Die Erfindung betrifft ein optisches Rückblicksystem
mit einem auf das hinter einem Beobachter liegende
Beobachtungsfeld gerichteten (objektseitigen) Rückspiegel
und einem zwischen dem Rückspiegel und den
Augen des Beobachters liegenden optischen Abbildungssystem
nach Art eines Keplerschen Fernrohrs, bestehend
aus einer dem Rückspiegel in bezug auf die
Lichtrichtung nachgeordneten, objektseitigen positiven
optischen Wirkungsgruppe, einer augenseitigen
positiven optischen Wirkungsgruppe und einem zwischen
dem Rückspiegel und der augenseitigen positiven optischen
Wirkungsgruppe angeordneten Bildumkehrsystem
mit reflektierenden Elementen, wobei die Austrittspupille
des optischen Abbildungssystems an der Stelle
der Beobachteraugen weit hinter der augenseitigen
positiven optischen Wirkungsgruppe liegt.
Rückblickspiegel sind z. B. in Form von Seiten- und
Innenspiegel bei Fahrzeugen allgemein bekannt. Sie
stellen in den bisher üblichen Ausgestaltungen aber
immer einen Kompromiß zwischen der Größe der Abmessungen
des jeweiligen Spiegels und dem erreichten
Gesichtsfeldwinkel dar. Entweder hat das Gesichtsfeld
die wünschenswerte Größe, um den sogenannten
"toten Winkel" zu vermeiden mit der Folge, daß die
Spiegelabmessungen verkehrsgefährdend groß sind und
gerade im Falle des seitlich angebrachten Außenspiegels
den Windwiderstand zu stark erhöhen, oder
der Spiegel hat akzeptable Abmessungen mit der Folge,
daß das Gesichtsfeld zu klein ist und der Spiegel
aus diesem Grunde nicht in befriedigendem Maße zur
Verkehrssicherheit beitragen kann.
Durch die Einführung leicht gewölbter Spiegel konnte
der objektseitige Gesichtsfeldwinkel vergrößert werden,
jedoch werden dadurch Einzelheiten des vergrößerten
Gesichtsfeldes aus dem hinter dem Beobachter liegenden
Beobachtungsfeld, also z. B. nachfolgende Fahrzeuge,
kleiner abgebildet, als es ihrer tatsächlichen
Entfernung entspricht, und sie scheinen deshalb
weiter entfernt zu sein, was wiederum einen
Kompromiß erfordert, nämlich ein kleineres virtuelles
Bild von einem größeren Bereich aus dem hinter dem Beobachter
liegenden Beobachtungsfeld. Fehleinschätzungen
der tatsächlichen Entfernung sind dabei nicht ausgeschlossen.
Das von einem Rückblickspiegel in endlicher Entfernung
entworfene Zwischenbild, das durch das Auge
des Beobachters erst noch auf dessen Netzhaut abgebildet
werden muß, macht zudem bei jedem Blickwechsel
des Beobachters von dem vor ihm liegenden
Beobachtungsfeld auf den Rückblickspiegel zur
Kontrolle des von dem Rückblickspiegel abgebildeten
Bereichs des hinter ihm liegenden Beobachtungsfeldes
und umgekehrt einen Akkomodationswechsel der Augen
erforderlich. Außerdem liegt der übliche Seitenspiegel
zu weit seitlich am Rande des Gesichtsfeldes
des Beobachters, so daß dieser bei jedem
Blickwechsel eine verhältnismäßig große Kopfbewegung
machen muß.
Um das Problem des "toten Winkels" zu lösen, wurden
noch keine überzeugenden Lösungen gefunden.
In der US-PS 40 33 678 ist ein Rückblicksystem beschrieben,
das im wesentlichen aus zwei Zylinderhohlspiegeln
besteht. Dieses vom Prinzip her anamorphotische
System entspricht im horizontalen Strahlengang einem
bildumkehrenden Keplerfernrohr und im vertikalen
Strahlengang nur einer zweifachen Abwinklung durch
zwei Planspiegel. Um eine Objektverzerrung bei der
Abbildung zu vermeiden, darf der horizontale, einem
Keplerfernrohr entsprechende Strahlengang keine Vergrößerung
oder Verkleinerung aufweisen. Eine Gesichtsfelderweiterung
durch Verkleinerung des Netzhautbildes,
wie mit gewölbten Fahrzeugseitenspiegeln erzielbar,
läßt sich mit diesem bekannten System daher nicht erreichen.
Nachteilig an diesem System ist ferner, daß
eine Kante des beobachternahen Zylinderspiegels immer
auf den Kopf des Beobachters gerichtet ist und somit
für eine Anwendung in Fahrzeugen eine zu große Verletzungsgefahr
hervorruft, die auch durch eine Verkleidung
kaum zu beseitigen ist.
Aus der DE-PS 8 63 717 ist ein optisches Rückblicksystem
mit einem auf das hinter einem Beobachter
liegende Beobachtungsfeld gerichteten (objektseitigen)
Rückspiegel und einem zwischen dem Rückspiegel und
den Augen des Beobachters liegenden optischen Abbildungssystem
nach Art eines Keplerschen Fernrohrs
bekannt. Dieses optische Abbildungssystem hat den
Nachteil, daß der Beobachter seine Augenpupille
sehr genau mit der Austrittspupille des Fernrohrs
zur Deckung bringen muß, um den abbildenden Strahlengang
erfassen zu können. Da dies in einem fahrenden
Fahrzeug wegen der Federbewegung sehr schwierig ist,
benötigt dieses Abbildungssystem optische oder mechanische
Richtmarken, damit der Beobachter schnell die
richtige Lage zum Fernrohr finden kann. Der erwähnte
Nachteil beruht auf der für die vorgesehene Anwendung
zu kleinen Austrittspupille, die durch die räumliche
Zuordnung der einzelnen Teile des optischen Systems
zu dem Beobachter bedingt ist. Der als Okular dienende
sammelnde Hohlspiegel bildet die Berandung des Linsenumkehrsystems
als Blendenzwischenbild etwa 2,5mal
verkleinert in die Austrittspupille ab. Diese kleine
Austrittspupille läßt nur eine einäugige Beobachtung
zu und erfordert eine in einem bewegten Fahrzeug kaum
erzielbare, genaue Positionierung des Beobachterauges.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein optisches
Rückblicksystem zu schaffen, das am Rande
des Gesichtsfeldes eines nach vorn blickenden Beobachters
eine bildliche Wahrnehmung in einer Weise
ermöglicht, die dem Blick in einen bei Fahrzeugen
üblichen Rückblickspiegel entspricht, demgegenüber
jedoch einige Vorteile aufweist. Unter Verwendung
eines verhältnismäßig kleinen, objektseitig liegenden
Rückblickspiegels soll das neue optische Rückblicksystem
einen einem wünschenswert großen Gesichtsfeldwinkel
entsprechenden Bereich des hinter
dem Beobachter liegenden Beobachtungsfeldes in den
Gesichtsfeldbereich des nach vorn blickenden Beobachters
an einer Stelle abbilden, die, ohne den
Blick nach vorn zu stören, keine oder nur eine sehr
geringe Kopfbewegung des Beobachters beim Blickwechsel
von dem vor ihm liegenden Beobachtungsfeld
in das Rückblicksystem und umgekehrt notwendig
macht. Auch soll beim Blickwechsel kein Akkomodationswechsel
der Beobachteraugen erforderlich sein.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die
hinter der objektseitigen positiven optischen Wirkungsgruppe
(Objektiv) für die beiden Beobachteraugen
räumlich getrennten Teilstrahlengänge mit optischen
Mitteln unabhängig voneinander im Sinne einer
Erweiterung des horizontalen Gesichtsfeldes ausrichtbar
sind und daß die beide Teilstrahlengänge
enthaltende Austrittspupille des Abbildungssystems
für beidäugiges Sehen einen horizontalen Durchmesser
hat, der größer als der Augenabstand eines Beobachters
ist.
Mit diesem Rückblicksystem läßt sich der vom Beobachter
bei beidäugigem Sehen erfaßte, besonders interessierende
horizontale, objektseitige (d. h. auf das hinter ihm
liegende Beobachtungsfeld gerichtete) Gesichtsfeldwinkel
merklich vergrößern. Er kann in bezug auf
einen üblichen Rückblickspiegel, z. B. bei PKW's,
einen gleich großen bis doppelt so großen Wert annehmen,
oder es kann in Umkehrung dieses Sachverhalts
die notwendige Fläche des Rückblickspiegels
im Vergleich zu der eines üblichen Rückblickspiegels
erheblich reduziert werden (etwa ein Viertel sein).
Insbesondere wird ein optisches Rückblicksystem geschaffen,
das am Rande des Gesichtsfeldes eines nach
vorn blickenden Beobachters eine bildliche Wahrnehmung
in einer Weise ermöglicht, die dem Blick in einen bei
Fahrzeugen üblichen Rückblickspiegel entspricht, demgegenüber
jedoch Vorteile aufweist. Unter Verwendung
eines verhältnismäßig kleinen, objektseitig liegenden
Rückblickspiegels kann das neue optische Rückblicksystem
einen einem großen Gesichtsfeldwinkel entsprechenden
Bereich des hinter dem Beobachter liegenden
Beobachtungsfeldes in den Gesichtsfeldbereich
des nach vorn blickenden Beobachters an einer Stelle
abbilden, die, ohne den Blick nach vorne zu stören,
keine oder nur eine sehr geringe Kopfbewegung des
Beobachters beim Blickwechsel von dem vor ihm liegenden
Beobachtungsfeld in das Rückblicksystem und umgekehrt
notwendig macht. Das Rückblicksystem ermöglicht
ein bequemes, beidäugiges Sehen bei ausreichender
Bildüberdeckung der von beiden Beobachteraugen
gesehenen Teilbilder, und die Positionierung
der Beobachteraugen ist ohne optische oder mechanische
Richtmarken leicht möglich. Die Vorteile des beidäugigen
Sehens werden in der Weise genutzt, daß in
die beiden Augen des Beobachters horizontal verschieden
weit zeichnende, sich aber ausreichend überdeckende
Teilbilder abgebildet werden, die vom Beobachter
als ein zusammenhängendes Bild wahrgenommen
werden. Das beidäugige Sehen wird dabei durch eine
Austrittspupille ermöglicht, deren Durchmesser in
horizontaler Richtung größer als der Augenabstand
des Beobachters ist.
Die Verwendung eines Abbildungssystems nach der Art
eines Keplerschen Fernrohrs hat den Vorteil, daß
die aus dem Unendlichen kommenden, von dem Rückblickspiegel
reflektierten Lichtstrahlen als
afokale Bündel in die objektseitige positive optische
Wirkungsgruppe (Objektiv) einfallen, welche
in der Zwischenbildebene ein reelles Bild entwirft.
Die Lichtstrahlen gelangen von der reellen Zwischenbildebene
zu der augenseitigen positiven optischen
Wirkungsgruppe und verlassen diese wieder als afokale
Bündel. Alles, was sich in der Zwischenbildebene befindet,
erscheint so den Beobachteraugen scharf und
im Unendlichen liegend, so daß beim Blickwechsel
des Beobachters von dem vor ihm liegenden Beobachtungsfeld
in das erfindungsgemäße optische Rückblicksystem
ein Akkomodationswechsel der Augen nicht erforderlich
ist; der Beobachter kann das Bild also entspannt betrachten.
In einem ausreichend großen Bereich hinter der objektseitigen
positiven optischen Wirkungsgruppe (Objektiv)
sind die Teilstrahlengänge für die beiden Beobachteraugen
räumlich getrennt. Dies kann erfindungsgemäß
in sehr vorteilhafter Weise zu einer weiteren Steigerung
des horizontalen Gesichtsfeldes dadurch genutzt
werden, daß die Teilstrahlengänge für die beiden
Beobachteraugen mit optischen Mitteln unabhängig
voneinander im Sinne einer Erweiterung des horizontalen
Gesichtsfeldes ausrichtbar sind.
Vorzugsweise besteht das Bildumkehrsystem aus einem
der objektseitigen positiven optischen Wirkungsgruppe
(Objektiv) nachgeordneten Reflexionsspiegel
und einem diesem im Strahlengang folgenden 90°-Prisma,
wobei die in Lichtrichtung auf die objektseitige
positive optische Wirkungsgruppe (Objektiv)
folgende reflektierende Fläche des Bildumkehrsystems
aufgeteilt ist und die beiden Teilflächen zueinander
neigbar sind. Dabei haben der Rückblickspiegel
und der Reflexionsspiegel zur optischen Achse der
objektseitigen positiven optischen Wirkungsgruppe
(Objektiv) vorteilhaft einen spiegelbildlich etwa
gleichen horizontalen Neigungswinkel.
