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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Zoom-System für mindestens zwei stereoskopische
Beobachtungs-Strahlengänge,
welches vorzugsweise in einem Stereomikroskop zum Einsatz kommt.
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Aus
der
US 4,666,258 ist
ein afokales Zoom-Linsensystem bekannt, das sich insbesondere zum
Einsatz in einem Operationsmikroskop eignet. Das Zoom-Linsensystem
umfasst 4 Linsengruppen, wovon 2 Linsengruppen mit positiver Brechkraft
und 2 Linsengruppen mit negativer Brechkraft ausgeführt sind.
Das Zoom-Linsensystem ermöglicht,
einen Zoomfaktor über
einen weiten Bereich hinweg einzustellen, indem der Abstand zwischen
der ersten und zweiten Linsengruppe einerseits und der dritten und
vierten Linsengruppe andererseits variiert wird. Bei dem Zoom-Linsensystem
ist die Dispersion von Linsenelementen mit positiver Brechkraft
und Linsenelementen mit negativer Brechkraft in den Linsengruppen
entsprechend einer mathematischen Beziehung auf die Brennweite der
Linsengruppen in der Weise abgestimmt, dass trotz der Möglichkeit ,
den Zoomfaktor über
einen weiten Bereich hinweg einstellen zu können, Abbildungsfehler bei
dem Zoom-Linsensystem kleingehalten werden.
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Bekannte,
nach dem Teleskopprinzip aufgebaute Stereomikroskope umfassen üblicherweise
ein gemeinsames Hauptobjektiv für
die beiden stereoskopischen Beobachtungs-Strahlengänge. Das verwendete Hauptobjektiv
kann hierbei sowohl festbrennweitig oder aber mit variabler Brennweite
ausgeführt
sein. Dem Hauptobjektiv ist zumeist ein pankratisches Vergrösserungssystem
nachgeordnet, wobei für
jeden der beiden stereoskopischen Beobachtungs-Strahlengänge ein
separates pankratisches Vergrösserungssystem
vorgesehen ist.
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Solche
getrennten pankratischen Vergrösserungssysteme
für die
einzelnen stereoskopischen Beobachtungs-Strahlengänge erfordern
nunmehr einen relativ hohen Aufwand. So müssen beispielsweise die einzelnen
Vergrösserungssysteme
in den beiden stereoskopischen Beobachtungs-Strahlengängen bezüglich Bildlagen
und Parallelität
der beiden optischen Achsen exakt zueinander justiert werden. Ferner
ist für
die beiden Vergrösserungssysteme
eine hochpräzise
Mechanik erforderlich, die den Gleichlauf der optischen Elemente
beim Variieren der Vergrösserung
gewährleistet.
Zudem ergibt sich dabei ein erhöhter
Herstellungsaufwand hinsichtlich der in zweifacher Ausfertigung
benötigten
optischen Elemente.
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Zur
Lösung
der angesprochenen Problematik ist aus den deutschen Offenlegungsschriften
DE 41 23 279 A1 sowie
DE 43 36 715 A1 jeweils
bekannt, hinter dem Hauptobjektiv eines derartigen Stereomikroskopes ein
pankratisches Vergrösserungssystem
anzuordnen, das eine gemeinsame optische Achse mit dem Hauptobjektiv
aufweist. Der freie Durchmesser der optischen Komponenten des pankratischen
Vergrößerungssystems
ist dabei jeweils so groß dimensioniert,
daß die
beiden stereoskopischen Beobachtungs-Strahlengänge das pankratische Vergrößerungssystem
gemeinsam durchsetzen. Grundsätzlich
läßt sich über eine
derartige Lösung
der oben erwähnte
Mehraufwand reduzieren bzw. die Justage vereinfachen. Bei einem
hohen Zoom-Faktor mit einem großen
Vergrößerungsbereich
weist das optische System aus den beiden oben genannten deutschen
Offenlegungsschriften nunmehr jedoch den Nachteil auf, daß es aufgrund
der dann resultierenden großen
freien Durchmesser relativ voluminös baut. Diese Problematik soll
gemäß
DE 43 36 715 A1 dadurch
entschärft
werden, daß eine
Strahlumlenkung innerhalb des pankratischen Vergrößerungssystemes vorgeschlagen
wird.
