DE3300728A1 - Ein im infraroten spektralbereich arbeitendes optisches beobachtungssystem - Google Patents
Ein im infraroten spektralbereich arbeitendes optisches beobachtungssystemInfo
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Description
Die Erfindung geht von einem im infraroten Wellenlängenbereich
arbeitenden Beobachtungssystem mit den
im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen
Merkmalen aus.
Mit der Einführung von Hochleistungs-Infrarotbeobachtungssystemen,
welche im englischen Sprachgebrauch
unter der Abkürzung "FLIR" (forward looking infrared
systems) bekannt sind, ist ein Bedarf an Hochleistungsfernrohren
entstanden, und es wurden eine ganze Anzahl
von afokalen Fernrohren entwickelt, deren Auflösungsvermögen
durch Beugungserscheinungen begrenzt
ist. Einige der bislang entwickelten afokalen Fernrohre
besitzen zwei Vergrößerungseinstellungen, und
in einigen Fällen hat man besondere Mühe darauf verwandt,
afokale Fernrohre möglichst kompakt, d. h. mit
möglichst geringer Gesamtlänge und mit geringer
Pupillenaberration zu erhalten und sie dabei gleichzeitig
im optischen wie im mechanischen Aufbau so einfach
wie möglich zu belassen.
In verschiedenen Formen von FLIR-Beobachtungssystemen
ist aus dem praktischen Betrieb die Forderung entstanden,
das Fernrohr hinter einem z. B. in einem Schott
angebrachten Fenster anzuordnen, so daß es vor belastenden
Umgebungseinflüssen wie z. B. hohem Druck
geschützt ist. Unter solchen Einsatzbedingungen kann
es auch geboten sein, das Fenster kuppelartig auszubilden
und das heißt, daß es optische Brechkraft besitzt.
Man hat festgestellt, daß ein solches Fenster
mit optischer Brechkraft die Leistungsfähigkeit eines
dahinter angeordneten afokalen Fernrohrs so stark herabsetzen
kann, daß sich das FLIR-Beobachtungssystem
praktisch als unbrauchbar erweist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein FLIR-
Beobachtungssystem mit einem Fernrohr zu schaffen,
welches bei Anordnung hinter einem Fenster mit
optischer Brechkraft zuverlässig arbeitet.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Beobachtungssystem
mit den im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmalen.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand
der Unteransprüche.
Das Fenster kann entweder positive oder negative
Brechkraft besitzen, aber in beiden Fällen kann die
durch das Fenster in das FLIR-Beobachtungssystem eingeführte
sphärische Aberration durch das Fernrohrobjektiv
kompensiert werden, welches wegen des geeignet
ausgewählten Grades der Abweichung seiner
asphärischen Linsenoberfläche(n) von der sphärischen
Gestalt eine umgekehrt wirkende und daher kompensierende
sphärische Aberration einführt. Wenn beide brechenden
Oberflächen der Primärlinse des Objektivs asphärisch
sind, dann verteilt sich die insgesamt wirksame
Asphärizität des Fernrohrs auf zwei Linsenoberflächen,
von denen jede dann nur eine viel geringe Abweichung
von der sphärischen Gestalt aufweisen muß als im Falle,
daß nur eine Oberfläche der Primärlinse des Objektivs
asphärisch ist.
Die gemeinsame optische Achse der optischen Elemente
des erfindungsgemäßen Beobachtungssystems kann geknickt
sein, und zu diesem Zweck ist gemäß dem Patentanspruch
2 zwischen dem Fenster und der Primärlinse
des Objektivs vorzugsweise ein Umlenkspiegel vorgesehen,
der das Beobachtungssystem periskopisch macht.
Wenn der Umlenkspiegel so angeordnet ist, daß der
gemeinsame Krümmungsmittelpunkt der beiden brechenden
Fensteroberflächen auf der Spiegeloberfläche liegt,
dann kann der Umlenkspiegel auch als Kippspiegel ausgebildet
werden, welcher um eine durch den genannten
Krümmungsmittelpunkt der Fensteroberflächen gehende
Achse verschwenkbar ist (Anspruch 3); damit wird es
infolge der gewählten Gestalt und Lage von Fenster
und Umlenkspiegel ohne signifikante Verschlechterung
der optischen Leistungsfähigkeit des Beobachtungssystems
möglich, Strahlung aufzufangen, die durch
verschiedene, auf oder neben der optischen Achse des
Beobachtungssystems liegende Eintrittspupillen einfällt.
Im Rahmen der Erfindung können Fernrohre mit nur einer
Vergrößerungseinstellung aber auch solche mit zwei Vergrößerungseinstellungen
verwendet werden. Bei Verwendung
eines Fernrohrs mit zwei Vergrößerungseinstellungen
kann in der Einstellung mit starker Vergrößerung
allerdings nur in engem begrenztem Rahmen
eine optische Abtastung durch den kippbaren Spiegel
erfolgen als in der Einstellung mit schwacher Vergrößerung,
weil man in den beiden Einstellungen am
Fenster unterschiedliche Öffnungsweiten für die eintretenden
Strahlenbündel benötigt.
Das erfindungsgemäße FLIR-Beobachtungssystem hat den
Vorteil, sowohl im optischen wie auch im mechanischen
Aufbau recht einfach zu sein, weil das Fernrohrobjektiv
aus nur zwei Linsen besteht, von denen eine
sphärische brechende Oberfläche besitzt, wohingegen
die andere Objektivlinse entweder eine sphärische und
eine asphärische oder zwei asphärische Linsenoberflächen
besitzt, wobei in beiden Fällen der Grad der Abweichung
von der Kugelflächengestalt relativ klein ist.