Bei allen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Rückblicksystems, bei denen hinter der objektseitigen
positiven optischen Wirkungsgruppe (Objektiv) als
Teil des Bildumkehrsystems ein vorzugsweise waagerechte
Strahlrichtungsänderungen bewirkender Spiegel
angeordnet ist (bei Spiegelumkehrsystemen und kombinierten
Umkehrsystemen), wird dieser Spiegel also
zweckmäßigerweise in zwei Teilspiegel, die gegeneinander
neigbar sind, für die getrennte Richtungsänderung
der Teilstrahlengänge aufgeteilt. Die
beiden Teilspiegel sind derart gegeneinander neigbar,
daß die im Bereich dieser beiden Teilflächen
räumlich getrennten Teilstrahlengänge für die beiden
Beobachteraugen unabhängig voneinander im Sinne einer
Erweiterung des horizontalen Gesichtsfeldes unter
Wahrung einer Mindestbildüberdeckung der Teilbilder
von etwa einem Viertel des von beiden Augen horizontal
erfaßten Gesichtsfeldwinkels ausrichtbar sind.
Diese unabhängige Ausrichtung der Teilstrahlengänge
ermöglicht die Erweiterung des horizontalen Gesichtsfeldes,
bis eine Mindestbildüberdeckung der Teilbilder
für die beiden Beobachteraugen erreicht ist.
Vorteilhafterweise werden die Bilder der gegen die
Lichtrichtung in den Bereich der Aperturblende der
objektseitigen positiven optischen Wirkungsgruppe
(Objektiv) abgebildet gedachten Augen des Beobachters
durch die unabhängige Teilstrahlengangsbeeinflussung
einander angenähert. Die objektseitige positive
optische Wirkungsgruppe (Objektiv) kann dadurch
wesentlich besser genutzt werden. Als Folge der
unterschiedlichen Ausrichtung der beiden Teilstrahlengänge
erhält die Austrittspupille des Systems
die Form zweier waagerecht gegeneinander verschobener
Kreisflächen, die sich teilweise überdecken.
Diese sehr günstige Ausgestaltung der Austrittspupille
ermöglicht vergleichsweise große Kopfbewegungen
des Beobachters bei der Benutzung des
Rückblicksystems, ohne das Beobachtungsfeld aus den
Augen zu verlieren.
Vorzugsweise sind ferner der Rückblickspiegel und
der Reflexionsspiegel um eine waagerechte Achse
kippbar und um etwa den gleichen vertikalen Neigungswinkel
gekippt.
Der Reflexionsspiegel des Bildumkehrsystems ist
zweckmäßig vor der Zwischenbildebene des optischen
Abbildungssystems angeordnet.
Vorteilhaft kann die Fassung der objektseitigen positiven
optischen Wirkungsgruppe (Objektiv) als Aperturblende
wirken.
Bedarfsweise kann aber auch vor oder hinter der objektseitigen
positiven optischen Wirkungsgruppe
(Objektiv) eine Aperturblende vorgesehen sein.
Vorzugsweise liegen die Eintrittspupille und die
Aperturblende des optischen Abbildungssystems zwischen
dem objektseitigen Rückblickspiegel und dem bildseitigen
Brennpunkt der objektseitigen positiven
optischen Wirkungsgruppe (Objektiv).
Die Vergrößerung des optischen Abbildungssystems im
Sinne einer Fernrohrvergrößerung kann in dem Bereich
0,4 < V < 1,3
liegen. Durch die entsprechende Wahl der Vergrößerung
des optischen Abbildungssystems kann die Aufweitung des
horizontalen, objektseitigen Gesichtsfeldwinkels
entscheidend bestimmt werden, bzw. es kann eine Anpassung
an die Flächengröße des Rückblickspiegels
und eventuell an seine Krümmung vorgenommen werden.
Der horizontale Durchmesser der augenseitigen positiven
optischen Wirkungsgruppe ist vorzugsweise
mindestens so groß wie der des objektseitigen Rückblickspiegels.
Indem eine augenseitige positive
optische Wirkungsgruppe mit einer großen horizontalen
Abmessung vorgesehen wird, läßt sich der erfaßbare
horizontale, objektseitige Gesichtsfeldwinkel
nochmals steigern, bzw. es kann in vorteilhafter
Weise die Steigerung des horizontalen, objektseitigen
Gesichtsfeldwinkels anteilsweise auf die
Vergrößerungswirkung des optischen Abbildungssystems,
die zuvor beschriebene Teilspiegelwirkung hinter dem
Objektiv und die augenseitige positive optische Wirkungsgruppe
verteilt werden.
Vorzugsweise liegt die optische Achse des Systems
zwischen dem objektseitigen Rückblickspiegel und den
Beobachteraugen im wesentlichen (mit Ausnahme des
Verlaufs im Bildumkehrsystem) in einer vertikalen Ebene.
Der horizontale Durchmesser der objektseitigen positiven
optischen Wirkungsgruppe (Objektiv) ist vorteilhaft
größer als ihr vertikaler Durchmesser.
Zweckmäßigerweise besteht die augenseitige positive
Wirkungsgruppe aus einem im Vergleich zur Brennweite
der Okulare handelsüblicher Fernrohre langbrennweitigen
Hohlspiegel.
Vorzugsweise ist der objektseitige Rückblickspiegel
ein (sammelnder) Hohlspiegel mit reellem Zwischenbild
und weist das nachgeordnete, in seiner Grundstellung
afokale Abbildungssystem eine Vergrößerung (V < 1)
mit verkleinernder Wirkung auf und ist durch Fokussierung
auf das als virtuelles Objekt dienende, an
sich reelle Zwischenbild des Hohlspiegels so einstellbar,
daß eine akkommodationsfreie Beobachtung
möglich ist. Dabei kann der Rückblickspiegel in dem
vom Beobachter aus gesehen außen liegenden Randbereich
im Horizontalschnitt mit zum Rande hin abnehmender
Krümmung, die über den Wert Null hinaus
in eine Wölbspiegelkrümmung umschlagen kann, ausgebildet
sein.
In einer Ausführungsform mit einem asphärischen Hohlspiegel
als objektseitigem Rückspiegel wird zur Erweiterung
des horizontalen Gesichtsfeldes der außen
liegende Randbereich des Hohlspiegels im Horizontalschnitt
mit zum Rande hin abnehmender Krümmung, die
über den Wert Null in eine Wölbspiegelkrümmung umschlagen
kann, ausgebildet. In vertikaler Richtung
bleibt bei diesem Spiegel die Krümmung konstant.
Der Übergang vom Hohlspiegelbereich in den asphärischen
Bereich wird mit stetiger Tangente im Horizontalschnitt ausgebildet.
Gegenüber einer Konstruktion mit abgewinkeltem
Randbereich tritt bei dieser Formgebung nicht das Problem
mangelnder Überdeckung der Teilbilder hinsichtlich beider
Beobachteraugen auf.
Bei Anwendung eines wie oben beschriebenen ausgebildeten Hohlspiegels
mit asphärischem Randbereich nimmt die horizontale
Größe der Bildwahrnehmung im Randbereich zwar stark ab, d. h.
das Bild wird schlanker, es kann aber andererseits ein zusätzlicher
objektseitiger Gesichtsfeldwinkel von bis zu
90° gewonnen werden.
Durch die Verwendung eines Hohlspiegels anstelle eines
Planspiegels als objektseitiger Rückblickspiegel wird
bedingt durch die notwendige Nachfokussierung der Abstand
zwischen Objektiv und der augenseitigen positiven
optischen Wirkungsgruppe kleiner. Nach bisherigen Erfahrungen
wirkt dies nachteilig. Durch Wahl des Abstandes
zwischen Hohlspiegel und Objektiv wird die
Kombinationsbrennweite von Hohlspiegel und Objektiv
größer, gleich oder kleiner als die Objektivbrennweite,
wodurch ein Einfluß auf die Gesamtvergrößerung gegeben
ist.
Die Einstellung des Abbildungssystems auf ein Objekt
in endlicher Entfernung erfolgt durch Vergrößern des
Abstandes zwischen der objektseitigen und der augenseitigen
positiven optischen Wirkungsgruppe.
In der Nähe der Zwischenbildebene des Abbildungssystems,
vor oder hinter ihr, kann eine sammelnde oder zerstreuende
Feldlinse angeordnet sein, dies insbesondere
dann, wenn die Summe der Brennweiten der objektseitigen
und der augenseitigen positiven optischen Wirkungsgruppe
nicht soviel kleiner ist als der Abstand zwischen der
augenseitigen positiven optischen Wirkungsgruppe und
der Austrittspupille, wie durch die Vergrößerung des
Abbildungssystems gegeben.
Die Feldlinse, die bekanntlich nur unwesentliche Wirkung
auf Bildgröße und Bildlage hat, gestattet wirkungsvolle
Einflußnahme auf den Blenden-Pupillen-Abbildungsstrahlengang.
In der hier beschriebenen Anwendung der Feldlinse
wird durch geeignete Brechkraft der Feldlinse der im
Bereich des Objektivs engste Gesamt-Strahlenbündel-Querschnitt
in den Bereich der Beobachteraugen abgebildet.
Die Feldlinse ist dann eine zerstreuende, wenn die Summe
der Brennweiten der objektseitigen und der augenseitigen
positiven optischen Wirkungsgruppe kleiner ist als das
Produkt aus dem Abstand zwischen der augenseitigen positiven
optischen Wirkungsgruppe und der Austrittspupille
(der Ebene der Beobachteraugen) und der Vergrößerung des
Abbildungssystems.
Die Feldlinse ist dann eine sammelnde, wenn die Summe
der Brennweiten der objektseitigen und der augenseitigen
positiven optischen Wirkungsgruppe größer ist als das
Produkt aus dem Abstand zwischen der augenseitigen positiven
optischen Wirkungsgruppe und der Austrittspupille
(der Ebene der Beobachteraugen) und der Vergrößerung
des Abbildungssystems.
Der horizontale Gesichtsfeldwinkel des erfindungsgemäßen
Rückblicksystems ist vorzugsweise größer als der vertikale
Gesichtsfeldwinkel.
Es gibt Anwendungsgebiete für ein optisches Rückblicksystem,
bei denen nicht allein eine Erweiterung des horizontalen
objektseitigen Gesichtsfeldwinkels sondern auch
ein wesentlich größerer vertikaler objektseitiger Gesichtsfeldwinkel
benötigt wird, z. B. bei Omnibussen und
LKW's. Um diese merklich schwierige Aufgabe zu lösen, ist
es notwendig, in bezug auf zuvor beschriebene Ausführungsformen
Umstellungen in der Reihenfolge von in der
Anzahl und Funktion übereinstimmenden Bauelementen vorzunehmen.
Es können deshalb die nach der objektseitigen positiven
optischen Wirkungsgruppe (Objektiv) angeordneten reflektierenden
Flächen als Reflexionsspiegel ausgebildet sein,
so daß zur zusätzlichen Erweiterung des horizontalen
Gesichtsfeldwinkels der auf die objektseitige positive
optische Wirkungsgruppe (Objektiv) folgende Reflexionsspiegel
als geteilter Spiegel ausgebildet sein kann.
Die Teile des Systems sind in dieser Ausführungsform
vorzugsweise auf zwei Baugruppen aufgeteilt, von denen
die erste den Rückblickspiegel, den ersten Reflexionsspiegel,
die objektseitige positive optische Wirkungsgruppe
(Objektiv) und den auf diese folgenden Reflexionsspiegel
umfaßt und die zweite den dritten Reflexionsspiegel
und die augenseitige positive optische Wirkungsgruppe
umfaßt, wobei beide Baugruppen vorteilhafterweise
justierbar sind.
Der vertikale Gesichtsfeldwinkel kann bei dieser Ausführungsform
der Erfindung größer als der horizontale
Gesichtsfeldwinkel sein; es können sowohl horizontal
als auch vertikal objektseitige Gesichtsfeldwinkel von 35°
bis 40° erreicht werden.