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Auch
eine derartige Strahlumlenkung kompliziert den Aufbau des Stereomikroskopes
jedoch in unerwünschter
Weise, da eine einfache Steuerung der beweglichen Komponenten des
pankratischen Vergrößerungssystemes
aufgrund des nunmehr gefalteten Strahlenganges innerhalb des pankratischen
Vergrößerungssystemes
nicht möglich
ist.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Zoom-System für mindestens
zwei stereoskopische Beobachtungs-Strahlengänge zu schaffen, welches auch
bei einem größeren Zoom-Faktor
eine einfache Steuerung der beweglichen Elemente des Zoom-Systems
sicherstellt. Ferner wird ein kompakter Aufbau des Zoom-Systems
angestrebt, wobei für
den Benutzer wahlweise verschiedenste Beobachtungs- und/oder Dokumentationsmöglichkeiten
gewährleistet
sein sollten.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch ein Zoom-System mit den Merkmalen des Anspruches 1. Vorteilhafte Ausführungsformen
ergeben sich aus den Merkmalen der Unteransprüche.
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Ein
Stereomikroskop mit dem erfindungsgemäßen Zoom-System ist. Gegenstand
des Anspruches 11.
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Erfindungsgemäß umfaßt das Zoom-System
neben einem bekannten pankratischen Vergrößerungssystem ein nachgeordnetes
afokales Umkehrsystem. Das afokale Umkehrsystem erfüllt hierbei
im wesentlichen zwei Funktionen. Zum einen werden damit die Pupillendurchmesser
der stereoskopischen Beobachtungs oder Dokumentationsstrahlengänge durch
die Wahl eines geeigneten Abbildungsmaßstabes des Umkehrsystems verändert, vorzugsweise
verkleinert in das pankratische Vergrößerungssystem abgebildet. Gleichzeitig läßt sich
dadurch auch die Größe der jeweiligen
Stereobasis, d.h. der Abstand der beiden Beobachtungspupillen einstellen.
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Zum
anderen können
mit Hilfe des afokalen Umkehrsystems die Geräte-Pupillen bzw. Eintrittspupillen des
stereoskopischen Beobachtungs- bzw. Dokumentationssystems optimal
in das pankratische Vergrößerungssystem
abgebildet werden, d.h. es wird eine Abbildung der stereoskopischen
Pupillenebene in das pankratische Vergrößerungssystem bewirkt. Hierbei
erfolgt die Abbildung der stereoskopischen Pupillenebene über das
afokale Umkehrsystem vorzugsweise etwa in die Mitte des jeweiligen
pankratischen Vergrößerungssystems.
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Auf
diese Art und Weise gewährleistet
das afokale Umkehrsystem auch eine optimale Korrektion der Bildfehler
des pankratischen Vergrößerungssystems.
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Ein
weiterer wesentlicher Vorteil des erfindungsgmäßen Aufbaus besteht darin,
daß die
stereoskopischen Strahlengänge
bzw. Strahlenbüschel
im pankratischen Vergrößerungssystem
miteinander verflochten verlaufen und nur eine relativ geringe Radial-Ausdehnung
aufweisen. Als Konsequenz hieraus läßt sich das pankratische Vergrößerungssystem
mit einem relativ geringen freien Durchmesser ausführen. Daraus
wiederum resultiert eine deutliche Verkürzung der Baulänge des
pankratischen Vergrößerungssystems.
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Als
weiterer Vorteil der kompakten Strahlführung innerhalb des pankratischen
Vergrößerungssystems ist
aufzuführen,
daß trotz der
relativ geringen Durchmesser des erfindungsgemäßen Zoom-Systems praktisch keinerlei Vignettierungen
auftreten und somit auch kein Intensitätsabfall zwischen Bildmitte
und Bildrand resultiert.
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Desweiteren
gewährleistet
das erfindungsgemäße Zoom-System,
daß die
Bildintensität über den
gesamten Zoom-Bereich konstant bleibt, was insbesondere für Präzisions-Anwendungen
wie etwa beim Einsatz eines derartigen Stereomikroskopes als Operationsmikroskop
wichtig ist. Dies ist darauf zurückzuführen, daß die Größe der Austrittspupillen
des erfindungsgemäßen Zoom-Systems
in der stereoskopischen Pupillenebene auch bei variierender Vergrößerung konstant
bleibt.
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Über eine
Faltung des Strahlenganges lediglich des afokalen Umkehrsystems
mit Hilfe eines oder mehrerer geeigneter Umlenkelemente wie Prismen
oder Spiegel läßt sieh
ein kompakter Aufbau des kompletten erfindungsgemäßen Zoom-Systemes
sicherstellen. Die Vergrößerungsvariation
erfolgt in einer derartigen Ausführungsform
nach wie vor im linear aufgebauten Teil, d.h. im pankratischen Vergrößerungssystem,
während
etwa im optischen System aus der
DE 43 36 715 A1 hierzu ein gefalteter Strahlengang
im pankratischen Vergrößerungssystem
erforderlich ist.