Auch das Fenster mit seinen beiden konzentrischen
brechenden Oberflächen ist optisch einfach aufgebaut,
und der gegebenenfalls vorhandene Umlenkspiegel besitzt
nur eine einzige, ebene Spiegelfläche. Die
brechenden Bauelemente des optischen Systems müssen
natürlich für das infrarote Licht im interessierenden
Spektralband durchlässig sein; der Umlenkspiegel besteht
zweckmäßigerweise aus Aluminium, welches durch Diamantläppen
(diamont fly-cutting) bearbeitet und anschließend
mit einer Oberflächenbeschichtung (z. B. aus Magnesiumfluorid)
versehen wurde, um eine dauerhafte Spiegelfläche
mit hohem Reflexionsvermögen zu erhalten.
Das Fernrohrobjektiv wird vorzugsweise farbkorrigierend
ausgebildet, indem man für die Sekundärlinse des Objektivs
ein Material mit dafür geeigneter Dispersion
wählt. Ein Maß für die Dispersion ist dessen V-Zahl,
auch als Abbesche Zahl bekannt. Zur Erzielung der
farbkorrigierenden Eigenschaft des Objektivs soll
die V-Zahl der Sekundärlinse kleiner sein als jene der Primärlinse.
Als Material für die farbkorrigierende Linse eignet
sich vor allem Zinkselenid, insbesondere ein Zinkselenid,
welches chemisch durch Niederschlagen aus
der Dampfphase gewonnen wurde, ein Verfahren, welches
im englischen Sprachgebrauch mit der Abkürzung "CVD"
(chemical vapour deposition) bezeichnet wird und zu
einem sehr homogenen Material führt, wohingegen die
übrigen Linsen des Fernrohrs und auch das Fenster
zweckmäßigerweise aus Germanium bestehen; die genannten
Materialien sind für infrarotes Licht im Spektralband
zwischen 3 µm und 13 µm hinreichend durchlässig.
Weitere geeignete Materialien für die farbkorrigierende
Linse sind in Tabelle VI aufgeführt; es können aber
auch nicht genannte Materialien eingesetzt werden,
wenn sie entsprechende physikalische Eigenschaften besitzen.
Die farbkorrigierende Linse kann relativ zu den übrigen
Fernrohrlinsen unverschieblich angebracht werden,
doch wird sie vorzugsweise entlang der optischen Achse
des optischen Systems verschieblich angeordnet; dies
macht es möglich, bei dem erfindungsgemäßen FLIR-
Beobachtungssystem den Einfluß von Schwankungen der
Umgebungstemperatur zu kompensieren, welcher sich in
einer Verschiebung der Lage des im Fernrohr erzeugten
reellen Zwischenbildes äußert. Darüber hinaus kann
die Verschieblichkeit der farbkorrigierenden Linse
auch dazu benutzt werden, die Brennweite des optischen
Systems zu justieren (ohne dabei von dem afokalen
Charakter des optischen Systems abzugehen), falls
das reelle Zwischenbild im Fernrohr nicht von optimaler
Güte sein sollte. Am leichtesten gelingt das,
wenn die farbkorrigierende Linse nur geringe Brechkraft
besitzt, weil ihre Verschiebung dann nur mit
minimalen Änderungen des Vergrößerungsfaktors des
Fernrohrs verknüpft ist.
Alternativ oder auch zusätzlich kann man bei dem
FLIR-Beobachtungssystem den Einfluß von Schwankungen
der Umgebungstemperatur dadurch kompensieren, daß
für die Rahmenkonstruktion des optischen Systems,
in welche die optischen Bauelemente eingesetzt werden,
wenigstens zwei Werkstoffe mit unterschiedlichen
Wärmeausdehnungskoeffizienten auswählt, die sich in
der Weise ergänzen, daß sich die auftretenden Wärmedehnungen
selbsttätig ausgleichen; man spricht dann
von passiver mechanischer Temperaturkompensation.
Wenn man die farbkorrigierende Linse nicht verschieblich
anordnet, dann ordnet man sie bei Verwendung eines
Fernrohrs mit zwei Vergrößerungseinstellungen mit
Vorteil an einer solchen Stelle an, welche dem Fernrohr
zwei feste, insbesondere die hyperfokalen
Brennweiten verleiht.
Bei Verwendung eines Fernrohrs mit zwei Vergrößerungseinstellungen
können die beiden Linsensysteme für
starke sowie für schwache Vergrößerung nicht gleichzeitig
in der Flucht der optischen Achse liegen,
sondern sie müssen so montiert werden, daß sie
alternativ in den Strahlengang eingefügt werden
können. Um dies zu erreichen, sind verschiedene
Wege gangbar; bevorzugt wird die Anordnung der
beiden Linsensysteme für starke und schwache Vergrößerung
auf einer Art von Karussel, wo sie
auf einem gemeinsamen Träger montiert sind und
zwischen ihren Achsen einen Winkel von 90° einschließen;
der Träger kann um eine ortsfeste
Achse um 90° hin und her verschwenkt werden und
bringt dadurch abwechselnd das Linsensystem für
starke bzw. jenes für schwache Vergrößerung mit der
gemeinsamen optischen Achse des FLIR-Beobachtungssystems
fluchtend in den Strahlengang, und bringt
das jeweils andere Linsensystem in eine außerhalb
des Strahlengangs liegende Position.
