen, die das gesamte
Gebäude erschüttern oder es kann zu einer Schiefstellung von Platten kommen, wodurch
die Filterpresse nicht mehr dicht abschließt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Filterpresse
zu schaffen, bei der auch nach längerem Betrieb eine gleichbleibende, niedrige Reibung
zwischen Schienen und Laufstücken gewährleistet ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß mit der Filterplatten-Transporteinrichtung
eine Schmiereinrichtung für die Laufstücke und Schienen gekoppelt ist, welche einen
Schmiermittelvorratsbehälter aufweist, von dem aus Schmiermittelleitungen über ein-
und ausschaltbare Dosiereinrichtungen zu unmittelbar an jeder Schiene angeordneten
Schmierdüsen verlaufen. Durch die Schmierdüsen wird auf jede einzelne Schiene ein
Schmierfilm aufgebracht, der die gute Gleitfähigkeit der Laufstücke und Schienen
erhält. Dadurch, daß die Schmiereinrichtung mit der Transporteinrichtung gekoppelt
ist, kann das Schmiermittel immer genau an den Punkten auf den Schienen aufgebracht
werden, an denen gerade eine Filterplatte bewegt wird. D. h. das Schmiermittel wird
nur dort eingesetzt, wo es wirklich benötigt wird. Da die Schmiereinrichtung mit
ein- und ausschaltbaren Dosiereinrichtungen versehen ist, kann der Schmiermittelbedarf
auf die jeweiligen Betriebszustände eingestellt werden, etwa auf die Anzahl der
Filterplattenbewegungen oder auf die Art oder den Grad der jeweiligen Verschmutzung.
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Der Erfindung zufolge können die Schmierdüsen über eigene Führungseinrichtungen
an den Führungsträgern mit gleichbleibendem Horizontalabstand zum jeweiligen Führungsträger
nahe der Schienen geführt sein. Da sich die Führungsträger unter Temperatureinfluß
und Belastungen verformen können
und im übrigen häufig größere Herstellungsungenauigkeiten
aufweisen, muß die Transporteinrichtung ein relativ großes horizontales Spiel quer
zur Verschiebungsrichtung aufweisen.
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Die zusätzliche Führungseinrichtung der Schmierdüsen an den Führungsträgern
sorgt dafür, daß auch bei einer häufig unvermeidlichen Querverschiebur. des Transportwagens
die Schmierdüsen immer in einer gleichbleibenden Position zu den Schienen bleiben
und somit das Schmiermittel genau auf die Schienen gelangt.
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In Ausgestaltung der Erfindung können die Filterplatten in an sich
bekannter Weise mit einer Vierpunktaufhängung auf den vier unteren Querschenkeln
von zwei I-Führungsträgern laufen, kant die Schmiereinrichtung einen die beiden
Führungsträger vor oben her übergreifenden Rahmen mit oberhalb der äußeren, unteren
Schenkel der Führungsträger einwärts ragenden äußeren Armen besitzen, kann der Rahmen
zwei jeweils über die inneren, unteren Schenkel der Führungsträger ragende innere
Arme aufweisen und kann an den Enden der Arme jeweils eine Horizontalschwinge angelenkt
sein, deren freies Ende jeweils durch Federkraft an den Mittelschenkel des zugehörigen
Führungsträgers angedrückt und geführt ist und die jeweils nahe ihres freien Endes
eine der Schmierdüsen trägt. Aufgrund der Rahmenkonstruktion der Schmiereinrichtung
kann diese z. B. auf einen üblichen
Transportwagen aufgesetzt werden,
ohne daß dieser konstruktiv verändert werden müßte, Die Schmiermittelleitungen können
dabei von dem zentralen Schmiermittelvorratsbehälter aus über Dosiervorrichtungen
innerhalb des Rahmens bis nahe an die Schmierdüsen herangeführt und vor einer Beschädigung
geschützt werden. Die Ausführung mit einer durch Federkraft an den zugehörigen Führungsträger
angedrückten und an diesem geführten Horizontalschwinge sorgt für einen gleichmäßigen
Abstand der Schmierdüsen vom Mittelschenkel des Führungsträgers, wobei die Schmierdüsen
exakt oberhalb der Schienen positioniert sind. Durch ihre Anordnung in der Nähe
des freien Endes der Horizontalschwinge sind die Schmierdüsen gegenüber den Laufstücken
leicht voreilend angeordnet, so daß nach der Lösung eines Plattenverbandes der Schienenbereich,
der für den Transport der Filterplatten benötigt wird, bereits geschmiert ist.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann jeder Schmierdüse eine
gesonderte Dosiereinrichtung zugeordnet sein. Diese Maßnahme ist deshalb sinnvoll,
weil infolge von aggressiven Dämpfen oder dgl. sich die Schmierdüsen in ungleicher
Weise zusetzen können, so daß bei einer Belieferung über eine einzige Dosiereinrichtung
eine ungleichmäßige Verteilung des Schmiermittels erfolgen würde. Eine gesonderte
Dosiereinrichtung für jede Schmierdüse gewährleistet dagegen eine
stets
gleichbleibende Schmiermittelmenge und verzögert damit gleichzeitig ein evtl. Zusetzen
der Düsenöffnungen.
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Der Erfindung zufolge können die Dosiereinrichtungen mechanisch betätigte
oder Hubmagnet-Pumpen mit einer Dosis von einigen Schmiermitteltropfen je Hub sein.
Bei Hubmagnet-Pumpen ist eine besonders bequeme Steuerung möglich, weil durch einen
einfachen elektrischen Impuls eine feste Schmiermittelmenge vorgegeben werden kann.