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Vorteilhafterweise
ist über
ein entlang der optischen Achse bewegliches Element des pankratischen Vergrößerungssystems
auch eine Innenfokussierung innerhalb eines bestimmten Schnittweitenbereiches
mit dem erfindungsgemäßen Zoom-System
realisierbar.
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Das
erfindungsgemäße Zoom-System
ist desweiteren afokal und ermöglicht
deshalb, daß Hauptobjektive
unterschiedlicher Brennweite in Verbindung mit dem erfindungsgemäßen Zoom-System
innerhalb eines Stereomikroskopes eingesetzt werden können. Somit
ist eine optionale Anpassung an verschiedenste Arbeitsabstände und
Vergrößerungen
etc. möglich.
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Ferner
können
als pankratisches Vergrößerungssystem
verschiedenste bekannte afokale pankratische Vergrößerungssysteme
mit mindestens drei optischen Komponenten zum Einsatz kommen. Entscheidend
ist jeweils die optische Auslegung des afokalen Umkehrsystems dergestalt,
daß die
Geräte-Pupillen
des stereoskopischen Beobachtungs- oder Dokumentationssystems nach
Lage und Größe optimal,
vorzugsweise etwa in die Mitte des pankratischen Vergrößerungssystems
abgebildet werden.
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Beobachtungsseitig
oder dokumentationsseitig gestattet das erfindungsgemäße Zoom-System
den Einsatz eines herkömmlichen
Binokulartubus zum unmittelbaren Einblick durch einen Beobachter
ebenso wie etwa den Einsatz ein oder mehrerer elektrooptischer Detektoreinheiten,
die die Aufzeichnung des jeweiligen Bildes in bekannter Art und
Weise übernehmen.
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Weitere
Vorteile sowie Einzelheiten des erfindungsgemäßen Zoom-Systems ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen
anhand der beiliegenden Zeichnungen.
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Dabei
zeigt
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1a und 1b je
eine seitliche Schnitt-Darstellung eines Ausführungsbeispieles des erfindungsgemäßen Zoom-Systems
in Verbindung mit dem festbrennweitigen Hauptobjektiv eines Stereomikroskopes;
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2 eine
schematisierte Darstellung eines Stereomikroskopes mit einem herkömmlichen
Binokulartubus, inklusive des erfindungsgemäßen Zoom-Systemes;
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3 eine
schematisierte Darstellung eines Stereomikroskopes mit dem erfindungsgemäßen Zoom-Systems
sowie zwei im gleichen Gehäuse
angeordneten elektrooptischen Detektoreinheiten, wobei ein gefalteter
Strahlengang für
das afokale Umkehrsystem vorgesehen ist.
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Die 1a und 1b zeigen
jeweils eine seitliche Schnitt-Darstellung
eines Ausführungsbeispieles des
erfindungsgemäßen Zoom-Systems
in Verbindung mit einem festbrennweitigem Hauptobjektiv (L0) eines Stereomikroskopes, über das
eine gewünschte
Objektebene (OE) betrachtet wird. Eingezeichnet sind in den 1a und 1b ferner
die Bezeichnungen für
die einzelnen optischen Komponenten sowie die Linsenradien ri, Linsendicken di sowie
Linsenabstände
di, wie sie im folgenden Datensatz der Tabelle
1 spezifiziert werden.
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Im
dargestellten Ausführungsbeispiel
sind lediglich zwei stereoskopische Teilstrahlengänge vorgesehen;
es ist jedoch jederzeit möglich,
das erfindungsgemäße Zoom-System
auch in Verbindung mit mehr als zwei stereoskopischen Teilstrahlengängen einzusetzen,
wenn z.B. weitere Teilstrahlengänge
für einen
Mitbeobachter oder aber zur Dokumentation vorgesehen sind.
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Im
folgenden soll der Aufbau des erfindungsgemäßen Zoom-Systems ausgehend
vom Hauptobjektiv (L0) entlang der optischen Achse (20)
des Gesamtsystems erläutert
werden. Als Hauptobjektiv (L0) kommen hierbei Hauptobjektive mit
verschiedenen Brennweiten grundsätzlich
ebenso in Betracht wie Vario-Objektive etc..