Der gegebenenfalls vorgesehene kippbare Umlenkspiegel
kann nach Wahl entweder oszillieren oder rotieren.
Die dazu geeigneten Antriebe sind bei optisch-
mechanischen Abtastern (Scannern) an sich bekannt.
Der größtmögliche, praktisch noch sinnvolle Abtastwinkel
ist jener, bei dessen Überschreiten eine
deutliche Vignettierung der einfallenden Strahlung
am Umlenkspiegel oder am Fenster einsetzt.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung
ist in den beigefügten schematischen Zeichnungen
dargestellt und wird anhand der weiter hinten
folgenden Tabellen erläutert.
Fig. 1 zeigt ein afokales FLIR-Beobachtungssystem
mit zwei Vergrößerungseinstellungen,
welche aus Gründen der Übersichtlichkeit
getrennt dargestellt sind, mit einem Sehfeldwinkel
- in der Diagonale des Sehfeldes
gemessen - von 46,4°,
Fig. 2 zeigt das optische System gemäß Fig. 1
mit gekipptem Umlenkspiegel und mit einem
Sehfeldwinkel - in der Vertikale des
Sehfeldes gemessen - von 26,5°,
und
Fig. 3 zeigt das Profil einer asphärischen
Linsenoberfläche des in Fig. 1 und 2
dargestellten optischen Systems.
Fig. 1 zeigt ein FLIR-Beobachtungssystem in zwei Vergrößerungseinstellungen,
nämlich in der oberen Teilfigur
bei starker und in der unteren Teilfigur bei
schwacher Vergrößerung. Es enthält ein Fernrohr 20 in
Kombination mit einer Anordnung 30 aus einem ebenen
Umlenkspiegel I und einem das einfallende Licht
brechenden Fenster J. Das Fernrohr 20 ist ein Linsenfernrohr
und enthält ein Objektiv 21, einen Kollimator
22, ein Linsensystem 23 für starke Vergrößerung und ein
Linsensystem 24 für schwache Vergrößerung. Der Kollimator
22, das Objektiv 21 und das jeweils in den
Strahlengang eingeschwenkte Linsensystem 23 bzw. 24
liegen auf einer gemeinsamen optischen Achse 19. Die
beiden Linsensysteme 23 und 24 können nicht gleichzeitig
auf dieser optischen Achse 19 liegen,
sondern nur alternativ. Wenn das Linsensystem 23
für starke Vergrößerung in den Strahlengang des
Fernrohrs 20 eingeschwenkt ist, dann wird im Innern
des Fernrohrs 20 aus den aus dem Gegenstandsraum 17
kommenden, durch das Fenster J einfallenden und
das Objektiv 21 durchquerenden Strahlen an der Stelle
25 ein reelles Zwischenbild erzeugt, bei der Einstellung
mit schwacher Vergrößerung ein solches
an der Stelle 26.
Das Fenster J ist durch zwei sphärische, konzentrische
brechende Oberflächen 28 und 29 begrenzt, deren gemeinsamer
Krümmungsmittelpunkt auf der durch den
Umlenkspiegel I abgeknickten optischen Achse 19 liegt, und
zwar gerade auf der reflektierenden Oberfläche 27 des
Umlenkspiegels I. Wie Fig. 1 zeigt, ist die optische
Achse 19 um 90° abgeknickt. Die Anordnung 30 aus
Fenster J und Umlenkspiegel I bildet ein Fixfokus-
System, welches die aus dem Gegenstandsraum 17 kommenden,
durch eine virtuelle Eintrittspupille hindurchtretenden
Strahlenbündel auffängt; die Lage der Eintrittspupille
hängt einmal von der gewählten Vergrößerungseinstellung
ab; sie kann darüber hinaus
auf oder neben der optischen Achse liegen, je nach der
Orientierung des Spiegels I. Fig. 2 zeigt den Spiegel
I nicht wie in Fig. 1 in 45°-Lage zur optischen Achse
19, sondern aus dieser Lage herausgekippt, und zwar
in der Einstellung mit starker Vergrößerung (obere
Darstellung in Fig. 2) um 5° und in der Einstellung
mit schwacher Vergrößerung (untere Darstellung in
Fig. 2) um 10°. Weil das Fenster J Brechkraft besitzt,
führt es in das FLIR-Beobachtungssystem eine
merkliche sphärische Aberration ein (ferner auch
- wenn auch in wesentlich geringerem Ausmaß - eine
chromatische Aberration), welche die Abbildequalität
des FLIR-Beobachtungssystems zunichte
machen würde, wenn die Erfindung hier nicht einen
Ausgleich schaffen würde durch einen besonderen
Aufbau des Fernrohrobjektivs 21, wodurch das Fernrohr
20 seinen beim Stand der Technik üblichen
afokalen Charakter verliert und dessen Auflösungsvermögen
nicht durch Beugungserscheinungen begrenzt
wird, wie nachfolgend noch erläutert werden wird.
Das Objektiv 21 ist ein Teleobjektiv und besteht
aus einer Primärlinse H und einer Sekundärlinse G.
