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Flügelmechanik
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Die Erfindung betrifft eine Flügelmechanik bestehend aus einem mit
dem Tastenhebel in Antriebsverbindung stehenden schwenkbar gelagerten Hebeglied,
einer am Hebeglied gelenkig gehaltenen Stoß zunge mit winklig angeformtem Auslösehebel,
ferner aus einem schwenkbar gelagerten Hammerglied, das an einem unteren Hammernacken
von der Stoß zunge in Richtung auf die Saite angetrieben wird, einem dem Hammerglied
zugeordneten Fänger zum Auffangen der Hammerrückprallbewegung und aus einer im Weg
des Auslösehebels der Stoß zunge ortsfesten Auslösepuppe.
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Wird bei einer herkömmlichen Flügelmechanik der vorbeschriebenen Bauart
der Tastenhebel mit leichtem Gewicht beschwert, so bleibt die Taste etwa zu dem
Zeipunkt stehen, zu dem der Winkelhebel der Stoß zunge die Auslösepuppe berührt.
Der Tastenhebel hat zu diesem Zeitpunkt seinen Hub noch nicht vollendet, sondern
ist auf die sog. Auslösehemmung gestoßen. Unter Auslösung versteht man den Vorgang,
bei dem der von
Stoß zunge angetriebene Hammer kurz vor Erreichen
der Saite zwecks Erzielung eines vom Hammer her ungedämpften Anschlags sich vom
Antriebseing-iff der Stoßzunge löst. Diesem Zweck dient die Auslösepuppe, über welche
der Stoßzungenkopf während der weiter vor sich gehenden Antriebsbewegung allmählich
vom Hammernacken löst.
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Bei langsamer oder schwach betätigter (zarter) Tastenbewegung ist
die Auslösehemmung am stärksten, da sie unter diesen Bedingungen den vollen Betrag
der Gleitreibung zwischen dem Stoßzungenkopf und dem Nackenleder, d.h. den Belag
der am Hammernacken vorgesehen Rolle entspricht. Die Auslösehemmung zwingt vielen
Pianisten einen ihnen fremden Anschlaa auf. Bei sehr zartem Spiel (pianissimo) muß
oft ein etwas stärkerer Anschlag angewendet werden, um das Risiko zu vermeiden,
den einen oder anderen Ton zu verlieren.
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Diese Eigenschaften machen sich naturgemäß sehr störend besonders
bei Flügeln bemerkbar, bei denen die Reibwerte des für die Auslösehemmung maßgeblichen
Materials (z.B. Leder) am Hammernacken im Laufe der Zeit zunehmen. Bei den herkömmlichen
Flügelmechaniken kommt der Reibwerterhöhung besonders deshalb erhöhte Bedeutung
zu, weil bei den beschriebenen langsamen Tastenbewegungen und zartem Anschlagspiel
der
Stoßzungenkopf in mehr oder weniger ständiger Verbindung mit den Leder des Hammernackens
bleibt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Flügelmechanik der
eingangs angegebenen Art dahingehend zu verbessern, daß bei Verringerung des baulichen
Aufwandes die die Auslösehemmung hauptsächlich verursachenden Reibungsvorgänge beseitigt
oder verringert und Repetitionen, insbesondere Anschläge beim Piano-Spiel sicherer
gemacht werden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Stoß zunge
in gelenkig miteinander verbundene Abschnitte, nämlich mindestens ein am Hebeglied
gelagertes, den Auslösehebel aufweisendes, unteres Gelenkstück und einen Zungenkopf
gegliedert ist, daß ferner der einem abgerundeten Ende des Zungenkopfes gegenüberliegende
Hammernacken eine umgekehrt V-förmige Vertiefung zum Auffangen des Zungenkopf es
enthält, und daß eine Fängereinrichtung über die gegliederte Stoß zunge zur Wirkung
gebracht wird, um die Hammerrückprallbewegung zu dämpfen und anzuhalten.
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Um die Reibung beim Auslösevorgang zu beseitigen, wirken mehrere der
oben genannten Maßnahmen der Erfindung zusammen. Die in gelenkige Abschnitte gegliederte
Stoß zunge wirkt ähnlich einem Kippspannwerk und bildet in der Ruhestellung bis
zum Anschlag einen nach einer
Richtung weisenden Bogen, um sich
zum Zeitpunkt der Auslösung zu strecken und danach in die andere Richtung überzukippen.
