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Abspanneinrichtung für mobile, längenveränderliche schlanke
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Bauwerke, wie Kran-, Antennenmasten oder dergleichen Die Erfindung
betrifft eine Abspanneinrichtung für mobile, längenveränderliche schlanke Bauwerke,
wie Kran-, Antennenmasten oder dergleichen, mit zwei oder mehreren Abspannseilen
und zugehörigen Seilspanneinrichtungen.
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Zum Stabilisieren von schlanken, vertikal oder annähernd vertikal
aufzustellenden Bauwerken, wie zum Beispiel von Kränen oder mobilen Masten, sind
Abspannelemente meist in der Art von Seilen erforderlich. Die Seile werden dabei
zwischen Ankerpunkten und Befestigungen an dem in seiner Lage zu stabilisierenden
Bauwerk ausgespannt. Abspannungen sind üblich in Drei- oder Vierpunktanordnung.
Ferner is+ auch die Anordnung von in unterschiedlichen Höhenlagen am Bauwerk angreifenden
Seileinheiten bekannt.
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Aufgrund verschiedener Umstände, wie zum Beispiel bei Bodenunebenheiten
am Aufstellungsort oder bei wahlweise auf unterschiedliche Längen ausfahrbaren Masten
ergeben sich auch unterschiedliche Längen für die Abspannseile.
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Seiltrommeln dienen zur Aufnahme der Abspannseile, wobei zur Stabilisierung
des Bauwerks in Ausfahrstellung das Spannen und Arretieren der Seile erforderlich
ist.
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Beim Aufrichten des Bauwerks wickeln sich die erforderlichen Seillängen
von ihren Seiltrommeln ab. Ensprechend werden beim Abbau die Abspannseile auf ihre
Seiltrommeln von Hand oder mittels Motorantrieb aufgespult.
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Der Abbau der Bauwerke erfordert nach Demontage der Verankerungen
der Spannseile am Boden eine Unterbringung der die Seile aufnehmenden Windeneinrichtungen
entweder am Bauwerk selbst oder an einem zugehörigen Aufnahmefahrzeug, insbesondere
dann, wenn die Spannseilanlenkungen am Bauwerk nicht gelöst werden sollen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, Abspanneinrichtungen so auszubilden,
dass sowohl das Auf- bzw. Abspulen der Spannseile beim Aufstellen bzw. beim Aufbau,
sowie das Verspannen des Bauwerks mittels Seilspannvorrichtungen rasch und auf äusserst
einfache Weise bewerkstelligt werden kann. Dabei sollen die Seilspannvorrichtungen
gleicl.zeitig auch als Winden für das Ab spulen bzw,. Aufspulen der Abspannseile
zur Montage bzw. Demontage der Masten dienen.
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Die gestellte Aufgabe ist erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die
Abspanneinrichtung eine der vorgesehenen Anzahl von Ab spannungen entsprechende
Anzahl von Windeneinrichtungen aufweist, dass die Windeneinrichtungen je eine Seiltrommel
und Lagerelemente mit untereinander gleicher Ausbildung enthalten und dass die Lagerelemente
der Windeneinrichtungen wahlweise einsetzbar sind in Gegenlagerelemente von Verankerungen
bzw. von Wickelvorrichtungen bzw.
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Aufbewahrungsvorrichtungen.
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Die erfindungsgemässe Anordnung und Ausbildung der Abspanneinrichtung
ermöglicht die Windeneinrichtungen für die Abspannseile, sowohl für den Spannvorgang,
als auch gleichzeitig für das Ab- bzw. Aufspulen beim Aufstellen bzw. Demontieren,
zu verwenden. Die Windeneinrichtungen brauchen dabei nur von der Lagerung einer
Aufbewahrung auf die Lagerung von Verankerungen am Boden umgesetzt zu werden.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist ferner vorgesehen, dass
die Wickel- bzw. Aufbewahrungsvorrichtung Lagerelemente zur gleichzeitigen Aufnahme
mehrerer oder sämtlicher Windeneinrichtungen und ferner mit sämtlichen Seiltrommeln
der Windeneinrichtungen kuppelbare Antriebs glieder aufweist. Durch diese Ausbildung
wird erreicht, dass sämtliche Windeneinrichtungen für das Auf- bzw. Abspulen der
Spannseile beim Aufstellen bzw. Demontieren des Bauwerks gleichzeitig betätigt werden
können. Dabei wird vermieden,
dass zum Beispiel beim Einfahren eines
längenveränderlichen Mastes ein Verwickeln der Seile auftritt, wobei nur eine Bedienungsperson
bei handbetriebenen Windeneinrichtungen erforderlich ist. Ferner stellt die für
alle Windeneinrichtungen gemeinsame Wickelvorrichtung eine wesentliche Vereinfachung
des Aufbaus der Abspanneinrichtung dar.