Die Primärlinse H ist eine Sammellinse (d. h. sie
besitzt positive Brechkraft) mit den brechenden
Oberflächen 15 und 16. Die Sekundärlinse G ist eine
Zerstreuungslinse (d. h. sie besitzt negative Brechkraft)
mit den beiden brechenden Oberflächen 13
und 14 und ist farbkorrigierend. Der Kollimator 22 besteht
aus einer einzelnen Sammellinse A mit den beiden
brechenden Oberflächen 1 und 2.
Das Linsensystem 23 für starke Vergrößerung besteht
aus zwei Sammellinsen B und C mit den brechenden
Oberflächen 3 und 4 bzw. 5 und 6. Das Linsensystem
für schwache Vergrößerung besteht aus drei Linsen
D, E und F mit den brechenden Oberflächen 7 und 8
bzw. 9 und 10 bzw. 11 und 12. Die Linsen D und F
sind Sammellinsen, wohingegen die Linse E eine
Zerstreuungslinse ist. Die Linse A bildet ein Fixfokussystem,
die Linsen B und C bilden gemeinsam
ein Fixfokussystem, die Linsen D, E und F bilden
gemeinsam ein Fixfokussystem, und auch die Linsen G
und H bilden gemeinsam ein Fixfokussystem, so daß
das Fenster J, der Spiegel I und das Objektiv 21
Strahlenbündel empfangen, welche durch die jeweilige
virtuelle Eintrittspupille im Gegenstandsraum 17
hindurchgetreten sind, diese Strahlenbündel an das
Linsensystem 23 für starke Vergrößerung bzw. 24 für
schwache Vergrößerung weiterleiten, welche aus
diesen Strahlenbündeln ein umgekehrtes, reelles
Zwischenbild 25 (im Falle starker Vergrößerung) bzw.
26 (im Falle schwacher Vergrößerung) erzeugen, wobei
die vom Zwischenbild 25 bzw. 26 ausgehenden
Strahlen auf den Kollimator 22 treffen, aus welchem
sie als paralleles Strahlenbündel austreten, welches
für beide Vergrößerungseinstellungen mit Ausnahme
geringer Unterschiede in den optischen Aberrationen
das gleiche ist und durch eine Austrittspupille Φ
hindurchtritt, welche im Bildraum 18 durch die Strahlen
der austretenden Strahlenbündel gebildet wird. Die
Brechkraft und die Abstände der Linsen A, B, C, D, E, F,
G, H und J sind so gewählt und aufeinander abgestimmt,
daß bei starker Vergrößerung das Zwischenbild 25
zwischen den brechenden Oberflächen 5 und 13 und bei
schwacher Vergrößerung das Zwischenbild 26 zwischen
den brechenden Oberflächen 8 und 9 liegt.
Die brechenden Oberflächen 1 bis 14 und 16 und 28
und 29 sind sämtlich im wesentlichen sphärisch, d. h.
ihre Abweichungen von der idealen sphärischen Gestalt
sind allenfalls so groß, daß sie nach dem üblichen
fachlichen Verständnis des Begriffs von sphärischen Linsen
noch als sphärisch bezeichnet werden können.
Hingegen hat die Oberfläche 15 ein asphärisches
Profil und die reflektierende Oberfläche 27 ist i.w.
plan, d. h. ihre Abweichungen von der idealen Ebenflächigkeit
sind allenfalls so groß, daß die reflektierende
Oberfläche 27 nach dem üblichen fachlichen
Verständnis von planen Oberflächen noch
als plan bezeichnet werden kann.
Das erfindungsgemäße FLIR-Beobachtungssystem ist auf
die Verwendung im Infrarotbereich, und zwar im Spektralband
zwischen 3 µm und 13 µm (Wellenlänge) ausgelegt,
und deshalb sind die Brechungsindizes der Linsen verhältnismäßig
groß; um dennoch eine hinreichend hohe
Leistungsfähigkeit (Abbildungsgüte) zu erreichen, ist
die Linse G eine farbkorrigierende Zerstreuungslinse
mit einem niedrigeren Brechungsindex, als ihn die
Linse H hat. Für die Verwendung des FLIR-Beobachtungssystems
im Spektralbereich zwischen 8 µm und 13 µm kann
man das dadurch verwirklichen, daß man die Linsen A,
B, C, D, E, F, H und J aus Germanium mit einem Brechungsindex
von 4,00322 und die Linse G aus Zinkselenid
mit einem Brechungsindex von 2,40653 (jeweils gemessen
bei 20°C und bei einer Wellenlänge von 10 µm) herstellt.
Die Linse G hat dann eine V-Zahl von
V = 77.
Die V-Zahl ist ein Maß für die Dispersion des optischen
Werkstoffs; sie ist im vorliegenden Fall definiert als
das Verhältnis des um Eins verminderten Brechungsindexes
bei 10 µm zur Differenz der Brechungsindizes
bei 8,5 µm und 11,5 µm:
Der Umlenkspiegel I besteht aus Aluminium, welches
durch Diamantläppen (diamond fly-cutting) bearbeitet ist.
Diese genannten Materialien lassen sich mit einer
reflexmindernden Beschichtung versehen, und wenn
das tut, kann man ein FLIR-Beobachtungssystem erreichen,
welches im Spektralbereich zwischen 8,5 µm und
11,5 µm in beiden Vergrößerungseinstellungen wenigstens
60% des einfallenden Lichtes durchtreten läßt.