Die Bildüberdeckung der von beiden Beobachteraugen gesehenen
Teilbilder ist bei allen Ausführungsformen vorzugsweise
größer als ein Viertel des von beiden Augen
horizontal erfaßten Gesichtsfeldwinkels.
Das erfindungsgemäße Rückblicksystem wird zweckmäßigerweise
so angeordnet, daß die Beobachtungsrichtung seitlich
nach hinten gerichtet ist.
Eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Rückblicksystems
mit zwischen dem Rückblickspiegel und der objektseitigen
positiven optischen Wirkungsgruppe (Objektiv)
angeordnetem erstem Reflexionsspiegel des Bildumkehrsystems
kann an einem Fahrzeug bei Verminderung des vertikalen
Gesichtsfeldes und entsprechender Verkleinerung
vertikaler Bauteilabmessungen auch den Innenspiegel ersetzen;
der Rückblickspiegel ist dann außerhalb und oberhalb
der Fahrzeugkabine angeordnet; alle übrigen Teile
befinden sich im Innern der Fahrzeugkabine.
Das erfindungsgemäße Rückblicksystem kann also als Ersatz
für Seiten- und Innenspiegel für handelsübliche
Fahrzeuge wie PKW, LKW, Lokomotiven, Baufahrzeuge und
auch bei Flugzeugen und Raumfahrzeugen angewandt werden.
Denkbar ist aber auch eine Verwendung in stationären
Anlagen, bei denen ein Beobachter außer dem vor ihm
liegenden Beobachtungsfeld auch das hinter ihm liegende
zu kontrollieren hat.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden
anhand der Zeichnung näher beschrieben.
Fig. 1 zeigt einen gefalteten Strahlengang eines Rückblicksystems
einschließlich eines Bildumkehrsystems in
einem Vertikalschnitt, der in der Blickrichtung des
Beobachters liegt, im Maßstab 1 : 5 zu einer
konkreten Ausführungsform.
Fig. 2 zeigt den gefalteten Strahlengang einer Ausführungsform
eines Rückblicksystems mit einem aus Reflexionsspiegel
und Reflexionsprisma kombinierten Bildumkehrsystem
im Vertikalschnitt.
Fig. 3 zeigt den gefalteten Strahlengang nach Fig. 2
im Horizontalschnitt.
Fig. 4 zeigt schematisch die Anordnung der Teile des Rückblicksystems
nach Fig. 2 und 3 in einem Kraftfahrzeug.
Fig. 5 zeigt in einer Prinzipdarstellung des Strahlengangs
die besondere, das objektseitige, horizontale
Gesichtsfeld wesentlich steigernde Aufteilung
der ersten reflektierenden Fläche
(Spiegel) des Bildumkehrsystems.
Fig. 6 zeigt den Vertikalschnitt durch den gefalteten
Strahlengang eines erfindungsgemäßen Rückblicksystems
mit einer gemäß Fig. 5 aufgeteilten ersten
reflektierenden Fläche des Bildumkehrsystems und
einem der Bildaufrichtung dienenden Prisma mit
zwei weiteren reflektierenden Flächen.
Fig. 7 zeigt den Horizontalschnitt durch den gefalteten
Strahlengang gemäß Fig. 6.
Fig. 8 zeigt den gefalteten Strahlengang nach einer
weiteren Ausführungsform der Erfindung im Vertikalschnitt.
Fig. 9 zeigt den gefalteten Strahlengang nach Fig. 8
im Horizontalschnitt.
Fig. 10 zeigt eine beispielhafte Anordnung eines erfindungsgemäßen
Rückblicksystems zwischen Seitenfenster
und Lenkrad eines Fahrzeugs.
Fig. 11 zeigt eine vergleichende Darstellung der unterschiedlichen
Größen der objektseitigen Gesichtsfeldwinkel
von herkömmlichem Planspiegel, bekanntem
Wölbspiegel und dem erfindungsgemäßen
optischen Rückblicksystem mit Planspiegel.
Fig. 12 zeigt einen abgewickelten Strahlengang eines gesamten
erfindungsgemäßen Rückblicksystems im
Horizontalschnitt ohne Bildumkehrsystem im Maßstab
1 : 5 zu einer konkreten Ausführungsform
der Erfindung.
Fig. 13 zeigt einen abgewickelten Strahlengang eines gesamten
erfindungsgemäßen Rückblicksystems in einem
Vertikalschnitt ohne Bildumkehrsystem ebenfalls im
Maßstab 1 : 5.
Fig. 14 zeigt einen abgewickelten Strahlengang gemäß
Fig. 12 mit den tatsächlichen Maßangaben einer
konkreten Ausführungsform der Erfindung.
Fig. 15 zeigt in einer Prinzipdarstellung die Abbildung
der Objektivberandung in die Ebene der Beobachteraugen
bei der Anordnung einer Feldlinse in der
Zwischenbildebene (bzw. in deren Nähe) des in
dem erfindungsgemäßen Rückblicksystem verwendeten
Abbildungssystems.
Fig. 16a zeigt in einer Prinzipdarstellung den Strahlengang
an einem (sammelnden) Hohlspiegel.
Fig. 16b zeigt in einer Prinzipdarstellung den Strahlengang
eines Keplerschen Fernrohres in Grundstellung.
Fig. 17 zeigt in einer Prinzipdarstellung den Strahlengang
einer Kombination von Hohlspiegel und
optischem Abbildungssystem nach der Art eines
Keplerschen Fernrohres nach der Erfindung mit
Nachfokussierung des Fernrohres für akkomodationsfreies
Sehen.
Fig. 18 zeigt eine Prinzipdarstellung gemäß Fig. 16, jedoch
ohne Nachfokussierung des Fernrohres für akkomodationsfreies
Sehen.
Fig. 19 zeigt in einer Prinzipdarstellung die Abbildung
eines (reellen) Zwischenbildes als Objekt durch
eine positive Wirkungsgruppe in ein virtuelles
Zwischenbild.
Fig. 20 bis 23 zeigen jeweils einen abgewickelten Strahlengang
eines gesamten erfindungsgemäßen Rückblicksystems
mit Variationen bei der Anordnung der
Aperturblende des Objektivs und bei der Anordnung
einer Feldlinse im Abbildungssystem.
Die Wirkung des erfindungsgemäßen Rückblicksystems beruht
auf dem Prinzip des Keplerschen Fernrohres, das bekanntermaßen
aus einer objektseitigen positiven, d. h.
sammelnden Wirkungsgruppe (Linsen, Spiegel), dem Objektiv,
und einer augenseitigen positiven (sammelnden) Wirkungsgruppe
besteht, wobei der hintere Brennpunkt der einen
Wirkungsgruppe mit dem vorderen Brennpunkt der anderen
Wirkungsgruppe zusammenfällt. Die von einem fernen Gegenstand
kommenden afokalen Strahlenbündel treten in das
Objektiv, also in die objektseitige positive Wirkungsgruppe,
ein und werden auf deren hinteren Brennpunkt hin
vereinigt.
Da die augenseitige positive Wirkungsgruppe an derselben
Stelle ihren vorderen Brennpunkt hat, verlassen die von
dem gemeinsamen Brennpunkt kommenden Strahlenbündel die
augenseitige positive Wirkungsgruppe wieder als afokale
Bündel, um so zu den Augen des Beobachters zu gelangen.
Der Beobachter sieht so das Objekt durch das Fernrohr
weiterhin im Unendlichen, aber unter einem anderen Winkel
als ohne Fernrohr; dieser Winkel ist abhängig von der
Vergrößerung V des Fernrohres, die gleich dem Verhältnis
der Brennweite der objektseitigen Wirkungsgruppe
(des Objektivs) zur Brennweite der augenseitigen Wirkungsgruppe
ist.
Von dem Objektiv, dessen Fassung die Aperturberandung des
Systems bestimmt, wird also im Abstand seines hinteren Brennpunkts,
in der sogenannten Zwischenbildebene, ein
reelles Zwischenbild entworfen, das durch die augenseitige
Wirkungsgruppe weiter abgebildet wird. Die
Aperturberandung eines Fernrohres, gegeben durch die
Objektivfassung, wird durch die Feldlinse und die
augenseitige Wirkungsgruppe mehr oder weniger weit
hinter der augenseitigen positiven Wirkungsgruppe als
Austrittspupille abgebildet. Die Austrittspupille ist
der Querschnitt der engsten Einschnürung der austretenden
Strahlenbündel; alle Strahlen, die aus dem Fernrohr
austreten, gehen durch diese Austrittspupille hindurch;
an diese Stelle also soll der Beobachter sein Auge
bringen, um die Wirkung des Fernrohrs bestmöglich auszunutzen.
Daß bei dem Keplerschen Fernrohr, das aus zwei positiven
(sammelnden) Wirkungsgruppen besteht, in der Zwischenbildebene
ein reelles Bild entsteht, hat einen großen Vorteil:
Alles was sich in dieser Ebene befindet, erscheint
dem Auge scharf und im Unendlichen liegend.
Allerdings entsteht dabei ein kopfstehendes und seitenverkehrtes
Bild; deshalb wird zwischen der objektseitigen
positiven Wirkungsgruppe und der augenseitigen positiven
Wirkungsgruppe ein Bildumkehrsystem angeordnet.
Fig. 1 zeigt nun den Strahlengang einer Anordnung, die
sich das Prinzip des Keplerschen Fernrohres für das
Rückblicksystem z. B. in einem Fahrzeug zunutze macht.
Mit 1 ist der seitlich an einem Fahrzeug befestigte
Außenspiegel bezeichnet. Hinter der bei 10 angedeuteten
Seitenscheibe, durch diese gegen Verschmutzung
geschützt, ist innerhalb des Fahrzeugs die objektseitige
positive (sammelnde) Wirkungsgruppe, das Objektiv 2, angeordnet.
Mit der Ziffer 3 wird auf die Bedeutung der
Objektivfassung als Aperturblende hingewiesen, die durch
alle nachfolgenden, optisch wirksamen Flächen in die
Austrittspupille 6 abgebildet wird. Außenspiegel 1 und
Objektiv 2 mit Aperturberandung 3 sind derart zueinander
angeordnet, daß die von hinten auf den Außenspiegel 1
auftreffenden und von ihm reflektierten Strahlen, nachdem
sie die Seitenscheibe 10 passiert haben, in das Objektiv
2 eintreten. Das Objektiv 2 entwirft in der Zwischenbildebene
4 ein Zwischenbild. Weil dieses vom Objektiv 2
entworfene Zwischenbild ein kopfstehendes und seitenverkehrtes
Bild ist, ist im Bereich der Zwischenbildebene
4 ein Bildumkehrsystem 7, 8, 9 angeordnet, das bei Verwendung
von Prismen unter Ausnutzung der Totalreflexion
das Zwischenbild umkehrt, also sozusagen wieder aufrichtet.
Die das Bildumkehrsystem 7, 8, 9 verlassenden
Strahlen sind auf die augenseitige positive (sammelnde)
Wirkungsgruppe 5 gerichtet. Der Ort der engsten Einschnürung
der die augenseitige positive Wirkungsgruppe 5
verlassenden Strahlen und damit die Austrittspupille 6
des Systems befinden sich in verhältnismäßig großem
Abstand hinter der augenseitigen positiven Wirkungsgruppe
5; diese Stelle ist auch der richtige Ort für die
Beobachteraugen.
Für eine Abblendung des Systems zum Schutz vor starkem
Scheinwerferlicht nachfolgender Fahrzeuge kann hinter
dem Objektiv 2 ein in der Zeichnung nicht dargestelltes
Neutral- oder Polarisationsfilter eingeschwenkt werden.
In der Nähe der Zwischenbildebene 4, d. h. vor oder hinter
ihr, kann außerdem, wie weiter unten noch erläutert wird,
eine Feldlinse angeordnet sein.
Die optische Achse des Rückblicksystems zwischen Außenspiegel
1 und Austrittspupille 6 bzw. Beobachterauge
verbleibt bei der Anordnung nach Fig. 1 im wesentlichen,
d. h. abgesehen von ihrem Verlauf in den Prismen des Bildumkehrsystems,
in einer vertikalen Ebene; sie wird durch
die Linie des mittleren Strahles angegeben.