Der Kopf der neuartigen Stoßzunge kann in einem neuartig konzipierten Hammernacken
bzw. in der umgekehrt V-förmigen Vertiefung auf genommen sein, über die dem Hammer
seine Spielwucht übertragen, aber auch nach dem Anschlagen an der Saite die Rückprallbewegung
des Hammers aufgefangen wird, und zwar durch die jetzt in ihrer Auffangstellung
hinübergekippte Stoß zunge.
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Bei einer speziellen Ausführungsform kann das Auffangen in Verbindung
mit einem auf dem Hebeglied gelenkig gehaltenen Fänger erfolgen, der in der übergekippten
Stellung der Stoß zunge durch die Verbindung mit dieser in seine Fangstellung gelangt,
um sich an die am Hammernacken vorgesehene Auf fangfläche anzulegen. Die Auffangkraft
bestimmt sich weitgehend aus der Anschlagstärke und Rückprallkraft des Hammers selbst,
indem bei stärkerem Rückprall die Auslenkung der Stoß zunge verstärkt und damit
wiederum der Fänger verstärkt in Richtung auf die Auffangfläche am Hammernacken
bewegt wird.
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Weiterhin erspart die gefundene Lösung der Flügelmechanik dem Klavierbauer
mehrere Arbeitsgänge, da keine Fänger mehr am Ende der Tastenhebel eingebaut werden
müssen und da sich die Mechanik bei bequemer Handhabung leicht justieren läßt.
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Die erfindungsgemäße Flügelmechanik wird dadurch weitergebildet, daß
einem auf dem Hebeglied angeordneten gepolsterten Anstoßblock ein Stoßzungenanschlag
zugeordnet ist, der mittels einer Regulierschraube am unteren Gelenkstück des Winkelhebels
befestigt ist, über die das Einknickmaß gegenüber dem gestreckten Zustand der Stoß
zunge einstellbar ist. Mit Hilfe dieser Relulierschraube wird das Maß der Auslenkung
der Stoßzunge gegenüber ihrer gestreckten Stellung bestimmt.
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Je größer die Auslenkung, desto stärker wird der Hammer beim Anschlag
in Richtung auf die Saite beschleunigt, indem sich der vom Tastenhebel angetriebenen
Schwenkbewegung des Hebegliedes nun noch die von der Auslösepuppe in Gang gesetzte
Streckbewegung der Stoß zunge überlagert. Es versteht sich, daß die Hammerbeschleunigung
erhöht wird, je größer der Betrag der ursprünglichen Auslenkung der Stoß zunge gegenüber
dem gestreckten Zustand ist Gemäß einem weiterem Vorschlag können in dem von den
Bewegungen des Hebegliedes und der Stoß zunge abhängigen Weg das Auslösehebels des
unteren Gelenkstückes der Stoß zunge eine obere ortsfeste Auslösepuppe und ein dazu
unter Abstand stehender unterer Repetieranschlag angeordnet sein. Auf diese Weise
wird mit einfachen Maßnahmen das schnell wiederholte Anschlagen eines Tones ermöglicht,
da der Repetieranschlag die die Auffangstellung ausgeknickte Stoß zunge schon bei
einem Nachlassen des Tastenhebels um einen geringen Anteil, z.B.
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1/3 seines Weges sehr schnell in ihren gestreckten oder nahezu gestreckten
Verlauf zurückbringt mit dem das Wiederanschlagen des Hammers an der Saite gesichert
ist.
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Vorzugsweise kann der Repetieranschlag in dem dem Auslösevorgang folgenden
Weg des Auslösehebels der Stoßzunge derart angeordnet sein, daß bei Nachlassen des
Tastenhebels um etwa 1/3 bis 1/2 des Tastenhubes die gelenkig gegliederte Stoß zunge
unter dem Eigengewicht von Hammer und Hebeglied in ihre gestreckte Lage zurückkehrt
und somit die rasche Repetierfähigkeit gewährleistet.