Weil die Objektivlinse G einen geringeren Brechungsindex
hat als die Linse H und weil ihre eine Oberfläche
15 asphärisch ist, kann man einfach dadurch, daß man
den Grad der Abweichung der Oberfläche 15 von der wahren
Kugelflächenform variiert, die Eigenschaften des
Fernrohrs 20 so ändern, daß das Fernrohr 20 für sich
genommen nicht afokal wird und in seiner Leistungsfähigkeit
nicht durch Beugung begrenzt ist, und in
der Tat ist es sogar verhältnismäßig leicht zu erreichen,
daß das Fernrohr 20 für sich genommen weit
genug davon entfernt ist, in seiner Leistungsfähigkeit
durch Beugung beeinträchtigt zu werden, so daß die
durch das Fenster J in das FLIR-Beobachtungssystem eingeführte
sphärische Aberration über einen weiten Bereich
von Fensterkrümmungen kompensiert werden kann,
so daß das FLIR-Beobachtungssystem als Ganzes ein afokales
System bildet, welches bis
zu der durch Beugungseffekte
bestimmten Leistungsgrenze eingesetzt werden
kann.
Die Objektivlinse G ist vorzugsweise entlang der
optischen Achse 19 verschieblich angeordnet, wohingegen
die übrigen Linsen A, B, C, D, E, F, H und J unverschieblich
sind. Die Verschieblichkeit der Linse G
ermöglicht es, Verschiebungen der Lage der Zwischenbilder
25 und 26 zu kompensieren, welche durch
Schwankungen der Umgebungstemperatur, insbesondere
im Bereich zwischen -10°C und +50°C hervorgerufen
werden. Außerdem kann das FLIR-Beobachtungssystem
bei unverändert bleibender Lage der Zwischenbilder 25
und 26 auf entfernt liegende Objekte scharf eingestellt
werden, insbesondere auf solche im Entfernungsbereich
zwischen 40 m und unendlich bei starker Vergrößerung
und zwischen 8 m und unendlich in der
Einstellung mit schwacher Vergrößerung.
Alternativ kann man alle Linsen A, B, C, D, E, F, G, H, J
ortsfest montieren. Tut man dies und verwendet man
für das Tragwerk der Linsen E, F und H einen Werkstoff
oder Werkstoffe mit hohem thermischem Ausdehnungskoeffizienten
wie z. B. ein ultrahochmolekulares
Polyäthylen (im englichen Sprachgebrauch unter
der Abkürzung "UHMPE" für ultra high molecular weight
polyethylene, bekannt, thermischer Ausdehnungskoeffizient
ungefähr (125 bis 225) · 10-6 °C-1) und für
das Tragwerk für die übrigen optischen Bauelemente
des Systems einen Werkstoff oder Werkstoffe mit
relativ geringem thermischem Ausdehnungskoeffizienten
wie z. B. Aluminium (thermischer Ausdehnungskoeffizient
ungefähr 23×10-6 °C-1); dann läßt sich auch auf diese
Weise das FLIR-Beobachtungssystem hinsichtlich Schwankungen
der Umgebungstemperatur zwischen -40°C und
+70°C selbsttätig kompensieren unter Beibehaltung der
Brennweite und bei guter optischer Leistungsfähigkeit.
Obwohl man dadurch nur zwei feste Brennweiten
beim FLIR-Beobachtungssystem erhält, wird man
doch der Notwendigkeit enthoben, die Objektivlinse G
verschieblich anzuordnen und spart die dazu nötigen
aktiven Verschiebemechanismen.
Wie Fig. 2 zeigt, können die Linsensysteme 23 für
starke und 24 für schwache Vergrößerung abwechselnd
in den Strahlengang des Fernrohrs 20 eingeführt werden,
indem man sie auf einem Karussel befestigt, welches
die beiden Linsensysteme 23 und 24 um eine Achse X verschwenkt,
welche quer zur optischen Achse 19 zwischen
den Linsen A und G sowie D und E liegt. Der Umlenkspiegel I
ist um eine Achse verschwenkbar, welche durch den
Krümmungsmittelpunkt R der Fensteroberflächen 28 und
29 hindurchgeht. Das erfindungsgemäße FLIR-Beobachtungssystem
ist äußerst kompakt aufgebaut und besitzt in der
Einstellung mit starker Vergrößerung im Luftspalt zwischen
den Linsen G und H eine innere Blendenzahl (engl.:
internal f-number) von weniger als 1,5; deshalb, und
wegen der Erstreckung des Sehfeldes im Bildraum 18
von 38,1° in der Horizontale × 26,5° in der Vertikale
und 46,4° in der Diagonale können die Linsensysteme 23
und 24 sehr leicht in der vertikalen Ebene gedreht
werden. Dies hat den Vorteil, daß der maximale Öffnungswinkel
der Strahlenbündel und die Öffnungsweiten der
Linsen B, C, D, E und F verringert werden, was zusammengenommen
den kompakten Aufbau des Systems erleichtert.
Der Umlenkspiegel I kann im horizontalen, vertikalen,
diagonalen oder in jedem sonstigen Sehfeld gedreht werden,
je nach den Vorgaben des jeweiligen Verwendungszwecks
des Systems, doch ist für einen vorgegebenen
maximalen Drehwinkel des Umlenkspiegels I das vertikale
Sehfeld am kleinsten und führt zu einer minimalen
Aperturfläche auf der Spiegeloberfläche 27. Fig. 1 zeigt das
FLIR-Beobachtungssystem mit dem 46,4°-Sehfeld, Fig. 2 hingegen
mit 26,5°-Sehfeld im Bildraum.
