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Firma Nordenia Kunststoffe Peter Mager KG, Am Tannenkamp, 284
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Steinfeld Ventil für einen Ventilsack Die Erfindung betrift ein aus
einem plattgefalteten VentiL schlauch bestehendes Ventil für einen Ventilsack, insbesondere
aus Kunststoffolie.
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Ventile an Ventilsäcken dienen der Befüllung der Säcke in Abfüllanlagen,
deren abgabeseitiger Rohrstutzen in den Ventil schlauch einführbar ist. Nach der
Befüllung soll sich das Ventil selbsttätig schließen, um Austreten des Füllgutes
aus dem Ventilsack zu verhindern.
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Ein übliches Ventil ist ein plattgefalteter Ventilschlauch, der bei
der Herstellung von z.B. Kunststoffsäcken, zwischen einen Sackboden bildende Faltklappen
eingelegt und beispielsweise durch Kleben befestigt wird. Zur Sicherung und Versteifung
des Sackbodens wird gewöhnlich auch noch ein Deckblatt aufgeklebt. Durch Einführen
des Rohrstutzens der Abfüllanlage weitet sich der Ventilschlauch auf. Sobald der
Rohrstutzen nach der Befüllung wieder aus dem Ventilschlauch herausgezogen ist,
legen sich die Wandungen des Ventilschlauches wieder bis zur Plattfaltung aneinander,
womit eine
Abdichtung gegeben sein soll.
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Es hat sich gezeigt, daß, insbesondere bei feinkörnigen und staubförmigen
Schüttgütern, die vorbeschriebene selbsttätige Dichthaltung der üblichen Ventile
bei Ventilsäcken nicht optimal ist. Es kommt sowohl unmittelbar nach der Abfüllung
als auch während eines nachfolgenden Transportes, Umschlages oder einer Lagerung
gefüllter Säcke immer wieder zu unerwünschtem Ausrieseln von Abfüllgut durch die
Ventile.
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Die mangelhafte Dichthaltung bekannter Ventile stellt auch ein Problem
hinsichtlich des Eindringens von Feuchtigkeit und Verunreinigungen in das Ventilsackinnere
dar, welches, beispielsweise bei empfindlichen Chemikalien durchaus nachteilige
Auswirkungen haben kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Ventil für einen Ventilsack
hinsichtlich seiner Abdichtungswirkung zu verbessern.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst worden, daß der
Ventilschlauch ein Innenfutter aufweist.
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Das Innenfutter behindert die Einführung des Rohrstutzens einer Abfüllanlage
in keiner Weise, hat jedoch den Vorteil, daß durch den Reibschluß mit der Oberflache
des Rohrstutzens, beim Herausziehen des Rohrstutzens nach der Abfüllung, eine Faltenbildung
im Innenfutter begünstigt wird. Bei der selbsttätigen Plattfaltung des Ventilschlauches
werden dann die sich ausbildenden Falten im Innenfutter ebenfalls zusammengedrückt,
wodurch die Abdichtwirkung des Ventils verbessert ist.
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Das Innenfutter kann aus beliebigem, leicht knautschendem Werkstoff
bestehen, wobei sowohl Papier als auch Kunststoff möglich ist. Bei bestimmten Anwendungsfällen
wäre auch eine dünne Metallfolie denkbar. Es kommen für das Innenfutter alle Werkstoffe
in Frage, die sich leicht knautschen und falten laso sen.
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Nach einer Weiterbildung ist das Innenfutter ein in den Ventilschlauch
eingesetzter Innenschlauch. Ein schlauchförmiges Innenfutter läßt sich in einen
Ventilschlauch problem los einsetzen. Sowohl Ventilschlauch als auch Innenschlauch
bilden somit ein Ventil, welches praktisch aus zwei koaxial ineinandergesetzten
Plattschläuchen besteht.
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Nach einer anderen zweckmäßigen Weiterbildung zeichnet sich das Ventil
dadurch aus, daß der Innenschlauch aus Kunststoffolie besteht, die dünner als die
Kunststoffolie des Ventilschlauches ist. Die Verwendung einer dünnen Kunststoffolie
für den Innenschlauch begünstigt die Faltenbildung und das Zusammenknautschen beim
Abziehen des Ventils von dem Rohrstutzen einer Abfüllanlage, wobei der dickere und
somit steifere Ventilschlauch selbst nicht mitverformt wird.
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Die Kunststoffolie für den Innenschlauch weist eine Dicke von weniger
als 40pm auf, und ist somit äußerst flexibel. Nach dem Abziehen von einem Rohrstutzen
bilden die offenen Enden eines aus solcher dünnen Kunststoffolie gefertigten Innenschlauches
praktisch ein sogenanntes Flatterventil, welches so-
gar gasdicht
sein kann.
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Vorzugsweise ist der Innenschlauch in den Ventilschlauch eingeklebt.
Die Klebung kann ganzflächig erfolgen. Zweckmäßigerweise wird jedoch nur eine teilflächige
Verklebung vorgenommen, damit die unverklebten Bereiche zwischen Ventilschlauch
und Innenschlauch das Knautschen und Falten des Innenschlauches nicht behindern.
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Weiterhin zeichnet sich das Ventil dadurch aus, daß der Innenschlauch
mit einem Endabschnitt vorbestimmter Länge über ein Ende des Ventilschlauches vorsteht.
Dieses vorstehende Ende kann beim Abziehen von dem Rohrstutzen durch den Reibschluß
nach innen umgekrempelt werden, wodurch die Abdichtwirkung erhöht wird. Außerdem
bilden die vorstehenden Bereiche des Endabschnitts des Innenschlauchs eng aneinanderliegende
Bereiche mit der Funktion eines sogenannten Flatterventils.