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Ein weiteres wichtiges Merkmal der vorliegenden Erfindung ergibt sich
aus der bei Repetitionsvorgängen deshalb nie versagenden Mechanik, weil die Stoßzunge
in der V-förmigen Ausnehmung immer in Auffangbereitschaft steht. Neben der weitgehenden
Beseitigung der Reigungsmängel üblicher Flügelmechaniken im Zusammenhang mit der
Auslösehemmung bleibt bei der Erfindung dennoch ein feines Gefühl für den Auslösepunkt
erhalten, nämlich für den Augenblick, da sich die Stoß zunge streckt und damit der
Hammer seine zusätzliche Beschleunigung erfährt.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform kann der Repetieranschlag aus
einem um eine waagerechte Achse schwenkbaren Hebel bestehen, dessen eines Ende als
Anschlag im Weg des Auslösehebels der Stoß zunge angeordnet und
durch
die Kraft einer einstellbaren Feder gleichzeitig als Fängereinrichtung ausgebildet
und in einer federnden Anschlagstellung gehalten ist.
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Dabei kann der befilzte Endabschnitt des Auslösehebels der Stoß zunge
während des Auffangen des Hammers an einer Stelle mit dem Repetier- und Auffangglied
in Eingriff kommen, die dessen Schwenkachse naheliegt, so daß bei kurzem Hebelarm
eine verhältnismäßig harte Federung vorhanden ist. Indem das Repetier- und Fängerglied
an seinem freien Ende eine konvex gekrümmte Oberseite aufweist, auf der beim Nachlassen
des Tastenhebels der Auslösehebel der Stoßzunge abrollt, wird dieser nahe seiner
Gelenkachse unterstützt und somit die gegliederte Stoß zunge unter dem Einfluß der
Federung besonders schnell in ihre gestreckte Lage zurückgeführt.
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Gemäß einer anderen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Flügelmechanik
kann die Stoß zunge in drei gelenkig miteinander verbundene Abschnitte gegliedert
sein, nämlich in das am Hebeglied gelagerte untere Gelenkstück, das den Auslösehebel
aufweist, ein mittleres Gelenkstück und einen Zungenkopf. Bei dieser Ausführungsform
kann eine Fängereinrichtung aus einem mit seinem unteren Ende auf dem Hebeglied
gelagerten Hebel bestehen, dessen oberes Ende mit einer Gegenfängerfläche des Hammernackens
zusammenwirkt, wobei der Fängerhebel zwischen seinen Enden mit einer Gelenkachse
an das
mittlere Gelenkstück der Stoß zunge angeschlossen ist.
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Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben isch aus den
Ansprüchen und der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der
Zeichnungen. Es zeigen, jeweils weitgehend schematisch Fig. 1 eine Flügelmechanik
nach dem Stand der Technik, von dem die Erfindung ausgeht, Fig. 2 eine Seitenansicht
einer Flügelmechanik nach der Erfindung beim übergang von der Ruhelage zur Hammerbewegung,
Fig. 3 in gleicher Darstellung wie in Fig. 2 bei weggelassener Dämpfung einen Zustand,
bei dem der Tastenhebel 2/3 seines Schwenkhubes vollzogen hat und der Winkelhebel
der Stoß zunge mit der Auslösepuppe in Eingriff kommt, Fig. 4 einen Zustand der
Mechanik nach Zurücklegung von 9/10 des Hubes des Tastenhebels, Fig. 5 den Zustand
der Mechanik bei auf der Sohle liegendem Tastenhebel mit in die Auffangstellung
ausgeknickter Stoß zunge, Fig. 6 den Zustand, wenn bei durchgedrücktem Tastenhebel
der rückprallende Hammer auf der Stoß zunge landet, die weiter nach rechts ausknickt
und den Fänger nachzieht, Fig. 7 den Zustand der Bremsung des rückprallenden Hammers
durch den Fänger,
Fig. 8 den Zustand, wenn der Tastenhebel um 1/3
seines Winkelhubes nachgelassen und die Stoß zunge wieder in ihrem gestreckten Zustand
zur Repetition vorbereitet ist, Fig. 9 ein anderes Ausführungsbeispiel einer Flügelmechanik
gemäß der Erfindung ähnlich der Darstellungsweise in Fig. 2 und Fig. 10 eine Rückansicht
des Tragteils für das Repetier- und Fängerglied in Fig. 9.