Der Betätigungsaufwand für eine quantitative Steuerung der Schmierung wird damit
erheblich vereinfacht.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher beschrieben.
In der Zeichnung zeigen Fig. 1 eine Filterpresse mit Transportwagen und Schmiereinrichtung
in Seitenansicht, Fig. 2 den Transportwagen mit der Schmiereinrichtung in perspektivischer
Darstellung für vier Schienen, Fig. 3 einen inneren und einen äußeren Arm der Schmiereinrichtung
gemäß einer Blickrichtung III in Fig. 2,
Fig. 4 zwei Horizontalschwingen
der Schmiereinrichtung gemäß einer Blickrichtung IV in Fig. .3 und Fig 5 einen Transport-
und Schmierwagen für zwei Schienen.
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Fig. 1 zeigt eine Filterpresse 1 mit zwei vertikalen Ständern 2, 3,
auf denen zwei im Abstand voneinander angeordnete, parallele I-Führungsträger 4
aufliegen und die bodenseitig durch zwei parallele Zugholme 5 miteinander verbunden
sind.
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An den Führungsträgern 4 ist eine Vielzahl von Filterplatten 6 über
abgewinkelte Tragarme 7 verschiebbar aufgehangen. Die Filterplatten 6 werden über
eine Hydraulikeinrichtung 8 zu einem Filterpaket zusammengepreßt, werden nach Abschluß
eines Arbeitsgangs voneinander getrennt und durch eine -Abspritzeinrichtung 9 gereinigt.
Die Filterplatten 6 werden dazu durch eine Transporteinrichtung 10, z. B. einen
Transportwagen,verfahren, die mit einer entsprechenden Steuervorrichtung-11 ausgerüstet
ist. Die Transporteinrichtung 10 ist weiterhin mit einer Kupplung 12 versehen, mit
deren Hilfe auch die Abspritzeinrichtung 9 längs der Filterplatten 6 verschiebbar
ist. Eine derartige Filterpresse ist z. Bo detailliert in der DE-OS 27 24 472 beschrieben.
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Auf der Transporteinrichtung 10 ist weiterhin eine Schmiereinrichtung
13 montiert, deren Aufbau aus der Darstellung nach Fig. 2 hervorgeht. Sie dient
zur Schmiermittelversorgung von vier Schienen 14, welche auf den unteren Querschenkeln
15, 16 der Führungsträger4angeordnet sind. Auf den Schienen 14 sind mit den Tragarmen
7 vr Filterplatten 6 verbundene Laufstücke 17 in Form von Gleitsteinen gelagert.
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Die Schmiereinrichtung 13 weist einen zentralen Schmiermittelvorratsbehälter
18 auf, von dem aus Schmiermittelleitungen 19 über vier ein- und ausschaltbare Dosiereinrichtungen
20 bis zu den Schmierdüsen 21 verlaufen. Die Schmiermittelleitungen 19 sind an einem
Rahmen 22 verlegt, welcher die beiden Führungsträger 4 von oben nr übergreift. Der
Rahmen 22 weist jeweils über die äußeren, unteren Querschenkel 16 der Führungsträger
4 ragende äußere Arme 23 auf, an deren Ende jeweils eine Horizontalschwinge 24 angelenkt
ist. Auf der Innenseite der beiden Führungsträger 4 besitzt der Rahmen 22 zwei Träger
25 mit inneren Armen 26, die ihrerseits über die inneren, unteren Schenkel 15 der
Führungsträger 4 ragen und ebenfalls mit Horizontalschwingen 27 versehen sind.
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Die Fig. 3 und 4 zeigen die Arme 23, 26 mit den Horizontalschwingen
24, 27, deren freie Enden 28 über Zugfedern 29 gegen die Mittelschenkel 30 der Führungsträger
4 angedrückt werden.
Die freien Enden 28 der Horizontalschwingen
24, 27 tragen jeweils eine Schmterdüse 21, welche über eine Führungseinrichtung
31 in Form einer Laufrolle mit gleichbleibendem Horizontalbstand zum jeweiligen
Mittelschenkel 30 der Führungsträger 4 gehalten wird. Auf diese Weise ist sichergestellt,
daß das Schmiermittel stets genau auf den Schienen 14 bzw. den Laufstücken 17 auftrifft,
auch wenn der Transportwagen 10 einer gewissen Querverschiebung bezüglich der Verschiebungsrichtung
32 unterworfen wird, Damit die Schmiermitteldosierung für jede einzelne Düse 21
konstant bleibt und einfach zu steuern ist, sind als voneinander getrennte Dosiereinrichtungen
20 ein Hubmagnet mit vier Dosierzylindern vorgesehen. Die Dosierung kann aber auch
in bekannter Weise über in den Düsen 21 eingebaute Rückschlagventile erfolgen, die
bei jedem Hub einer gemeinsamen, zentralen Pumpe jeweils einen Schmiermitteltropfen
austreten lassen.
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Wie Fig. 5 zeigt, können im Falle einer Zweipunktaufhängung der Filterplatten
6 gegenüber dem der Vierpunktaufhängung die äußeren Arme 23 des Rahmens 22 entfallen;
anstelle von vier werden nur zwei Dosiereinrichtungen 20 benötigt. Ansonsten kann
der Aufbau der Schmiereinrichtung 13 vollständig
übernommen werden.
Eine Schmiereinrichtung nach Fig. 5 läßt sich im übrigen auch auf einem mittels
Seilen geführten Schlitten nach der DE-OS 29 23 864 montieren.
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