Die Tabellen I und II enthalten detaillierte Angaben
über ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel eines FLIR-
Beobachtungssystems, und zwar Tabelle I für den Fall
starker Vergrößerung und Tabelle II für den Fall
schwacher Vergrößerung. Die Tabellen I und II geben
für jede brechende Oberfläche den Krümmungsradius sowie
die Öffnungsweite (Durchmesser) an, letztere auch für
die Austrittspupille Φ, deren Lage als Bezugspunkt gewählt
ist, von dem ausgehend die (entlang der optischen
Achse 19 gemessenen) Abstände zwischen den benachbarten
brechenden bzw. reflektierenden Oberflächen sowie zwischen
der Austrittspupille Φ und der ihr benachbarten brechenden
Oberfläche 1 angegeben sind. Ferner ist noch angegeben,
welche Materialien jeweils den Raum zwischen je zwei
benachbarten Oberflächen ausfüllen. So hat z. B. die
brechende Oberfläche 11 einen Krümmungsradius von -34,67 mm,
wobei das Minuszeichen angibt, daß der Krümmungsmittelpunkt
- in der Ansicht der Fig. 1 und 2 - auf
der linken Seite der Oberfläche 11 liegt; diese
ist durch einen 11,30 mm breiten Luftspalt von der
- wenn man von der Austrittspupille Φ ausgeht - vorhergehenden
brechenden Oberfläche 10 getrennt,
besitzt eine Öffnungsweite von 52,22 mm (Durchmesser),
und ist von der nachfolgenden brechenden Oberfläche 12
durch 6,20 mm Abstand in Germanium getrennt. Die
Summe der Abstände in Tabelle 1 stimmt überein mit
der Summe der Abstände in Tabelle II. Die Koordinaten
der Schwenkachse X sind 64,3 mm Abstand von der Austrittspupille
Φ entlang der optischen Achse 19 nach
rechts, sowie 3,6 mm Abstand von der optischen Achse
19 nach unten hin, jeweils bezogen auf die Darstellung
in Fig. 2.
Fig. 3 zeigt die Gestalt des asphärischen Profils
der brechenden Oberfläche 15, wobei die parallel zur
optischen Achse 19 gemessenen Abstände zwischen der
asphärischen Oberfläche 15 und der daran am besten
angepaßten Kugelfläche einerseits und der vorgegebenen
sphärischen Oberfläche 15′ um den Faktor 1000 vergrößert
dargestellt sind. Die Gestalt des asphärischen
Profils der brechenden Oberfläche 15 kann durch die
nachfolgende Gleichung (1) beschrieben werden:
Dann bedeuten:
Z = der parallel zur optischen Achse 19 gemessene
Abstand von Punkten der asphärischen Oberfläche
15 von der ihrem Scheitel anliegenden Tangentialebene,
c = 1/r mit r = -177,51 mm als dem Krümmungsradius der als Bezugsfläche vorgegebenen brechenden Oberfläche 15′,
h = der in radialer Richtung gemessene Abstand der Oberflächenpunkte der asphärischen Oberfläche 15 von der optischen Achse 19 (maximal 49,65 mm),
b = -1,23 · 10-8 der asphärische Koeffizient erster Ordnung,
g = +3,74 · 10-12 der asphärische Koeffizient zweiter Ordnung, und
. . . bedeutet Therme höherer Ordnung, die vernachlässigbar sind.
c = 1/r mit r = -177,51 mm als dem Krümmungsradius der als Bezugsfläche vorgegebenen brechenden Oberfläche 15′,
h = der in radialer Richtung gemessene Abstand der Oberflächenpunkte der asphärischen Oberfläche 15 von der optischen Achse 19 (maximal 49,65 mm),
b = -1,23 · 10-8 der asphärische Koeffizient erster Ordnung,
g = +3,74 · 10-12 der asphärische Koeffizient zweiter Ordnung, und
. . . bedeutet Therme höherer Ordnung, die vernachlässigbar sind.
Die am besten angepaßte Kugelfläche ist jene Kugelfläche,
von welcher die asphärische Oberfläche 15 am geringsten
abweicht. Die Tabelle V enthält berechnete Werte des
Abstandes der asphärischen Oberfläche 15 von der am
besten angepaßten Kugelfläche für verschiedene Achsabstände
h und gibt auch den Krümmungsradius der am
besten angepaßten Kugelfläche an. Man sieht, daß das
Maß der Abweichung von der Kugelgestalt in der Tat
sehr gering ist.
Das FLIR-Beobachtungssystem weist bei starker Vergrößerungseinstellung
einen Vergrößerungsfaktor von
X 6,0 und bei schwacher Vergrößerungseinstellung einen
solchen von X 1,9 auf und besitzt in der Einstellung mit
starker Vergrößerung im Luftspalt zwischen den
Linsen G und H eine innere Blendenzahl von 1,00.
Im Wellenlängenbereich zwischen 8,5 µm und 11,5 µm
ist das System farbkorrigiert und bei verschiebbarer
zweiter Linse G des Objektivs 21 ist in der
Einstellung mit starker Vergrößerung eine Scharfeinstellung
auf Objekte im Entfernungsbereich von
40 m bis unendlich und in der Einstellung mit
schwacher Vergrößerung eine Scharfeinstellung auf
Objekte im Entfernungsbereich von 8 m bis unendlich
möglich; eine Kompensation von thermischen Einflüssen
ist in beiden Vergrößerungseinstellungen über den
Temperaturbereich von -10°C bis hinauf zu +50°C bei
minimaler Verschlechterung der Abbildequalität möglich.