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Entsprechend Fig. 1 ist eine herkömmlich Flügelmechanik einer Saite
A und einem an der Saite anliegenden Dämpferwerk B zugeordnet. Über der Tastensohle
ist der hintere Abschnitt eines Tastenhebels C erkennbar, auf dessen Oberseite ein
in der Höhe einstellbarer Anschlag "Pilot" D angeordnet ist. Der Pilot D liegt an
einem nach unten gerichteten Sattel des Hebegliedes E an, das im Bereich seines
linken Endes um eine an der Hebegliedleiste L abgestützten waagerechten Achse schwenkbar
ist.
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Auf dem rückwärtigen Ende des Tastenhebels C ist ein Fänger F befestigt,
der mit seiner Bremsfläche dem Hammerkern gegenüberliegt. Am in Fig. 1 rechten Ende
des Hammergliedes E ist eine Stoß zunge K gelagert, deren unterer nach rechts gerichteter
Winkelhebel mit einer an einer durchgehenden Leiste gehaltenen Auslösepuppe zusammenwirkt.
Der Kopf der Stoßzunge K wirkt mit der an der Unterseite des Hammers H befestigten
nicht drehbaren Hammerrolle G zusammen,
um den Hammer anzutreiben
und ihm auf dem letzten Abschnitt seiner Anschlagbewegung freizugeben, d.h.
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die "Auslösung" zu besorgen, sobald der Winkelhebel der Stoß zunge
an der Auslösepuppe anliegt und die Stoß zunge im Uhrzeigersinn geschwenkt wird.
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Man erkennt außerdem in Fig. 1 einen auf dem Hebeglied gelagerten
Repetierschenkel J, der durch ein Federwerk I zur Drehung im Gegenuhrzeigersinn
vorgespannt gehalten ist.
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Ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung zeigen in seinen verschiedenen
Betriebszuständen Fig. 2 bis 8, in denen mit der bekannten Flügelmechanik überstimmende
Bauteile die gleichen Bezugszeichen tragen. Die Stoß zunge besteht aus drei gelenkig
miteinander verbundenen Abschnitten, und zwar einem am Hebeglied 1 um eine waagerechte
Achse gelagerten unteren Gelenkstück 5, einem gelenkig daran angeschlossenen mittleren
Gelenkstück 4 und aus einem oberen Zungenkopf 3, der beispielsweise einem in einen
Holzkörper eingeleimten Bauteil aus Hartgewebe oder geeignetem reibungsarmen Kunststoff
umfaßt.
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Das abgerundete obere Ende 11 des Stoßzungenkopfes 3 befindet sich
ständig im Bereich einer umgekehrt V-förmigen Vertiefung 12 des an der Unseite des
Hammerstiels H angeordneten Hammersattels 6, der mit einem Belag aus Leder versehen
ist.
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Das mittlere Gelenkstück 4 der Stoß zunge besitzt einen etwa dreiecksförmigen
Umriß und enthält die beiden Gelenkachsen zur Verbindung mit dem Zungenkopf 3 und
dem unteren Gelenkstück 5 sowie eine in seitlichen Abstand dazu angeordnete dritte
Gelenkachse 17, an die der Fänger 2 angeschlossen ist. Der Fänger 2 ist bei der
erfindungsgemäßen Mechanik auf dem Hebeglied 1 ungefähr oberhalb von dessen Sattel
auf einer Gelenkachse 18 gelagert und am oberen Ende mit einer geeigneten Auffang-
bzw. Bremsfläche ausgestattet.
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Das untere Gelenkstück 5 der Stoß zunge ist am freien Ende des Hebeglides
1 gelagert und mit einem Winkelschenkel 15 versehen, in dessen Weg sich die an einem
Mechanikbalken 20 fest gehaltene Auslösepuppe 9 befindet. Als zusätzliches Merkmal
enthält der nach oben gerichtete Schenkel des Gelenkstücks 5 eine Regulierschraube
8, deren nach links in der Figur gerichtetes Ende miteinem Stoßzungenanschlag 14
versehen sein kann, der mit einem auf dem Hebeglied angeordneten Anstoßblock 7 zusammenwirkt.