Nach der Darstellung in Fig. 1 ist das Bildumkehrsystem
7, 8, 9 ein Prismenumkehrsystem. Es besteht aus einem
ersten Reflexionsprisma 7, 8, das gemäß Fig. 1 als
Dachkantprisma ausgebildet sein kann, und einem zweiten
Reflexionsprisma 9, das nach Fig. 1 ein 90°-Prisma ist.
Die eine der beiden einen Winkel von 90° bildenden Flächen
des zweiten Reflexionsprismas 9 ist mit der Fläche des
ersten Reflexionsprismas 7, 8, an der die an der Reflexionsfläche
des ersten Reflexionsprismas 7, 8
reflektierten Strahlen austreten, fest verbunden (verkittet).
Die Reflexionsflächen der beiden Reflexionsprismen
7, 8 und 9 stehen im rechten Winkel zueinander,
und unter der Voraussetzung, daß der Brechungsindex der
Prismen unter Berücksichtigung des Einfallwinkels hoch
genug gewählt ist, entsteht an jeder Reflexionsfläche
der Prismen 7, 8 und 9 eine Totalreflexion. Die in das
Umkehrsystem 7, 8, 9 einfallenden Strahlen werden also
dreimal durch Totalreflexion umgelenkt, wodurch sich
eine Umkehrung oder Aufrichtung des Zwischenbildes ergibt.
Durch die Wahl von hochbrechendem Glas für die
Reflexionsprismen kann nicht nur der hohe Reflexionsgrad
der Totalreflexion ausgenutzt werden; durch die
damit verbundene Streckung des Strahlenganges können
die Prismen im Bereich kleineren Gesamtbündelquerschnitts
angeordnet werden und dadurch kleinere Abmessungen
erhalten.
Da die Reflexionsflächen der beiden Reflexionsprismen 7,
8 und 9, wie bereits erwähnt, im rechten Winkel zueinander
stehen, wird außerdem der Strahlengang um 180° geknickt
und parallel verschoben. Einfalls- und Ausfallsstrahl
des Umkehrsystems 7, 8, 9 verlaufen also in entgegengesetzter
Richtung parallel zueinander, und zwar
liegt der austretende Strahlengang
über dem eintretenden Strahlengang. Wegen dieser Umkehrung
des Strahlengangs kann und muß die augenseitige positive
Wirkungsgruppe 5 vom Beobachter aus gesehen hinter dem
Bildumkehrsystem 7, 8, 9 und über dem Objektiv 2, also
in der Nähe der Seitenscheibe 10 oder auch der Frontscheibe
(je nach Bauart des Fahrzeugs) etwa in der
zwischen Frontscheibe und Seitenscheibe gebildeten Ecke
über dem Karosserieblech bzw. Teilen des Armaturenbretts
liegen, wie dies aus den Fig. 4 und 10 nochmals besonders
deutlich wird. Die augenseitige positive Wirkungsgruppe
5 ist vorzugsweise als Hohlspiegel ausgebildet; es kann
dies ein sphärischer oder asphärischer Hohlspiegel sein;
sie kann aber auch aus einer sammelnden Spiegel- und
sammelnden Linsengruppe bestehen. Der Hohlspiegel 5 bzw.
die augenseitige positive Wirkungsgruppe 5 reflektiert
die von dem Bildumkehrsystem 7, 8, 9 kommenden Strahlen;
der Strahlengang wird also nochmals umgelenkt und erreicht
so die am Beobachtungsort liegende Austrittspupille
6 des erfindungsgemäßen optischen Rückblicksystems.
Durch die beschriebene Umlenkung oder Faltung
des Strahlenganges ergibt sich nicht nur die gewünschte
Aufrichtung des Bildes, sondern es verkürzt sich auch
in vorteilhafter Weise die erforderliche Baulänge des
Rückblicksystems.
Ein weiterer Vorteil dieser Faltung des Strahlenganges
ist darin zu sehen, daß die augenseitige sammelnde
Wirkungsgruppe 5 als langbrennweitiger Hohlspiegel ausgebildet
werden kann. Durch die relativ geringe Schrägstellung
des Hohlspiegels 5 zu den auftreffenden Strahlen
bleiben die Aberrationen bei den hier sehr kleinen
Öffnungsverhältnissen der Bündel für die Abbildung
einzelner Objektpunkte klein.
Die augenseitige positive Wirkungsgruppe 5 kann aber als
sammelndes System, wie bereits angedeutet, sehr unterschiedlich
ausgebildet sein. In einer bevorzugten Ausführungsform
besteht sie, wie gesagt, nur aus einem
sammelnden Hohlspiegel, in einer anderen Ausführungsform
kann sie als rückflächenverspiegelte Linse nach
Art eines Manginspiegels ausgebildet sein, und in
einer weiteren Ausführungsform kann sie aus Spiegel und
Linse(n) mit einem Luftabstand zwischen diesen bestehen,
wobei die positive Brechkraft dieser sammelnden Spiegel-
und Linsengruppe auf Spiegel und Linse(n) verteilt sein
kann. Selbstverständlich liegt dabei der Spiegel vom
Beobachter aus gesehen hinter der oder den Linse(n). Da
die Strahlen bei Verwendung einer solchen Spiegel- und
Linsengruppe als augenseitige positive Wirkungsgruppe
5 in einer Anordnung gemäß Fig. 1 die Linse(n) zweimal
durchlaufen, braucht in diesem Fall die die Spiegelbrechkraft
ergänzende Linsenbrechkraft nur halb so
groß zu sein wie bei einer Linse, die in einem nicht
gefalteten Strahlengang durchlaufen wird.
Gemäß Fig. 1 ist das Bildumkehrsystem als Prismenumkehrsystem
7, 8, 9 mit drei (total) reflektierenden
Flächen ausgebildet. Dadurch entsteht das dem Fahrzeugführer
vom Blick in den üblichen Rückspiegel gewohnte
aufrechte, seitenverkehrte Bild, so daß bei der Anwendung
des erfindungsgemäßen Rückblicksystems in Fahrzeugen
ein solches Umkehrsystem mit drei reflektierenden
Flächen sicherlich bevorzugt werden wird. Es sind aber
auch andere Anwendungsmöglichkeiten des Rückblicksystems
denkbar, bei denen ein aufrechtes
und seitenrichtiges Bild wünschenswert sein
kann. In einem solchen Fall muß eine der Seitenvertauschung
dienende reflektierende Fläche entfallen oder
eine weitere hinzugefügt werden, damit ein seitenrichtiges
Bild erzeugtr wird. In einer besonderen Ausführungsform
kann die Seitenorientierung
des Bildes durch Auswechseln eines dem Objektiv 2 nachgeordneten
Dachkant-Reflexionsprismas (des Bildumkehrsystems)
gegen ein 90°-Prisma ohne sonstige Störung
des Strahlenganges geändert werden.
Statt eines aus Reflexionsprismen bestehenden Prismenumkehrsystems,
das unter der Voraussetzung, daß die
Brechungsindizes hoch genug gewählt sind, den Vorteil
des hohen Reflexionsgrades der Totalreflexion hat,
kann auch ein Spiegelumkehrsystem zur Anwendung kommen.
Jede der reflektierenden Flächen des Prismenumkehrsystems
wäre dann durch entsprechend orientierte Planspiegel
zu ersetzen. Bei Verwendung derartiger Planspiegel
entfällt die meist günstige Streckung des
Strahlenganges.
Außerdem kann ein Bildumkehrsystem auch aus einer
Kombination von Reflexionsspiegeln und Reflexionsprismen
bestehen.
Fig. 2 zeigt den gefalteten Strahlengang nach einer
von einem solchen kombinierten Bildumkehrsystem Gebrauch
machenden Ausführungsform in Seitenansicht,
Fig. 3 zeigt denselben gefalteten Strahlengang
in Draufsicht; für gleiche Teile werden dieselben Bezugszeichen
wie oben verwendet.
Nach dieser Ausführungsform besteht das Bildumkehrsystem
7, 8, 9 aus der Kombination eines
Reflexionsspiegels 7′ und eines Reflexionsprismas mit
den zueinander im rechten Winkel stehenden Reflexionsflächen
8 und 9. Dem als Planspiegel ausgebildeten
Außen- oder Rückblickspiegel 1 ist auch hier das
Objektiv 2 mit der Aperturblende 3 nachgeordnet. Wie
besonders deutlich aus Fig. 3 zu erkennen ist, ist
dem Strahlengang folgend hinter dem Objektiv 2 der
Reflexionsspiegel 7′ angeordnet. Der horizontale Neigungswinkel
des Rückblickspiegels 1 und des Reflexionsspiegels
7′ in bezug auf das Objektiv 2 bzw. die optische
Achse ist nahezu spiegelbildlich gleich, außerdem
sind beide Spiegel 1, 7′ um eine waagerechte Achse
kippbar, und auch der durch diese Kippung um eine waagerechte
Achse entstehende vertikale Neigungswinkel ist
bei beiden Spiegeln 1, 7′ fast gleich. Das Objektiv 2
entwirft mit den schräg auf den Rückblickspiegel 1 aus
dem Unendlichen auftreffenden und von diesem in Richtung
auf das Objektiv 2 reflektierten Strahlen ein kopfstehendes,
seitenverkehrtes, an sich reelles Zwischenbild
hinter dem Reflexionsspiegel 7′. Der Reflexionsspiegel
7′ wandelt dieses an sich reelle Zwischenbild als
virtuelles Objekt in ein seitenrichtiges, aber immer
noch kopfstehendes Zwischenbild in der Zwischenbildebene
4 um. Die von dem Reflexionsspiegel 7′ reflektierten
Strahlen treten danach in das nachgeordnete
Reflexionsprisma mit seinen beiden einen Winkel von
90° bildenden Reflexionsflächen 8, 9 ein. Durch die
zweimalige Totalreflexion im Reflexionsprisma 8, 9
wird, wie oben bereits beschrieben, das Bild aufgerichtet,
und der Strahlengang wird um 180° gefaltet
und parallelverschoben auf die augenseitige positive
Wirkungsgruppe 5, z. B. einen Hohlspiegel, gelenkt, von
welcher sie in Richtung auf die Beobachteraugen 6
reflektiert werden. Auch in dieser Ausführungsform
befindet sich zwischen dem Rückblickspiegel 1 und dem
Objektiv 2, 3 die planparallele Seitenscheibe 10 des
Fahrzeugs, die einen Schutz des Objektivs 2 gegen Verschmutzung
bietet.
Bei dieser Ausführungsform ergibt sich also durch
das aus Reflexionsspiegel 7′ und Reflexionsprisma
8, 9 in Form eines 90°-Prismas kombinierte Bildumkehrsystem
für den Beobachter ein aufrechtes und
seitenrichtiges Bild, dabei treten nur minimale Abbildungsfehler
auf.
Aus Fig. 4 ist die Anordnung der wichtigsten Teile eines
Rückblicksystems nach Fig. 2 und 3 in der zwischen
Seiten- und Frontfenster gebildeten Ecke eines Kraftfahrzeugs
auf der Fahrerseite zu ersehen. Der außen
am Fahrzeug angebrachte Rückblickspiegel 1 ist zwar verhältnismäßig
lang, aber nicht sehr hoch, so daß er nur
eine geringe Widerstandsfläche bietet; außerdem steht
er aufgrund seines horizontalen Neigungs- oder Anstellwinkels
relativ günstig im Wind. Innerhalb des Fahrzeugs
in der zwischen Seiten- und Frontscheibe gebildeten
Ecke befinden sich im Strahlengang hinter
der Seitenscheibe zunächst das Objektiv 2 mit Aperturblende
3 und dem Strahlengang folgend dahinter der
Reflexionsspiegel 7′ des Bildumkehrsystems 7′, 8, 9,
der in bezug zur optischen Achse des Objektivs 2 den
spiegelbildlich etwa gleichen Neigungswinkel hat wie
der Außenspiegel 1. Vom Beobachter aus gesehen vor
dem Objektiv 2 und dem Reflexionsspiegel 7′ befindet
sich das Reflexionsprisma 8, 9 in Form eines 90°-Prismas
und hinter diesem und über dem Objektiv 2 und dem
Reflexionsspiegel 7′ die augenseitige positive Wirkungsgruppe
5, z. B. ein Hohlspiegel.