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Dem
gemeinsam von mehreren stereoskopischen Beobachtungsstrahlengängen durchsetzten
Hauptobjektiv (L0) folgt beobachtungsseitig nachgeordnet das erfindungsgemäße Zoom-System. Dieses besteht zum
einen aus einem bekannten mehrgliedrigen, pankratischen Vergrößerungssystem
(A), welches unmittelbar dem Hauptobjektiv (L0) nachgeordnet und
in 1b dargestellt ist.
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Im
Ausführungsbeispiel
der 1b umfaßt
das pankratische Vergrößerungssystem
(A) vier optische Komponenten (L1, L2, L3, L4). Ausgehend vom Hauptobjektiv
(L0) ist eine erste, sammelnde optische Komponente (L1) vorgesehen,
der zwei optische Komponenten (L2, L3) mit zerstreuender optischer
Wirkung folgen. Als vierte optische Komponente (L4) des pankratischen Vergrößerungssystems
(A) ist eine weitere Komponente (L4) mit sammelnder optischer Wirkung
vorgesehen. Sämtliche
optischen Komponenten (L1, L2, L3, L4) des pankratischen Vergrößerungssystemes
(A) sind im dargestellten Ausführungsbeispiel
als Kittglieder bzw. als Kittglied mit Einzellinse ausgeführt.
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Zur
gewünschten
Variation der Vergrößerung werden
im dargestellten pankratischen Vergrößerungssystem (A) des erfindungsgemäßen Zoom-Systems
die beiden inneren, zerstreuenden optischen Komponenten (L2, L3)
in definierter Abhängigkeit
voneinander verschoben, was durch die beiden zugeordneten Pfeile verdeutlicht
werden soll.
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Über den
in Tabelle 1 aufgeführten
Optik-Datensatz des dargestellten Ausführungsbeispiels des pankratischen
Vergrößerungssystemes
(A) in Tabelle 1 ist eine Vergrößerungs-Variation im Intervall Γ = [0.5 – 2.0] möglich, d.h.
es ist ein Zoom-Faktor 4 realisiert.
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Ferner
ist die erste optische Komponente (L1) des pankratischen Vergrößerungssystems
(A) ebenfalls innerhalb eines bestimmten Intervalles entlang der
optischen Achse (20) beweglich angeordnet und ermöglicht damit
zusätzlich
eine Innenfokussierung in einem definierten Schnittweitenbereich
von ca. +/- 20mm mit Hilfe des erfindungsgemäßen Zoom-Systems. Dies ist
insbesondere bei der Verwendung von festbrennweitigen Hauptobjektiven
ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Zoom-Systems.
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Dem
pankratischen Vergrößerungssystem
(A) nachgeordnet folgt beobachtungs- und/oder dokumentationsseitig
ein afokales Umkehrsystem (B) innerhalb des erfindungsgemäßen Zoom-Systems,
welches in 1a dargestellt ist. Das afokale
Umkehrsystem (B) umfaßt
im dargestellten Ausführungsbeispiel
drei optische Komponenten (L5, L6, L7), wobei zwischen den zwei
begrenzenden Komponenten (L5, L7) mit sammelnder optischer Wirkung
eine Feldlinse (L6) angeordnet ist. Die beiden sammelnden optischen
Komponenten (L5, L7) sind hierbei als zweiteiliges Kittglied (L5)
bzw. als Kittglied mit Einzellinse (L7) ausgeführt. Objektseitig benachbart
zur Feldlinse (L6) ist ferner eine Feldblende (4) angeordnet.
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Beobachtungs-
oder dokumentationsseitig ist dem afokalen Umkehrsystem (B) desweiteren
eine Doppelblende (21) nachgeordnet, die zwei Blendenöffnungen
für die
Stereo-Strahlengänge aufweist.
Die beiden Blendenöffnungen
besitzen jeweils einen Durchmesser von 4.5mm und sind in einem Abstand
von 10.5mm voneinander angeordnet, d.h. es resultiert im dargestellten
Ausführungsbeispiel
eine Stereobasis von 10.5mm. Die beiden Blendenöffnungen definieren somit die
stereoskopische Pupillenebene, in der die Austritts-Pupillen des
Zoom-Systems und die Geräte-Pupillen
bzw. Eintritts-Pupillen
der nachgeordneten Beobachtungs- oder Dokumentationseinheit zusammenfallen.