Man erkennt aus der Darstellung in Fig. 2, daß die drei Gelenkachsen der Stoß zunge
zuzüglich der Erstreckungsrichtung des oberen Endes des Stoßzungenkopfes 3 auf einem
nach links gerichteten Bogen liegen. Die Größe der Auslenkung dieses Bogens gegenüber
einem gestreckten Verlauf der mehrteiligen Stoß zunge ist durch die Regulierschraube
8 verstellbar
Bei Betätigung des Tastenhebels C wird die in sich
gelenkige Stoß zunge aufgrund des Eigengewichtes des Hammers H in der stabilen Ruhelage
entsprechend Fig. 2 gehalten, in der die Auslenkung durch die Anlage der Regulierschraube
8 bzw. des Stoßzungenanschlages 14 am Anstoßblock 7 vorgegeben ist. Somit wirkt
in diesem Zustand die volle Spielkraft auf den Hammernacken 6, so daß das Hammerglied
H in Bewegung kommt.
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Bei dem in Fig. 3 gezeigten Zustand der Flügelmechanik hat der Tastenhebel
C bereits 2/3 seiner Schwenkbewegung vollzogen, wodurch über den Piloten D das Hebeglied
und über die dort abgestützte Stoßzunge 3, 4, 5 der Hammer H der Saite A angenähert
worden ist. Die Stoß zunge befindet sich immer noch in der nach links ausgeknickten
und am Anstoßblock 7 abgestützten Stellung. Während dieses Bewegungsablaufes hat
sich der Winkelarm 15 des unteres Gelenkstückes 5 der Auslösepuppe angenähert. Wie
erkennbar, ist der Winkelhebel 15 in der Nähe seines äußeren Endes gegabelt und
umfaßt ohne Berührung ein von der Leiste 20 nach unten ragendes Verbindungsglied
16. Das Verbindungsflied 16 erstreckt sich zwischen der oberen Auslösepuppe 9 und
einer dazu mit Abstand gehaltenen unteren Repetierpuppe 10. Anstelle des Verbindungsgliedes
16 kann für die Halterung der Repetierpuppe 10 eine gesonderte Leiste vorgesehen
sein.
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Entsprechend Fig. 4 hat der Tastenhebel C ungefähr 9/10 seiner Schwenkbewegung
vollzogen, so daß der Hammer H noch in einem Abstand von wenigen Millimetern von
der Saite A steht. Die Anlage des Winkelhebels 15 an der Auslösepuppe 9 hat bewirkt,
daß die gegliederte Stoß zunge nunmehr in den gestreckten Zustand gelangt und der
Hammer H während dieser Streckbewegung eine zusätzliche Beschleunigung erfährt und
von nun an "ausgelöst" seinen freien Weg bis zur Saite durchläuft. Da der Hammersattel
6 sich zu diesem Zeitpunkt von der Stoß zunge abgehoben hat, ist letztere unbelastet
und kann mit großer Leichtigkeit in ihre mit der Ausbiegung nach rechts verlaufende
Auffangstellung gelangen.
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In den einzelnen Figuren sind die Momentanstellungen des Tastenhebels
jeweils links unten eingezeichnet.
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Beim Zustand entsprechend Fig. 5 ist der Tastenhebel C vollständig
gedrückt, und der Hammer H schlägt an der Saite A an. Die gegliederte Stoßzunge
3, 4, 5 befindet sich jetzt in einem nach recht ausgeknickten Zustand und ist damit
bereit, den Hammer an seinem Auffangsattel aufzufangen.
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Entsprechend Fig. 6 ist der Hammer H von der Saite A abgeprallt und
bereits mit dem Kopfabschnitt 3 der Stoß zunge in Berührung gekommen. Man erkennt
in Vergleich zu Fig. 5, daß die Ausknickbewegung der gelenkigen Stoß zunge fortgeschritten
ist und sich der Winkelhebel 15 etwa auf halben Wege zwischen Auslösepuppe 9
und
Repetierpuppe 10 befindet. Während dieser Ausknickbewegung zieht das mittlere Gelenk
stück 4 der Stoßzunge den Fänger 6 mit nach rechts, so daß dessen obere Fangfläche
sich in den Weg der Gegenfängerfläche 13 am Hammersattel bewegt.