Aus Fig. 4 ist auch besonders gut erkennbar, daß der
Strahlengang nach dieser Ausführungsform nicht in nur
einer horizontalen oder vertikalen Ebene verläuft. Der
weitere Strahlengang der schräg auf den Außenspiegel 1
auftreffenden Lichtstrahlen verläuft zwischen Außenspiegel
1 und der ersten Reflexionsfläche 8 des Reflexionsprismas
8, 9 in einer waagerechten Ebene und zwischen dem
Reflexionsspiegel 7′ und der augenseitigen positiven
Wirkungsgruppe 5 und den Beobachteraugen in einer vertikalen
Ebene, wobei die Schnittgerade dieser Ebenen die
optische Achse zwischen dem Reflexionsspiegel 7′ und
der ersten Reflexionsfläche 8 des Reflexionsprismas
8, 9 ist.
Die Tatsache, daß in dieser Ausführungsform
im Bildumkehrsystem kein Dachkantprisma sondern ein 90°-Prisma
zur Anwendung kommt, hat fertigungstechnische Vorteile.
Die in Fig. 4 in den Strahlengang vor dem Außenspiegel 1
gelegte Schnittfläche 13 macht deutlich, wie ein vergleichsweise
großes horizontales Gesichtsfeld realisiert
werden kann. Da in dieser Ausführungsform das reelle
Zwischenbild 4 des Abbildungssystems 2 bis 5 nach Art
eines Keplerschen Fernrohres in die erste Durchtrittsfläche
des Reflexionsprismas 8, 9 gelegt werden kann,
wird in vorteilhafter Weise auf diese Durchtrittsfläche
eine Rastereinteilung und/oder eine Rahmenlinie
angebracht, um die Entfernungseinschätzungen für
den Beobachter zu erleichtern.
Die Fig. 5 bis 7 zeigen eine sehr vorteilhafte
Ausbildung solcher Rückblicksysteme, die
ein Spiegelumkehrsystem oder ein wie oben in bezug auf
die Fig. 2 und 3 beschriebenes kombiniertes Bildumkehrsystem
enthalten. Wie bereits aus Fig. 3 zu erkennen ist,
sind in einem ausreichend großen Bereich hinter
dem Objektiv 2 des Rückblicksystems die Teilstrahlengänge
für die beiden Beobachteraugen 6
räumlich getrennt. Dies wird erfindungsgemäß
in sehr vorteilhafter Weise zu einer erheblichen
Steigerung des horizontalen Gesichtsfeldes genutzt, indem
die Teilstrahlengänge für die beiden Beobachteraugen 6
mit optischen Mitteln unabhängig voneinander im Sinne
einer Erweiterung des horizontalen Gesichtsfeldes ausgerichtet
sind. Wie aus der Prinzipdarstellung eines Horizontalschnittes
des Strahlenganges in Fig. 5 zu ersehen
ist, wird dazu der hinter dem Objektiv 2 eines
Rückblicksystems als Teil des Umkehrsystems und
vorzugsweise waagerechte Strahlenrichtungsänderungen
bewirkende, angeordnete Spiegel 7′ in zwei Teilspiegel
7 a und 7 b aufgeteilt. In Fig. 5 ist diese für die angestrebte
Steigerung des objektseitigen, horizontalen
Gesichtsfeldwinkels entscheidende Aufteilung des Spiegels
in die Teilspiegel 7 a und 7 b ohne die der Bildaufrichtung
dienenden reflektierenden Flächen 8 und 9 dargestellt.
Im Bereich der Teilspiegel 7 a und 7 b sind, wie bereits
gesagt, die Teilstrahlengänge für die beiden Beobachteraugen
6 räumlich getrennt, d. h. jeder der beiden Teilstrahlengänge
kann durch die unterschiedliche Ausrichtung
der beiden Teilspiegel 7 a und 7 b getrennt vom jeweils
anderen Strahlengang ausgerichtet werden. Diese
unabhängige Ausrichtung der Teilstrahlengänge ermöglicht
die Erweiterung des horizontalen Gesichtsfeldes
bis eine Mindestbildüberdeckung der Teilbilder für
die beiden Beobachteraugen erreicht ist.
In besonders vorteilhafter Weise werden die beiden Teilspiegel
7 a und 7 b zur Beeinflussung der horizontalen
Ausrichtung der Teilstrahlengänge so gegeneinander
um wenige Winkelgrade geneigt, daß die Bilder der
gegen die Lichtrichtung in den Bereich der durch die
Fassung des Objektivs 2 gegebenen Aperturblende 3 abgebildet
gedachten Beobachteraugen durch die unabhängige
Teilstrahlengangbeeinflussung einander angenähert werden.
Das Objektiv 2 kann dadurch wesentlich besser genutzt
werden.
Man könnte daran denken, die Bilder der Beobachteraugen
im Bereich des Objektivs 2 aufeinander zu legen. Der
horizontale Gesichtsfeldwinkel würde dadurch zwar sehr
stark gesteigert werden, jedoch würde die Überdeckung
der Teilbilder für beide Beobachteraugen 6 auf Null
reduziert werden, wodurch die beiden Teilbilder in
horizontaler Richtung vom Beobachter nicht mehr einander
zugeordnet werden könnten. Außerdem würde das stereoskopische
Sehen dadurch unmöglich wird.
Es ist deshalb besser, die Teilspiegel 7 a und 7 b nur so
weit gegeneinander zu neigen, daß eine Mindestüberdeckung
der Teilbilder erhalten bleibt.
Gemäß Fig. 5 beispielsweise sind die beiden Teilspiegel
7 a und 7 b je um 3° gegenüber einer gleichgerichteten
(insgesamt planen) Ausgangsposition gedreht worden, wodurch
30% Bildüberdeckung der beiden Teilbilder verbleiben.
Die Größe dieser Bildüberdeckung ermöglicht
dem Beobachter noch eine mühelose Zuordnung der Teilbilder
für beide Beobachteraugen und kann noch mindestens
bis auf 25% vermindert werden.
Als Folge der unterschiedlichen Ausrichtung der beiden
Teilstrahlengänge erhält die Austrittspupille bei 6
die Form zweier waagerecht gegeneinander verschobener
Kreisflächen, die sich nur teilweise überdecken.
Diese sehr günstige Ausgestaltung der Austrittspupille
ermöglicht vergleichsweise große Kopfbewegungen des
Beobachters bei der Benutzung des Rückblicksystems, ohne
das Beobachtungsfeld aus den Augen zu verlieren.
In Fig. 6 ist der Vertikalschnitt des in Fig. 5 angegebenen
Strahlenganges mit zusätzlicher Faltung über
die der Bildaufrichtung dienenden reflektierenden
Flächen 8 und 9 sowie über die positive, augenseitige
Wirkungsgruppe 5 dargestellt.
In Fig. 7 ist der Horizontalschnitt des Strahlenganges
nach Fig. 6 dargestellt. Das Objektiv 2 mit der durch
die Objektivberandung gegebenen Aperturblende 3 ist
als vierlinsige, sammelnde Wirkungsgruppe nach dem
Prinzip des bekannten Tessar- oder Xenar-Typs ausgebildet
und wie schon gemäß Fig. 1 hinter der Seitenscheibe 10
innerhalb eines Fahrzeugs angeordnet. Die Korrekturmöglichkeiten
dieses Objektivtyps entsprechen dem
hier vorliegenden Bildwinkel. Deutlich ist der z. B.
gegenüber Fig. 3 gesteigerte Gesichtsfeldwinkel von
hier 42,5° zu erkennen.
Fig. 8 zeigt den Vertikalschnitt durch den gefalteten
Strahlengang einer weiteren Ausführungsform der Erfindung,
und Fig. 9 zeigt den Horizontalschnitt desselben
Strahlenganges. In dieser Ausführungsform besteht das
Bildumkehrsystem aus einem Tripelprisma mit den Reflexionsflächen
7, 8 und 9. Auch hier fallen die
Lichtstrahlen schräg auf den Außen- oder Rückblickspiegel
1 und werden in Richtung auf das Objektiv 2 mit
Aperturblende 3 reflektiert; das Objektiv 2 entwirft in
der Zwischenbildebene ein seitenverkehrtes, kopfstehendes,
reelles Zwischenbild, das nachfolgende Reflexionsprisma 8, 9
richtet das Bild auf, faltet den Strahlengang um 180° und
richtet ihn parallelverschoben auf die augenseitige positive
Wirkungsgruppe 5, von der sie in Richtung auf die Beobachteraugen
6 reflektiert werden. Diese Ausführungsform liefert also
dem Beobachter ein aufrechtstehendes, seitenverkehrtes Bild
eines Ausschnitts des hinter ihm liegenden Beobachtungsfeldes,
wie er es vom Blick in den bisher üblichen Rückspiegel gewöhnt
ist, jedoch ebenfalls mit einem erheblich erweiterten horizontalen
Gesichtsfeldwinkel.
Nach dieser Ausführungsform der Erfindung kann der Strahlengang
des Rückblicksystems nach dem Rückblickspiegel 1, d. h. die optische
Achse, in einer vertikalen Ebene verlaufen und bleiben.
Von besonderem Vorteil kann bei dieser Ausführungsform der Einsatz
eines Wölbspiegels als Rückblickspiegel sein, weil dadurch
infolge des Nachfokussierens der Abstand zwischen Objektiv und
augenseitiger positiver Wirkungsgruppe größer wird. Der Strahlengang
zwischen Rückblickspiegel (1) und Objektiv (2) wird bei
dieser Ausführungsform und Anwendung in einem PKW nicht durch
die Seitenscheibe sondern speziell vorgesehene Öffnungen im
Karosserieblech geführt, so daß einerseits Verschmutzungen der
Seitenscheibe keine Rolle mehr spielen und andererseits die
stromlinienförmige Verkleidung des Rückblickspiegels direkt
mit dem Karosserieblech verbunden werden kann. Die Öffnung im
Karosserieblech wird durch eine planparallele Glasplatte, die
sich im Strahlengang vor dem Rückspiegel befindet, zum Schutz
vor Verschmutzungen abgedichtet. Diese Schutzscheibe kann
leicht gereinigt werden.
Fig. 10 zeigt besonders anschaulich die günstige Anordnungsmöglichkeit
eines erfindungsgemäßen optischen Rückblicksystems
innerhalb einer Fahrzeugkabine. Vom Beobachter bzw. Fahrzeugführer
aus gesehen befindet sich die augenseitige positive Wirkungsgruppe
5 in der Nähe der Seitenscheibe 10 oder der Frontscheibe 11
(je nach Bauart des Fahrzeugs) etwa in der zwischen
Frontscheibe 11 und Seitenscheibe 10 gebildeten Ecke über dem
Karosserieblech bzw. Teilen des Armaturenbrettes, also weiter
innerhalb des Gesichtsfeldes des Beobachters bzw. Fahrzeugführers
als ein bisher üblicher Außenspiegel. Es wird so aus
Fig. 10 deutlich, daß der Beobachter bei dem erfindungsgemäßen
Rückblicksystem kleinere Kopfbewegungen als bei einem üblichen
Außenspiegel ausführen muß, um den für ihn wichtigen seitlichen
Objektfeldbereich zu erfassen. Diese geringere Kopfbewegung und
der durch die Erfindung deutlich vergrößerte horizontale Gesichtsfeldwinkel
sind geeignet, die Unfallhäufigkeit bei Überholvorgängen
zu senken.
Wie bei gleichzeitiger Berücksichtigung der Fig. 1 bis 3 und 5
bis 9 erkenntlich ist, liegt das Bildumkehrsystem 7, 8, 9
(Prismen- oder Spiegelumkehrsystem) vom Beobachter aus gesehen
vor und unter der augenseitigen positiven Wirkungsgruppe 5.
Der auf den Außenspiegel 1 folgende Teil 2, 3; 7, 8, 9;
5 des erfindungsgemäßen Rückblicksystems ist vorzugsweise
als Baugruppe z. B. mit einem Kugelgelenk um Drehachsen
justierbar. Der Außenspiegel 1 und die folgende
Baugruppe 2, 3; 7, 8, 9; 5 des Rückblicksystems
können vom Innern des Fahrzeugs mechanisch oder
motorisch so im Verhältnis zueinander justiert
werden, daß für verschiedene Beobachterpositionen jeweils
ein aufrechtes Bild entsteht. Eine Nachführung
der augenseitigen positiven Achse auf die Position
der Beobachteraugen geschieht in vertikaler Richtung durch
Kippen der einen Spiegel enthaltenden augenseitigen
positiven Wirkungsgruppe 5 um eine horizontale Achse.