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Es ist ausserdem ein Merkmal der vorliegenden Erfindung, dass die
Seiltrommel relativ drehbar auf mittels der Antriebsglieder der Wickeleinrichtung
miteinander kuppelbaren Lagerachsenangeordnet sind, und dass zwischen der Lagerachse
und der Seiltrommel jeder der Windeneinrichtungen eine Rutschkupplung eingesetzt
ist. Durch diese Ausbildung werden die bei Bodenunebenheiten erforderlichen unterschiedlichen
Seillängen ausgeglichen. Diese Ausbildung ist auch von Vorteil bei Abspannungen,
die in unterschiedlichen Höhen am aufzustellenden Bauwerk angreifen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel gemäss der Erfindung
dargestellt.
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Das Ausführungsbeispiel ist nachfolgend näher beschrieben.
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Es zeigt: figur 1 in schematischer Darstellung als Übersicht einen
teleskopartig längenveränderlichen Mast in Verbindung mit der Abspanneinrichtung,
Figur
2 in einem Querschnitt eine der untereinander gleich ausgebildeten Windeneinrichtungen,
Figur 3 die Windeneinrichtung nach Figur 2 in einer Seitenansicht und Figur 4 in
einem Querschnitt die Windeneinrichtungen in Verbindung mit der sämtlichen Windeneinrichtungen
gemeinsamen Wickelvorrichtung.
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Wie aus Figur 1 zu erkennen, ist mit 2 insgesamt der teleskopartig
längenverländerliche Mast bezeichnet, der im vorliegenden Beispiel vier ineinander
gelagerte und axial gegeneinander verstellbare Teleskopelemente 4 aufweist. Der
Teleskopmast 2 nimmt in Figur 1 seine maximale Ausfahrstellung ein. Der Teleskopmast
2 stützt sich am Boden durch eine Auflageplatte 5 ab, die durch ein Fahrzeug 6 getragen
wird. Die Ausbildung ist auch durch Auflage einer Platte unmittelbar am Boden denkbar.
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In ausgefahrener Stellung ist der Mast 2 in seiner vorgeschriebenen
Lage nach erfolgter Ausrichtung mittels zweier Seileinheiten, die je drei Spannseile
10 bzw. 10' enthalten, fixiert. Die Spannseile 10 bzw. 10' greifen beim Ausführungsbeispiel
an festen Anlenkpunkten 11 bzw. 11' im oberen bzw.
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mittleren Mastbereich an, wobei die Anlenkung der Seile auch im eingefahrenen
Zustand des Mastes 2 ungelöst bleibt. Am Boden greifen die anderen Enden der Spannseile
10 bzw. 10' -an Verankerungen 12 bzw. 12' an, die in das Erdreich eingebracht und
auf geeignete Weise festgelegt werden. Die Festlegung kann zum Beispiel durch Einschlagen
von Erdankern
bekannter Bauart erfolgen. Der Mast kann auch mittels
einer Dreibeinabstützung zusätzlich gesichert werden (nicht dargestellt). In diesem
Falle kann die Seilverankerung 12 bzw. 12' an den am Boden aufliegenden Dreibeinstützen
angeordnet sein.
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Zum Spannen der Seile 10 bzw. 10', aber auch zum Ab- bzw.
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Aufspulen der Seile beim Aus- bzw. Einfahren der Teleskopelemente
4 des Mastes 2, sind an den Verankerungen 12 bzw.
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12' Windeneinrichtungen 15 bzw. 15' vorgesehen.
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Wie die Figuren 2 und 3 erkennen lassen, enthalten die Verankerungen
12 bzw. 12' ein plattenförmiges Lagerelement 16, über welches das Gabelteil 17 eines
Lagerbocks 18 greift.
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Die beiden Teile 16 bzw. 18 weisen zur Bildung eines lösbaren Verbindung
koaxiale Bohrungen 20 für den Einsatz eines Haltestiftes 21 auf. Der Lagerbock 18
nimmt mit seinen beiden Lagervorsprüngen 25 eine hohle Lagerachse 26 drehbar auf,
die ihrerseits frei drehbar eine Seiltrommel 27 für die Aufnahme des Spannseils
10 bzw. 10' trägt. Die hohle Lagerachse 26 weist auf einem Abschnitt ihrer Längserstreckung
eine Vierkantöffnung 28 für den Eingriff der Mitnehmerachse 30 einer für sämtliche
Windeneinrichtungen 15 bzw. 15' gemeinsamen Wickelvorrichtung 35 auf (Figur 4).
Die Wickelvorrichtung 35 ist später noch näher erläutert.
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Die Seiltrommel 27 steht mit der Lagerachse 26 über eine Rutschkupplung
36 ständig in Drehverbindung. Dazu ist an
der Lagerachse 26 eine
Kupplungsscheibe 37 befestigt, und eine weitere axial frei bewegliche Kupplungsscheibe
38 angeordnet. Die Scheiben 37 bzw. 38 schliessen zwischen sich eine an der Seiltrommel
27 feste Kupplungsscheibe 39 ein.