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In Fortsetzung des Anschlagverlaufes ist gemäß Fig. 7 bei auf der
Tastensohle ruhendem Tastenhebel C die Rückprallbewegung des Hammers H fortgeschritten,
bis die Gegenfängerfläche 13 des Hammersattels auf dem Fänger 2 aufliegt und abgebremst
wird. Der Winkelschenkel 15 des unteren Gelenkstücks 5 der Stoß zunge kommt mit
der Repetierpuppe 10 fast bis zur Berührung , jedoch bleibt der Hammerstiel durch
den Fänger 2 unterstützt. Man kann jedoch die Justage auch so vornehmen, daß mit
dem Aufsitzen des Hammersattels 13 auf dem Fänger gleichzeitig auch der Winkelhebel
15 an der Repetierpuppe 10 anliegt.
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Wenn aus der Stellung der Flügelmechanik entsprechend Fig. 7 der Tastenhebel
C um etwa 1/3 seines Weges nachgelassen wird, legt sich der Winkelschenkel 15 der
Stoß zunge auf die Repetierpuppe 10 auf und veranlaßt durch eine Drehung des Gelenkstückes
5 im Gegenuhrzeigersinn, daß die gegliederte Stoßzunge 3, 4, 5 unter dem gesamten
Gewicht des Hammers H und des Hebegliedes 1 rasch in die gestreckte Stellung entsprechend
Fig. 8 gelangt. Von diesem Augenblick an ist der Anschlag über den Tastenhebel C
wiederholfähig.
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Die Flügelmechanik im Ausführungsbeispiel nach Fig. 9 und 10 besitzt
eine vereinfachte Stoßzunge, die nur noch aus zwei Gelenkgliedern, nämlich dem Kopfteil
103 und dem unteren Gelenkstück 105 besteht, an dem der Auslöse- oder Winkelhebel
115 angeformt ist. Die gelenkige, in sich gegliederte Stoß zunge befindet sich in
der nach links ausgeknickten Spielstellung ähnlich Fig. 2, in der die im Gelenkstück
105 angeordnete Regulierschraube 108 am Anstoßblock 107 auf dem Hebeglied 101 anliegt.
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Wie zuvor ist das obere abgerundete Ende 111 des Stoßzungenkopfes
103 in eine umgekehrt V-förmigen Vertiefung 112 des an der Unterseite des Hammerstiels
H befestigten Hammersattels 106 aufgenommen.
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Im Weg des an seiner Oberseite und Unterseite befilzten Winkelhebels
115 der Stoßzunge befindet sich eine am Mechanikbalken 20 verstellbar gehaltene
Auslösepuppe 109.
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Beim Betätigen des Tastenhebels-C wird das Hebeglied 101 und über
die in der ausgeknickten gezeigten Stellung abgestützte Stoß zunge der Hammer aufwärts
in Richtung auf die nicht gezeigte Saite verschwenkt, bis der Winkelhebel 115 mit
der Auslösepuppe 119 in Eingriff kommt. Zu diesem Zeitpunkt der Auslösung findet
die Streckung der Stoßzunge 103, 105 und damit die zusätzliche Beschleunigung des
Hammers statt.
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Die Justage ist so vorgenommen, daß die Stoß zunge nach dem Auslösen
in ihre nicht gezeigte in Fig. 9 nach rechts ausgeknickte Stellung gelangt, iI welcher
das freie Ende des Winkelhebels 115 au= einem Repetier-und Fängerglied 110 aufliegt,
das in Form eines llebe1:i zwischen seinen Enden an einem Tragteil 140 um eine waagerechte
Achse 142 schwenkbar gelagert ist.