Enthält die augenseitige positive Wirkungsgruppe 5 keinen
Spiegel, so muß der letzte Spiegel im Strahlengang
justiert werden, also ggfs. das Reflexionsprisma 9 des
Prismenumkehrsystems oder die letzte Spiegelfläche
(Planspiegel) eines Spiegelumkehrsystems.
Das erfindungsgemäße Rückblicksystem kann in der Fahrzeugkabine
an der Fahrer- und/oder Beifahrerseite angebracht
sein; es kann auch so angeordnet sein, daß
die Beobachtungsrichtung über das Dach der Fahrzeugkabine
hinweg seitlich nach hinten gerichtet ist.
Der Außenspiegel 1 kann ein Planspiegel, ein Wölbspiegel
oder ein Hohlspiegel sein. Die Wahl der Spiegelkrümmung
hängt davon ab, welcher Kompromiß zwischen Gesichtsfeldgröße
und der Größe des Netzhautbildes im Vergleich zur
normalen Wahrnehmung akzeptiert wird. Mit anderen Worten,
je stärker die Krümmung des Spiegels gewählt wird, desto
größer wird der objektseitig erfaßbare Gesichtsfeldwinkel,
was allerdings mit dem Nachteil verbunden ist, daß die
Einzelheiten des Netzhautbildes kleiner werden und
damit die im Gesichtsfeld erscheinenden Objekte entfernter
erscheinen, als sie tatsächlich gelegen sind.
Dieser Sachverhalt muß also bei dem erfindungsgemäßen
Rückblicksystem ebenso berücksichtigt werden wie bei
den an Fahrzeugen bereits üblichen Wölbspiegeln allgemein.
Bei der Verwendung eines Planspiegels als Außenspiegel 1
treten die von diesem reflektierten Strahlen als afokale
Bündel in das Objektiv ein, und das von letzterem
in der Zwischenbildebene entworfene Zwischenbild erscheint
dem Beobachter scharf und im Unendlichen liege.
Ein entscheidender Vorteil des erfindungsgemäßen Rückblicksystems
besteht darin, daß bei einer mäßigen Verkleinerung
des Netzhautbildes eine Steigerung des augenseitigen
Gesichtsfeldes möglich ist durch großzügige Bemessung
der im Inneren einer Fahrzeugkabine angeordneten
letzten optisch wirksamen Fläche des Systems.
In Fig. 11 sind vergleichend die unterschiedlichen Größen
der objektseitigen Gesichtsfeldwinkel dargestellt, die
beim Blick in einen Planspiegel und einen Wölbspiegel
als bekannte Rückblickspiegel eines Kraftfahrzeugs Kfz
und beim Blick in ein in ein Kraftfahrzeug Kfz eingebautes
erfindungsgemäßes optisches Rückblicksystem mit
einem Planspiegel als Außenspiegel erreicht werden können.
Die angegebenen Winkel stellen jeweils die repräsentative
Größenordnung dar.
Fig. 12 zeigt das für das erfindungsgemäße optische
Rückblicksystem gewählte Abbildungsprinzip des Keplerschen
Fernrohres als abgewickelten Strahlengang
des gesamten Rückblicksystems im Horizontalschnitt
ohne die Spiegel-(Reflexions-)Fläche des Bildumkehrsystems.
Fig. 12 zeigt denselben abgewickelten Strahlengang
im Vertikalschnitt. Die strichpunktierte Mittellinie
in den Fig. 12 und 13 stellt die optische Achse
dar. Die Bündel des Abbildungsstrahlenganges für die
Randpunkte des Objektfeldes sind im wesentlichen durch
die gezeichneten Strahlenlinien dargestellt, die man sich
nur verengt in der Zwischenbildebene 4 vorstellen muß.
Auch in den Fig. 12 und 13 ist der Außenspiegel mit 1
bezeichnet; er wird zunächst als Planspiegel angenommen.
Ihm nachgeordnet und auf ihn ausgerichtet ist das Objektiv
2 mit Aperturberandung 3 als erste positive
(sammelnde) Wirkungsgruppe 2 des Keplerschen Abbildungssystems.
Im Abstand der Brennweite f₁ des Objektivs
2 befindet sich hinter diesem die Zwischenbildebene
4, in der das Objektiv 2 ein reelles Zwischenbild
des über den Außenspiegel 1 erfaßten Gesichtsfeldes
entwirft. Der Brennpunkt der augenseitigen,
zweiten positiven (sammelnden) Wirkungsgruppe 5 liegt
ebenfalls in der Zwischenbildebene 4; ihr Abstand zur
Zwischenbildebene 4 ist also gleich ihrer Brennweite f₃,
ihr Abstand zum Objektiv 2 gleich der Summe der Brennweiten
f₁ + f₃. Die gegebenenfalls vorhandene Feldlinse und
die langbrennweitige, augenseitige positive Wirkungsgruppe
5 bilden die Objektivfassung als Aperturblende 3
im Abstand e als Austrittspupille 6 mit verhältnismäßig
großem Durchmesser für beidäugiges Sehen ab, d. h. die
am Ort der Beobachteraugen liegende Austrittspupille 6
hat einen Durchmesser, der etwas größer als der Augenabstand
eines Beobachters ist.
Bei der unterschiedlichen Umlenkung der Teilstrahlengänge
für die beiden Beobachteraugen durch die beiden
Teilspiegel 7 a und 7 b eines Bildumkehrsystems gemäß
Fig. 5 bis 7 erhält die Austrittspupille die sehr
günstige Form zweier seitlich gegeneinander verschobener
Kreisflächen, die teilweise überdeckt sind.
Die von dem hinter dem Beobachter liegenden Objektfeld
kommenden Lichtstrahlen treffen auf den Außenspiegel
1, werden von diesem reflektiert und als afokale Bündel
durch die üblicherweise planparallele Seitenscheibe 10
einer Fahrzeugkabine auf das Objektiv 2 mit Aperturberandung
3 gelenkt, welches in der Zwischenbildebene 4
ein reelles Zwischenbild entwirft. Die Lichtstrahlen
durchlaufen das in den Fig. 12 und 13 nicht dargestellte
Bildumkehrsystem und laufen danach divergierend auf die
augenseitige positive Wirkungsgruppe 5, um diese wieder
als afokale Bündel zu verlassen und direkt in die Austrittspupille
6 und damit in die Beobachteraugen zu
gelangen. Der Beobachter erhält so den Eindruck eines
scharfen, im Unendlichen liegenden Bildes des Objekts.
Durch richtige Wahl der Vergrößerung V des nach dem
Prinzip des Keplerschen Fernrohres wirkenden optischen
Systems und der Brennweiten f₁ und f₃ der
beiden dieses optische System bildenden positiven
Wirkungsgruppen 2 und 5 erhält man einerseits die gewünschte
große Bildweite a₃′, die gleich dem Abstand e
zwischen der augenseitigen positiven Wirkungsgruppe 5
und der Austrittspupille 6 ist, und andererseits einen
gegenüber dem augenseitigen Gesichtsfeldwinkel w′ vergrößerten
objektseitigen Gesichtsfeldwinkel w, so daß
also mit einem vorgegebenen augenseitigen Gesichtsfeldwinkel
w′ über das optische System ein größerer objektseitiger
Gesichtsfeldwinkel w erfaßt werden kann. Gleichzeitig
wird im Blendenabbildungsstrahlengang des optischen
Systems mittels der augenseitigen positiven
Wirkungsgruppe 5 der Augenabstand des Beobachters
bzw. die Austrittspupille 6 in einem Bereich nahe dem Objektiv
2 als Eintrittspupille verkleinert abgebildet.
Infolge dieser Einschnürung des gesamten Strahlenbündels
kann die Spiegelfläche des Außenspiegels 1 des erfindungsgemäßen
Rückblicksystems bis etwa auf ¼ der
Spiegelfläche eines herkömmlichen Außenspiegels reduziert
werden. Dies bringt den Vorteil mit sich, daß der
Außenspiegel 1 des erfindungsgemäßen Rückblicksystems
mit Absenkung des Luftwiderstandsbeiwerts einen geringeren
Windwiderstand bewirkt als herkömmliche Außenspiegel
und auch sonst weniger störend ist, etwa bei
beengten Parkverhältnissen eine unbeabsichtigte Verstellung
unwahrscheinlicher wird.
In Fig. 12 ist außerdem die sehr großzügige Überdeckung
der Teilbilder in der Zwischenbildebene 4 für die Beobachteraugen
erkennbar.
Ein Vergleich zwischen Fig. 12 und Fig. 13 zeigt deutlich
den Unterschied zwischen dem großen horizontalen und dem
vergleichsweise geringeren vertikalen Gesichtsfeldwinkel.
Im folgenden wird anhand von Fig. 14 ein Zahlenbeispiel
für die Wahl und richtige Bemessung der wichtigsten
Größen bei Verwendung eines Planspiegels als Außenspiegel
1 gegeben.
Der geforderte Abstand e der Austrittspupille 6 (Beobachteraugen)
zur augenseitigen positiven Wirkungsgruppe 5 sei
e = 500 mm;
der Durchmesser d₂ der Austrittspupille 6 soll etwa
gleich dem Augenabstand des Beobachters sein, und zwar
d₂ = 60 mm;
der augenseitige Gesichtsfeldwinkel w′ sei
w′ = 23°;
die Vergrößerung V des Fernrohres wird mit
gewählt.
Der objektseitige Gesichtsfeldwinkel w läßt sich aus
dem augenseitigen Gesichtsfeldwinkel w′ berechnen,
indem man diesen mit dem Kehrwert der Fernrohrvergrößerung,
welcher nach einem optischen Gesetz gleich
dem Abbildungsmaßstab β₃′ der Baugruppe ist. multipliziert:
Die unabhängige Richtungsbeeinflussung der Teilstrahlengänge
für die beiden Beobachteraugen durch die hinter dem
Objektiv angeordneten Teilspiegel 7 a und 7 b des Bildumkehrsystems
gemäß Fig. 5 bis 7 ist hierbei unberücksichtigt
geblieben.
Der Durchmesser d₁ der Eintrittspupille, d. h. der wirksame
Durchmesser des Objektivs 2, läßt sich aus dem Durchmesser
d₂ der Austrittspupille 6 berechnen, indem man diesen mit
der Fernrohrvergrößerung V multipliziert:
Es ergibt sich somit ein auffällig kleiner Objektivdurchmesser
d₁, wie auch in Fig. 13 schon zu erkennen ist. Die
Objektivberandung wird bei diesem Beispiel direkt in
die bei den Beobachteraugen liegende Austrittspupille
6; d₂ abgebildet. Und der vergleichsweise kleine Strahlenbündel-
querschnitt vor dem Objektiv 2 ermöglicht den
bereits erwähnten, in bezug auf herkömmliche Seitenspiegel
kleinen rechteckigen Außenspiegel.
Die Objektweite der Baugruppe wird mit a₃, die Bildweite
mit a₃′ bezeichnet, der Abbildungsmaßstab ist β₃′, die
Brennweite der objektseitigen positiven Wirkungsgruppe
(Objektiv) 2 ist f₁, die Brennweite der augenseitigen
positiven Wirkungsgruppe 5 ist f₃.
Nach den optischen Gesetzen für Fernrohre gilt
a₃= - (f₁ + f₃) ;
a₃′= e ;
Das Objektiv 2 ist vorzugsweise eine farbkorrigierte
sammelnde Wirkungsgruppe, die beispielsweise ein vierlinsiger
Tessar- oder Xenartyp sein kann. Das Objektiv 2
ist in einer praktischen Ausführungsform der Erfindung
korrigierbar; durch die Größe der Aperturblende 3, gegeben
durch die freie Öffnung des Objektivs 2, kann die
Größe der Austrittspupille 6, die ja die Abbildung der
Aperturblende ist, bestimmt werden.
Die obige Berechnung der wirksamen Öffnung (des Durchmessers
d₁) des Objektivs 2 wurde für den einfachsten
Fall eines Keplerschen Fernrohres angestellt, bei dem
sich in üblicher Weise die Zwischenbildebene 4 im
bildseitigen Brennpunkt des Objektivs 2 (der objektseitigen
positiven Wirkungsgruppe 2) und zugleich im
objektseitigen Brennpunkt der augenseitigen positiven Wirkungsgruppe
5 befindet, durchgeführt ohne Berücksichtigung
eines Bildumkehrsystems. Bei einer praktischen Ausführungsform
der Erfindung, bei der ein Bildumkehrsystem
7, 8, 9 in Form eines Prismen- oder Spiegelumkehrsystems
zur Anwendung kommt, müssen die wirksame
Öffnung des Objektivs 2 und die vignettierende
Umrandung des Prismen- oder Spiegelumkehrsystems 7, 8,
9 aufeinander abgestimmt sein.