In der Praxis kann häufig eine weitergehende
Verschlechterung der Abbildequalität hingenommen
werden, und wenn man das tut, dann kann bei dem
FLIR-Beobachtungssystem bei starker Vergrößerungseinstellung
eine Scharfeinstellung sogar auf Objekte
im Entfernungsbereich zwischen 8 m und Unendlich
und bei schwacher Vergrößerungseinstellung
zwischen 4 m und unendlich erfolgen, und der
Temperaturbereich, in welchem eine Kompensation von
thermischen Einflüssen erfolgen kann, kann in
beiden Vergrößerungseinstellungen auf den Bereich von
-40°C bis +70°C erweitert werden. Wie weiter vorne
beschrieben, kann man die Linse G aber alternativ
auch ortsfest anordnen und erhält so zwei feste
Brennweiten, und eine Kompensation thermischer Einflüsse
bei minimaler Verschlechterung der Abbildequalität
kann dann im Temperaturbereich von -40°C
bis +70°C durch passive Maßnahmen erreicht werden.
Daten zur Illustration der Abbildequalität des FLIR-
Beobachtungssystems sind in den Tabellen III und IV
angegeben, von denen die erste die Daten für die
Einstellung mit starker Vergrößerung und für eine
Scharfeinstellung auf eine Entfernung von ungefähr
2500 m angibt, wohingegen die letztere die Daten
für die Einstellung mit schwacher Vergrößerung und
für eine Scharfeinstellung auf eine Entfernung von
ungefähr 111 m angibt.
In der Einstellung mit starker Vergrößerung weist das
FLIR-Beobachtungssystem eine hohe Abbildegüte über
wenigstens zwei Drittel des gesamten Sehfeldes auf,
wobei zur Akkommodation von Pupillenaberrationen die
primäre Apertur (Durchmesser) des Fernrohrobjektivs
um lediglich 12,4% vergrößert ist. In der Einstellung
mit schwacher Vergrößerung weist das System eine
hohe Abbildegüte über wenigstens zwei Drittel des
gesamten Sehfeldes auf. In den Einstellungen mit
starker bzw. schwacher Vergrößerung weist das System
bei maximalem Sehfeldwinkel eine Verzeichnung
(Winkelabweichung) von nur +1,2% bzw. +1,5% auf, wobei
das positive Vorzeichen eine mit zunehmendem
Sehfeldwinkel zunehmende Vergrößerung bezeichnet.
Insbesondere in der Einstellung mit schwacher Vergrößerung
konvergieren bei dem FLIR-Beobachtungssystem
die Strahlenbündel unter Bildung einer minimalen,
in der Nachbarschaft des Fensters J liegenden
Querschnittsfläche, wie die Fig. 1 und 2 in ihren
unteren Darstellungen zeigen. Infolgedessen kann das
Sehfeld des FLIR-Beobachtungssystems durch Drehung
des Spiegels I wesentlich vergrößert werden, ohne
daß dadurch eine Vignettierung oder ein "Narzißmus-
Effekt" auftreten (unter dem Narzißmus-Effekt versteht
man ein unerwünschtes Erscheinen eines Abbildes
des Beobachters im Sehfeld).
Das durch die Angaben in den Tabellen I bis V
definierte FLIR-Beobachtungssystem kann maßstäblich
verändert und optimiert werden, um einen weiten
Bereich von starken und schwachen Vergrößerungen zu
erhalten, wobei das Verhältnis zwischen der jeweiligen
starken und schwachen Vergrößerung typisch
im Bereich zwischen 6 : 1 und 2 : 1 liegt und die grundlegende
Konfiguration des optischen Systems beibehalten
wird. Obwohl zur Beschreibung der Gestalt der
asphärischen Linsenoberfläche 15 nur zwei asphärische
Koeffizienten zum Einsetzen in die Gleichung (1)
angegeben wurden, können natürlich - wenn gewünscht -
auch weitere asphärische Koeffizienten höherer
Ordnung berücksichtigt werden. Das FLIR-Beobachtungssystem
kann ferner mit dem Ziel unterschiedlich großer
Sehfelder und Durchmesser der Austrittspupille im
Bildraum optimiert werden, so daß es in Verbindung mit
unterschiedlichen Detektorsystemen - welche mit oder
ohne Abtastmechanismen (Scanner) arbeiten - verwendet
werden kann.
Es sei noch darauf hingewiesen, daß die Angaben in
den Tabellen I bis VI für eine Temperatur von 20°C
gelten und daß die angegebenen Blendenzahlen vom
Ausdruck (2 · sin R ) -1 abgeleitet sind, worin R der
halbe Konuswinkel jenes Kegels ist, den die Axialstrahlen
nach der Brechung durch die Linse bilden,
auf welche die Axialstrahlen auftreffen.
Bei dem im Ausführungsbeispiel beschriebenen
FLIR-Beobachtungssystem ist lediglich die eine
Linsenoberfläche 15 asphärisch. Ein gleich gutes
Beobachtungssystem kann man aber auch dann erhalten,
wenn statt dessen allein die Linsenoberfläche 16
oder die die beiden Linsenoberflächen 15 und 16
asphärisch gestaltet wird. Letzteres hat den Vorteil,
daß die Asphärizität auf beide Linsenoberflächen
15 und 16 aufgeteilt werden kann, so daß die Abweichungen
von der idealen Kugelfläche bei beiden
wesentlich geringer ausfallen kann, als wenn nur
eine der beiden Linsenoberflächen 15 und 16
asphärisch wäre.