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Zwischen eine Abstützung 40 an der Seiltrommel 27 und der axial parallel
verstellbaren Kupplungsscheibe 38 ist eine Federung 33 eingesetzt, deren Federvorspannung
die Abbremswirkung der Rutschkupplung 36 bestimmt.
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Der Bohrungsabschnitt der Lagerachse 26 dient zur frei drehbaren Aufnahme
des Zapfens 46 einer Kurbel 47, die mittels eines Lagerbolzens 48 eine Mitnahmeklinke
49 schwenkbar trägt. An der Seiltrommel 27 fest ist ein Klinkenschaltrad 50, in
dessen Verzahnung die Mitnahmeklinke 49 in Seilspann-Drehrichtung A (Figur 2) eingreifen
kann.
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Es ist ferner eine Sperrklinke 51 über einen Lagerbolzen 52 am Lagerbock
19 aufgenommen, die wahlweise zur Sperrung der Drehung der Seiltrommel 27 entgegen
der Seilspann-Drehrichtung A (Figur 2) in die Verzahnung des Klinkenschaltrades
50 eingreift.
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In Figur 4 ist die für sämtliche Windeneinrichtungen 15 bzw.
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15' gemeinsame Wickelvorrichtung 35 zu erkennen. Sie besteht aus einer
Aufnahmeschiene 55, auf die die gabelförmigen Teile 17 der Windeneinrichtungen 15
bzw. 15' aufgesetzt und mittels der Haltestifte 21 über koaxiale Bohrungen 20 bzw.
Bohrungen 56 in der Schiene 55 befestigbar sind.
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Die Aufnahmeschiene 55 kann auf eine geeignete Halterung am Fahrzeug,
zum Beispiel ähnlich der der Verankerungen 12 bzw. 12', aufgenommen werden.
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Zur Wickelvorrichtung 35 gehört ferner die Mitnahmeachse 30, die einen
Kurbelarm 61 trägt. Die Mitnahmeachse 30 weist rechteckigen Querschnitt auf, passend
in die Vierkant-Ausnehmung 28 in den Lagerachsen 26. Die Wickelvorrichtung 35 erlaubt
ein gemeinsames Aufwickeln aller vorhandenen Spannseile 10. Zur Anpassung unterschiedlicher,
aufzuwindender Seillängen sind die Rutschkupplungen 36 der einzelnen Windeneinrichtungen
15 bzw. 15' wirksam.
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Die Wirkungsweise der beschriebenen Ausführung ist wie folgt.
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Zum Aufstellen des Bauwerks wird das Fahrzeug 6 festgelegt und die
Teleskopelemente 4 auf ihre vorbestimmte Ausfahrhöhe ausgefahren. Da die Spannseile
10 bzw. 10' ständig mit den Anlenkpunkten 11 bzw. 11' im oberen bzw. mittleren Mastbereich
verbunden bleiben, werden die Spannseile 10 bzw. 10' von ihren Seiltrommeln 27 der
Windeneinrichtungen 15 bzw. 15' selbsttätig abgewickelt. Die Windeneinrichtungen
15 bzw. 15' sind bei diesem Vorgang an der Wickelvorrichtung 35 gelagert, die dabei
als Aufbewahrungseinheit für die Windeneinrichtungen 15 bzw. 15' dient. Die Windeneinrichtungen
15 bzw. 15' können für den Abwickelvorgang aber auch bereits an den Verankerungen
12 bzw. 12' befestigt sein.
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In der Anordnungslage der Windeneinrichtungen 15 bzw. 15' an den Verankerungen
12 bzw. 12' werden mit den Kurbeln 47
über das Klinkenschaltwerk
49 bzw. 50 die Seiltrommeln 27 gedreht und die Seile 10 bzw. 10' unter Berücksichtigung
der Mastausrichtung gespannt. Die eingelegte Sperrklinke 51 verhindert dabei einen
Rücklauf der Seiltrommeln 27.
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Beim Abbau des Mastes 2 wird die Sperrklinke 51 der Windeneinrichtungen
15 bzw. 15' ausser Eingriff gegenüber dem Klinkenrad 50 gebracht. Die Windeneinrichtungen
15 bzw. 15' -werden von den Lagerungen der Verankerungen 12 bzw. 12' auf die Lagerelemente
der allen Windeneinrichtungen 15 bzw. 15' gemeinsamen Wickelvorrichtung 35 umgesetzt.
Sämtliche Seiltrommeln 27 erhalten durch die Antriebsstange 30 einen gemeinsamen
Antrieb. Die Spannseile 10 bzw. 10' werden dabei auf ihre Seiltrommeln 27 aufgewickelt,
wobei unterschiedliche Seillängen durch die Wirkung der Rutschkupplungen 36 kompensiert
werden, so zum Beispiel die Unterschiede in den Seillängen der Seileinheiten 10
bzw. 10'.