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Selbstverständlich kann statt einer hochflexiblen dünnen Folie auch
eine etwas dickere Folie für den Innenschlauch verwendet werden, wenn diese entsprechend
weich und somit flexibel ist, was bei der Folienherstellung durch entsprechende
Einstellung des verwendeten Kunststoffs ohne weiteres möglich ist.
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Die erwünschte Knautschwirkung und Faltenbildung des Innenschlauches
kann auch noch dadurch verbessert werden, daß die mit der Oberfläche des Rohrstutzens
in Anlage kommende Oberfläche des Innenschlauches mit rutschhemmenden Materialien
beschichtet wird, wodurch sich der Reibschluß zwischen dem In-
nenschlauch
und dem Rohrstutzen erhöht. Eine solche stumpfe Oberfläche des Innenschlauches kann
z.B. durch Auftrag eines Anti-Rutschlackes erreicht werden.
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Eine weitere Verbesserung der Dichtwirkung des erfindungsgemäßen
Ventils läßt sich auch noch dadurch erreichen, daß die vom Innenschlauch abgedeckte
Innenfläche des Ventilschlauches in einem vorbestimmten Bereich mit selbsthaftendem
Kleber beschichtet ist. Ein solcher selbsthaftender Kleber kann z.B.
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ein Rontaktkleber mit trockener Oberfläche sein, der nur gegen sich
selbst klebt. In entsprechenden Bereichen auf den Innenflächen des Ventilschlauches
aufgetragen, und bei Einführung des Rohrstutzens in das Ventil noch vom Innenschlauch
abgedeckt, kann ein solcher Kontaktkleber nicht seine Wirkung ausüben. Sobald jedoch
das Ventil vom Rohrstutzen wieder abgezogen wird und durch Umkrempeln, Knautschen
und Zusammenfalten des hochflexiblen Innenschlauches die mit Rontaktkleber beschichteten
Bereiche an den Innenflächen des Ventilschlauches freigelegt werden, und bei der
anschließenden Plattfaltung des Ventilschlauches miteinander in Kontakt kommen,
wird das Ventil praktisch zugeklebt.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, aus dem sich weitere erfinderische
Merkmale ergeben, ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 eine schematische
Perspektivansicht eines erfindungsgemäßen Ventils und
Fig. 2 eine
schematische Schnittansicht durch ein Ventil während des Abziehens von einem Rohrstutzen
einer Abfüllanlage.
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In Fig. 1 ist ein Ventil in Perspektivansicht schematisch dargestellt.
Das dargestellte Ventil wird bei der Herstellung eines Ventilsackes, z.B. aus Kunststoffolie,
zwischen den Ventilboden des Sackes ausbildende Faltklappen eingelegt, verklebt
und mit einem Deckblatt gesichert.
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Das Ventil besteht aus einem äußeren Ventilschlauch 1 aus dickerer
und somit steiferer Kunststoffolie. Der Ventilschlauch 1 ist mit einem Innnenfutter
ausgerüstet, das hier als Innenschlauch 2 aus dünnerer und somit flexibler Kunststoffolie
ausgebildet ist. Ventilschlauch l und Innenschlauch 2 sind so ineinandergesetzt,
daß ein Endabschnitt des Innenschlauches 2 über das dem Sackinneren zugekehrte Ende
3 des Ventilschlauches vorsteht. Durch gestrichelte Linien ist ein streifenförmiger
Verklebungsabschnitt 4 angedeutet, durch den ein Verbindungsbereich zwischen Ventilschlauch
1 und Innenschlauch 2 hergestellt ist. Nur in diesem Bereich 4 ist die Befestigung
zwischen Ventilschlauch und Innenschlauch gegeben, demzufolge der Innenschlauch
ein loses Innenfutter für den Ventilschlauch darstellt. Ebenfalls durch gestrichelte
Linien ist ein Klebstoffauftrag 5 an der Innenfläche des Ventilschlauchs l angedeutet.
Dieser Klebstoffauftrag kann aus einem Kontaktkleber bestehen, der eine trockene
Oberfläche aufweist, die
nur gegen sich selbst klebt.
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In Fig. 2 ist eine Schnittansicht durch ein Ventil gemäß Fig. 1 dargestellt,
aus dem der Rohrstutzen 6 einer nicht weiter dargestellten Abfüllanlage in Richtung
des Pfeiles 7 herausgezogen wird. Durch Fig. 2 soll verdeutlicht werden wie der
in Bereich 4 befestigte aber ansonsten lose im Ventilschlauch 1 befindliche Innenschlauch
2 durch den Reibschluß mit der Oberfläche des zurückgezogenen Rohrstutzens 6 umgekrempelt,
gefaltet und geknautscht wird. Dabei wird die Klebstoffbeschichtung 5 an der Innenfläche
des Ventilschlauches 1 freigelegt. Sobald der Rohrstutzen 6 vollkommen aus dem Ventilschlauch
2 herausgezogen ist, preßt sich der Ventilschlauch 1 zusammen, bis die vorgesehende
Plattfaltung wieder erreicht ist. Dabei legen sich die Knautschfalten des Innenschlauches
2 dicht aneinander und verbessern die Dichtwirkung des Ventils.
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Außerdem kommen die mit sich selbst klebenden Klebstoffauftragflächen
5 miteinander in Kontakt, so daß der Ventilschlauch auch in diesem Bereich abdichtend
zusammengeklebt wird.
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