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Das
afokale Umkehrsystem (B) des erfindungsgemäßen Zoom-Systems ist nunmehr
optisch so dimensioniert, daß die
stereoskopische Pupillenebene bzw. die Gerätepupillen der zugehörigen Beobachtungs- oder
Dokumentationseinheit ungefähr
in die Mitte des pankratischen Vergrößerungssystemes (A) hin abgebildet
werden. Durch eine derartige Abbildung der stereoskopischen Pupillenebene
bzw. Gerätepupillen über das afokale
Umkehrsystem (B) wird eine kompakte, verflochtene Strahlführung im
pankratischen Vergrößerungssystem
(A) erreicht, d.h. eine Einkopplung der in der Ebene der Gerätepupillen
bzw. in der stereoskopischen Pupillenebene räumlich getrennten stereoskopischen
Teilstrahlengänge.
Die erforderlichen freien Durchmesser der optischen Komponenten
(L1, L2, L3, L4) des pankratischen Vergrößerungssystems (A) müssen als
Folge hieraus nicht besonders groß gewählt werden.
Entsprechend reduziert sich demzufolge auch der optische Korrektionsaufwand
für die
optischen Elemente (L1, L2, L3, L4) des pankratischen Vergrößerungssystemes
(A).
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Eine
weitere Verbesserung für
die optische Korrektion resultiert aus der optimalen Pupillenlage
ungefähr
in der Mitte des pankratischen Vergrößerungssystems.
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Neben
der definierten Lage der abgebildeten Pupillenebene wird durch die
Wahl des Abbildungsmaßstabes
des afokalen Umkehrsystems ferner auch die Größe bzw. der Durchmesser der
Gerätepupillen
bestimmt, wie auch die resultierende Stereobasis, d.h. der Pupillenabstand.
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Die
optischen Daten einer möglichen
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Zoom-Systemes
sind in der folgenden Tabelle 1 aufgeführt.
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In
der Tabelle 1 werden mit ri die jeweiligen
Krümmungsradien
der einzelnen Linsen bezeichnet, mit di die
Abstände
zwischen den einzelnen optisch wirksamen Flächen. Die freien Durchmesser
wurden mit dF bezeichnet.
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Die
verwendeten Bezeichnungen in den beiden Tabellen entsprechen den
Bezeichnungen in 1. Die Durchnumerierung
der Radien und Abstände
erfolgt hierbei ausgehend von der ersten optischen Komponente (L1)
des pankratischen Vergrößerungssystems
(A).
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Für die Abstände d5, d8 und d11 sind in Tabelle 1 die Intervalle der Abstände zu den
jeweils benachbarten optisch wirksamen Flächen angegeben, die zur gewünschten
Vergrößerungsvariation
des pankratischen Vegrößerungssystemes
(A) in entsprechend definierter Abhängigkeit voneinander verändert werden.
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Die
bloße
Variation der Lage der ersten optischen Komponente (L1) bei definierter
Lage der beiden Komponenten L2 und L3 im pankratischen Vergrößerungssystem
(A) hingegen dient zur erwähnten
Schnittweiten-Variation, d.h. zu der gewünschten Innenfokussierung in
einem bestimmten Intervall.
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In
der folgenden Tabelle 1 sind ferner die jeweiligen Glassorten für die einzelnen
Linsen des dargestellten Ausführungsbeispieles
angegeben, wobei die Glassorten unter den angegebenen Handelsbezeichnungen
bei der Firma Schott Glaswerke, Mainz zu erhalten sind.
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Selbstverständlich stellt
das Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Zoom-Systemes
in Tabelle 1 lediglich eine mögliche
Ausführungsform
dar, d.h. durch entsprechende Variationen der optischen Daten ist auch
eine alternative Auslegung erfindungsgemäß möglich.
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Das
erfindungsgemäße Zoom-System
ist desweiteren afokal, d.h. es können Hauptobjektive verschiedenster
Brennweite in Verbindung hiermit eingesetzt werden können, hierzu
zählen
etwa auch Objektive variabler Schnitt- und Brennweite.
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Das
im Ausführungsbeispiel
der 1a und 1b sowie
in Verbindung mit dem Optik-Datensatz aus Tabelle 1 eingesetzte
Hauptobjektiv weist etwa eine Brennweite von 200mm auf.
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Desweiteren
ist es erfindungsgemäß möglich, auch
alternative pankratische Vergrößerungssysteme mit
drei oder aber fünf
und mehr optischen Elementen in Verbindung mit dem afokalen Umkehrsystem
einzusetzen. Es muß jeweils
lediglich gewährleistet
sein, daß über das
afokale Umkehrsystem die stereoskopische Pupillenebene bzw. die
Gerätepupillen
der nachgeordneten Beobachtungs- oder Dokumentationseinheit in das
pankratische Vergrößerungssystem,
vorzugsweise in dessen Mitte hin abgebildet werden.