Wenn die Summe der Brennweiten f₁ + f₃ der beiden positiven
Wirkungsgruppen 2, 5 nicht soviel kleiner ist
als der Abstand e zwischen der augenseitigen positiven
Wirkungsgruppe 5 und der Austrittspupille 6,
wie durch die Fernrohrvergrößerung V gegeben ist, kann
erfindungsgemäß in der Nähe der Zwischenbildebene 4
(vor oder hinter ihr) eine sammelnde oder zerstreuende
Feldlinse angeordnet sein, um die Blendenabbildung
optimal zu gestalten. Zweckmäßigerweise wird eine zerstreuende
(negative) Feldlinse dann eingesetzt, wenn
die Summe der Brennweiten f₁ + f₃ kleiner ist wie das
das Produkt der Vergrößerung V und des Abstandes e; eine
sammelnde (positive) Feldlinse ist dann notwendig, wenn
die Summe der Brennweiten f₁ + f₃ größer ist als das
Produkt der Vergrößerung V und des Abstandes e. Für den
Fall ohne Feldlinse gilt:
Durch die geeignete Festlegung der Brechkraft der Feldlinse
wird erreicht, daß das Bild der Austrittspupille 6
durch Abbildung nach vorn in die Nähe des Objektivs 2
verlegt wird, oder, als Umkehrung, daß die durch die
Objektivberandung gegebene Aperturblende oder wirksame
Öffnung des Objektivs 2 in die Austrittspupille 6 am
Ort der Beobachteraugen abgebildet wird.
Im folgenden wird unter Bezugnahme auf Fig. 15, die
in einer Prinzipdarstellung die Abbildung der Objektivberandung
in die Ebene der Beobachteraugen bei der
Anordnung einer Feldlinse 12 in der Zwischenbildebene 4
(bzw. in deren Nähe) des Abbildungssystems oder Fernrohrs
2, 5 wiedergibt, die Berechnung der Brennweite
f₂ der Feldlinse 12 gegeben.
In Fig. 15 ist das Objektiv wiederum mit 2 und die
augenseitige positive Wirkungsgruppe mit 5 bezeichnet.
In der Zwischenbildebene 4 dieses Abbildungssystems
nach Art eines Keplerschen Fernrohres ist eine Feldlinse
12 angeordnet. Die Brennweite des Objektivs 2
ist auch in dieser Darstellung f₁, die der augenseitigen
positiven Wirkungsgruppe 5 ist f₃. Der Abstand der
augenseitigen positiven Wirkungsgruppe 5 zur Ebene
der Beobachteraugen ist e und soll gleich der Bildweite
a₃′ der augenseitigen positiven Wirkungsgruppe 5
sein. Für die Abbildung der Objektivberandung durch die
Feldlinse 12 ist bei deren Anordnung in der Zwischenbildebene
4 die Objektweite -a₂ der Feldlinse 12 gleich
der Objektivbrennweite f₁.
Die Feldlinse 12 entwirft von der Objektivberandung in A
ein virtuelles Zwischenbild, die Bildweite der Feldlinse
ist -a′₂, und dieses Zwischenbild A wird von der
augenseitigen positiven Wirkungsgruppe 5 in A′ in der
Ebene der Beobachteraugen 6 abgebildet. Die Objektweite
der augenseitigen positiven Wirkungsgruppe 5 ist
-a₃ und gleich der Summe aus ihrer Brennweite f₃ und
der Bildweite -a′₂ der Feldlinse 12.
Nach dem oben gesagten gilt also:
-a₂ = f₁ (a)
-a′₂ + f₃ = -a₃ (b)
a′₃ = e (c)
Für die Brechkraft der Feldlinse 12 folgt daraus:
Ein Sonderfall ist gegeben, wenn
wird, d. h. keine Feldlinse 12 erforderlich ist.
Formelumstellungen führen zu
Diese Bedingung in Worten ausgedrückt besagt, daß dann
auf eine Feldlinse verzichtet werden kann, wenn die
Summe aus der Objektivbrennweite f₁ und der Brennweite
f₃ der augenseitigen positiven Wirkungsgruppe 5 sich
so zum Abstand e zwischen der augenseitigen positiven
Wirkungsgruppe 5 und der Ebene der Beobachteraugen 6
verhält, wie die Objektivbrennweite f₁ zur Brennweite
f₃ der augenseitigen positiven Wirkungsgruppe 5. Es ist
dies also der bereits oben angesprochene Sonderfall, daß
nämlich die Summe der Brennweiten f₁ + f₃ der beiden
positiven Wirkungsgruppen 2, 5 gerade soviel kleiner
ist als der Abstand e zwischen der augenseitigen positiven
Wirkungsgruppe 5 und der Ebene der Beobachteraugen
6 wie durch die Fernrohrvergrößerung V gegeben,
nämlich
f₁ + f₃ = /V Fernrohr / · e.
Die Festlegung des Gesichtsfeldwinkels ist abhängig von
der Brennweite des Außenspiegels 1 und der Fernrohrvergrößerung
V des nachgeordneten optischen Systems 2 bis
5 des erfindungsgemäßen optischen Rückblicksystems und
stellt, wie bereits ausgeführt, jeweils einen Kompromiß
dar zwischen dem maximal erreichbaren Gesichtsfeldwinkel
und der eher nachteiligen Verkleinerung des Netzhautbildes
im Vergleich zur Direktbeobachtung.
Ein solcher Kompromiß kann erreicht werden durch einen
das Gesichtsfeld erweiternden, zerstreuenden Wölbspiegel
als Außenspiegel 1 und eine um so stärkere
Fernrohrvergrößerung, aber auch durch einen das Gesichtsfeld
mindernden, sammelnden Hohlspiegel als Außenspiegel
1 und eine um so geringere Fernrohrvergrößerung (V < 1).
Das nach der Erfindung verwendete Fernrohr 2 bis 5
stellt in seiner Grundeinstellung ein afokales System
dar. Die Lichtstrahlen treten als afokale Bündel in
das Objektiv 2 ein und verlassen die augenseitige Wirkungsgruppe
5 wiederum als afokale Bündel; es ist auf
ein Objekt im Unendlichen scharf eingestellt.
Ein zerstreuenderAußenspiegel 1 (Wölbspiegel) entwirft
von einem unendlich fernen Objekt ein aufrechtstehendes,
verkleinertes, virtuelles Bild im bildseitigen Brennpunkt
des Wölbspiegels; ein sammelnder Außenspiegel 1
(Hohlspiegel) entwirft von einem unendlich fernen
Objekt ein kopfstehendes, verkleinertes, reelles Bild
im bildseitigen Brennpunkt des Hohlspiegels. Bei der
Anwendung eines sammelnden Außenspiegels 1 (Hohlspiegels)
für das erfindungsgemäße Rückblicksystem wird dessen
Brennweite bzw. der Abstand des Objektivs 2 zu diesem
Hohlspiegel so gewählt, daß sich das Objektiv 2 mit
der Berandung als Aperturblende innerhalb der Brennweite
des Hohlspiegels befindet und deshalb das kopfstehende,
verkleinerte, reelle Bild des Außenspiegels 1
(Hohlspiegels) als virtuelles Objekt in die Zwischenbildebene
4 abbildet. Die von einem solchen Außenspiegel
1 kommenden Lichtstrahlen erreichen das Objektiv
2 nicht als afokale Bündel. Durch Vergrößern
des Abstandes zwischen Objektiv 2 und augenseitiger
Wirkungsgruppe 5 wird auf ein Objekt in endlicher
Entfernung eingestellt, also nachfokussiert.
Anhand der Fig. 16 und 17 wird im folgenden die Berechnung
der Fernrohrvergrößerung V ges der Kombination
eines Hohlspiegels mit dem Fernrohr 2 bis 5
als Abbildungssystem gegeben.
Für die Berechnung der Gesamtvergrößerung V ges der
Kombination aus Hohlspiegel und Fernrohr werden
folgende Bezeichnungen verwendet:
f₀Brennweite des Hohlspiegels 1′
f₁Brennweite des Objektivs 2
f 0,1Kombinationsbrennweite von Hohlspiegel 1′
und Objektiv 2
f₃Brennweite der augenseitigen positiven
Wirkungsgruppe 5
e 0,1Abstand zwischen Hohlspiegel 1′ und
Objektiv 2
a₁Objektweite des virtuellen Zwischenbildes
des Hohlspiegels 1′ vor dem Objektiv 2
a′₁Bildweite hinter dem Objektiv 2
β′₁Abbildungsmaßstab des Objektivs 2
Für die Berechnung werden folgende Beziehungen benötigt:
Die Kombinationsbrennweite f 0,1 von Hohlspiegel 1′ und
Objektiv 2 ist gleich dem Produkt aus der Brennweite f₀
des Hohlspiegels 1′ und dem Abbildungsmaßstab β′₁ des
Objektivs 2, also
f 0,1 = f₀ · β′₁ (1)
Der Abbildungsmaßstab β′₁ des Objektivs 2 ist gleich
dem Verhältnis aus Bildweite a′₁ und der Objektweite
a₁ des Objektivs 2, also
Die Objektweite a₁ des virtuellen Zwischenbildes des
Hohlspiegels 1′ vor dem Objektiv 2 ist gleich der Summe
aus der Brennweite f₀ des Hohlspiegels 1′ und dem Abstand
zwischen Hohlspiegel 1′ und Objektiv 2; da die
Objektweite a₁ vor dem Objektiv 2 und die Brennweite
f₀ hinter dem Hohlspiegel 1′ liegen, erhalten beide
ein negatives Vorzeichen, also:
-a₁ = f₀ + e 0,1 oder a₁ = f₀ - e 0,1 (3)
Der Kehrwert der Bildweite a′₁ des Objektivs 2 ist gleich
der Summe der Kehrwerte der Objektweite a₁ und der Brennweite
f₁ des Objektivs 2, also
Daraus folgt:
Die Gesamtvergrößerung ist
Die notwendige Änderung des Abstandes zwischen dem
Objektiv 2 und der augenseitigen positiven Wirkungsgruppe
5 zur Nahdistanzfokussierung auf das von
dem Hohlspiegel 1′ erzeugte Zwischenbild ist gleich
der Differenz der Bildweite a′₁ und der
Brennweite f₁ des Objektivs 2 (vgl. Fig. 16b und 17)
also:
Δ = a′₁ - f₁ (7)
Es folgt die tabellarische Darstellung der Abhängigkeit
der Kombinationsbrennweite f 0,1 von Spiegel und Objektiv,
der Gesamtvergrößerung V ges sowie der notwendigen Abstandsänderung
Δ zwischen Objektiv 2 und augenseitiger positiver
Wirkungsgruppe 5 vom Abstand e 0,1 zwischen dem
Spiegel 1′ und dem Objektiv 2 am Beispiel eines Hohlspiegels
1′.
Beispiel
Hohlspiegel (positive Brennweite)
Wieder werden die Brennweiten des Objektivs 2 und der
augenseitigen positiven Wirkungsgruppe 5 mit
f₁ = 160 mm, f₃ = 240 mm
angenommen; die Brennweite des Hohlspiegels sei
f₀ = + 1200 mm.
Im Falle des sammelnden Hohlspiegels, wie auch eines zerstreuenden
Wölbspiegels, vor dem Objektiv 2 bleibt der gekrümmte
Spiegel ohne Wirkung auf die Gesamtvergrößerung V ges ,
wenn er im vorderen (d. h. objektseitigen) Brennpunkt des
Objektivs 2 angeordnet ist und dabei das Fernrohr 2, 5 für
akkomodationsfreies Sehen um Δ nachfokussiert wird.
Außerdem ist festzustellen, daß ein weiter weg vor dem Objektiv
2 (e 0,1 = 240 mm) angebrachter sammelnder Hohlspiegel
die gleiche Wirkung auf die Gesamtvergrößerung
V ges hat wie ein nah vor dem Objektiv 2 (e 0,1 = 80 mm)
angebrachter zerstreuender Wölbspiegel.