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Das in der Ansicht auch in Fig. 10 gezeigte Tragteil 140 enthält in
seinem oberen Ende ein Langloch 124 und ist dort mittels einer Schraube 122 höhenverstellbar
am Mechanikbalken 20 befestigt. Das untere Ende des Tragteils 140 ist entsprechend
Fig. 10 gegabelt oder mit einer Öffnung versehen, durch die sich das Repetier- und
Fängerglied 110 erstreckt. Am vorderen Ende des Repetier- und Fängergliedes ist
eine mittels einer Schraube 132 einstellbare Feder 126 angeordnet, die in einer
gerundeten Nut 128 im Tragteil 140 geführt ist und mit ihrem geführten Ende den
Repetier- und Fängerhebel 110 im Uhrzeigersinn entsprechend Fig. 9 in einer Ausgangsstellung
vorspannt, die durch Anlage an einer Stellschraube 130 definiert ist. Die Stellschraube
130 ist durch einen Ansatz des Tragteils 140 hindurchgeschraubt und liegt einem
Dämpfungsbelag 131 an der Unterseite des Repetier- und Fängerhebels an bzw.
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gegenüber.
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Die Feder 126 des Repetier- und Fängergliedes 110 wird dem Hammergewicht
angepaßt, denn bei diesem Ausführungsbeispiel bleibt die vereinfachte zweigliedrige
Stoß
zunge ohne den in Fig. 2 bis 8 gezeigten gesonderten Fänger, und der Hammer wird
so aufgefangen, daß sein Gewicht von der bezüglich Fig. 9 ausgeknickten Stoßzunge
bzw. von deren Winkelhebel 115 direkt auf das Repetier- und Fängerglied 110 übertragen
wird. Das befilzte Ende des Winkelhebels 115 liegt während des Auffangen des Hammers
auf der wie in Fig. 9 gezeigten, insbesondere am Ende konvex abgerundeten Oberseite
am linken Ende des Fängergliedes 110 auf, und zwar in der Nähe der Schwenkachse
142, so daß wegen des kleinen Hebelarms eine verhältnismäßig harte Abstützung gewährleistet
ist. Die Feder 126 bleibt durch das aufliegende Hammergewicht leicht gespannt. Beim
Freigeben des Tastenhebels C z.B. im Zuge einer Tonrepetition rollt die Unterseite
des Winkelhebels 115 auf der gekrümmten Oberseite des Repetier- und Fängergliedes
110 ab, wobei nunmehr aufgrund der zunehmenden Hebelarmlänge die Federspannkraft
wirksam wird, um die gelenkige Stoß zunge von der nach rechts ausgeknickten Stellung
zu strecken.
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Die zur Streckung benötigte Zeitdauer wird bei der gezeigten Ausführung
erheblich verkürzt und damit eine schnellere Repetition ermöglicht.
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In dem Augenblick, wo sich die gelenkige Stoß zunge ihrem gestreckten
Zustand nähert, bewirkt die Feder 126 das letzte Maß der Streckung und trägt so
zur schnellen Repetitionsmöglichkeit bei. Beim Nachlassen bzw. Freigeben des Tastenhebels
C senkt sich das Hebeglied 101 und bewirkt die Verschwenkung des Winkelhebels 115
im Gegenuhrzeigersinn, wobei das Repetier- und Fängerglied 110
die
Streckbewegung der Stoß zunge beschleunigt.
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Bei der dreigegliederten Stoß zunge nach Fig. 2 bis 8 besteht ihre
Hauptaufgabe in der Beschleunigung der Repetitionsmöglichkeit und nur teilweise
zum geräuschhemmenden Auffangen des Hammers. Bei der einfacheren Ausführungsform
gemäß Fig. 9 und 10 hat die zweigegliederte Stoßzunge 103, 105 die doppelte Funktion
des Auffangens und der Beschleunigung der Repetition.
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Das Kopfstück 103 der Stoßzunge ist vorzugsweise aus einem Hartholz
hergestellt mit einem abgerundeten, hochpolierten und mit Graphit behandelten Kopf
111 versehen.
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Zwischen den beschriebenen Ausführungsbeispielen sind beliebige Kombinationen
möglich. Beispielsweise kann die dreigegliederte Stoß zunge nach Fig. 2 bis 8 auch
mit dem in Fig. 9 gezeigten Repetier- und Fängerglied gekoppelt sein, so daß dann
auf die mit dem mittleren Gelenkstück gekoppelte Fängereinrichtung verzichtet werden
kann. Die Oberseite des Repetier- und Fängergliedes 110 besitzt eine glatte, polierte
Oberfläche.
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