Claims (5)
1. Ein im infraroten Spektralbereich arbeitendes
optisches Beobachtungssystem (nachfolgend kürzer
FLIR-Beobachtungssystem genannt), gekennzeichnet
durch die Kombination eines Linsenfernrohrs
(20) mit einem optische Brechkraft besitzenden
Fenster (J);
das Fernrohr (20) besitzt ein zweilinsiges, achromatisches Teleobjektiv (21), dessen Primärlinse (H) und Sekundärlinse (G) auf einer gemeinsamen optischen Achse (19) angeordnet sind; wenigstens eine (15) der beiden brechenden Oberflächen (15, 16) der Primärlinse (H) ist asphärisch, während die restlichen brechenden Oberflächen (13, 14, 16) im Objektiv (21) i.w. sphärisch sind; die Sekundärlinse (G) des Objektivs (21) besitzt negative Brechkraft und einen kleineren Brechungsindex als die Primärlinse (H) des Objektivs (21), welche positive Brechkraft besitzt; der Grad der Abweichung der asphärischen Oberfläche(n) (15) von der wahren Kugelflächengestalt ist derart gewählt, daß das Fernrohr (20) weder ein afokales Fernrohr noch in seiner Leistungsfähigkeit durch Beugung begrenzt ist;
das Fenster (J) wird durch zwei i.w. sphärische, konzentrische, brechende Oberflächen (28, 29) begrenzt, deren gemeinsamer Krümmungsmittelpunkt (R) auf der o.g. gemeinsamen optischen Achse (19) liegt;
Auswahl und Anordnung der optischen Bauelemente (A, B, C, D, E, F, G, H, J) des FLIR-Beobachtungssystems sind so aufeinander abgestimmt, daß sie durch das Fenster (J) in das System eingeführte sphärische Aberration durch die sphärische Aberration des Fernrohrs (20) kompensiert wird, so daß das FLIR-Beobachtungssystem als Ganzes ein afokales System ist und seine Leistungsgrenze durch Beugungseffekte bestimmt wird.
das Fernrohr (20) besitzt ein zweilinsiges, achromatisches Teleobjektiv (21), dessen Primärlinse (H) und Sekundärlinse (G) auf einer gemeinsamen optischen Achse (19) angeordnet sind; wenigstens eine (15) der beiden brechenden Oberflächen (15, 16) der Primärlinse (H) ist asphärisch, während die restlichen brechenden Oberflächen (13, 14, 16) im Objektiv (21) i.w. sphärisch sind; die Sekundärlinse (G) des Objektivs (21) besitzt negative Brechkraft und einen kleineren Brechungsindex als die Primärlinse (H) des Objektivs (21), welche positive Brechkraft besitzt; der Grad der Abweichung der asphärischen Oberfläche(n) (15) von der wahren Kugelflächengestalt ist derart gewählt, daß das Fernrohr (20) weder ein afokales Fernrohr noch in seiner Leistungsfähigkeit durch Beugung begrenzt ist;
das Fenster (J) wird durch zwei i.w. sphärische, konzentrische, brechende Oberflächen (28, 29) begrenzt, deren gemeinsamer Krümmungsmittelpunkt (R) auf der o.g. gemeinsamen optischen Achse (19) liegt;
Auswahl und Anordnung der optischen Bauelemente (A, B, C, D, E, F, G, H, J) des FLIR-Beobachtungssystems sind so aufeinander abgestimmt, daß sie durch das Fenster (J) in das System eingeführte sphärische Aberration durch die sphärische Aberration des Fernrohrs (20) kompensiert wird, so daß das FLIR-Beobachtungssystem als Ganzes ein afokales System ist und seine Leistungsgrenze durch Beugungseffekte bestimmt wird.
2. Beobachtungssystem nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen dem Fenster
(J) und der Primärlinse (H) des Objektivs (21) ein
ebener Umlenkspiegel (I) angeordnet ist, auf dessen
Reflexionsfläche (27) der gemeinsame Krümmungsmittelpunkt
(R) der beiden Fensteroberflächen (28, 29) liegt.
3. Beobachtungssystem nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Umlenkspiegel
(I) um den Auftreffpunkt der optischen Achse (19)
auf den Umlenkspiegel (I) drehbar ist.
4. Beobachtungssystem nach einem der vorstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Fernrohr (20) zwei abwechselnd in den Strahlengang
des Fernrohrs (20) bringbare und auf der gemeinsamen
optischen Achse (19) ausrichtbare Linsensysteme
(23 bzw. 24) für starke Vergrößerung bzw. für schwache
Vergrößerung besitzt, wobei die Anordnung so getroffen
ist, daß in der Einstellung mit schwacher Vergrößerung
die Strahlenbündel, welche durch das Beobachtungssystem
hindurchtreten, unter Bildung einer im Zwischenraum
zwischen dem Fenster (J) und der ersten Linse
(Primärlinse H) des Objektivs (21) gelegenen minimalen
Querschnittsfläche der Strahlenbündel konvergieren.
5. Beobachtungssystem nach einem der vorstehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch den
in den Tabellen I, II und III wiedergegebenen Aufbau.
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