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Anhand
der 2 und 3 werden im folgenden mögliche Ausführungsvarianten
eines Stereomikroskopes beschrieben, in denen das erfindungsgemäße Zoom-System
verwendet wird.
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In
der schematisierten Darstellung der
2 ist hierbei
die Anordnung des erfindungsgemäßen Zoom-Systems
aus
1 in einer ersten Ausführungsform
eines Stereomikroskopes (
10) dargestellt, das beobachtungsseitig
einen – schematisiert
dargestellten – herkömmlichen
Binokulartubus (
11) mit entsprechenden Okularen (
12a,
12b)
zur Beobachtung aufweist. Hinsichtlich des detaillierten Aufbaus
geeigneter Binokulartuben (
11) sei an dieser Stelle etwa
auf die
DE 26 54 778 der
Anmelderin verwiesen.
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Das
in Verbindung mit dem erfindungsgemäßen Zoom-System eingesetzte
Hauptobjektiv (L0) weist eine feste Brennweite auf. Die restlichen
Bezeichnungen der optischen Komponenten des erfindungsgemäßen Zoom-Systems
entsprechenden Bezeichnungen des bereits beschriebenen Ausführungsbeispieles
aus den 1a und 1b.
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Wird
in einer derartigen Ausführungsform
ferner eine aufrechte und stereoskopisch richtige Betrachtung des
Bildes durch den Tubus gewünscht,
so ist desweiteren eine Pupillenvertauschung sowie eine Bildumkehr
vorzunehmen. Hierfür
geeignet ist etwa ein Geradsicht-Prisma nach Schmidt/Pechan, das
dann vorzugsweise in den Luftabständen des erfindungsgemäßen Zoom-Systems
angeordnet wird.
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Das
in 3 dargestellte, weitere Ausführungsbeispiel eines Stereomikroskopes
(30) mit dem erfindungsgemäßen Zoom-System weist hierbei
einen teilweise gefalteten Strahlengang innerhalb des Zoom-Systemes
auf. Ferner ist das erfindungsgemäße Zoom-System zusammen mit zwei elektrooptischen
Detektoreinheiten (19a, 19b) im Gehäuse (31)
des Stereomikroskopes (30) angeordnet.
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Hinsichtlich
der optischen Daten des erfindungsgemäßen Zoom-Systemes entspricht auch dieses Ausführungsbeispiel
dem der 1a und 1b, d.h.
die Bezugszeichen für
die einzelnen optischen Elemente sind identisch mit denen der vorhergehenden
Figuren.
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Gefaltet
angeordnet ist in diesem Ausführungsbeispiel
hierbei lediglich der Strahlengang des afokalen Umkehrsystems (B)
innerhalb des erfindungsgemäßen Zoom-Systemes.
Hierzu sind im dargestellten Ausführungsbeispiel insgesamt vier
Umlenkflächen
in geeigneten Prismen (15, 16) im Gehäuse (31)
des Stereomikroskopes (30) vorgesehen. Alternativ hierzu
ist selbstverständlich
auch der Einsatz entsprechender Umlenkspiegel etc. möglich.
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Das
pankratische Vergrößerungssystem
(B) bzw. dessen optische Komponenten (L1, L2, L3, L4,) hingegen
sind nach wie vor linear angeordnet.
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Eine
derartige Ausführung
des erfindungsgemäßen Zoom-Systems
innerhalb eines Stereomikroskopes gestattet nunmehr einen kompakten
Aufbau, während
gleichzeitig eine einfache Verschiebbarkeit der optischen Elemente
(L1, L2, L3, L4) des linear angeordneten pankratischen Vergrößerungssystems
(A) gewährleistet
bleibt.
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Innerhalb
eines derartigen Stereomikroskopes können desweiteren Mittel zur
Stereobasis-Anpassung bei variierender Vergrößerung vorgesehen werden, die
dem erfindungsgemäßen Zoom-System
beobachtungs- und/oder dokumentationsseitig nachgeordnet werden.
Hierbei ist etwa die Verwendung einer sog. Spiegeltreppe mit variablen
Abständen
möglich,
deren Abstände
in Abhängigkeit
der jeweiligen Pankrat-Vergrößerung ebenfalls
definiert variiert werden und so eine konstante Stereobasis auch
bei variierender Vergrößerung gewährleisten.