Die Kombinationsmöglichkeiten von einem zerstreuenden
oder einem sammelnden, gekrümmten Spiegel mit dem in
der Grundstellung afokalen Restsystem (Abbildungssystem
nach Art des Keplerschen Fernrohres) des erfindungsgemäßen
Rückblicksystems bieten viele Gestaltungsmöglichkeiten,
eventuell zur Anpassung an äußere Gegebenheiten
des Anwendungsfalles.
Es folgt die Berechnung der äquivalenten Fernrohrvergrößerung
der Kombination von
Hohlspiegel und Fernrohr 2, 5 ohne Nachfokussierung des
Fernrohrs für akkomodationsfreies Sehen unter Bezugnahme
auf Fig. 18 und Verwendung der gleichen Bezeichnungen
und Bezugszeichen.
Das in A von dem Hohlspiegel 1′ entworfene, virtuelle
Zwischenbild wird von dem nachgeschalteten Fernrohr 2, 5
mit dem Abbildungsmaßstab
in das virtuelle Zwischenbild bei A′ abgebildet. Dieses
virtuelle Zwischenbild kann mit mäßiger Akkomodation
der Augen des Beobachters von diesem scharf gesehen
werden.
Für die Fernrohrvergrößerung dieser Kombination von
Hohlspiegel 1′ und nachgeschaltetem Fernrohr 2, 5 ist
oben für den Fall, daß durch Nachfokussieren wieder
ein afokales System entsteht, die Gesamtfernrohrvergrößerung
hergeleitet worden.
Wenn nicht nachfokussiert wird, das Fernrohr 2, 5
also gemäß Fig. 18 in seiner Grundstellung belassen
wird, in der der Abstand zwischen dem Objektiv und
der augenseitigen positiven Wirkungsgruppe 5 gleich
der Summe ihrer Brennweiten f₁ + f₃ ist und der bildseitige
Brennpunkt F₁′ mit dem objektseitigen Brennpunkt
F₃ der augenseitigen positiven Wirkungsgruppe 5
zusammenfällt F₁′ = F₃, so bildet das Objektiv 2 das
virtuelle Zwischenbild A des Hohlspiegels 1′ nicht im
Brennpunkt F₃ der augenseitigen positiven Wirkungsgruppe
5 sondern im Abstand Δ vor dem Brennpunkt F₃ als
reelles Zwischenbild ab, so daß das System nicht mehr
afokal ist, sondern vielmehr die augenseitige positive
Wirkungsgruppe 5, wie oben bereits gesagt, ein virtuelles
Zwischenbild bei A′ entwirft, wobei die Bildweite der
augenseitigen positiven Wirkungsgruppe -a′₃ ist. In
vielen Fällen kann dieses virtuelle Zwischenbild bei A′
durch mäßiges Akkomodieren als scharfes Bild gesehen
werden. Für einen solchen Fall wird die äquivalente
Fernrohrvergrößerung
= V ges · F v
berechnet.
Die Formel zur Berechnung des Faktors F v wird im folgenden
unter Bezugnahme auf Fig. 19 hergeleitet, welche in einer
Prinzipdarstellung die Abbildung eines reellen Zwischenbildes
L als Objekt durch die augenseitige positive
Wirkungsgruppe 5 in das virtuelle Zwischenbild L′ darstellt.
Bei 6 im Abstand e zur augenseitigen positiven
Wirkungsgruppe 5 befindet sich das Beobachterauge, F₃
ist der objektseitige, F′₃ der bildseitige Brennpunkt
der positiven Wirkungsgruppe 5, ihre Brennweite ist f₃.
Im Abstand Δ zum objektseitigen Brennpunkt F₃ innerhalb
der Brennweite f₃ befindet sich das von dem Objektiv 2
entworfene reelle Zwischenbild L, der Abstand Δ ist damit
gleich der auf den objektseitigen Brennpunkt F₃ bezogenen
Objektweite z₃, also Δ = z₃. Die auf die positive Wirkungsgruppe
5 bezogene Objektweite ist -a₃; -z′₃ und -a′₃
sind entsprechend die auf den bildseitigen Brennpunkt
F′₃ bzw. auf die positive Wirkungsgruppe 5 bezogene Bildweite,
w ist der objektseitige und w′ der bildseitige
Gesichtsfeldwinkel.
Berechnung des Vergrößerungsfaktors F v :
Nach der Newtonschen Abbildungsformel gilt:
Daraus folgt:
Für e = f₃, d. h. ein Beobachterauge im bildseitigen
Brennpunkt F′₃ der positiven Wirkungsgruppe 5, wird
F v = 1, d. h. es ergibt sich ein telezentrischer
Strahlengang.
Für e < f₃ gemäß Fig. 19 wird F v < 1, d. h. das Gesichtsfeld
wird vergrößert.
Es folgt ein konkretes Beispiel für die äquivalente Fernrohr-
vergrößerung .
Es werden folgende Größen angenommen:
Brennweite des Hohlspiegels 1′, f₀= -1200 mm
Abstand Hohlspiegel 1′ zu Objektiv 2, e 0,1= 160 mm
Brennweite Objektiv 2, f₁= 160 mm
Brennweite der augenseitigen
positiven Wirkungsgruppe 5, f₃= 240 mm.
Nach der oben hergeleiteten Formel (5) ergibt sich
dafür eine Kombinationsbrennweite f 0,1 von Hohlspiegel
1′ und Objektiv 2 von
f 0,1 = 160 mm
Für die Gesamtfernrohrvergrößerung bei Nachfokussierung
ergibt sich aus der obigen Formel (6)
wie bei dem System mit einem Planspiegel 1 vor dem Objektiv
2. Die Nachfokussierungsstrecke (d. h. die erforderliche
Abstandsänderung zwischen dem Objektiv 2
und der augenseitigen positiven Wirkungsgruppe 5, um
das System wieder afokal zu machen) läßt sich aus den
obigen Formeln (3) und (7) zu
Δ = 21,3 mm
berechnen.
Wenn nicht nachfokussiert wird, ergibt sich eine
äquivalente Fernrohrvergrößerung
= V ges · F v
mit
= V ges · 0,883
= -0,59
Wird bei der Verwendung eines Hohlspiegels 1′
als Außenspiegel 1 in Kombination mit
einem Kepler'schen Fernrohr nach der Erfindung eine
Nachfokussierung des Fernrohrs 2, 5 um Δ unterlassen,
so wird der erfaßte objektseitige Gesichtsfeldwinkel
w um den Faktor
vergrößert bei entsprechender Verkleinerung
des Netzhautbildes.
Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Rückblicksystems
besteht darin, daß es ohne wesentliche Umbauten
auch in vorhandene Fahrzeuge eingebaut werden kann, weil
der nahezu afokale Strahlengang zwischen dem objektseitigen
Außenspiegel 1 des Systems und dem Objektiv 2
ohne Ausbildung störender optischer Aberrationen durch
eine üblicherweise planparallele Seitenscheibe einer
Fahrzeugkabine geführt werden kann. Es ist geeignet als
Ersatz für Seiten- und auch Innenspiegel an handelsüblichen
Fahrzeugen, wie PKW, LKW, Lokomotiven, Baufahrzeugen,
es kann bei Flugzeugen und Raumfahrzeugen
angewandt werden. Ebenso sind aber Anwendungsmöglichkeiten
an stationären Anlagen, bei denen ein Beobachter
neben dem vor ihm liegenden Beobachtungsfeld auch das
hinter ihm liegende mit zu überwachen hat.
Ein Helligkeitsproblem wird bei der erfindungsgemäßen
Art des Strahlenganges bei Anwendung der heute üblichen
Entspiegelungen der optischen Oberflächen im Gegensatz
zu einem Mattscheibensystem nicht auftreten.
Ein wesentlicher Punkt der Erfindung liegt in der optimierenden
Abstimmung der Brechkräfte aufeinander, der
Wahl der Abstände zwischen den einzelnen optischen Wirkungsgruppen,
der Wahl der zur richtigen Bildorientierung
notwendigen Reflexionsprismen und Spiegel und einer optimalen
Faltung des Strahlenganges in der Weise, daß der
in einer Fahrzeugkabine zu diesem Zweck zur Verfügung
stehende Platz ausreichend ist, und daß die brechenden
und reflektierenden optischen Flächen so eingesetzt
werden, daß eine optimale Bildqualität von der Systemanlage
her möglich ist.
Die Fig. 20 bis 23 zeigen jeweils den Horizontalschnitt
eines abgewickelten Strahlenganges eines gesamten erfindungsgemäßen
Rückblicksystems mit Variationen bei
der Anordnung der Aperturblende 3, des Objektivs 2 und
bei der Anordnung einer Feldlinse 12 in oder in der
Nähe der Zwischenbildebene 4, bei unterschiedlichen
Brennweiten f₁ des Objektivs 2.
Als vorteilhaft wird ein Strahlenverlauf mit möglichst
kleinen Querschnitten zwischen dem Außen- oder Rückspiegel
1 und der Zwischenbildebene 4 im Hinblick auf
die Abmessungen der Baugruppen angesehen.
Nach Fig. 20 wird das durch die verhältnismäßig große
Eintrittspupille des Objektivs 2 eintretende Strahlenbündel
durch eine hinter dem Objektiv 2 befindliche
Aperturblende 3 begrenzt. In der Ebene der Beobachteraugen
6 wird sonach die Öffnung der Aperturblende 3
vergrößert abgebildet.
Nach Fig. 20 soll die Summe der Brennweiten f₁ + f₃ der
beiden sammelnden Wirkungsgruppen 2, 5 des Abbildungssystems
gerade soviel kleiner sein als der Abstand e
zwischen der augenseitigen sammelnden Wirkungsgruppe 5
und der Ebene der Beobachteraugen 6 wie durch die
Fernrohrvergrößerung V gegeben, so daß eine Feldlinse
in der Zwischenbildebene 4 nicht erforderlich ist.
Nach Fig. 21 hat die Fassung des Objektivs gleichzeitig
die Funktion von Aperturberandung 3 und Eintrittspupille.
Sie wird durch das Abbildungssystem in die Ebene
der Beobachteraugen 6 in der durch den Augenabstand
in etwa bestimmten Größe der Austrittspupille abgebildet.
Dieser Strahlengang wird wegen der kleinen
Querschnitte zwischen dem Außen- oder Rückspiegel 1
und der Zwischenbildebene 4 als günstig angesehen.
Außerdem soll nach Fig. 21 die Summe der Brennweiten
f₁ + f₃ der beiden sammelnden Wirkungsgruppen 2, 5
kleiner sein als durch das Produkt aus der Fernrohrvergrößerung
V und dem Abstand e zwischen der augenseitigen
sammelnden Wirkungsgruppe 5 und der Ebene der
Beobachteraugen 6 (Austrittspupille) gegeben; deshalb
ist in der Zwischenbildebene 4 eine zerstreuende Feldlinse
12 angeordnet.
Nach Fig. 22 ist die Aperturblende 3 vor dem Objektiv
2 angeordnet. Sie begrenzt das in das Objektiv eintretende
Strahlenbündel bereits vor dem Objektiv 2.
Die Summe der Brennweiten f₁ + f₃ der beiden sammelnden
Wirkungsgruppen 2, 5 soll auch hier kleiner sein als
das Produkt aus der Fernrohrvergrößerung V und dem
Abstand e zwischen der augenseitigen sammelnden Wirkungsgruppe
5 und der Ebene der Beobachteraugen 6 (Austrittspupille),
weshalb wie nach Fig. 21 in der Zwischenbildebene
4 eine zerstreuende Feldlinse 12 angeordnet ist.
Nach Fig. 23 fallen wie in Fig. 21 die Eintrittspupille
des Objektivs 2 und die Aperturblende 3 nach Lage und
Größe zusammen, d. h. eine Begrenzung des durch das Objektiv
2 einfallenden Strahlenbündels erfolgt durch die
Fassung des Objektivs.
Die Summe der Brennweiten f₁ + f₃ der beiden sammelnden
Wirkungsgruppen 2, 5 soll in diesem Fall jedoch größer
sein als das Produkt aus Fernrohrvergrößerung V und
Abstand e zwischen der augenseitigen sammelnden Wirkungsgruppe
5 und der Ebene der Beobachteraugen 6 (Austrittspupille),
was durch eine sammelnde Feldlinse 12 in der
Zwischenbildebene ausgeglichen wird.